Meister dürfen in Zukunft in Bayern an der FH ohne Abitur studieren

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Genau das können sie ja eben nicht!
    Jeder der studiert hat wird wohl wissen, welcher Weg am schnellsten zum Erfolg führte. Wenn ich daran denke, was wir für verpeilte Kommilitonen hatten, die andern die Plätze weggenommen haben wird mir immer noch schlecht. 2 Semester abhängen, steuerfrei arbeiten gehen und 2 Scheine machen. Und dann nen anderes Fach.. oder erstmal Bio studieren um für med. Wartezeiten anzurechnen...also nee


    Du hast aber schon vom Bologna-Prozess und der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge gehört? Der heutige Bachelor-Studierende hat eine Belastung von 50-60 Wochenstunden, kann nur noch eine bestimmte Anzahl Semester studieren (afaik bei uns 1,5-fache Regelstudienzeit) und Klausuren nur noch zwei mal versuchen und und und...


    Wie es an der - ohnehin schon stark verschulten - FH aussieht, weiß ich nicht, tippe aber darauf, dass es sich bei denen ähnlich entwickelt hat.


    Das Studium, so wie es anscheinend mal bei Euch war, ist vorbei. Außerdem, ohne Dir zu Nahe treten zu wollen, mag das durchaus an Deiner Kombination von Studiengang und Universität gelegen haben. Ich sehe hier zwar auch einige Kommilitonen, die sich ähnlich verhalten, diese sind dann aber i.d.R. GeisteswissenschaftlerInnen oder bilden einen verschwindend geringen Anteil der Studierendenschaft.


    VG

    non serviam

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Es geht doch nicht darum Leute die nicht gleich ihr Abitur gemacht haben von einem Hochschulstudium auszuschliessen, sondern nur darum das sie sich vorher das Allgemeinwissen das in der Oberstufe vermittelt wird aneignen sollen, sei es Berufsoberschule oder Abendgymasium.


    Ich bin nur dagegen das man sie ohne echtes (Fach)abi an eine FH oder Uni lässt. Eine Meisterprüfung hat, egal wie gut sie auch abgeschlossen wurde, einfach nichts mit nem (Fach)abi zu tun.


    Ich verstehe nicht was an dem "Allgemeinwissen" aus der Oberstufe so wichtig sein soll. Da ich kein Abitur habe fehlt mir die Kenntniss über die entsprechenden Lehrpläne. Ich meine mich aber daran erinnern zu können schonmal gehört zu haben das man das meiste nie wieder braucht (selbst in der Realschule gibts bestimmt Inhalte die man nie wieder braucht, in meinem Fall wüsste ich nicht was ich mit den Inhalten des Chemieunterichts anfangen soll).


    Zielführende Tests in der Anfangszeit des Studium sollten reichen um heraus zu finden ob jemand dazu geeignet ist ein Studium zu absolvieren.


    Bezüglich der Gründe als Meister noch ein Studium zu machen ein Beispiel aus der Praxis, wenn es auch nicht um den Meister geht:
    Ich hab ja vor ein paar Jahren nach Feierabend an der VWA BWL studiert, mit in der "Klasse" war der Chef der Gerichtsmedizin der Universität - hintergrund für sein Studium war ganz einfach das er ständig wirtschaftliche Anweisungen von der Verwaltung bekommen hat die ihm nicht gepasst haben - also wollte er sich das Wissen aneignen um herauszufinden ob die Anweisungen die er von oben erhielt sinnvoll waren und sich gegebenenfalls wehren.
    Der hat das Studium bis zum Schluß, sicherlich mit sehr guter Note, durchgezogen.
    Es geht mir bei diesem Beispiel darum aufzuzeigen das ein Studium, egal welchen Bildungslevel man hat eine persönliche Bereicherung ist und es dementsprechend toll ist wenn möglichst viele Menschen die Möglichkeit dazu bekommen.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    Ich verstehe nicht was an dem "Allgemeinwissen" aus der Oberstufe so wichtig sein soll. Da ich kein Abitur habe fehlt mir die Kenntniss über die entsprechenden Lehrpläne. Ich meine mich aber daran erinnern zu können schonmal gehört zu haben das man das meiste nie wieder braucht (selbst in der Realschule gibts bestimmt Inhalte die man nie wieder braucht, in meinem Fall wüsste ich nicht was ich mit den Inhalten des Chemieunterichts anfangen soll).


    Es geht ja auch um die Hochschulreife an sich. Also selbständig lernen lernen, eigene Meinung bilden und vertreten können, nützliche Infos aus unendlichen Datenquellen absaugen und nicht aus zwei vorgegebenen Lehrbüchern auswendig lernen. Der Sinn einer Uni ist ja auch eigentlich das gemeinsame Erforschen über alle Fachgebiete hinaus, Weiterentwicklung etc.


