frage zu hartz 4

D-Love

Das das Steuersystem reformiert werden sollte steht außer Frage, und das der Staat dem Arbeitenden zu tief in die Tasche greift. Aber wir wollten es ja nicht anders.

Unsere Regierung schafft Eigenheimzulage ab, will keinen Mindestlohn, erhöht die Mehrwertsteuer, erhöht sich die Diäten in Krisenzeiten, gehen lukrativen Nebenjobs bei Grosskonzernen nach und wir wundern uns warum keiner wirklich was gegen Lohndumping, Preisabsprachen und Monopol Missbrauch vorgeht.

Du scheinst das Problem nicht zu verstehen. Ist schon klar das jegliche Lohnausbeute mit der "Osterweiterung und Globalisierung" zu tun hat.

Es gibt so viele Lohnbereiche, die so unabhängig von diesen Einflüssen ist, aber trotzdem ein Hungerlohn gezahlt wird.

Von der einen Seite wird das den Leuten eingeredet, von der anderen Seite erfährt man dann von Millionen Abfindungen die fließen in den höheren Etagen, Bordellbesuche in 5stelligen Eurobereichen, während dem Fließbandarbeiter erzählt wird, das Geld fehlt.

Zig tausend Bankmitarbeiter auf die Strasse setzen, trotz Rekordgewinnen. Aber gleichzeitig sich um 1,2 Millionen sein Gehalt erhöhen.

Weißt du wie man das nennt, Wasser predigen aber selbst Champagner saufen.

Im Internationalen Wettbewerb, nimm deutsche Fahrzeuge, die haben seit ca. 10 Jahren Ihre Preise um 40-50 % erhöht. Wenn der Wettbewerb so hart wäre, müsste beim Lohndumping doch auch die Preise der Produkte in die Knie gehen, wenn der Wettbewerb so hart wäre. Pustekuchen!

Das kannst du auf viele Bereiche anwenden. Aber bleibt einem selbst überlassen was er glaubt oder sich einreden lässt.

Vielleicht glaubst du auch die Story von den Chinesen die uns die Milch weggesoffen haben, so das sie um 20% erhöht worden ist.

Zitat

Original geschrieben von D-Love
Die Industrie kann nur die Löhne zahlen, die im internationalen Wettbewerb noch konkurrenzfähig sind. Und in Zeiten einer nach Osten erweiterten EU und der Globalisierung kann man für unqualifizierte Tätigkeiten keine hohen Löhne bezahlen.

Das wird von der Industrie immer wieder gerne als Grund aufgeführt.

Wenn es aber um die Produktpreise geht verlangt man in Europa weiterhin Premiumpreise, und nähert sich nicht dem an was man z.B. in China verlangt.

Die Entgegengesetzte Entwicklung von Löhnen und Konsumpreisen ist das Problem.

IGGY:
Tut mir leid, dein Weltbild von Klassenkampf und Abzockmanagern ist mir leider fremd und viel zu undifferenziert. Da würde jegliche Diskussion ins Nichts verlaufen.

Ein Unternehmen, das im internationalen Wettbewerb steht und nicht das Streben hat, maximalen Gewinn mit minimalem Einsatz zu erzielen, wird diesen Wettbewerb schlicht nicht überleben. (Selbst)gerechtigkeit bzw. das, was wir in Deutschland darunter verstehen, ist keine primäre Eigenschaft von Kapitalismus.

Die Einstellung "Der Markt verlangt es aber so!" ist doch genauso undifferenziert....

Zitat

Original geschrieben von D-Love
Ein Unternehmen, das im internationalen Wettbewerb steht und nicht das Streben hat, maximalen Gewinn mit minimalem Einsatz zu erzielen, wird diesen Wettbewerb schlicht nicht überleben.

Eigentlich muss der Grundsatz sein mit einem bestimmten Einsatz den maximalen Gewinn oder einem bestimmten Gewinn mit minimalem Einsatz zu erreichen.

Maximaler Gewinn mit minimalem Einsatz geht grundsätzlich nicht.

Aber zu den Grundformen wirtschaflichem Handlens: Die müssen nicht nur für Unternehmen gelten sondern auch für Konsumenten. Nur dann ist es gerecht.

