Euer Job mit Perspektive?

  • In erster Linie solltest du machen, was dir Spass macht.


    Momentan sind die Interdisziplinären Studiengänge gefragt (Wirtschaftsinformatik, -ingenieur). Dauerhaft ist man mit Mathematik sicherlich am flexibelsten.


    Ich selber studiere Wirtschaftsinformatik im 6. Semester (also kurz vorm Bachelor), kann mich an Angeboten für Praktika, oder Festanstellungen nicht beklagen, da hat man als Student gerade wirklich eine nette Auswahl. Dennoch würde ich es wahrscheinlich nicht noch einmal studieren, da mir bisher das technische etwas kurz kam, abgesehen von 4-5 Informatikveranstaltungen wirst du sehr fokussiert auf die Schnittstelle ausgebildet (denke mal es wird bei den Wirtschaftsingenieuren nicht anders sein).
    Bei uns die die Quote der Absolventen, welche die Uni Richtung Unternehmensberatungen verlassen enorm hoch. Man sollte sich schon genau überlegen ob so ein Job etwas für einen ist, dort geht man idR. nicht nach 40-45 Stunden in der Woche wieder nach Hause, wobei "nach Hause" bei den mir bekannten Unternehmensberatern auch ein äußerst dehnbarer Begriff ist. Das Schmerzensgeld ist allerdings ganz ansprechend.


    Wenn du es dir zutraust, dann studiere Mathematik, oder Wirtschaftsmathematik an einer Uni, diese Absolventen werden quasi bei jeder Stellenausschreibung mit angefragt.

  • Nunja, ich hab zunächst nach dem Abi eine Berufsausbildung gemacht, aber schon während der Ausbildung gemerkt, dass es das noch nicht gewesen sein kann. Vielleicht lag das auch an den Kollegen, von denen ich das Gefühl hatte, dass die auf der Stelle treten und nicht wirklich weiter kommen. Im Gegenteil, die schienen in ihrer kleinen Welt zu leben, und wo ich als Azubi ein Problem gelöst habe, da sind die viele im Kreis gelaufen wie die verrückt gewordenen Hühner.


    So habe ich dann den Entschluss gefasst noch studieren zu gehen, und mit dem Bachelorstudiengang bin ich jetzt in den letzten Zügen. Trotzdem möchte ich dann noch den Master nachschieben, weil ich nicht will, dass mich ein fehlender Master irgendwann behindert. Mein Ziel: Als "überqualifiziert" irgendwann mal keine Arbeit zu finden. Die Taxilizenz werde ich dann wohl zu Beginn des Masters beantragen.. ;)


    Soll heißen: (M)einen Job mit Perspektive gibt es nicht, und genau darum ist Flexibilität wirklich das A und O in der Berufswahl.


    Die Frage ist auch, ob du dich spzialisieren solltest, oder ob du etwas machen solltest, was dir alle Möglichkeiten offen lässt.


    Vielleicht solltest du dir auch darüber klar werden, ob du studieren möchtest oder eine Ausbildung machen möchtest, oder vielleicht sogar beides.


    Erlaubt ist was gefällt, und was bringt dir die beste Arbeit, wenn du keinen Spaß dran hast und dich 40 Jahre lang dorthin schleppst. Dann doch lieber etwas, was dich erfüllt, wo du Nachmittags nach Hause kommst (ja, solche Arbeiten soll es geben!;)) und sagen kannst: Ja, heute habe ich was tolles geschafft, und morgen stehe ich wieder gerne auf um zur Arbeit zu gehen und wieder etwas tolles zu schaffen.


    Wie sind deine Interessen geartet? Handwerklich? Technisch? Wissenschaftlich? Theoretisch? Hast du Probleme mit Zahlen? Hast du gerne mit Menschen zu tun? Arbeitest du lieber allein oder in Gruppen?


    Du siehst schon, das ist alles sehr stark von dir und deinen Interessen abhängig. Und es ist schaffbar. Hut ab vor dir, dass du dir jetzt schon Gedanken um deine Zukunft machst! Finde ich super, wirklich!


