Ich wurde in Leipzig am Hbf. mal von einem Schaffner angesprochen, nachdem ich auch mal jemanden, der eine herzzereißende Geschichte erzählt hatte, ein paar Euro gegeben habe. Wie ich lernen mußte, ist dieser Mensch jeden Tag am Bahnhof und erzählt jeden Tag eine andere Geschichte - der Schaffner wollte mich also warnen.
Seitdem versuche ich den Menschen nur noch aus der akuten Notlage herauszuhelfen: Der eine braucht Geld für eine Bahnfahrkarte nach Hause - okay, wir gehen zusammen ins Reisezentrum, entweder die Bahn macht das auf Rechnung, oder ich zahle gegen Vorlage eines Ausweises. Der nächste hat seit Tagen nichts gegessen - okay, ab zum nächsten Imbiss und dort etwas gekauft.
So helfe ich den Menschen, die wirklich in einer Notlage sind, lasse mich aber auch nicht über's Ohr hauen.
Ihr glaubt gar nicht, wieviele Leute nichts von einem haben wollen, einen mit großen Augen ansehen und als Spinner bezeichnen. Die allermeisten wollen wirklich nur Geld, die Geschichten sind erstunken und erlogen.