Wie gegen Flugangst vorgehen?

Re: Re: Wie gegen Flugangst vorgehen?

Zitat

Original geschrieben von Lobo
Ich frage mich gerade woher sie weiss das sie Flugangst hat wenn sie sich dieser Situation noch nie ausgesetzt hat !?

Welchen Teil von "irrational" und "Gefühle" bzw. "Emotionen" hast Du in dem Thread (oder auch sonst im Alltag ;)) nicht verstanden?
Flugangst, Höhenangst, Angst vor Hunden oder Spinnen und anderen Krabbeltieren, Angst vor überfüllten Plätzen usw. hat nix mit mangelndem Verstand oder Erfahrung zu tun. Die Leute wissen sehr oft selbst, dass es eigentlich Quatsch ist. Trotzdem steigen sie in kein Flugzeug, keinen Turm/hohes Gebäude rauf, usw.

Zitat

Manche Menschen muss man zu ihrem Glück zwingen - ich fürchte Deine Freundin gehört dazu.

Schön, dass Du wenigstens auch was fürchtest
Ernst beiseite: Du scheinst keine Ahnung mehr zu haben, was Angst bedeutet. Angst dürfte das heftigste weil älteste Gefühl sein - oder anderst gesagt, wir sind die Nachfahren der Steinzeitmenschen, die ängstliche auf der Wiese saßen, ob nicht im nächsten Augenblick der Säbelzahntiger vorbeikommt und wenn es dann soweit war schnell voller Angst weggerannt sind. Die anderen Steinzeitmenschen die Angst für Blödsinn hielten ("Ei, isch habb hier noch kaan Tiescher gesehe, so'n Quatsch!") haben die Evolution schlicht nicht überlebt :p Entsprechend steuert Angst auch heute noch im hohen Maße die allermeisten Menschen - ohne dass sie es wissen. Wir alle vermeiden Situationen, die uns "irgendwie" unangenehm sind - einge davon fallen uns gar nicht auf (weil es da ganz viele Leute gibt, die diese Situationen auch "doof" finden bzw. noch besser: wir 'n/e Partner/in gefunden haben, der/die das für uns macht), andere Situationen dann schon.

Nochmal: um die Flugangst oder irgendeine andere Angst zu überwinden, muss man sich mit dem Gefühl in sich auseinander setzen. Und das geht eben mal nicht über den Verstand.

Zu den medikamentösen Methoden kann ich noch folgendes beitragen:

Habe feststellen können dass Tramadol ein nettes Ist-Mir-Egal-Feeling induziert und noch dazu den Mut steigert. Zumindest hat es für mich so funktioniert (bei bestimmungsgemäßer Anwendung, nicht Missbrauch). Wäre also auch eine Möglichkeit...

Der entscheidende Nachteil bei einer medikamentösen "Lösung" ist, dass wenn es hilft, die Hilfe auf das Medikament attribuiert wird und nicht auf einen selbst. Oder einfacher gesagt: nix Medikament dabei -> Angst größer als vorher = sehr Ungünstig!

Mein letzter Zahnarztproblempatient meinte auch: "Hypnotisieren Sie mich und legen Sie den Schalter bei mir um, damit alles weg ist!". Typische passive Bedienwerd-Mentalität. Seinen Wunsch habe ich dann schlichtweg ignoriert!

Zitat

Original geschrieben von wrywindfall
Mein letzter Zahnarztproblempatient meinte auch: "Hypnotisieren Sie mich und legen Sie den Schalter bei mir um, damit alles weg ist!". Typische passive Bedienwerd-Mentalität. Seinen Wunsch habe ich dann schlichtweg ignoriert!

Der Mann hat Recht. Schließlich bist Du ja ein Dienstleister. :p

*duck*

MTT

Komm du mir mal in die Fänge!

Zitat

Original geschrieben von wrywindfall
Komm du mir mal in die Fänge!

