Gesetz zur heimlichen Online-Durchsuchung kommt

  • Nunja, heutzutage reicht es anscheinend schon wenn man als Student in einschlägigen Sachmaschinen die richtigen bzw. falsche Worte eingibt um als Teroorverdächtiger eine Hausdurchsuchung zu kassieren...


    Wenn jemand wirklich etwas entsprechendes vorhat, hat derjenige bestimmt auch die netsprechende Ausstattung. Und dazu gehört dann auch dass er nicht nur einen PC zum "arbeiten" und surfen benutzt. Und dass die Übertragung von Daten ins/vom Netz nicht daheim stattfindet. Und das diese Übertragung verschlüsselt über Anonymisierungsdienste läuft, der Laptop von einer Knoppix-DVD (gibts kostenlos vom Amt...) gebootet wird und die Daten auf einem unveränderbaren Medium liegen und der Zugang ins Internet von einem offenen Hotspot aus stattfindet.


    Also kann ein Terrorist mit sehr einfachen Mitteln dieser Online-Durchsuchung als auch der Voratsdatenspeicherung entgehen da er entsprechende Mittel und Wege hat. Die haben wir als Normalo nicht...

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Irgendwie ist die ganze Disukssion lächerlich. Da regen sie sich heute drüber auf, dass sie jetzt nun doch nicht in die Wohnungen können, um den Trojaner zu installieren, obwohl das ja viel einfacher wäre, als es remote zu tun. Ach was - ist das so? :eek: :D


    Also wenn es den Kollegen lieber gewesen wäre, den Trojaner direkt am Rechner zu installieren, dann hätten sie ja schon bei jemandem wie mir (und ich bin eigentlich kein Terrorist :D ) ein Problem. Mein Rechner ist ein Notebook. Dieses habe ich in den allermeisten Fällen, wenn ich nicht zu Hause bin, dabei. Selbst wenn sie an das Teil rankämen - die Platte ist SGE-verschlüsselt, das Passwort ist eine vielstellige Zahl, die nicht erratbar ist. Das knackt auch ein BKA nicht - schon gar nicht, wenn sie heimlich in meine Wohnung kämen und nur wenig Zeit haben.


    Sie müssten mir das Ding also, wenn schon, dann sowieso online unterjubeln. Dagegen mag ich jetzt mit einer Standardfirewall sicherlich nicht so gut abgesichert sein - aber wenn ich ein Terrorist wäre, dann könnte ich mich auch mit dem Wissen, das ich jetzt auch so schon habe, völlig ausreichend auch dagegen schützen. Und ich bin nun wahrlich kein ausgewiesener IT-Security-Experte, wenngleich sicherlich deutlich IT-affiner als der Durchschnittsbürger.


    Insofern weiß ich nicht, was der Käse soll. Die "Terroristen", die sie damit erwischen werden, gehören eh eingeperrt. Nicht wegen Terrorismus, sondern wegen akuter Blödheit... :D


    Viel besorgniserregender finde ich heute den anderen Schwachsinn, den die Herren Politiker da verzapft haben: Jeder darf über seine Gene selbst bestimmen. Arbeitgeber und Versicherungen dürfen "in der Regel" keine Genuntersuchung bei Einstellungen bzw. zu versichernden Personen einfordern. "In der Regel" - ganz toll. Als ich das hörte, war wieder mal so ein Moment, wo ich gar nicht so viel hätte essen können, wie ich kotzen wollte. Diese Penner in Berlin haben ihre rektalen Ausgänge mal wieder richtig weit geöffnet...


    Aber das ist ein anderes Thema. :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Auch kurz OT:
    Was ich letztes bei ner Berichterstattung über die Abstimmung zur Stammzellenforschung drollig fand:


    "Der Fraktionszwang war aufgehoben, jeder konnte frei entscheiden!"


    Ach, das ist ja nett. Es wurde etwas aufgehoben, dass es laut Grundgesetz gar nicht geben darf.
    Ab und an ist man so nett und spielt mal nach den Regeln, oder wie? ;)

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von DaFunk


    Was nämlich, wenn ich jetzt sage, dass sich 99% der ermittelten Personen auf den entsprechenden Webseiten unter 20 Sekunden aufgehalten haben? Das entspricht ziemlich genau dem Zeitraum den man benötigt, um - nachdem man etwas vorschnell auf einen Link geklickt hat - einmal "ach du Sch..." zu sagen, und das Fenster wieder zu schließen. Der virtuelle Fingerabdruck wurde dabei aber gesetzt.


