Den Tipp, die Warnweste im Fahrgastraum (also griffbereit) aufzubewahren und nicht im Kofferraum, finde ich sehr hilfreich. :top: Wird gleich nachher geändert bei mir im Fahrzeug.
Was Zivilcourage angeht:
Habe selber schon einiges erlebt...
Z.B. einen Fußgänger mit Motorradhelm in der Hand, der ohne nach rechts und links zu schauen eine Straße betrat, und dabei fast angefahren wurde. Er regte sich auf, nutze seinen Motorradhelm um die Heckscheibe des Autos einzuschlagen und ging regungslos weiter in eine Fußgängerzone. Habe sofort mein Handy gegriffen (war auch mit dem Auto unterwegs) und habe nach Anraten des Polizisten am anderen Ende Warnblinker eingeschaltet und den Randalierer mit Sicherheitsabstand quer durch die Fußgängerzone verfolgt. Außerdem sollte ich hupen, damit die herbeieilenden Einsatzkräfte mich "orten" können. Die Leute, die von der Verfolgungsaktion nichts wussten (also alle, die in der Fußgängerzone einkaufen waren), haben mich glaube ich für vollkommen bescheuert gehalten - bis die Polizei mit 2 EInsatzfahrzeugen da war.
Andere Geschichte:
Ich wartete an der Haltestelle auf meine Straßenbahn. Freitags nachmittags, Rush-Hour. Bahnen natürlich vollkommen überfüllt. Ich sehe, wie eine ältere Dame einzusteigen versucht, dabei von einem Südosteuropäer (es war wirklich einer, das hat jetzt nicht mit fremdenfeindlichen Hintergründen zu tun! ) angerempelt wird, der ihr die Handtasche aus der Hand reißt, wodurch die Dame stürzt. Natürlich haben alle nur zu- oder schlimmstenfalls weggeschaut. Ich also hinter dem Typen hergelaufen, der ziemlich schnell die Flucht ergriffen hat, Handy raus und im Laufschritt die Polizei angerufen. Sah wohl auch gut aus - Businessschuhe mit Ledersohlen, Aktenkoffer in der Hand, Handy am Ohr und gerannt wie ein Irrer. Irgendwann meinte dann der Polizist am Telefon, seine Kollegen hätten mich gesehen, ein VW Bus fuhr mit geöffneter Schiebetür neben mir her, in den ich hineinspringen sollte. Den Täter hatten wir nach kurzer Zeit eingeholt.
Vorgestern auf der Osterwiese (große Kirmes hier in Bremen):
Beim Herüberschlendern mit meiner Freundin habe ich zufällig bemerkt, wie ein "Bubi" sich an einer Süßigkeitenbude mehrfach umdrehte, sich unbeobachtet wähnte, dann ein Lebkuchenherz griff und in seiner Jacke verschwinden ließ. Bin dann zu ihm hin und habe ihn laut und deutlich (auch für andere hörbar) aufgefordert, das geklaute Herz dort wieder hinzuhängen. Klappte erst nicht, erst als er das Wort POLIZEI hörte, wurde er unruhig. Sind dann zusammen zum Stand zurück, er hat das Herz bezahlt - naja, eigentlich wollte er es wieder zurückhängen, aber nachdem ich das Standpersonal (ebenfalls laut) drauf aufmerksam gemacht hat "Er wollte ein Herz klauen, hat sich aber jetzt entschieden, es doch zu bezahlen!", hat er sich entschieden es doch zu erwerben.
Was will ich hiermit sagen? In keinster Weise, will ich mich als Helden, Retter, Robin Hood oder ähnliches darstellen oder mich selber beweihräuchern. Aber mir ist bislang noch nichts passiert, und man vertut sich absolut nichts, wenn man Zivilcourage zeigt!
Gegen eine randalierende Tätergruppe in der Straßenbahn (um das Beispiel aufzugreifen), kann man vermutlich selbst bei gleicher Personenstärke nichts ausrichten - selbst, wenn man ein 'unentschieden' in der Bahn erwirken kann, spätestens an einer der nächsten Haltestellen, wenn die eigene Personenzahl geringer wird, oder die Täter sich per Handy verständigt haben, sich zu verstärken, könnte es gefährlich dunkel werden!
Wichtig (teilweise schon erwähnt):
Laut und bestimmt sein, so dass möglichst viele Leute hinschauen.
Andere direkt auffordern, zu helfen (Nicht: "Wer hilft mir?", sondern "SIE helfen mir jetzt bitte!").
Täter genau merken, wichtig für Täterbeschreibungen. Auch auf eventuelle Akzente oder Dialekte achten.