Bekannten Geld geliehen, jetzt wie vom Erdboden verschluckt - was soll ich tun?

  • Hallo!


    Eine etwas längere Geschichte versuche ich so zusammenzufassen;


    Vor Weihnachten habe ich eine Frau kennengelernt, die in einer vermeintlichen Notsituation war. Ich habe ihr nach besten Möglichkeiten geholfen, d.h. eine Pension organisiert, einen Platz geschaffen wo sie ihre Sachen unterstellen kann, anderweitig unterstützt und leider auch ein paar mal Geld geliehen.


    Ich habe mir den Empfang des Geldes von Ihr mit Unterschrift quittieren lassen mit Datum. Dann, als es im Februar darum ging mir das Geld zurückzuzahlen waren 1000 Gründe da, dass es nicht klappte. Überweisung ging zurück, Kontonummer falsch, usw...


    Jetzt habe ich seit über 4 Wochen nichts mehr von Ihr gehört, kein Lebenszeichen. Auf Anrufe reagiert sie nicht, fristsetzung der Rückzahlung per eMail sind ohne Reaktion. Erreichbar scheint sie aber zu sein, ein Anruf mit einer anderen Nummer führte dazu, dass sie mit unbekannter Nummer zurückruf (meine Nummer kennt sonst keiner). Als ich rangegangen bin legte sie einfach auf.


    Was soll ich machen? Bin im Moment etwas ratlos. Bitte macht nicht daran rum dass ich ihr damals geholfen habe, ich weiß jetzt selber dass es blöd, leichtsinnig und dämlich war. Meine Frage ist nur, wie bekomme ich mein Geld wieder und was soll ich mit den eingelagerten Sachen (Klamotten, CDs, Unterlagen, Hausrat) machen?


    Ich fühle mich langsam echt verarscht und bin sehr sauer, zumal es sich schon um einen Geldbetrag handelt, den ich nicht abschreiben will...


    Gehe ich damit direkt zur Polizei und erstatte Anzeige wegen Betrug? Ich denke nichts anderes ist das...habe alle eMails und SMSs noch aufgehoben, den Beleg habe ich natürlich auch. Mal abgesehen davon dass die vermeintlich neue Anschrift sicher nicht ihre war...


    *Edit* Ich habe sie damals kennengelernt als ich quasi von ihrem Freund vor die Tür gesetzt wurde, der das gemeinsame Konto leergeräumt hatte und sie somit mittellos dagestanden ist. (zumindest war das so abgefahren, dass ich mir nicht vorstellen kann es war ein Fake). Sie hat mich auch nicht um Hilfe gebeten, ich habe eher versucht sie zur Selbsthilfe zu animieren und bin dann halt eingesprungen, wenn es wirklich nicht mehr anders ging...


    Einen Job hat sie, sie arbeitet am Flughafen bei einem Cargo-Unternehmen. Da habe ich auch den Firmenausweis mehrmals auf dem Tisch in der Pension liegen sehen...aber da an sie ranzukommen ist ziemlich schwer, das ist kein öffentlicher Bereich...

    Ciao ;)


    Sir Robin | ICQ: 82506214 | PN | Derzeit mit Xperia X Compact und Xperia Tablet Z4 LTE unterwegs :)

  • Wenn Du nur die Adresse wissen willst, dann frag mal beim KVR nach. Gegen Entgeld bekommst Du dann die letzte von ihr gemeldete Adresse. Brief dorthin mit einer letzmaligen Aufforderung zu zahlen, ansonsten Besuch bei der Polizei. Das bringt Dir aber letztendlich nicht Dein Geld zurück, also Mahnbescheid..


    Wenn die Adresse nichts hilft, dann gleich zu Punkt zwei (Polizei)..

  • Schreib ihr eine email mit dem Inhalt, dass du die eingelagerten Sachen verschenkst/versteigerst/auf den Müll wirfst, wenn du das Geld nicht zurückbekommst.
    Auf jeden Fall in einem netten Ton schreiben.


    Wenn dann keine Reaktion kommt, würde ich zur Polizei gehen, OHNE die Sachen wegzuwerfen.

    Gruß, lazybee

  • Moin!

    Zitat

    Original geschrieben von brasax
    Wenn Du nur die Adresse wissen willst, dann frag mal beim KVR nach. Gegen Entgeld bekommst Du dann die letzte von ihr gemeldete Adresse. Brief dorthin mit einer letzmaligen Aufforderung zu zahlen, ansonsten Besuch bei der Polizei. Das bringt Dir aber letztendlich nicht Dein Geld zurück, also Mahnbescheid..
    Wenn die Adresse nichts hilft, dann gleich zu Punkt zwei (Polizei)..