Elke iss ja schon die ganze Zeit dran, ihn mal zu nem Waldschlösschen TT-Treffen zu kriegen, aber der Herr hat ja ständig Ausreden andere Termine

Wir mögen ja Dienstleister sein, aber nur im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe. Sprich, wir können zwar dem Klienten zum "Schalter umlegen" aktiv eine reinhauen (hätte bei einigen was und vielleicht würden sie dann endlich mal aufwachen...), aber das zählt nicht zu den Interventionstechniken Und für Aufträge ala "machen Sie mir mein Problem weg" sind nicht wir, sondern der lokale Sniper-Kontakthersteller zuständig - bei uns sind nur (Heil)methoden zugelassen, wo der Klient am Leben bleibt

Also bleibt da nur: selbst arbeiten, wenn auch mit Hilfestellung und Prozessbegleitung... :p
(Da wird dann auch wieder klar, warum Alkohol, Zigaretten und Tabletten so populär als Symptombeseitiger sind )

Zitat

Original geschrieben von DUSA
(Da wird dann auch wieder klar, warum Alkohol, Zigaretten und Tabletten so populär als Symptombeseitiger sind )

Yep, die stellen keine blöden Fragen und auch keine blöden Anforderungen...

Aber sich seinen Ängsten stellen und sie dann zu meistern fühlt sich doch echter an, als sie mit Hilfe irgendwelcher Tricks zu überspielen. Andere kann ich bescheißen, mich selber nämlich nicht. Deswegen sind ja immer größere Drogenmengen nötig, um den Beschiß wenigstens für den Moment aufrecht zu erhalten...

BTW Daniel, bist du noch nicht weg?

Mensch Dirk, wir sind hier in nem Mobilfunk-Forum... unsereens kann von überall da posten, wo diese Sauerstoff-Amateure einen ihrer seltensten Sendemasten anne Zugstrecke jebastelt ham! Ick erklär Dir dit ma heut Ahmd - stell schoma die Pulle kalt!

BTT:
Zum Glück hat hier niemand Zugangst, v.a. Dit jungsche Mädel mit dem feschen Damenbart neber mir nich! *angstschweißvonnestirnwisch*

Re: Re: Re: Wie gegen Flugangst vorgehen?

Zitat

Original geschrieben von DUSA
Flugangst, Höhenangst, Angst vor Hunden oder Spinnen und anderen Krabbeltieren, Angst vor überfüllten Plätzen usw. hat nix mit mangelndem Verstand oder Erfahrung zu tun.

Es ist keine "Angst" die uns vor Spinnen usw zurückzucken lässt sondern ein antrainierter Ekel.
Angst vor Hunden entwickelt man in der Regel aus (schlechter) Erfahrung..
Ob man Höhenangst hat (bin selbst betroffen) weiss man auch erst wenn man sich mal in unsichere Höhe begeben hat.

In so fern sind wir uns also alles andere als einig, macht aber auch nichts

Zitat

Ernst beiseite: Du scheinst keine Ahnung mehr zu haben, was Angst bedeutet.

Im Gegenteil.. aber ich kann zwischen echter Angst und bloßer Spinnerei unterscheiden, zumindest für mich selbst.

Zitat

Schön, dass Du wenigstens auch was fürchtest

gähn..

Gruss, Jörg

Re: Re: Re: Re: Wie gegen Flugangst vorgehen?

Zitat

Original geschrieben von Lobo
Es ist keine "Angst" die uns vor Spinnen usw zurückzucken lässt sondern ein antrainierter Ekel.

Nope. Es ist Angst, weil die Ängste in potentiell gefährlichen Situationen entstehen, vor denen schon die Menschen der Urzeit Angst hatten. Eine Handyangst z.B. kommt da gar nicht vor! Das Ekel antrainiert ist, stimmt, hat mit Angst aber nur bedingt was zu tun. Mein oben erwähnter Zahnarztproblematiker hatte Ekelgefühle bei seiner Zahnprothese, aber keine Angst vor ihr!

Zitat

Original geschrieben von Lobo
Angst vor Hunden entwickelt man in der Regel aus (schlechter) Erfahrung..
Ob man Höhenangst hat (bin selbst betroffen) weiss man auch erst wenn man sich mal in unsichere Höhe begeben hat.

Aber nur "in der Regel", denn letztendlich kann man schlechte Erfahrungen mit allem machen. Die meisten Menschen sterben im Bett, aber die wenigsten haben Angst vor dem Bett.

Zitat

Original geschrieben von Lobo
.. aber ich kann zwischen echter Angst und bloßer Spinnerei unterscheiden, zumindest für mich selbst.

Na das ist doch schon mal was!

Zitat

Original geschrieben von Lobo
gähn..

Yep, ein einschläferndes Thema...