Vorwort:
Lange Zeit war es ruhig um Sony Ericssons Klapphandy-Sparte, doch jetzt gibt es endlich Neues zu berichten, denn Sony Ericsson hat mit dem Z770i ein wirklich schönes Gerät auf den Markt gebracht. Das Gerät ist wirklich gut ausgestattet, angenehm leicht und handlich. Dank des extravaganten Designs und der vollwertigen Featureliste ist das Gerät eine ernstzunehmende Alternative zu den Klapphandys von Nokia, Motorola und Co.
Da das Gerät auf der Sony Ericsson A200 Softwareplattform basiert wird man im Testbericht viele Parallelen zu Geräten wie dem W890i oder W910i wiederfinden. Was der neue Flachmann aus dem Hause Sony Ericsson sonst so alles zu bieten hat wird mein Testbericht aufzeigen.
!! Vielen Dank an Sascha von momp.de für die schnelle Lieferung !!
Dateien:
- Gerätebilder: Galerie mit 50 Bildern
- Displaybilder: Galerie mit 29 Bildern
- Kamerabider: Galerie mit 26 Bildern*
* Bilder aus Trafficgründen auf 1024 x 768 Pixel verkleinert
Lieferumfang:
Hier eine kurze Auflistung des Lieferumfangs:
- Mobiltelefon - Sony Ericsson Z770i (Graphite Black)
- Akkuabdeckung
- Li-Polymer Akku mit 930 mAh
- Standard Ladegerät
- portable Stereo-Freisprecheinrichtung (HPM-62)
- Kurzanleitung
- Bedienungsanleitung
- SAR-Infoheft
Wie man sieht legt Sony Ericsson dem Paket nur das Nötigste bei, ein Datenkabel sowie eine Speicherkarte wären nett gewesen, muss aber somit leider separat erworben werden. Der schmale Lieferumfang spiegelt sich dafür aber auch im Preis wieder, so liegt der Marktpreis für das Gerät aktuell nur knapp über 200€ (Stand: Mai 2008).
Gehäuse und Verarbeitung:
Hier macht das Sony Ericsson Z770i gleich nach dem auspacken eine gute Figur. Es ist mit 15mm Dicke angenehm schlank und edel in seinem ansehnlichen schwarz-silbernen Gehäuse, das durch türkis-blaue Akzente aufgepeppt wird (wie damals schon beim M600i). Das Z770i ist aktuell in drei verschiedenen Farben erhältlich: Vogue Red, Graphite Black und Exquisite Golden. Für meinen Test habe ich mich für die schlichte Farbvariante in Graphite Black entschieden, da bei dieser Farbvariante die Tastatur meiner Meinung nach am schönsten (da ich die Tastenfarbe "blau" mag) rüberkommt.
Das Gerät misst gerade einmal 93 x 48 x 15 mm bei einem Gewicht von angenehmen 91 Gramm. Die Abmessungen sind ein riesiger Fortschritt gegenüber älteren Klapphandys wie zum Beispiel dem Z750i. Das Gerät ist gut verarbeitet und durch die Metallanteile am Gehäuse fühlt es sich auch hochwertig an. Einziges Manko ist der Akkudeckel, dieser hätte für meinen Geschmack ruhig auch aus Metall sein dürfen. So wirkt die Rückseite etwas schlicht und billig.
Abb. Telefonübersicht (Tastenbelegung und Gehäuseüberblick)
Fangen wir im aufgeklappten Zustand oben an, hier befindet sich die Hörermuschel und die beiden kleinen Gummipuffer wieder die u.a. den Klappenaufprall abfedern. Direkt darunter befindet sich das große, 2.2 Zoll messende Farbdisplay. Wiederum ein Stück unter dem Display und dem Starnier befinden sich die zusammenhängenden und leicht zugängliche Softkeys sowie die schlanke 5-Wege Menütaste und die Anrufertasten. Das Ziffernfeld ist übrigens ausreichend groß dimensioniert, hier kommt es weniger oft zu Fehleingaben.