    KVR?
    Hatte einen ähnlichen Fall auch mal mit einem Bekannten, dem wir (meine Freundin und ich) Geld geliehen hatten. Wir kannten uns schon längere Zeit (oder besser gesagt: meinten uns zu kennen) und auf einmal war dieser auch wie vom Erdboden verschwunden.
    Anzeige, Mahnbescheid, Gerichtsvollzieher - was alles nichts bringt, wenn jemand wirklich untergetaucht ist. Das ganze ist schon ein paar Jahre her. Niemand (auch aus dem weiteren Bekanntenkreis) hat noch was von ihm gehört ...


    Wenn wie in diesem Falle zumindest noch Anhaltspunkte bestehen, daß die Person greifbar sein könnte, dann lohnt sich u.U. ein Mahnbescheid. Bei mir hat die Rechtsschutzversicherung die Kosten übernommen.


    Gruß und viel Erfolg,
    Diet

  • Zitat

    Original geschrieben von Diet
    KVR?


    Kreisverwaltungsreferat. Hatte auch schon einen ähnlichen Fall und konnte die neue Adresse eben über das KVR ermitteln..

  • Zitat

    Original geschrieben von Diet
    KVR?

    Das ist eine Erfindung der Münchner.
    Außerhalb der Weißwurstinsel heißt es Einwohnermeldeamt bzw. ist Teil der Gemeinde-/Stadt-/Kreisverwaltung.

    Vertrauensliste: #1, #2

  • Danke euch schon mal!


    Sind gute Tipps dabei - was ich habe ist die Adresse der Eltern (hab ich über das Schul-Zeugnis herausgefunden, das bei dem ganzen Kram mit dabei lag).


    Die Aufforderung, dass ich ihre Sachen wegwerfe habe ich bereits per eMail gemacht. Den Weg zum Einwohnermeldeamt versuche ich mal, ich hoffe ich bekomme dort Auskunft. Rechtsschutzversicherung habe ich leider keine, das kann jetzt ein Problem sein.


    (Bisherige Adresse habe ich, wenns die ist die sie damals bei Europcar angegeben hatte, als wir ihr ein Auto ausgeliehen haben für einen Tag, was ich natürlich bezahlte...) :rolleyes:

    Ciao ;)


    Sir Robin | ICQ: 82506214 | PN | Derzeit mit Xperia X Compact und Xperia Tablet Z4 LTE unterwegs :)

  • Wenn Du die Adresse der Eltern hast, könntest Du Dir überlegen, Sich auch an diese zu wenden. Auch wenn Deine Bekannte älter als 18 ist. Denn durch solches Nachfragen könnte ein sozialer Druck entstehen, so das Du vieleicht Dein Geld wieder bekommst. Oder, im besten Fall(für Dich), die Eltern gehen für ihre Tochter in Vorleistung.


    greetz



    P.S. das Anschreiben an die Eltern natürlich nicht als Forderungsschreiben formulieren, sondern sie nur über den Sachverhalt, wie sich darstellt, aufklären.

  • Kann eine Möglichkeit sein; habe nicht schlecht gestaunt als ich das am Mittwoch im Telefonbuch gecheckt habe und da einfach mal angerufen habe, um nach der Dame zu fragen. Ihr Vater (laut Ihrer Geschichte ist er tot!) war recht sauer weil ich nach ihr gefragt habe und sagte, seine Tocher wohne nicht mehr hier...schon alles sehr seltsam...


    Gut, auf die Idee da mal anzurufen hätte ich auch früher kommen können, nur bisher hab ich mich das auch net getraut irgendwie...
    Jetzt weiß ich aber das auch das gelogen war...prima...


    Bin wohl echt einer ganz netten Person auf den Leim gegangen...


    :rolleyes:

    Ciao ;)


    Sir Robin | ICQ: 82506214 | PN | Derzeit mit Xperia X Compact und Xperia Tablet Z4 LTE unterwegs :)

  • Zitat

    Original geschrieben von Sir Robin
    Ihr Vater (laut Ihrer Geschichte ist er tot!) war recht sauer weil ich nach ihr gefragt habe und sagte, seine Tocher wohne nicht mehr hier...schon alles sehr seltsam...


    Vielleicht ist ihr Dad auch für sie gestorben. Ich sage auch immer, dass ich keine Familie habe, weil ich mit ihr nichts zu tun haben will. Besser als den Leuten immer eine ewig lange Story erzählen zu müssen, warum man seit Jahren keinen Kontakt hat. Außerdem will man vielleicht nicht unbedingt an dieses Thema erinnert werden und handelt es mit einer kurzen Antwort ab..

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