Martyn, ich geb dir sogar Recht mit deinem Einwand. Minimaler Input, maximaler Output ist natürlich Blödsinn. Also verbessere ich mich gerne und formuliere es so, dass ein Unternehmen es sich nicht leisten kann, dass der bestimmte Einsatz größer ist als der kleinstmögliche bestimmte Einsatz um den maximalen Ertrag zu erzielen. Der maximale Ertrag lässt sich ja nicht durch mehr Aufwand beliebig steigern.

D-Love

Anscheinend haben wir zwei verschiedene Weltbilder. Aber Gott sei dank haben noch etliche andere mein Weltbild. Deines erinnert mich zu sehr an den BWL Unterricht in meiner Jugend. Ich kenne die Gesetze des Handels. Bin selbst gelernter Kaufmann und als Export Sachbearbeiter in der Automobil Zulieferindustrie tätig. Ich muss tag täglich für meinen Chef ausländische Dienstleistungen einkaufen, da Sie auf dem hiesigen Markt zu teuer wären. Soviel zu deinem Recht.

Aber wenn man so denkt wie du, gibt es irgendwann den kapitalen Todesstoß.

Weil wo kein Lohn, da kein Konsum. Wo kein Konsum, dort auch keine Arbeit und kein zu erwartender Gewinn. Also wie du siehst brauch das eine den anderen um zu überleben.

Die Industrie will hier, Ihre Hochtechnologie verkaufen. In China, Osteuropa ect. haben die Leute kein Geld.

Obwohl Nokia nix anderes getan hat, wie viele Global agierende Unternehmen auch, begrüsse ich das langsam ein Umdenken in der Bevölkerung sich breit macht.

Ich hoffe das in Zukunft, der Konsument merkt welche Macht er durch Verzicht oder Kauf auf Industrie und Politik ausüben kann.

Aber wir sind schon viel zu sehr vom eigentlichen Thema abgekommen.

Zitat

Original geschrieben von IGGY
Aber wenn man so denkt wie du, gibt es irgendwann den kapitalen Todesstoß.

Weil wo kein Lohn, da kein Konsum. Wo kein Konsum, dort auch keine Arbeit und kein zu erwartender Gewinn. Also wie du siehst brauch das eine den anderen um zu überleben.

Wenn das Angebot an Arbeitskräften nicht zu gross ist klappt es schon.

Denn man darf ja nicht nur Unternehmen wirtschaftliches Handeln zugestehen sondern müsste es auch Konsumenten zugestehen.

Das heisst die Konsumenten können sich ebenfalls entschliessen nach dem Maximalitätsprinzip zu leben, für einen bestimmten Einsatz (z.B. ihre Arbeitskraft 38h die Woche zur Verfügung zu stellen) maximalen Ertrag (also möglichst viel Gehalt) zu bekommen, oder nach dem Minimalitätsprinzip einen bestimmte Ertrag (z.B. blosses Überleben sichern) mit möglichst geringem Einsatz (also ALGII Beantragen und sich vor Jobs drücken) zu erreichen. Beide Verhaltensweisen würden den Grundlagen wirtschaftlichen Handelns entsprechen.

Was aber nicht den Grundlagen wirtschaftlichen Handelns entspricht, ist wenn man einen bestimmten Einsatz aufbringt (z.B. seine Arbeitskraft 38h die Woche zur Verfügung stellt) aber trotzdem nicht mehr Ertrag als den Minimalertrag hat. Das ist einfach nur dumm.

In der Theorie sind natürlich die Konsumenten nicht dumm und würden so die Unternehmen zu fairen Löhnen zwingen.

Da es aber in der heutigen Zeit ein Überangebot an Arbeitskräften = Mangel an Arbeitsplätzen gibt können die Unternehmen einseitig hohe Preise bei niedrigen Löhnen durchsetzen.

Sachte sachte, die 1.500 € sind nicht Dein alleiniger Anspruch, als Einzelperson würdest Du rund 750 € bekommen. Der "Rest" ist der Anspruch Deiner zukünftigen Frau und das Kinder- und Erziehungsgeld.

Würdest Du das auf Dein sonstiges netto von 900 € draufrechnen hättest Du effektiv mehr raus als durch die Sozialleistungen.

Und bitte auch berücksichtigen: Das Elterngeld gibt es nur für 12 Monate, danach fallen die 300 € weg und es bleiben euch noch 1.200 €.

Und was Deine letzte Frage angeht: Nicht persönlich gemeint, aber von einem Inforamtiker kann man eigentlich erwarten, dass man sich solche Infos auch selber im Netz suchen kann. http://www.google.de/search?hl…d&btnG=Google-Suche&meta=