Na, da haben wir ja gleich den nächsten Skandal in der deutschen Wirtschaft: Postchef Klaus Zumwinkel soll über eine Stiftung in Liechtenstein Millionen von Euros an Steuern hinterzogen haben. Derzeit sitzt er bei der Staatsanwaltschaft in Bochum; ein Haftbefehl wg. Verdunkelungsgefahr ist angeblich bereits vorbereitet.
Das Ganze wird die Diskussion um die menschlichen Qualitäten von Topmanagern wohl wieder neu anheizen - völlig zu Recht. Sollten sich die Vorwürfe auch nur teilweise bestätigen, wäre der Chef eines der größten Unternehmen Deutschlands nichts anderes als ein "gewöhnlicher" Schwerverbrecher.
Vielleicht wäre es auch einfach an der Zeit, dass der Rechtsstaat mal ein Exempel statuiert. Bisher ist die Wahrnehmung in der Bevölkerung ja die, dass ein Verbrechen nur schwer genug und der Verbrecher nur bekannt (und reich) genug sein muss, damit der Betreffende ungeschoren davonkommt. Und das ist ja nicht nur eine Wahrnehmung, sondern Realität. Ich sag mal so: Wenn sich die erhobenen Vorwürfe tatsächlich umfänglich bestätigen sollten, dann gehört der Mann in den Knast. Was dann allerdings immer noch nicht die Frage beantworten würde, wie es sein kann, dass so jemand so lange einen solchen Job machen konnte.
Aber wer weiß - vielleicht löst sich ja auch alles ganz schnell wieder in Wohlgefallen auf, und die Staatsanwaltschaft hat monatelang ins Blaue ermittelt...
edit: Aktuell wird gerade gemeldet, dass man Zumwinkel "nur" eine Steuerhinterziehung i.H.v. 1 Million Euro vorwirft. Na, da sind wir ja dann schon wieder im Peanut-Bereich...
Parallel werde auch gegen andere Post-Topmanager ermittelt, die ebenfalls Steuern hinterzogen haben sollen.