Potentieller, zukünftiger AG ruft beim jetzigen AG an

  • Moin,


    ich habe hier ein eventuell etwas größeres Problem, auf das hier vllt. jemand mit etwas Erfahrung auf dem Gebiet berichten kann:


    Vor ca. 3 Wochen wurde ich von einem Unternehmen angesprochen, ob ich nicht bei denen arbeiten will. Da man ja immer seinen Marktwert wissen sollte, war ich letze Woche bei denen zum Interview.


    Jetzt klingelt am Freitag bei uns das Telefon, die Sekretärin nimmt ab und meldet der in meinem Umfeld stehenden Personalerin, dass Herr XY (einer der Interviewer) von der Firma YZ am Apparat ist und sie gerne sprechen würde. Neben imho absoluter Unprofessionalität frage ich mich nun natürlich, was das für Folgen für mich haben kann und was ich evtl. dagegen tun kann?


    Ich war gestern im Büro und habe dort für meinen Chef eine Präsentation ausgedruckt. Als ich ihm diese auf seinen Platz gelegt habe, habe ich neben seinem Platz die ausgedruckte Stellenanzeige gesehen.


    Ich frage mich ehrlich gesagt, ob so ein Anruf seitens Firma YZ überhaupt rechtens ist?


    Cheers,
    autares

  • Folgen? Vl. beschaeftigt sich dein Chef jetzt ein wenig intensiver mit der Frage, warum du einen neuen Job suchst. Moegliche Konsequenz: Er versucht rauszufinden, wo der Schuh drueckt und macht dir ein besseres Angebot. Vl. wird er auch garnix sagen und denkt, du bereitest dich auf ne Gehaltsverhandlung vor - dann ist er auch vorbereitet.


    Kein Arbeitgeber sollte so blauaeugig sein und glauben, dass die eigenen Mitarbeiter nicht auch nach Alternativen schauen.

  • Re: Potentieller, zukünftiger AG ruft beim jetzigen AG an


    Zitat

    Original geschrieben von autares
    Ich frage mich ehrlich gesagt, ob so ein Anruf seitens Firma YZ überhaupt rechtens ist?

    Warum sollte es das nicht sein?
    Würdest du dich nicht auch über die (wirkliche) Arbeitsleistung eines potenziellen neuen MA informieren wollen? Denn sagen kann ich viel...
    Es kann natürlich auch zur Folge haben, das der Chef dich nun loswerden will (ich will dir keine Angst machen, ich zeige nur eine weitere Möglichkeit auf) - von wegen (keiner) "Loyalität" etc.
    Naja, viel mehr als abzuwarten bleibt dir jetzt im Moment eh nicht.


    Edit: Vielleicht solltest du die "Flucht nach Vorn" antreten und deinem Chef sagen, daß du von eben dieser Firma angesprochen wurdest und du halt einfach nur deinen "Marktwert" checken wolltest und das es schlimmer aussah als es war (o.s.ä.)

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Kein Arbeitgeber sollte so blauaeugig sein und glauben, dass die eigenen Mitarbeiter nicht auch nach Alternativen schauen.


    Was ja auch deutlich legitim ist - niemand ist auf Lebenszeit mit einem Unternehmen verbandelt, und Stellenwechsel erweitern meistens auch den persönlichen Horizont. Dass ein Stellenwechsel in 2-jährlichem Rhythmus den Lebenslauf versaut, war früher mal - heute ist das durchaus als normal zu bezeichnen. Wobei z.B. in der Hotellerie 2 Jahren schon deutlich viel sind, wer mal die Lebensläufe von Fach- und Führungskräften aus der Branche gesehen hat, weiß, was ich meine... ;)

  • Ich habe das Thema auch vor ein paar Wochen angesprochen - ihm ist durchaus bewusst, dass er nachziehen muss, wenn er mich nicht verlieren will.


    Dennoch beschleicht mich bei der ganzen Sache ein mulmiges Gefühl...

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Dennoch beschleicht mich bei der ganzen Sache ein mulmiges Gefühl...


    Musst Du aber eigentlich nicht haben - er ist in der Situation, einen (vermutlich guten ;)) Mitarbeiter an ein anderes Unternehmen zu verlieren. Da sollte er eigentlich etwas dran setzen, Dich zu halten, sei es mit mehr Urlaubstagen, mehr Geld, einem Firmenwagen oder sonstwelchen Goodies, die Dich bei ihm halten.

  • Hi,


    das Vorgehen ist zwar nicht die Regel, aber durchaus konform.
    Erst neulich wurde uns geraten bei Bewerbern auch mal die alten Arbeitgeber anzurufen und sich zu erkundigen.


    An deiner Stelle würde ich mir überlegen was du nun möchtest. Bleiben oder wechseln.
    Evtl. wird dich dein aktueller Chef darauf ansprechen und dann solltest du eine eindeutige Antwort haben.
    Auch das neue Unternehmen wird sicher bald wissen wollen was nun los ist: Kommst du oder doch nicht. Zumal du dich dort schon persönlich vorgestellt hast.


    Ciao

  • Mal so ne Frage:
    Darf der derzeitige AG denn überhaupt Auskunft am Telefon geben?
    Ich ruf ja auch nicht bei beliebigen Unternehmen an, behaupte was von Bewerbungen etc. und erkundige mich nach der Arbeitsleistung.
    Wenn der AG dann mal eben so sagt, dass man immer zu spät kommt, faul ist und die Kolleginnen anbaggert, frage ich mich, ob das überhaupt rechtens ist.

    "Linienflüge sind was für Loser und Terroristen!"
    H.S.

  • also ganz so pauschal würde ich der Art und Weise nicht zustimmen.


    Ich gebe Euch Recht das solche Rückfragen Sinn machen wenn jemand schon gekündigt ist/war o.ä. d.h. bei der Firma schon nicht mehr arbeitet (oder auf absehbare Zeit das Arbeitsverhältnis beendet wird). Aber bei einem laufenden ungekündigten Arbeitsverhältnis ist das in meinen Augen nicht in Ordnung. Man bringt Unruhe in das aktuelle Unternehmen (vielleicht wird jetzt ein Grund gesucht jemanden loszuwerden, da man eh nicht mehr mit ihm rechnen kann) und da der Interessent anscheinend dem Bewerber ja noch nichtmal ein Angebot gemacht hat versaut man ihm den aktuellen Job und lässt ihn dann evtl. auf der Straße stehen. :flop:



    Grüße

  • robrt:


    Genau das frage ich mich nämlich auch. Klar, dass man ehemalige AG anrufen kann und darf, was absolut sinnvoll ist. Die haben mir aber weder ein Angebot gemacht, noch bin ich gekündigt, sondern stehe in einem festen Arbeitsverhältnis.


    Kommt ein Angebot - okay. Aber selbst dann finde ich es ehrlich gesagt ziemlich dreist, ein (von denen) gestarteten Abwerbungsversuch so offensiv und aktiv voranzutreiben. Zumal ich zu keinem Zeitpunkt etwas in Richtung "wenn ihr mir ein Angebot macht, komme ich zu Euch" geäußert habe.

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