Gehen wir weiter zur rechten Seite des Gehäuse, hier ist dann die Lautstärken-Taste zur Regulierung der Lautstärke wieder, ein Stück weiter oben findet man die kleine Abdeckung für die Speicherkarte. Auf der anderen Gehäuseseite, also links, gefindet sich relativ weit oben der Fastport für Ladegerät- und Headsetanschluss wieder.
Abschließend beschreibe ich noch kurz die Frontseite des geschlossenen Gerätes. Hier ist ein wirklich schlichtes und dennoch elegantes Design gelungen. Relativ weit oben findet sich die Kameralinse wieder, welche durch eine herausstehende Linsenabdeckung umrandet wird. Mittig auf der Front findet sich das einzeilige Außendisplay wieder, es ist mit einem verspiegelten Displayglas versehen das im beleuchteten Zustand aber nichts desto trotz gut abzulesen ist.
Innendisplay:
Das Display ist in seiner Qualität und Größe dem Display des K850i ziemlich gleichzusetzen. Es werden 240 x 320 Pixel bei 262.144 Farben dargestellt, die aktive Fläche liegt bei 2.2 Zoll (diagonal) und damit ist es ganze 0.2 bis 0.3 Zoll größer als das Display der meisten Sony Ericsson Mittelklassegeräte. Schade aber das Sony Ericssson nicht gleich das 2.4 Zoll des W910i verbaut hat, die Fläche auf der oberen Hälfte der Klappe wäre sicherlich vorhanden gewesen.Der Kontrast des Displays ist vorbildlich, und auch die Schriftgröße ist noch als ausreichend dimensioniert zu bezeichnen (die Schrift ist leider wie üblich nicht in ihrer Größe einstellbar). Kommen wir an dieser Stelle zur Ablesbarkeit des Displays. Bei direktem Sonnen- und Lichteinfall ist das Display noch gut lesbar.
Schön, dass man auch die Displayhelligkeit einstellen kann (zwischen 50% - 100% Helligkeit). In den Untermenüs werden in der Regel rund 6 Menüpunkte bzw. Zeilen gleichzeitig angezeigt. Hinzu kommen hierbei wie immer noch die Überschrift für den jeweiligen Menüpunkt sowie die Schrift für die drei Softkeys. Auch gut, dass man die Optik des Menüs immer noch nahezu komplett mit eigenen Themes personalisieren kann.
Außendisplay:
Das Z770i verfügt, wie könnte es für ein Klapphandy anders sein, über ein Außendisplay. Das Display dient in erster Linie dazu eingehende Anrufe, SMS, Musiktitel, etc. anzuzeigen. Das Display ist bei allen Lichtverhältnissen gut lesbar, auch wenn es über eine relativ geringe Auflösung verfügt (und somit relativ wenige Textzeichen gleichzeitig angezeigt werden können). Wer dauerhaft über verpasste Events in Abwesenheit informiert werden möchte wird leider enttäuscht. Das Display des Z770i schaltet sich nämlich nach wenigen Sekunden permanent ab.
Es beherrscht also leider keine echte "Energiesparuhr", so wird weder die Uhrzeit noch werden verpasste Anrufe oder SMS dauerhaft angezeigt. Das ist insofern schade da man immer eine Taste drücken muss um die Beleuchtung zu aktivieren und zu schauen ob ein Anruf in Abwesenheit oder ähnliches stattgefunden hat.
