Möchte mir ne Wohnung kaufen - Fragen

  • Hallo,


    ich gedenke mir eine Wohnung zu kaufen. Die Finanzierung würde soweit passen. Ich habe jetzt jedoch nur ein paar Fragen:


    -Was ist mit Hausgeld gemeint? Das gleiche wie Nebenkosten beim Mieter? Oder ist das Hausgeld zusätzlich fällig zu den Nebenkosten? Was fallen da an Kosten an für einen Eigentümer?


    -Die Wohnung wird gerade gebaut, wäre dann eine Neubauwohnung und ich würde als erster einziehen. Die Wohnung wird wohl verwaltet. Gibt es da einen Unterschied zw. einer verwalteten Wohnung und nicht verwalteten?


    Was gibt es sonst noch zu beachten?


    Von den Kosten her würde ich das gleiche zahlen, was ich jetzt für meine Mietwohnung zahle, daher der Gedanke was zu kaufen.


    Für Tipps bin ich dankbar.

  • Ah, wieder mal ein Immobilien-Thread, sehr schön. Haben wir schon sicher zwei Monate nicht mehr gehabt.


    Aber zum Thema Eigentumswohnung: Da bringe ich immer gerne meinen Standardsatz zu dem Thema:


    Eine Eigentumswohnung vereint die Nachteile einer Mietwohnung mit den Nachteilen von Eigentum.

  • Hausgeld beinhaltet Nebenkosten wie bei der Miete. Zusätzlich allerdings
    auch die nicht auf den Mieter umlagefähigen Kosten wie Reparaturen,
    Rücklagen etc.
    Je nach Größe der Wohnung, der Wohnanlage, Sonderausstattungen z.B.
    Sauna, Schwimmbad, Aufzüge, Tiefgarage dürfte es ab 200€ mtl. aufwärts
    liegen.


    Alle Wohnungseigtentümer bilden eine Gemeinschaft. Von dieser wird die
    Hausverwaltung bestellt, d.h. es gibt keine unverwaltete Wohnung.
    Meist gibt es ein Problem mit unverkauften Wohnungen, da lohnt ein Blick
    in die Teilungserklärung wie mit diesen Einheiten umgegangen wird, da
    natürlich hier auch Nebenkosten anfallen.


    Meist wird allerdings bei Neubauten durch den Bauträger die Hausverwaltung
    eingesetzt und da gilt Augen auf, da sich die beiden meistens nicht gerade
    fremd sind - Baumängel werden da schnell mal als Reparaturen abgerechnet usw.


    Grundprinzip - nicht alleine auf die Hausverwaltung verlassen, Kontrolle ist besser -
    möglichst sehen, dass man in den Verwaltungsbeirat kommt.
    Gibt bei Hausverwaltungen genauso schwarze Schafe wie überall.


    GP

  • Ganz offen gesprochen: Bei dem extensiven Hintergrundwissen würde ich vielleicht doch noch ein paar Monate länger zur Miete wohnen...


    :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus


    Eine Eigentumswohnung vereint die Nachteile einer Mietwohnung mit den Nachteilen von Eigentum.


    je nach Bundesland (hier Berlin) ist vielleicht das
    Straßenausbaubeitragsgesetz (StrABG) interessant...bzw. ärgerlich


    Zitat

    Mit diesem Gesetz wird den Tiefbauämtern der Bezirke eine Rechtsgrundlage gegeben, nach der sie bei Verbesserungen, Erweiterungen oder grundlegenden Erneuerungen der Straßen von den Anliegern Beiträge erheben müssen, um die entstandenen Ausbaukosten teilweise zu finanzieren...


    .. Wohnungs- und Teileigentümer müssen in Höhe ihres Eigentumsanteils mit Straßenausbaubeiträgen rechnen...




    mehr Infos

  • OK, vielen Dank erstmal für die Antworten.


    Ich glaube, es wohl doch besser, wenn ich noch a bissl warte. Werd mich mal noch mal genauer informieren müssen, will nichts großartig riskieren.

  • Wenn man bei solchen lebenszentralen Fragen seine Meinung durch einen Thread in einem Mobilfunkforum nach knapp 2 Stunden grundlegend ändert, hat das Ganze eh nicht viel Substanz bzgl. Wohnungskauf in der Lebensplanung.