    Wenn das reicht, haben wir schwere Straftat und auch dringenden Tatverdacht. Und flugs surfen die Herrschaften vom Staat in den privaten Mails, Textdateien, Fotos usw. unseres fiktiven Dussels, der nur mal eben falsch geklickt hat.


    Das ist mir auch passiert und vor lauter Schreck habe ich den Stecker am Rechner gezogen. Daraufhin konnte ich 1 Woche nicht richtig schlafen. Also habe ich in Wiesbaden angerufen und gefragt wie sich das nun verhält. Der BKAler meinte ich solle mir keine Sorgen machen so lange ich nichts auf der Platte habe hätte ich nichts zu befürchten. Ich solle nur die URL an sie senden. Jedoch ist das schon 3 Jahre her. Aber ich denke nicht dass sich da was geändert haben soll da man immer zufällig durch die ganzen popups auf solche Seiten landen kann. Jedoch mit FF und adblock habe ich eigentlich null Probleme mehr mit diesem Ungeziefer.

  • paranoid?


    die polizei darf auch hausdurchsuchungen durchführen, war sie schon bei euch?
    die polizei darf auch schiessen, wer von euch wurde schon von der polizei beschossen?:rolleyes:


    ...und nun macht weiter panik! :rolleyes:



    es wird doch nur ein ein neues mittel zur bekämpfung von straftaten gesucht mehr nicht, es wird doch nicht die durchsuchung aller privaten rechner beschlossen :rolleyes:

    mfg


    ma.

  • Im Prinzip ist die Sache nach meiner Ansicht ganz einfach, man muss nur ein paar Fakten logisch kombinieren:
    a) Die Politiker haben keine Ahnung von der Technik.
    b) Politiker hören sehr selten auf Fachleute, die ihnen in diesem Falle erzählen, dass eine Onlinedurchsuchung nichts bringt.
    c) Politiker glauben, sie würden bei dem Mann der Strasse damit Stimmen ergattern, nach dem Prinzip "Der X und die Y, die tun doch etwas für unsere Sicherheit."
    d) Grosse Behörden (BSI, BND, Verfassungsschutz, Polizei, ...) können mit dem Argument von mehr Sicherheit aus Politikern Geld herausholen, das sie in ihrer Behörde wunderbar einsetzen können. Hauptsächlich geht es dabei um Stellen, schliesslich werden die Leute auf Lebenszeit eingestellt. Und wenn in ein paar Jahren sich die Ansicht durchsetzt, dass Onlinedurchsuchung sinnlos ist, nun, dann sind die Leute ja da und man kann sie für andere Zwecke einsetzen.


    a) + b) + c) +d) = Onlinedurchsuchung kommt!

  • Zitat

    Original geschrieben von mascho12345




    es wird doch nur ein ein neues mittel zur bekämpfung von straftaten gesucht mehr nicht, es wird doch nicht die durchsuchung aller privaten rechner beschlossen :rolleyes:


    Wie kann man in der heutigen Zeit noch so blauäugig sein? Kannst du dir wirklich sicher sein? NEIN! :eek:


    Ich habe schon eine Hausdurchsuchung hinter mir. Und wieso? Weil der Chef von meiner Freundin Dreck am Stecken hatte wurde auch gleich sie durchleuchtet. Und wer das einmal mitgemacht hat weiß wovon ich rede. In persönlichen Sachen wird geschnüffelt. Privatsphäre gibt es in diesem moment nicht. Und ein haufen blöde Frage wo man keine Antwort weiß da man die Gründe nicht kennt wieso die hier sind.


    Merken manche nicht wie wir immer mehr zum gläsernen Menschen werden? Wo sind wir dann in 10 Jahren?


  • Dann bringe ich mal die ersten 20 Artikel des Grundgesetzes mit in die Diskussion ein. In diesen wird JEDEM Bürger verbrieft, dass seine Wohnung unverletzlich ist und er ein Recht auf körperliche Unversehrtheit hat. Dieses wird garantiert und der Staat muss sich dran halten.


    Dass es Ausnahmen geben muss ist klar. So darf ein Polizist schießen wenn er dadurch Gefahr für Leib und Leben verhindern kann. Die Polizei darf auf richterliche Anordnung als Organ der Staatsanwaltschaft pruvate und geschäftliche Räume durchsuchen wenn es konkrete Anhaltspunkte für eine Straftat gibt um hierdurch Beweise zu sichern.


    Aber warum soll das BKA relativ ungehemmt und für den Betroffenen nicht nachvollziehbar auf PCs schnüffeln dürfen? Was geht die an, welche Dateien auf meiner Festplatte liegen und mit wem ich wann über was chatte? Bei der Onlinedurchsuchung können wohl in 99,99% aller Fälle nur diejenigen Sachen "mitgehört" werden die bei einer Beschlagnahmung des PCs auch gefunden werden könnte.