Tastatur:
Durch das ausreichend groß dimensionierte Klappgehäuse und der daraus resultierenden, zur Verfügung stehenden Fläche ist eine große und vorbildlich dimensionierte Tastatur umgesetzt worden. Diese Tastatur ist deshalb also wirklich gut bedienbare und einwandfrei handzuhaben. So sind die Softkeys, die Menütaste und die Anruftasten ausreichend groß dimensioniert und haben dank der Folientastatur einen absolut angemessenen Einzelabstand zueinander. Schade allerdings dass die Tasten kaum füllbar sind, so ist blindes bedienen des Gerätes sehr schwierig, da keine fühlbare Unterscheidung stattfndet. Seitlich am Gehäuse befinden sich auf der rechten Seite die Laut-/Leiste-Taste wieder. Diese Taste dient bei aktivierter Kamera dann zur Nutzung der Helligkeitsregelung.
Zur Tastenbeleuchtung kann ich nur sagen, dass diese ausreichend hell geworden ist. Das blau ist sehr gleichmäßig was die Ausleuchtung der Tasten angeht. Die blaue Tastenbeleuchtung bildet sowohl bei Nacht als auch bie Tag einen guten Kontrast zur silbernen Farbe der Gehäuseinnenseite. Grundsätzlich sei zur Tastatur und Ihrer Bedienung gesagt das jeder mit dieser Tastatur zurechtkommen sollte, auch SMS-Vieltipper sollten damit nach kurzer Gewöhnungsphase sehr gut klarkommen.
Menüaufbau:
Das Menü hat sich bei Sony Ericsson von der Struktur her langsam bewährt. Es gibt folgende Oberpunkte:
PlayNow ------------ Internet ----------- Unterhaltung
Kamera-------------- Nachrichten ------- Medien
Alarme -------------- Kontakte ----------- Radio
Anrufe -------------- Organizer ---------- Einstellungen
Auch hier wieder der obligatorische Vergleich - so werden wie gewohnt die Symbole sehr fein und nett animiert dargestellt (sobald man mit dem Steuerkreuz über den jeweiligen Menüpunkt fährt), wobei natürlich die einzelnen Symbole sehr fein gezeichnet wirken. Ein nettes Detail ist wie gehabt im Hauptmenü auch die permanente Anzeige der aktuellen Uhrzeit in der Statusleiste ganz oben im Menü.
Seit dem W910i sind die Punkte "Medien" und "Radio" im Hauptmenü untergebracht, selbiges ist somit auch beim getesteten Z770i der Fall. So wurde unter anderem der Datei-Manager durch den Punkt Medien ersetzt (und ins Untermenü Organizer verschoben). Dies sind rein optisch erstmal die wichtigsten Unterschiede im Hauptmenü. Im Untermenü Medien kommt dann die zweite optische Neuerung, so ist hier ein Medienmenü wie bei Sonys PSP oder Playstation 3 zu finden. Mehr dazu aber später im Test.
Abb. Sony Ericsson Z770i Menü (Ausschnitt aus der Menüoberfläche)
Die Menügeschwindigkeit hat sich gegenüber anderen Sony Ericsson Geräten nicht verändert - so kann es sich problemlos mit der Konkurrenz aus dem Hause Nokia messen. Es gibt definitiv keine echten Hänger oder Hakler im Menü.
Foto- und Videofunktion:
Hier hat Sony Ericsson eher Standard-Hardware verbaut - so findet man beim Z770i nur eine 2.0 Megapixel Hauptkamera ohne Autofocus und LED-Licht wieder. Die Kamera macht Bilder in einer maximalen Auflösung von 1632x1224 Pixeln. Die Fotoqualität reicht logischerweise nicht an die Qualität der Sony Ericsson Geräte mit Autofocus und 3 bis 5 Megapixeln heran, doch es reicht immer noch für den ein oder anderen einfachen Schnappschuss.
Im Auslieferungszustand passen noch ca. 140 Bilder auf das Gerät, sicherlich mehr als ausreichend bei einem freien Speicherplatz von knapp 32 MB auf dem Gerät. Die Bilder werden, wie bereits gesagt durch die 2.0 Megapixel zumindest tagsüber recht brauchbar, auch wenn es an einem Autofocus zur Fokusierung fehlt. Ich denke auf den Testbildern oben im Testbericht kann man sich ein gutes Bilder Qualität (bei sonnigem Wetter) machen. Bei Nacht stößt die Kamera jedoch sehr schnell an Ihre Grenzen, hier entsteht ein sehr starkes rauschen und die Bilder werden relativ unscharf.
