Führerscheinentzug - immer häufiger Zusatz-"Zuchtmittel"?

  • Hallo Community :)


    oute mich hier mal als großer Fan von Frag einen Anwalt.de, die Themen, welche dort diskutiert werden, sind ausnahmslos besser als jede Boulevardsendung und vom Unterhaltungswert her schwer zu überbieten (die Blödheit mancher Leute... :D)


    Nun bin ich grad über dieses Thema hier gestolpert; ich frage mich, warum dem guten Mann eine MPU samt Führerscheinentzug drohen. War doch weit und breit kein Fahrzeug in den Sachverhalt involviert.
    Unabhängig davon scheint mir diese Maßnahme auch in anderen Fällen - stets ohne daß eine Wagen in der Story vorkäme - immer häufiger angewandt zu werden, obwohl das Gesetz doch eigentlich für jede Straftat eine bestimmte Maßnahme zur Bestrafung vorsieht. Und viele wird der Entzug wesentlich härter treffen, als die gesetzlich ohnehin angeordneten Mittel. Hier also die Frage: wird hier ein zur Abschreckung dienendes weiteres Mittel einfach so mit in's Spiel gebracht und instrumentalisiert? Weitet der Staat still und leise seine Kompetenzen aus?


    Mir geht es jetzt nicht darum, ob das Verhalten grundsätzlich falsch, verwerflich etc. ist, wer seine Rübe mit Drogen weichkloppt, ist absolut selber Schuld, und zwar ganz unabhängig davon, ob mit illegalen oder gesellschaftlich anerkannten (und unglaublich schädlichen/gefährlichen Substanzen wie Alkohol oder Tabak) Substanzen. Will den Sachverhalt auch gar nicht aburteilen, sind nur theoretische Überlegungen aus Jux und Dollerei :), zu denen mich eure Meinung interessiert?

  • Re: Führerscheinentzug - immer häufiger Zusatz-"Zuchtmittel"?


    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    ich frage mich, warum dem guten Mann eine MPU samt Führerscheinentzug drohen.


    Na das hat der RA doch schon beantwortet: "Grundsätzlich legt der Besitz harter Drogen den Verdacht nahe, dass der Besitzer ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen ist.
    Dies wird die zuständige Fahrerlaubnisbehörde abklären wollen. Gem. § 14 Abs. 1 Satz 2 FeV kann die Behörde in diesem Zuge von Ihnen verlangen, ein ärztliches Gutachten zur Abklärung Ihrer Konsumform beizubringen. Fällt dieses negativ aus, müssen Sie mit der Entziehung der Fahrerlaubnis und der Anordnung einer MPU rechnen."


    Im Klartext: Es gibt einen Verdacht auf (regelmässigen) Drogenkonsum. Stellt sich durch das Gutachten heraus das der Führerscheininhaber regelmässig harte Drogen konsumiert dann muss zu Recht in Frage gestellt werden ob er ein Fahrzeug bewegen kann und darf - und zwar mittels einer MPU.


    Gruss, Jörg

    ..alles was sie sehen geschieht in Echtzeit !

  • sollte man erst warten bis er bei einem unfall o.ä. menschen tötet bzw. menschen zu schaden kommen?


    naja, und 200 g koks ist schon mehr als gelegentlicher eigenverbrauch.

  • Die Macht eine MPU mit zusätzlichen Maßnahmen anzuweisen liegt nach meinem Wissen bei den Straßenverkehrsämtern und Gerichten. Gerichtsverhandlungen natürlich eingeschlossen.


    Es gibt Verkehrsteilnehmer die sind mit 8 Punkten in Flensburg zur MPU verdonnert worden. Dabei reicht Mofa frisieren völlig aus.
    Es muß keine Straftat vorliegen.


    Mofa technisch verändern= Ordungswidrigkeit
    Suff am Steuer (glaube ab 0,8 Promille)= Straftat

  • Re: Führerscheinentzug - immer häufiger Zusatz-"Zuchtmittel"?


    Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    ich frage mich, warum dem guten Mann eine MPU samt Führerscheinentzug drohen.


    Das kann doch wohl keine ernsthafte Frage sein.
    Wer Drogen nimmt, der könnte sie auch am Steuer nehmen, bzw. unter deren Einfluss fahren.
    Allein die Möglichkeit reicht aus um die Allgemeinheit vor ihnen zu schützen - was i.Ü. schon der Anwalt ausgeführt hat.

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

  • Zitat

    Original geschrieben von jsl
    naja, und 200 g koks ist schon mehr als gelegentlicher eigenverbrauch.


    Wie kommst Du auf 200g? :confused:


    Gruß
    Trialer

    Rentenretter

  • Zitat

    Original geschrieben von Trialer
    Wie kommst Du auf 200g? :confused:


    Ist doch ne einfach Umrechnung -> 0,2g = 200g :D
    Wenn sich alles so einfach vermehren ließe...

    Langer Vokal => kein "ss" => groß, größer, am größten!

  • Re: Re: Führerscheinentzug - immer häufiger Zusatz-"Zuchtmittel"?


    Zitat

    Original geschrieben von TM1
    Das kann doch wohl keine ernsthafte Frage sein.
    Wer Drogen nimmt, der könnte sie auch am Steuer nehmen, bzw. unter deren Einfluss fahren.
    Allein die Möglichkeit reicht aus um die Allgemeinheit vor ihnen zu schützen - was i.Ü. schon der Anwalt ausgeführt hat.


    Und wer Alkohol trinkt, der könnte ihn auch trinken, wenn er anschließend fährt...


    Wer ein Messer besitzt könnte damit Leute überfallen oder bedrohen...


    usw.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Re: Re: Re: Führerscheinentzug - immer häufiger Zusatz-"Zuchtmittel"?


    Zitat

    Original geschrieben von Nebelfelsen
    Und wer Alkohol trinkt, der könnte ihn auch trinken, wenn er anschließend fährt...


    Der Vergleich passt nicht.
    Da musst Du schon von einem Alkoholiker ausgehen - und da ist es tatsächlich genauso wie bei Drogen: Man kann wg. der Sucht davon ausgehen, dass es mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu Trunkenheitsfahrten kommt.

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

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