Handys: Tops und Flops?

Persönliche Vermutung ohne Garantie auf 100% Richtigkeit:

Flop: Siemens SX1 z.B.
Mittel: Nimm fast jedes x-beliebige Modell, da dürfte es am Leichtesten sein ein Beispiel zu finden; sagen wir doch Samsung D500 ;-).
Top: Würde da z.B. Nokia 6230(i) sagen; das Ding hat sich ewig gehalten und is saupopulär (gewesen :D). Mit Abstrichen auch K750i von SE

Ewig wird wohl kein Handy wirklich aufm Markt bleiben.
Das Ganze ist allerdings ziemlich schwammig...

Um welches Fach gehts genau? Was wollt ihr genau rausfinden / analysieren? Die "Halbwertszeit" von Handys und damit verbunden die "Schnelllebigkeit" des Mobilfunkmarktes?!

Das ganze zeitlich einzuordnen, fällt auch nicht leicht - vielleicht sollte der Thread-Ersteller das nochmal konkretisieren. Wie alt dürfen die Modelle sein, gibts ein Höchstalter?

Schließlich gab es bis circa ins Jahr 2000 eine überschaubare Auswahl an Mobiltelefonen, danach wurden die Gerät vielfältiger und vielzähliger. Die Frequenz an Neuvorstellungen hat von 2000 bis heute unvorstellbar stark zugenommen. Damals vergingen gerne mal 12 Monate oder mehr, bis ein neues Gerät vom selben Hersteller vorgestellt wurde. Heute vergeht kaum noch ein Tag, wo kein Hersteller wieder eine "Neuheit" ausm Ärmel zaubert.

Daher würde ich, mit Rücksicht auf teilweise sehr alte Geräte, folgende Liste aufstellen:

Flop: Ericsson SH888
Mittel: Siemens S35i
Top: Nokia 6310(i) - zweifellos!

Flop: Grundig X-5 - davon wurden maximal 200 Stück nach Deutschland für einen einmaligen Test eingeführt der fehlschlug
alternativ: Motorola MPX 220 - da Motorola ja ein durchweg gängiger Hersteller ist vielleicht sinnvoller. Laut meinem Kenntnisstand hat Motorola hier monatlich offensichtlich nur kleinste Stückzahlen rein bekommen (Palette = max 500 Stück) - lange war es dann aber auch nicht erhältlich.
Grund: Windows Betriebssystem wollte wohl keiner in nem Klapphandy

Top: 6310/i aufjedenfall, zu prüfen wäre ob das Motorola V3 nicht, in Anbetracht der jeweiligen Marktumstände, sogar noch mehr als Top zu bezeichnen wäre - am besten auch mal konkrete GFK Zahlen auswerten.
Grund: Nokia = handlich, angenehme Bedienung, sinnvolle FSE bei vielen Fahrzeugherstellern erhältlich (=Firmenwagen!). Motorola: zufälligerweise optimalen Zeitpunkt erwischt sowie (jetzt kommts für den BWLer ) - meiner Meinung nach das erste Handy bei dem ein Hersteller wie im Lehrbuch beschrieben sämtliche Preiskategorien gefahren ist, vom "unbezahlbaren" Luxusprodukt bis hin zum Ramschprodukt mit x-Zwischenwerten.

Das hier u.a. genannte 6230 würde ich eher als Mittelgerät definieren da es ziemlich genau 1 Jahr vermarktet wurde, der NAchfolger sah zwar ziemlich gleich aus, ist aber nunmal ein anderes Produkt. Von den Stückzahlen war es natürlich riesig aber hier geht es ja vielmehr um Produktlebenszyklen.

Flop: Nokia 3230 (Desgin nicht jedermanns Sache, dazu häufig viel Staub unter dem Display)
Mittel: Nokia 6230
Top: Motorola V3 (Design war etwas völlig neues und ist auch heute noch hübsch anzusehen)

Hinsichtlich welcher Faktoren soll denn die Analyse stattfinden?

IMHO bringt es nix, Flop-Modelle einer Marke bspw. wegen ner verfehlten Vertriebspolitik mit einem Erfolgs-Modell anderer Marken zu vergleichen, bei denen der Hersteller einfach untergegangen ist (Siemens)

Einfaches Beispiel ist Sagem: hatte in den 90ern den größten Marktanteil bei Faxgeräten (Geschäftskunden), ihre Handys waren ziemlich erfolglos...kein Privatkunde kannte die

Ansonsten: such mal nach Veröffentlichungen von Gerpott - der hat nen Lehrstuhl für TK/Mobilfunk und ganz interessante Veröffentlichungen...

Als absoluten Flop würde ich die komplette Xelibri-Reihe von Siemens bezeichnen, die vollkommen am Markt vorbei entwickelt war (umständliche Bedienung, schlechte Verarbeitung) und deswegen nach kürzester Zeit wieder eingestellt wurde.

Als Top (bezogen auf eine langanhaltende Nachfrage bis weit über die eigentliche Produktionszeit des Gerätes hinaus) kann IMHO eigentlich nur das Nokia 6310i gelten. Gründe: Obwohl es ein Nokia war (:D), war es sehr gut verarbeitet, hatte eine überragende Akkulaufzeit (bis zu zwei Wochen) und eine hervorragende Sprachqualität; der häufige Einsatz in Auto-Freisprecheinrichtungen wurde ja bereits genannt.

Bin kein großer Freund von "me too." Beiträgen, jedoch stimme Christian zu 100% zu. Habe ebenfalls sofort an den/die Xelibri-Design-Verschnitt(e) und das Arbeitstier 6310(i) gedacht.

Da das Thema "Produktmanagement" aufkam, kann ggf. noch auf die damalige Vertriebsstrategie verwiesen werden, dass die Xelibri-Modelle i. d. R. nicht im 'normalen' TK-Fachhandel zu beziehen sind/waren; sondern in Modeläden u. ä.. Beim 6310i hingegen sieht es so aus, dass es eins der wenigen Modelle ist, dass heute meist teurer ist, als noch beim Relase. Hat das Modell wahrscheinlich auch der Freisprecheinrichtung Nokia Car-Kit 91 zu verdanken. Seinerzeit waren BT-Headsets bekanntlich noch nicht wirklich am Markt ...

Cheers
Laubi