    Ich kann mich noch dran erinnern, dass ich damals ins BIZ gegangen bin, also eine Einrichtung der Bundesanstalt für Arbeit, wo man zu jedem Berufsbild etwas finden konnte. Okay, es war wirklich sehr theoretisch, was du ja nicht mehr willst. Also mach etwas Praktisches! Triff eine gezielte Auswahl der Berufe, die dir in den Kram passen könnten und versuch in dem Berufsbild einen Praktikumsplatz zu bekommen. Das macht sich auch gut im Lebenslauf und es fördert dein Verständnis für das Berufsbild. Und, ganz wichtig: Es erleichtert dir die Berufswahl später ungemein, weil du gewisse Dinge schon miterlebt hast und sagen kannst, was du willst!


    Nicht verzagen, nicht aufgeben, auch für dich wird sich etwas finden lassen, denn du bringst eine wichtige Komponente von Erfolg mit: Das Engagement!

    Cuando la vida te traiga limones, pide tequila y sal o aprende a hacer limonada.


    Aber große Hunde können auch gefährlich sein. Man muss immer eine zweite Person da haben, die einen Vorderfuß hochhebt von dem Hund, dann kann er nicht nach hinten austreten. by Udo Lindenberg feat. Helge Schneider: Chubby Checker


  • Ich nehme die Nummer 2+3, das sollten auch so meine Stärken sein (Mathematik war ich schon immer gut und es fällt mir nicht schwer)


    Die 1 hat mich im Praktikum etwas abgeschreckt und von der 4 halte ich mal garnix!


    vodoo: Danke für den Bericht, so hatte ich mir das vorgestellt!

  • Also wenn du noch keine spezielle Richtung hast würd ich was Grundlegendes studieren.
    Ich wusste nach meinem Abi auch gar nicht was ich wollte und hab nach dem Zivi Informations- und Kommunikationstechnik (ehem. Nachrichtentechnik) auf Bachelor studiert.


    In dem Bereich kann man von der TV-Technik bzw. Bildübertragung allgemein über die Mikrocontrollertechnik bis zur Netzwerk/Kommunikationstechnik (hallo Mobilfunk) eigentlich gut einsteigen.


    Bin im März mit dem Bachelor fertig geworden und hatte nicht wirklich ein Problem ne Stelle zu finden ;)


    Master werd ich später noch nachholen, jetzt will ich erstmal Praxiserfahrung sammeln.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Ich bin in genau der gleichen Situation wie der TE.
    Was ich gut kann und mir auch Spaß macht, ist Informatik und Englisch.(Aber Mathe kann ich wiederum gar nicht.:))
    Also sollte es auch in die Richtung gehen.:)


    Wäre klasse, wenn ihr Ratschläge hättet!:top:
    Vielen Dank!

  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    (bin mir deshalb unsicher ob BWL zu studieren noch irgendwie Sinn machen könnte).


    In Anlehnung an harlekyn:
    logisch, denn vertickt werden muss der ganze Krempel ja auch immer - marketing wird niemals out ;) :)

  • wenns danach geht, dann ist Anwalt auch ein Job mit Zunftsperspektive, weil die Leute sich immer streiten werden...

    Cuando la vida te traiga limones, pide tequila y sal o aprende a hacer limonada.


    Aber große Hunde können auch gefährlich sein. Man muss immer eine zweite Person da haben, die einen Vorderfuß hochhebt von dem Hund, dann kann er nicht nach hinten austreten. by Udo Lindenberg feat. Helge Schneider: Chubby Checker

  • sowohl Marketing als auch Jura scheint derzeit ziemlich überlaufen zu sein...


    Mir fällt grad noch eine Thematik ein die mir mal jemand gesagt hat, war glaub ein Bäcker und der fand es einfach toll immer zu sehen was er geschafft hat, oder wars ein Zimmermann?


    Wollte damit darauf hinaus das es, unabhängig vom Bildungsgrad auch Menschen gibt die was in der Hand haben müssen um die Werthaltigkeit ihrer Arbeit zu schätzen - einfach so Millionen am Computer hin und her schieben wär für die nichts.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Bestatter. Gestorben wird immer.


    Zwar wird immer Gerstorben, aber zukünfzig auch noch dafür ausreichend gut bezahlt? ;)


    3 Jahre bis zum Abitur + Studium. Ist ja dann doch noch etwas hin. Also sollte man mal eine mögliche zukünftige Marktsituation in diesem Zeitraum anschauen.


