Warum gibt es nie Dipl.Kfm als Titel?

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
    Softskills lernt man nur in Hauptstudium-Seminaren?
    Aja, und was ist mit den Praktikta und Projektarbeiten die wir im Bachelor gemacht haben?
    Sorry, aber das ist doch so pauschal und unpassend.


    Ok, habe gesehen, dass du selbst noch am Bachelor dran bist. Dann solltest du noch die eigenen Erfahrungen sammeln. Du hast ja bereits die Einsicht, daß du einmal den Master machen willst. Mir erschließt sich nicht ganz, warum man seine berufliche Laufbahn dafür noch mal unterbrechen will. Das sieht bestimmt auch nicht jeder Arbeitgeber gerne.

    Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer. (Ari Stoteles)

  • Zitat

    Original geschrieben von maxwell2000
    Ok, habe gesehen, dass du selbst noch am Bachelor dran bist. Dann solltest du noch die eigenen Erfahrungen sammeln. Du hast ja bereits die Einsicht, daß du einmal den Master machen willst. Mir erschließt sich nicht ganz, warum man seine berufliche Laufbahn dafür noch mal unterbrechen will. Das sieht bestimmt auch nicht jeder Arbeitgeber gerne.


    Diese Unterbrechung ist bspw. in UK VÖLLIG normal und teilweise sogar vorgeschrieben, da man Berufserfahrung nachweisen muss ;)


    In den deutschen Köpfen ist das noch nicht so drin und es wird einem immer erzählt, man würde sowieso nicht noch einmal an die Uni gehen, wenn man erst einmal arbeitet, aber das wird sich schon noch ändern.


    Beste Grüße,


    Johnson

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    Netz: D1, o2

  • maxwell2000, dann sag mir doch bitte mal konkret welche Softskills man im Bachelor nicht erwirbt?


    Und bedenke, dass Projekarbeiten und Praktika zuden meisten Fächern (zumindest beim Ingenieur) im Bachelor vorhanden sind, sowie extra so neumodische Seminare (Pflicht) wie Managementkompetenz usw.


    "Noch dran" kann man so nicht sagen, mir fehlt lediglich die Endpräsentation und meine Note ;)

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."


  • Warum soll alles, was dem anglistischen Sprachraum entspringt, immer so heilbringend sein? Ich hab mir neulich einen Vortrag von einem Professor der University of Georgia angehört, der über die Ingenieursausbildung in den USA geplaudert hat. Seit dem verstehe ich, warum Ingenieure von dort, auch was die fachliche Tiefe angeht, oft nicht ganz so gut (ausgebildet) sind wie diejenigen hierzulande.
    Welcher Ingenieur hat denn in der Welt den besseren Ruf: der aus UK oder aus Deutschland? Sehen wir einmal von den wenigen Eliteunis dort ab, die nur ein Bruchteil der potentiellen Bevölkerung besuchen kann.
    Da sind wir auch schon fast bei der Diskussion um das Turboabi, das diesen Trend nur bestätigt. Und alles nur, weil die Industrie nach Fachkräften ruft. Die bekommt sie nun auch schneller, ob mit Erfolg, das sehen wir in einigen Jahren.

    Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer. (Ari Stoteles)

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Die meisten Diplomstudiengänge hatten aber 8 Semester Regelstudienzeit, beim Bachelor sind es meist nur 6 Semester, Master hat inklusive Bachelor 10 Semester.


    Gerade diese Verallgemeinerungen sind es, die nicht funktionieren. Mein Fach konnte ich damals wahlweise als Bachelor (und evtl. anschließend Master) oder Diplom beginnen. Der Bachelor ist mit 6 Semestern, der Master mit 3 und das Diplom mit 9 Semestern angesetzt.
    Natürlich folgt daraus im Umkehrschluss nicht, dass es überall so ist. Aber genau das ist mein Punkt: Eine allgemeingültige Regel gibt es nicht. Im englischsprachigen Raum ist das auch schon immer so - da gibt es 3-jährige und 4-jährige Bachelorprogramme, gute und schlechte Unis, Associates Degrees und und und. Nur wir Deutschen hatten halt bisher unseren einfachen Uniabschluss in einer Stufe und sind es deshalb gewöhnt, alles auf einen Blick beurteilen zu können.
    Ist alles, was aus dem anglikanischen Sprachraum kommt, heilsbringend? Mit Sicherheit nicht. Deswegen ist es aber auch nicht schlecht - ich bin über meinen Bachelorabschluss absolut froh, der ermöglicht mir, das Eintrittsticket für ein gewisses Level in weniger Zeit zu erwerben, dabei aber nicht unnötig viel Zeit mit Theoretisieren zu verbringen. Hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich mit der Uni nie viel anfangen konnte - wer das anders sieht, kann ja aber wie bisher auch das ganze Programm durchziehen.