    Jetzt kann man sich wunderbar streiten, ob das beim Abi überhaupt noch vermittelt wird. Zudem es damals bei uns noch möglich war, bspw. Naturwissenschaften abzuwählen und später die freie Studienwahl zu haben....



    Zitat


    Zielführende Tests in der Anfangszeit des Studium sollten reichen um heraus zu finden ob jemand dazu geeignet ist ein Studium zu absolvieren.


    Und genau die sind eben nicht so einfach einzuführen......Aber woher will man als Teenager auch wissen, was im Leben mal entscheidend sein wird. Was man machen soll oder nicht. Da sehe ich noch ein ganz großes Manko bei uns: wieviele Azubis machen irgendwas, um was zu haben und brechen ab oder wechseln oder "verschwenden" sonst Plätze. Ist bei Studenten sicher auch nicht anders. Wer kann sich schon paar Semester try-and-error erlauben...von daher ist es schon ok, wenn viele verschiedene Fächer in der Schule gelehrt werden - auch wenn man sie später nie braucht. Ne Runde Mitdenken kann ja auch nie schaden...

  • Zitat

    Original geschrieben von Handiest
    4. Studierte verdienen (teilweise) zu viel... v.a. in Berufen die ein Studium voraussetzen aber ein niedriges Niveau haben... so gesehen verdienen Handwerker einfach zu wenig.


    Sehe ich nicht so.


    Klar, wenn man das Gehalt eines 40jährigen Akademikers mit dem eines 40jährigen Handwerkers oder Handwerksmeisters vergleicht mag das auf den ersten Blick so aussehen.


    Aber man muss auch bedenken das ein Handwerker gleich nach der Ausbildung zwar nicht gut aber immerhin passabel verdient. Ein Akademiker musste in der ganzen Zeit der Schulausbildung, Studium und Praktium in der Regel von Taschengeld/Bafög und Nebenjob leben. Das sind dann durchaus mal 10 Jahre, wenn ne Ausbildung eingeschoben wurde sogar noch mehr, die erstmal wieder aufgeholt werden müssen. Da finde ich höhere Gehälter für Akademiker schon gerechtfertigt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Natürlich kratzt es etwas am eigenen akademischen Ego wenn Meister Hübner anstelle Herrn Ing. ein erfolgsversprechenen Vorschlag unterbreitet. Und warum schimpfen die Kfz-Mechaniker in den Werkstätten eigentlich immer über die unfähigen Entwicklungsingenieure? Weil die meistens nur einmal am CAD etwas zusammenzimmern, aber niemals in der Praxis das Ding nach Jahren wieder zerlegen.


    Die Meckerei über "die Doofen da oben" ist aber auch nicht ungewöhnlich, das bedeutet aber nicht, dass der KFZ-Mechaniker, der grad nicht das richtige Werkzeug findet oder bei der letzten Schulung gepennt hat, es unbedingt besser weiß. ;)


    Ich arbeite zwar nicht in der Fahrzeugindustrie, aber beschäftige mich mit Konstruktion und Entwicklung, und da macht man ständig die Erfahrung, dass es jeder besser weiß, das ist ein bisschen wie mit Fußball ;) , weil die meisten das nur vor dem Hintergrund des eigenen Horizonts und der eigenen Arbeit beurteilen...
    Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht auch Schreibtischtäter gibt, die nie beim Kunden vor Ort standen und sich angucken mussten was sie da für einen Quark verbrochen haben.


    Zitat

    Original geschrieben von polli
    Ich verstehe nicht was an dem "Allgemeinwissen" aus der Oberstufe so wichtig sein soll. Da ich kein Abitur habe fehlt mir die Kenntniss über die entsprechenden Lehrpläne. Ich meine mich aber daran erinnern zu können schonmal gehört zu haben das man das meiste nie wieder braucht (selbst in der Realschule gibts bestimmt Inhalte die man nie wieder braucht, in meinem Fall wüsste ich nicht was ich mit den Inhalten des Chemieunterichts anfangen soll).


    Man braucht auch nicht gleich das ganze Bildungssystem in Frage stellen - ich denke schon, dass die Hochschulreife (auf dem ersten Bildungsweg) ihre Daseinsberechtigung hat, es geht ja bloß darum ob in Ausnahmen nicht auch anders erworbene Qualifikationen als Ersatz dafür gelten können, Stichwort Durchlässigkeit des Bildungssystems, wurde ja schon einige Male genannt.

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Es geht ja auch um die Hochschulreife an sich. Also selbständig lernen lernen, eigene Meinung bilden und vertreten können, nützliche Infos aus unendlichen Datenquellen absaugen und nicht aus zwei vorgegebenen Lehrbüchern auswendig lernen.


    Das versteh ich :top:


    Tatsächlich hast du Recht mit der Frage ob das an den Gymnasien überhaupt noch gewährleistet ist bzw. auf der anderen Seite ob man dieses nicht auch auf anderen Wegen erreichen kann aber da sind wir beim so oft genannten Begriff "Durchlässigkeit".

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!