    Unabhängige Unternehmensberatung hat meiner Meinung bis dann ebenfals den Zenit überschritten. Dazu läuft zurzeit zuviel durcheinander. Erst Wechsel im Vorstand, im gleichen Zuge Wechsel der Unternehmensberatung. Und als Resultat doch weiter nur marktferne Entscheidungsfindungen. Die auf Zeit von Unternehmensberatungen angagierten Geschäftsführer gehen ja auch zubehmend wieder zurück. Und langsam rückt eine Generation in die Aufsichtsräte nach, die erkannt hat, dass irgendetwas im Spiel mit den heilsbringenden UB doch nicht so funktioniert wie erwartet. Sie mögen Betriebsblindheit ausmerzen, bringen aber sehr häufig Entscheidungsprozesse in ein Unternehmen, was weder zur Unternehmenskultut, noch zu dessen Produkte passt. Als Beispiel seinen nur die schwarzen Kassen bei Siemens, oder Discountschiene bei der Telekom genannt. Die ganzen Ratingagenturen und Wirtschaftsprüfer haben sich ja nun auch nicht gerade mit Ruhm bekläckert.


    Mag zwar etwas konservativ klingen, aber als Basis für ein Berufsleben kann ein einfaches Studim der Grundfachrichtungen Elektrotechnik oder Maschinenbau auf die Dauer doch sehr nützlich sein. E und M war jetzt nur ein Beispiel was verdeutlichen sollte, das Studiengänge in der hauptsächlich naturwissenschaftliches Basiswissen gelehrt wird eine solide Basis bieten kann um im späteren Berufsleben gut durchs Leben zu kommen.


    Und sei es auch nur, um ein marodes Stromnetz wieder aufzubauen, oder am ADW eine alte Diesellok ohne elektronische Helferlein ala ICE wieder zum Laufen zu bringen. Fakt ist, solange es am Ende den eigenen Lebensunterhalt sichert, ist es eine gute Arbeit.


    Halte die angepriesenen Wissengesellschaft übrigens genauso für eine Mär wie die Dienstleistungsgesellschaft. Nicht jeder kann ein Einstein sein, auch nicht bei zig EliteUnis. Genausoweinig wie nur mit Dienstleistungen den Wohlstand sichern zu wollen.



    Siemensanier

  • Du machst in 3 Jahren Abitur? Dann bist du in der 10. Klasse?


    Da würde ich mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken machen. Da du auf deine Mathekenntnisse anspielst: ich fand damals Physik super und hatte nur Bestnoten. Als ich dann in der 12. Klasse war, hatte ich sämtliches Interesse verloren und Bestnoten bekam nur noch mein Nachbar. Habe das dann so schnell wie möglich abgewählt. Was ich damit sagen will: Ich finde es noch ein bisschen früh, sich darüber Gedanken zu machen, was du einmal beruflich machen möchtest. Gehe nach deinen Interessen, nicht nach dem, was dich evtl. weit bringt. Bist du interessiert, motiviert und setzt dich ein, kommst du überall weit.


    Ich kenne das aus eigener Erfahrung, dass viele meiner Freunde mit BWL angefangen haben, weil "man damit ja immer was anfangen kann". Nach 3 Semestern waren von 5 Freunden noch 1 übrig, weil die anderen alles zu langweilig, zu zahlenlastig oder was auch immer fanden - dabei galt damals (und heute) BWL noch als "zukunftssicher".
    Ein Kumpel von mir hat stattdessen Geschichte studiert - "oh Gott, wie kann man nur" - und ist heute in meinen Augen einer der glücklichsten Menschen in seinem Job, auch wenn er wesentlich weniger verdient und Geschichte nun wirklich nicht zukunftsweisend war/ist.


    Zum Thema Strom:
    Es ist korrekt, dass Versorger nicht dem wirtschaftlichen Zyklus unterliegen - oder zumindest nur bis zu einem bestimmten Grad. Aber wieder die Frage: Interessiert dich das überhaupt? Und wenn ja: Was? Vattenfall hat 60 verschiedene Arten von Jobs im Angebot.


    Und zur Studienwahl:
    Normalerweise ist es immer besser, sich antizyklisch zu verhalten - sofern einen das Themengebiet anspricht. Demnach jetzt nicht Wirtschaftsingenieur anfangen, sondern Informatik, da in 7 Jahren, wenn du fertig bist, niemand Informatik studiert hat und diese Leute entsprechend gesucht werden.


    Fazit:
    Mach dir nicht zu viele Gedanken, was zukunftssicher ist, sondern versuche eher herauszufinden, was dich wirklich interessiert. Wenn du dann in 12. oder 13. Klasse bist, solltest du dich langsam entscheiden, welches Studienfach du dann 1. bzw. 2 Jahre später studieren willst.

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