    Zitat


    Und auch vom Ansehen her ist das Diplom immer noch besser angesehen als ein Bachelor.


    Natürlich ist es das, der Bachelor und das Diplom sollen ja auch nicht in Konkurrenz stehen.


    Eigentlich ist die ganze Diskussion gar nicht so wild, aber dieses Halbwissen und unangebrachte Verallgemeinern ist es, was so viele verunsichert.

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Die meisten Diplomstudiengänge hatten aber 8 Semester Regelstudienzeit, beim Bachelor sind es meist nur 6 Semester, Master hat inklusive Bachelor 10 Semester.


    8 Semester ist in der Regel ein FH-Diplom. Uni-Diplome liegen zumeist bei 9-10 Semestern.


    Aber ich schließe mich vielen Vorrednern an: nicht nur meckern und verallgemeinern, lieber mal selber lesen und verstehen, was überhaupt gemacht wird. Uni-Diplom und Bachelor haben tatsächlich wenig miteinander zu tun, dafür gibt es ja den Master.

    Langer Vokal => kein "ss" => groß, größer, am größten!

  • Eben, und ob man nun Master macht und Diplom ist zwar kein wirklicher Unterscheid, aber ich habe zumindest von zwei Personalchefs mittelständischer Unternehmen (eines mit ~100 Mitarbeitern, davon 20 Ingenieure, das andere mit ca. 250 MA) gehört, dass sie trotzdem lieber Dipl.Ing als MA einstellen.


    Und einen wichtigen Punkt sollte man nicht vergessen: Zumindest bis zum Vordiplom ist das Dipl.-Studium wesentlich entspannter ;)



    Gruß
    tOmAtEl, in ca- 4 Jahren dann auch Dipl. Ing tOmAtEl

  • Zitat

    Original geschrieben von tOmAtEl
    Eben, und ob man nun Master macht und Diplom ist zwar kein wirklicher Unterscheid, aber ich habe zumindest von zwei Personalchefs mittelständischer Unternehmen (eines mit ~100 Mitarbeitern, davon 20 Ingenieure, das andere mit ca. 250 MA) gehört, dass sie trotzdem lieber Dipl.Ing als MA einstellen.


    Das würde ich auch ganz einfach darauf zurückführen, dass es den Master noch nicht so lange gibt. Diejenigen, die jetzt Personalentscheidungen fällen, kommen noch aus der guten alten Diplomzeit.
    Das wird sich ändern - zum einen, wenn der Markt mehr Bachelorabsolventen bzw. Masterstudenten produziert und zum anderen, wenn die Entscheider (oder auch deren Beeinflusser) wechseln.
    Klar, das ändert die Situation für den Masterabsolventen von heute nicht unbedingt, dennoch würde ich als Neuanfänger meine Entscheidung nicht davon abhängig machen.

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    – Edward V Berard

  • Re: Warum gibt es nie Dipl.Kfm ein Titel???


    Auf österr. Webseiten findet man die Möglichkeit zur Eintragung der akad. Grade fast immer. Ein Grund mag sein, daß in Österreich alle akad. Grade auf Wunsch auch in Ausweisdokumente eingetragen werden, in Deutschland ist das jedoch nur dem Dr. vorbehalten.


    Die Verwendung von akad. Graden (und aller möglichen sonstigen Ehrentitel) als Namenszusatz ist hier allgemein viel gebräuchlicher.

  • Ja die lieben Ösis: 100x Titelgeiler als die Deutschen aber haben 1919 per Gesetz im Gegensatz zu Deutschland alle Adelstitel verboten. (was einige sicherlich gerne längst rückgängig gemacht hätten in ihrer guten alten Donaumonarchie).

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