An Auflösungen stehen folgende zur Auswahl:
Foto:
- 1632x1224 (2 MP)
- 1280 x 960 Pixel (1 MP)
- 640 x 480 Pixel (VGA)
Video:
- 320 x 240 Pixel - QVGA (Normal / maximale Länge)
- 320 x 240 Pixel - QVGA (Für MMS / max. 15 Sek.)
Zur Anpassung der Fotofunktion dienen einige Einstellmöglichkeiten und diverse Aufnahmemodi. Wie bei vielen Kamerahandys zeugen die Bilder in dunklerer Umgebung allerdings von einigem Grundrauschen und aufgrund des fehlenden Blitzes (oder einer LED) sind richtige Nachtaufnahmen sogut wie unmöglich. So kann man verwertbare Ergebnisse nur bei ausreichenden Lichtverhältnissen erzielen.
Der Suchermodus der Kamera ist sehr gut gelöst, die Menüführung hierbei ist schon von diversen Sony Ericsson Geräten bekannt und denkbar einfach. Das Gerät wird hierfür einfach aufgeklappt und man bewegt sich per Steuerkreuz seitlich durchs Menü (hierbei handelt es sich um die alte Standard-Kameraoberfläche), ausgelöst wird dann über die zentral angeordnete Menütaste, die in diesem Fall als Auslösetaste dient. Man kommt sehr leicht damit zurecht und kann unzählige Einstellungen vornehmen. Auch die Bilddarstellung des Suchers ist sehr flüssig, wird aber leider nicht ganz im Vollbild dargestellt.
Auch im Kameramenü wird auf die selbe Oberfläche zurückgegriffen. Es reicht ein einfacher Tastendruck nach rechts und schon ist man vom Kamera- zum Videomenü gewechselt.
Bei der Foto-Kamerafunktion hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Zoomfunktion (nur in VGA)
- Aufnahmemodus (Normal, Panorama, Rahmen, Bildfolge)
- Bildgröße ( 2MP, 1MP, VGA)
- Nachtmodus (Ein, Aus)
- Effekte (Aus, Schwarzweiß, Sepia, Negativ)
- Selbstauslöser (Ein, Aus)
- Weißabgleich (Automatisch, Tageslicht, Bewölkt, Neonlicht, Glühlampe)
- Fotoqualität, Speicherziel, Verschlusston, Überprüfung, Zähler rücksetz.
Wer die Features und Einstellmöglichkeiten schneller erreichen möchte der kann die einzelnen Shortcuts per Ziffer 0 anzeigen lassen und aufrufen.
Bei der Videofunktion bietet das Sony Ericsson Z770i die Möglichkeit Videos in QVGA Qualität mit 30 Bildern / Sek. aufzunehmen, was einer Auflösung von 240x320 Pixeln entspricht.
Bei der Video-Kamerafunktion hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Zoomfunktion
- Aufnahmemodus (Für MMS, Normal)
- Nachtmodus (An, Aus)
- Selbstauslöser (An, Aus)
- Effekte (Aus, Schwarzweiß, Negativ, Sepia)
- Weißabgleich (Automatisch, Tageslicht, Bewölkt, Neonlicht, Glühlampe)
- Mikrofon (An, Aus)
- Überprüfung, Speicherziel, Zähler rücksetz.
Die aufgenommen Videos in 240 x 320 Pixel Auflösung werden meines Erachtens nach relativ flüssig wiedergegeben und es gibt recht wenig Kästchenbildung. Zwar ist die QVGA Videoauflösung beim Z770i immer noch nicht das gelbe vom Ei, doch für gelegenliche Videos ist es schon wesentlich brauchbarer als die alte QCIF Auflösung.