    Darüber hinaus (wie BB007 schon schrieb) wären die Terroristen schön doof wenn sie sich ausspionieren lassen würden. Möglichkeiten gibt es viele diese Onlinedurchsuchung wirkungslos verpuffen zu lassen. Also steht die Chance, bei einer Hausdurchsuchung einiges mehr an verwertbaren Beweisen zu sichern. Angeblich sind die Hürden für die Erlangung einer richterlichen Erlaubnis in beiden Fällen (also Online und Real-Life) gleich hoch gesteckt. Also sehe ich keinen wirklichen Grund sich für die Onlinevariante zu entscheiden.


    Aber gerade bei dieser Hürde der richterlichen Erlaubnis sehe ich schon das erste Problem. Wer kann nachvollziehen ob das BKA meinen PC "abhört"? Richtig, niemand. Eine Hausdurchsuchung bekomme ich mit und kann mich entsprechend zur Wehr setzen, eine Onlinedurchsuchung nicht.


    Oder macht es dir wirklich nichts aus, in einem Staat zu leben dessen Funktionäre jederzeit auf Knopfdruck alles über dich erfahren können? Wann du von wo aus mit welchem Netzbetreiber mit wem telefoniert hast, dein Bewegungsprofil abrufen können, dich auf Autobahnen orten können, deine politische, sexuelle, religiöse, etc. Neigung durch Schnüffeln auf deinem PC wissen, etc.pp. Und vor allem: wer garantiert, dass diese Daten nicht in die falschen Hände gerät? Dass die Datenbank eben von genau den Terroristen geknackt wird gegen die uns diese Technokratie schützen soll? Oder Werbefirmen, Spammer, Identitätsklauer, Phisher, dein Nachbar oder Chef, deine Ex die sich rächen will, die Liste ist endlos.


    Sicherlich bringt dies auch ein Stück mehr Sicherheit. Aber ist es dieses kleine Stück Sicherheit wert seine Freiheit aufzugeben? Vor allem, weil dieses Stück Sicherheit imho um ein vielfaches vergrößert werden könnte wenn mehr Polizei eingesetzt würde anstatt diesem im Endeffekt relativ nutzlosen Firlefranz zu betreiben?! Ich denke nicht...


    Dieses eine Bild bringt es sehr gut auf den Punkt:


    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Noch ein Punkt der mir gerade einfällt:
    Egal auf welchem Weg man dem BKA den Zugang auf den Rechner verschafft, in dem Moment ist ein Zugang vorhanden. Und ebendieser kann auch von anderen Datenspionen genutzt werden.
    Wenn Firewalls oder Betriebssysteme ein "Zwangshintertürchen" haben, dann wird dieses Türchen früher oder später von Hackern gefunden.
    Und das es ein Hintertürchen geben muß, ist klar, weil sonst eine Online-Einscheusung des Bundestrojaners nicht möglich ist.


    Um mal einen Vergleich anzustellen:
    Keiner will fremde Leute in seiner Wohnung stehen haben. Deswegen schließt man die Haustür ab.
    Jetzt kommt das BKA daher und will jederzeit zumindest die Theoretische Möglichkeit haben, in Deinem Haus rumzuschnüffeln, ohne erst an der Tür klingeln zu müssen.
    Also wird jeder per Gesetz dazu verdonnert rund um die Uhr die Terrassentür offen zu lassen. Egal ob der zuhause ist oder nicht. Natürlich würde das BKA nur dann kommen, wenn ein entsprechender Richterlicher Beschluß vorliegt, und nur in entsprechendem Verdacht.
    Aber die Tür steht eben immer offen.
    Aber natürlich ist das nicht so schlimm, schließlich dient es unserer Sicherheit, und außer dem BKA gibt es ja keinen Menschen, der sowas nicht nutzen würde.


    Macht es vor diesem Hintergrund eigentlich noch Sinn, irgendwelche Sicherheitssoftware auf seinem Rechner zu haben?

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • So, nun sollen wohl auch Wohnungen unbescholtener Bürger per Videocam und Mikrofone überwacht werden, wenn ein Verdacht besteht, dass sich ein Terrorist darin aufhalten könnte...


    Zitat

    Die Sicherheitsbehörden des Bundes können künftig auch Wohnungen von unbescholtenen Bürgern mit Wanzen und Videokameras überwachen, wenn dort verdächtige Personen verkehren. Dies geht aus dem Entwurf der Novelle des Bundeskriminalamtsgesetzes (BKAG) hervor.


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung…z/page/detail.php/1687394


    Hallo Stasi....

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