Steuerberater (für Gewerbe) in Berlin gesucht - Tipps? Wie an die Sache ran gehen?

  • Bei Rechtsanwälten gilt der Spruch dass der dümmste Mandant jener ist der sich selbst vertritt (oder so ähnlich). Kennst du dich in Buchhaltung aus, hast du ein entsprechendes Programm? Kennst du dich im Steuerrecht aus und bildest dich darin auch laufend weiter? Was passiert, wenn du mal zwei Wochen auf der Nase liegst oder Urlaub machst? So etwas selber zu machen geht i.d.R nicht (lange) gut...

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Nun ja. Das kann man sehen, wie man will ;)


    Habe ich Ahnung?
    Praktisch - Nein! Da muss ich ehrlich sein...
    Theoretisch - Ja! Zumindest meint mein akademischer Titel das... ;)


    Im Ernst: Wenn es Software gibt, die es kaufm. Halb-Laien möglich macht, dann sollte das auch bei mir schon passen. Auch wenn die "TBR"-Vorlesung mittlerweile fast 7 Jahre her ist.


    Software ist ein Muß, das ist klar. Favorit bei mir zur Zeit Lexware büroeasy. Wenn es doch nicht klappt, kann ich mit dem DATEV-Export immer noch zu einem Stb...

  • Die lexware-Programme sind fast alle mit einer DATEV-Schnittstelle ausgestattet, stimmt. Ob es dann aber beim Besuch des Steuerberaters billiger wird ist die Frage. Es ist nämlich mindestens ebenso anstrengend und zeitaufwendig eine Buchhaltung komplett zu kontrollieren wie diese selbst zu erstellen.


    Gerade im Handel kann vieles an Gebühren des Steuerberaters eingespart werden wenn die vielen automatisierten Buchungen vom Warenwirtschaftssystem als Datei dem Steuerberater übergeben werden und dieser dann nur noch den Rest buchen muss. Denn genau dieser Rest ist es der die Buchhaltung (und deren Gehalt) ausmacht und den Weg zur Bilanz/Gewinnermittlung ausmacht. Die Einnahmen zu erfassen ist hierbei das kleinste Übel und nur Fingerübung, aber eben resourcenfressend.


    Einen weiteren Aspekt stellt auch die Bank dar. Wegen Neugründung werden auch mal liquide Fremdmittel benötigt. Und hierzu (im Hinblick auf Rating) kommt es auch auf den Bestätigungsvermerk des Steuerberaters an. Wenn dieser nun aber nicht die Buchhaltung erstellt hat wird er nur eingeschränkt bestätigen können was sich aber negativ im Rating bemerkbar machen kann.


    Wenn du die Buchhaltung selbst erstellen willst so lass dir bitte wenigstens am Anfang von jemandem unter die Arme greifen der praktische Ahnung davon hat. Damit steigerst du die Chancen auf einen positiven Ausgang deines Experimentes erheblich.

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  • Man muß ja nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen - oder soll die Angelegenheit gleich IFRS-konform sein :p



    Ich würde erst mal schauen, ob zum Anfang eine
    Einnahme-Überschuß-Rechnung ausreicht bzw. überhaupt eine Buchführungspflicht vorliegt. Ansonsten mal zur IHK gehen zwecks weiterer Beratung, die sind meistens ganz nett...

  • Ich stimme dir zu, StebuEx.


    Ich will ihm ja nur den Ernst der Lage klarmachen, Buchhaltung ist bei einigen Krautern (ohne dem Blub hier etwas unterstellen zu wollen!) ein Stiefkind was sich sowohl beim Finanzamt als auch bei den Bank ganz schnell rächen kann.


    Und ohne fehleranfällige Nebenrechnung wird er bei einer G(d)bR ohne Bilanz auch nicht seine Kapitalkonten entwickeln können. Und beim Geld hört nunmal die Freundschaft auf ;-)


    Sicher kann er es versuchen. Nur kann man sagen dass es meistens in die Hose geht. Oder kann er ein Laie den Unterschied erkennen ob er nun Soll- oder Istversteuerer ist und bei falschen Schlüssen somit Steuerverkürzung (wenn auch auf Zeit) begeht oder im Gegenteil zu früh ans Finanzamt zahlt (Liquiditätsnachteil)? Sobald dann noch innergemeinschaftlicher Handel oder gar Drittländer ins Spiel kommen hört bei den meisten das Fachwissen auf, vor allem die richtige Belegführung. Wenn dann mal die Umsatzsteuernachschau ein Auge drauf wirft wird wegen Formalitäten direkt mal eine Nachzahlung fällig.


    Ebenso das problem der Zuordnung: was sind direkt Betriebsausgaben, was kommt in den "GWG-Pool", was wird wie lange abgeschrieben? Wenn dann noch wegen fehlender Sachkenntnis zuviel Steuern bezhalt werden (Rückstellungen, Rücklagen, IAB,...) dann hätte sich ein StB schon bezahlt gemacht.


    Ich will nicht sagen dass es für einen qualifizierten Laien unmöglich ist eine korrekte Buchhaltung zu erstellen. Nur eben dass es mehr Möglichkeiten gibt diese falsch zu machen als manche glauben.

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  • Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Im ersten Jahr wird die EÜR ausreichen. Das kann man schon selbst schaffen. Die Frage ist aber natürlich auch, ob es sinnvoll ist in einer Gründungsphase Kraft, Energie und Zeit in ein Thema legen will, dass rein inhaltlich jemandem "vom Fach" besser läge. Es ist ja nicht so, dass man sich sonst nur langweilen würde ;) Wenn man dann noch miteinbezieht, dass man wohlmöglich auch Geld sparen könnte (oder im schlimmeren Fall: Fehler vermeiden kann), ist es ja keine schlechte Sache...


    Wie dem auch sei, wir sind jetzt eigentlich ein bißchen vom Thema abgekommen (woran ich Schuld war ;) ). Die Frage sollte ja eigentlich nicht lauten; StB ja oder nein, sondern wie den richtigen StB finden?


    Und da sind wir ja schon ne Ecke weiter;
    - es sollte jemand sein, der einen passenden Mandatenkreis hat,
    - bei der Suche helfen die StB-Kammer, die IHK und steuerberaterscout.de,
    - Rechtsanwälte kämen u.U. auch in Frage
    - auf das Urteil von Bekannten hören

  • Zitat

    Original geschrieben von der_blub
    - Rechtsanwälte kämen u.U. auch in Frage


    Rein theoretisch ja, so rein von der Berufsordnung dürfen die RAe auch steuerlich vertreten. Steuergesetze sind nunmal auch bloß Gesetze. Ob das allerdings so sinnvoll ist...


    Ansonsten ist deine Aufzählung m.E. fast vollständig. Aber auch hier gilt: vergleichen. Natürlich einerseits die Preis-/Leistungsverhältnisse, andererseits aber auch ob man einen Draht zu seinem steuetlichen Vertreter aufbauen kann. Das ist schließlich eine sehr innige Verbindung die hauptsächlich Vertrauen braucht um zu funktionieren.

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