    Aber wenn es das gebracht hat, dass man erst mal abwartet: Immerhin ;).

    Mit Grüßen ...

  • rajenske :top:gute Antwort ;)


    Ich quäle mich ja auch gerade mit dieser Frage .
    Wenn die Kaufbelastung genau so hoch ist, wie Deine Mietbelastung, hast Du denn noch Geld für evtl. Sonderzahlungen über? Und es kommen ja eine Versicherungen + Grundsteuer etc. auf Dich zu. Ergeben diese gesammten Sachen die Höhe Deiner jetzigen Mietkosten?
    Also das sind Fragen, die ich mir gerade selber stelle, allerdings bin ich von diesem Projekt mittlerweile überzeugt, und hoffe, das auf mein Gebot eingegangen wird.
    Ansonsten schau doch mal bei Zwangsversteigerungen in Deiner Stadt, da sind manchmal Schnäpchen dabei. Da muss man natürlich viel Unkosten für Renovierung etc. mit einkalkulieren.


    greetz


  • Das ist es ja, mit den Kosten, die man als Mieter eben nicht hat. Als Mieter hat man es so gesehen relativ einfach. Miete zahlen, und gut ist. Wenn was kaputt geht, Vermieter anrufen und die Sache wird von ihm aus geregelt. Als Eigentümer muss man sich selbst drum kümmern (finanziell). Ich möchte mich auf keinen Fall übernehmen und so enden wie manche im Fernsehen, die dann ihre Wohnung nicht mehr abbezahlen können. Zwar ist es in meinem Fall eine Neubauwohnung (wird gerade noch gebaut), aber auch da kann man ja vor unerwarteten Kosten nicht geschützt sein.


    rajenske:
    Hat nicht nur was mit dem Forum zu tun. Ich höre mich auch in meinem Umfeld um bei Leuten, die sich schon was gekauft haben. Die Mehrheit rät mir erstmal ab, da ich auch nicht 25% Anzahlung tätigen kann. Ich könnte bisher nur 20 000 EUR Eígenmittel zur Verfügung stellen, was aber noch ziemlich wenig ist bei 150 000 KP.

  • Also, ich kann Dir mal ein paar simple Beispiele nennen:


    Ich habe eine vermietete 45qm Wohnung in Bonn in einem Hochhaus mit grob 40 Parteien.
    In den letzten 3 Jahren fielen im Rahmen des Hausgeldes da satte 12 Riesen an Sonderkosten an (Dachreparatur, Müllschlucker und Fassade), dadrauf kommen noch Instandhaltung und Werterhalt in Höhe von ungefähr 4000 Euro.
    Diese 16tausend bekommste durch die Kaltmiete nie im Leben rein - ein finanzieller Griff ins Klo. Das frißt auch jeden steuerlichen Vorteil gnadenlos auf - und ein Verkauf würde sich auch kaum lohnen.


    Wir haben vor knapp 2 Jahren neu gebaut und vermieten deshalb unser Haus (130qm). Hier fällt ein Hausgeld in diesem Sinne nicht an, es gibt keine Eigentümergemeinschaft, die einem Fassadenneuverkleidungen etc aufdrücken - hier lag unser Kostenanteil für Instandhaltung und Werterhalt sogar bei weniger als 2500.


    Beide Immobilien sind schon älter -die Wohnung ist aus den 70ern und das Haus aus den 50ern, dementsprechend ist die Bausubstanz natürlich nicht so gut wie von einem ordentlichen (!) Neubau.


    Ich will Dir nicht generell eine Eigentumswohnung madig machen, aber was ich auch aus dem Freundes - und Kundenkreis immer wieder höre, ist die Faustformel: Je größer die Eigentümergesellschaft, desto teurer wirds.
    Und bei Preisen von 150tausend würde ich ganz bestimmt über ein Haus nachdenken, aber nicht über eine Wohnung (ich kenn ja die Preise bei Euch nicht...) Wenn die Finanzen nur zum Abtrag stabil reichen, solltest Du kein Eigentum erwerben, Du brauchst viel Luft für Eventualitäten. Ich sehe zu, daß ich nie mehr als 50 Prozent der Mittel für den Erwerb binde und parallel dazu einen Puffer aufbaue - wenn ich diesen Puffer nicht benötige, setze ich diesen nach einer Wartezeit als Einmalzahlung ein.


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

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