Fahrstuhlabsturz - wie Ueberlebenschancen steigern? Physikfrage

In einem fallenden Fahrstuhl kann man nicht hochspringen. Denn (vorrausgesetz der Fahrstuhl wird nicht durch irgendwas gebremst) fällst Du im inneren des Fahrstuhls genauso schnell, wie der Fahrstuhl um Dich herum. Folglich schwebst Du währed des Falles im Inneren des Fahrstuhls genauso wie ein Astronaut im Space-Shuttle. Damit fällt Hochspringen schonmal aus. Denn Du könntest Dich nicht abstoßen, um zu springen.
Wenn der Fahrstuhl durch Reibung an der Wand leicht gebremst wird, bist Du zwar nicht vollständig schwerelos, aber doch immerhin mit deutlich leichter.
Dabei ist es beim Hochspringen übrigens falsch, daß Dein Aufprall beim Hochspringen so währe, als würdest Du im Stand hochspringen.
Denn durch das Hochspringen einsteht keine neue Situation, sondern die bestehende wird durch einen Zusatzvektor erweitert.
Du fällst mit einer bestimmten Geschwindigkeit (zusammen mit dem Fahrstuhl) und springst im inneren hoch. Dabei springst Du nicht von festem Untergrund, sondern von einer (nach unten) bewegten Fläche. Dadurch wird das System erweitert. Du bewegst Dich zwar relativ zumn Fahrstuhl nach oben, aber da sich dieser mit (voraussichtlich) höherer Geschwindigkeit nach unten Bewegt, bewegst Du Dich aus Sicht des Gebäudes immer noch nach unten. Nur mit momentan leicht reduzierter Geschwindigkeit.
Nur bleibt Deine Geschwindigkeit nicht so, sondern Du bewegst Dich irgendwann wieder nach unten. Und wirst den Boden des Fahrstuhls in etwa dann erreichen, wenn dieser den Keller erreicht. Folglich schlägst Du mit derselben Geschwindigkeit unten auf, wie wenn Du gleich stehen geblieben wärst.

Das einzig sinnvolle ist, sich in so eine Lage zu begeben, daß die Belastung so gering wie möglich ist, bzw. so gut wie möglich verteilt wird.
Mögliche Positionen wären dabei:
Bauchlage. meiner Ansicht nach nicht so gut, weil innere Organe gequetscht werden könnten.
Rückenlage, vermutlich besser.
Möglich auch sich auf alle viere zu stellen. Du könntest hier die länge der Arme, bzw. Beine als "Bremsweg" benutzen. Es dürfte vermutlich zu gebrochenen Armen und Beinen führen, aber eventuell schützt Dich das vor schlimmeren.

Oder einfach während des fallens, die Tür aufhebeln und dann einfach im 1. Stock aussteigen, dann ist man beim Aufprall nicht mehr im Fahrstuhl.
Hab ich gesehen bei Roger Rabbit, klappt garantiert

Ich glaube das geht bei über 180km/h dann nicht mehr so leicht;)

Ich denke Brainstorm hat das ganze logisch und genau erklärt. Ich denke 54m/s sind schon beeindruckend als endgeschwindigkeit.

Aufgrund der Reibung und des Luftwiederstandes kann ein Mensch auch nicht schneller als etwa 200km/h fallen. Also würde es keinen großen unterschied machen, ob das Hochhaus 200, oder 2000Meter hoch ist.

vorgestern kam auf dem discovery channel bei technikwelten ein bericht zu fahrstühlen. dabei haben sie die technik von einem fahrstuhl erklärt. der fahrstuhl ist mit 5 stahlseilen am gegengewicht befestigt, sogar wenn 4 auf einmal reissen sollten, hat das verbleibende eine stahseil genug reserven den vollbesetzten fahrstuhl sicher zu befördern. es wäre also echtes pech wenn alle seile reissen würden. der bericht war echt interessant, ich habe kaum glauben können, das ein fahrstuhl nur soviel strom verbraucht wie eine 100 watt glühbirne.
das beste was man wohl bei einem absturz machen kann ist meiner meinung nach, sich so fest an den seitenwänden zu verkeilen, damit man beim aufschlag etwas bremswirkung durch das festkeilen erreicht. dadurch wird der aufschlag evtl. etwas gedämpft.

Zitat

Original geschrieben von taschenmann
Aufgrund der Reibung und des Luftwiederstandes kann ein Mensch auch nicht schneller als etwa 200km/h fallen. Also würde es keinen großen unterschied machen, ob das Hochhaus 200, oder 2000Meter hoch ist.

Der Luftwiederstand eines menschen kommt hier nicht zum Tragen. Der ist im Fahrstuhl, in dem auch die Luft ist. Die Luft fällt folglich mit derselben Geschwindigkeit wie der Fahrstuhl und der Mensch. Folglich ist der Luftwiederstand des Menschen hier egal.
Allerdings hat auch der Fahrstuhl einen Luftwiederstand. Und wenn der Schacht eng genug um den Fahrstuhl geschlossen ist, wirkt das sogar bremsender als der Luftwiederstand eines frei im Raum fallenden Menschen. Denn die Luft im Fahrstuhl muß ja um den Fahrstuhl herum nach oben während der Kasten fällt. Dadurch wird der Fahrstuhl abgebremst.
Ein Teil der Luft dürfte aber auch durch die Türen unten rausgedrückt werden, und oben wieder einströhmen.

Wenn man den Schacht und Fahrstuhl mit passender geometrie ausstattet, und die Türen Luftdicht sind, könnte man die Fallgeschwindigkeit des Fahrstuhls sogar genau definieren

gibt es schon ein Patent für Fahrstuhl-Airbags ?

Zitat

Original geschrieben von Brainstorm
Der Luftwiederstand eines menschen kommt hier nicht zum Tragen. Der ist im Fahrstuhl, in dem auch die Luft ist.

Das war ja auch eher auf den Fall bezogen, wenn man z.B. aus nem Flugzeug springt.
In diesem Fall wirkt der Luftwiederstand natürlich nur auf den Lift.

Aber ich finde es letzendlich unwahrscheinlich soetwas zu überleben. Wenn man mit gut 180 Sachen gegen eine Wand fährt, ohne irgendeinen Schutz um sich herum, wird man wohl auch nicht überleben, egal wo man sich festhält, oder wie man sein Gewicht verteilt...

Zitat

Original geschrieben von Brainstorm

Nur bleibt Deine Geschwindigkeit nicht so, sondern Du bewegst Dich irgendwann wieder nach unten. Und wirst den Boden des Fahrstuhls in etwa dann erreichen, wenn dieser den Keller erreicht. Folglich schlägst Du mit derselben Geschwindigkeit unten auf, wie wenn Du gleich stehen geblieben wärst.

Das einzig sinnvolle ist, sich in so eine Lage zu begeben, daß die Belastung so gering wie möglich ist, bzw. so gut wie möglich verteilt wird.
Mögliche Positionen wären dabei:
Bauchlage. meiner Ansicht nach nicht so gut, weil innere Organe gequetscht werden könnten.
Rückenlage, vermutlich besser.
Möglich auch sich auf alle viere zu stellen. Du könntest hier die länge der Arme, bzw. Beine als "Bremsweg" benutzen. Es dürfte vermutlich zu gebrochenen Armen und Beinen führen, aber eventuell schützt Dich das vor schlimmeren.

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Klar wird deine Geschwindigkeit kleiner wenn du kurz vor dem Aufprall abspringst.

Möglichst auf alle viere stellen? Rückenlage?
Also wenn ich von 2 Meter Höhe möglichst unbeschadet runter springen will, dann mach ich das nicht in Rückenlage oder auf allen vieren, sondern auf 2 Beinen ggf. mit abrollen!?

Man kann den gegebenen Fall auch vereinfachen. Stellt euch einfach vor, dass ihr von dem Hochhaus runterspringt. Ich würde sagen, das gibt sich im Endeffekt nicht viel. Wenn man aus dem 51Stock runterspringt ist die Wahrscheinlichkeit zu überleben fast Null...

Und das mit dem Hochspringen bringt definitiv nichts, bzw. ist nicht realisierbar. Durch die Beschleunigung und die Eigengeschwindigkeit ist es garnicht möglich so eine große Kraft aufzubringen, um sich nochmal abzudrücken. Da wirken unheimliche Kräfte. Die Gewichtskraft, inklusive der Erdbeschleunigung. Hört sich nicht nach viel an, ist es aber;)

Zitat

Original geschrieben von Handiest
Also wenn ich von 2 Meter Höhe möglichst unbeschadet runter springen will, dann mach ich das nicht in Rückenlage oder auf allen vieren, sondern auf 2 Beinen ggf. mit abrollen!?

Nur haben wir es hier nicht mit 2 Meter Höhe zu tun.
Und nebenbei hast Du im Fahrstuhl wohl kaum genug Platz um Dich abzurollen. Daher ist diese Möglichkeit kaum durchzuführen.