Verdunstung in Heizungsmessröhrchen reduzieren?

  • Zitat

    Original geschrieben von frotto
    Diese Behauptung ist definitiv falsch, da der Temperaturgang in einem Zimmer durch sehr viele Faktoren beeinflusst wird (z.B. Keller- bzw. Dachgeschoss, Nord- bzw. Südexposition, Anzahl der Fenster etc.).

    Das ist durchaus richtig, jedoch ist die Frage, ob der Effekt wirklich so gewaltig ist (in echtem Geld auf den jeweiligen Fall bezogen), daß sich das Herausholen der großen Keule mit Anwalt, Tod und Teufel rechnet, obwohl man den unterstellten Schaden noch gar nicht wirklich kennt. Sprich: Pauschal zu sagen "Ich werde beschissen" ist ein bisschen arg substanzlos.


    Wie bereits gesagt: Die Verdunstungsmessung ist alles andere als optimal, aber die allerschlechteste Variante scheint sie nun wahrlich auch nicht zu sein.


    Dass die Alternative "Elektronische Heizkostenmesser" ist auch nicht gerade problemlos, siehe hier: http://www.mieterverein-hambur…nabrechnung-kontrolle.htm

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Zitat

    Original geschrieben von Sebastian
    Das ist durchaus richtig, jedoch ist die Frage, ob der Effekt wirklich so gewaltig ist (in echtem Geld auf den jeweiligen Fall bezogen), daß sich das Herausholen der großen Keule mit Anwalt, Tod und Teufel rechnet, obwohl man den unterstellten Schaden noch gar nicht wirklich kennt. Sprich: Pauschal zu sagen "Ich werde beschissen" ist ein bisschen arg substanzlos.


    Wie bereits gesagt: Die Verdunstungsmessung ist alles andere als optimal, aber die allerschlechteste Variante scheint sie nun wahrlich auch nicht zu sein.


    Dass die Alternative "Elektronische Heizkostenmesser" ist auch nicht gerade problemlos, siehe hier: http://www.mieterverein-hambur…nabrechnung-kontrolle.htm

    Sorry, aber als substanzlos lasse ich mich in dieser Angelegenheit wirklich nicht hinstellen, auch nicht von dir als Moderator. Vielleicht liest Du meine postings von gestern nochmal genau, dann verstehst Du es besser. Es ist ein Unterschied, ob ich eine Vermutung äussere "beschissen" zu werden (auch diese Wortwahl kommt von dir, nicht von mir) oder es als Behauptung in den Raum stelle. Meine Frage war inwieweit das Funktionieren oder auch nicht Funktionieren der klassischen Heizkostenverteiler wissenschaftlich anerkannt bzw. nachgewiesen ist. Dann habe ich erklärt warum ich in meinem Fall davon ausgehe, dass etwas mit der Verbrauchsanzeige nicht stimmt und gefragt was zu tun ist damit genauer abgerechnet wird. Es kann doch nicht sein, dass der Heizkostenverteiler zwischen Frühjahr und Herbst genau den gleichen Verbrauch anzeigt wie zwischen Herbst und Frühjahr. Was das finanziell ausmacht steht dabei erst an zweiter Stelle, es macht aber alle Energiesparmassnahmen (weniger Heizen) im Winter zunichte wenn man im Sommer quasi zuschauen kann wie der Verbrauchswert bei ausgeschaltener Heizung kontinuierlich steigt. Wenn direkte Sonneneinstrahlung also tatsächlich im Einzelfall solch einen Effekt haben kann (wozu der Nachweis immer noch zu erbringen ist) und wenn Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip für NT-Heizungen gar nicht geeignet sind, stellt sich eben doch die Frage ob hier die richtigen Geräte verwendet werden. Nicht wenige Vermieter haben von Haustechnik null Ahnung und bauen aus Kostengründen einfach das billigste ein (als das Haus gebaut wurde waren die elektronischen Heizkostenverteiler noch deutlich teurer als jetzt). Daher werde ich als nächstes klären auf welcher Temperatur unsere Gasheizung läuft. Es geht doch gar nicht darum die Verdungstungsmessung grundsätzlich schlecht zu machen, ich bezweifle lediglich ob es für diesen konkreten Fall die richtige Messung ist. Ich weiss auch nicht warum Du dich gleich so echauffierst wenn ich auf den Mieterverein und dessen Rechtsschutzversicherung zu sprechen komme. Auch als Mieter hat man Rechte und Pflichten, und wenn ich feststelle dass ich meiner Wohnung etwas nicht richtig funktioniert (um es mal zu verallgemeinern) versuche ich natürlich als erstes herauszufinden woran es liegt und als nächtes versuche ich Abhilfe zu schaffen. Und solche Dinge sollte man gerade wenn man frisch eingezogen ist schnellstmöglich klären, weil man bei nachträglichen Beanstandungen viel schlechtere Karten hat. Gerade wenn man überlegt irgendwo länger zu bleiben macht es einen enormen Unterschied wie hoch die durchschnittlichen Heizkosten sind, es lohnt sich also durchaus frühzeitig zu inverstieren z.B. in neue Heizkostenverteiler. Wenn sich an der Situation von Vermieterseite nichts ändern lässt kann man immer noch versuchen selbst etwas zu ändern. Z.B. eine Sonnenschutzeinrichtung für den Heizkörper anbringen, falls sich herausstellt dass dies der Grund für den hohen Messwert ist usw.


    Aber die Frage werde ich wohl doch lieber mit meinen Fachkollegen weiter vertiefen als hier im Telefonforum. Wenn noch jemand Literatur zu der Thematik hat (wissenschaftliches und nicht ergoogeltes Halbwissen) bin ich für jeden Hinweis dankbar :)

  • Ich habe nicht Dich als substanzlos bezeichnet, sondern die gedankliche Abkürzung. ;)


    Wie gesagt würde ich als erstes mal hochrechnen, über welche Summen wir hier rechnen. Die tatsächlich angefallenen Gesamtkosten sind ja vom Stand aller Röhrchen im Objekt unabhängig, denn die gemessenen Verbrauchseinheiten ergeben ja nur den Teiler, um hinterher auf den Preis pro Strich am Röhrchen zu kommen.


    Und dann sei noch gesagt, dass in der Regel ein gewisser Teil der Kosten nach Fläche und der andere Teil nach dem gemessenen Verbrauch abgerechnet wird. Insofern dürfte sich der von Dir vermutete Schaden nochmals vermindern. Mir ist 70 % nach Verbrauch und 30% nach Fläche bekannt.


    Und wenn ich dann an ein 1-Zi-Apartment denke, werden die vermuteten Mehrkosten pro Jahr nicht in die Hunderte gehen, tippe ich mal.


    Das, und nur das, habe ich gemeint. ;)

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling


  • Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Es geht hier um das Prinzip. Wenn alle Vermieter in Dtld. falsch abrechnen, ist der Einwand von jdf voll gerechtfertigt. Technisch wäre es sehr einfach den tatsächlichen Verbrauch zu messen. Außerdem: ist der Vermieter bei der NK- Abrechnung auch immer so großzügig oder wird hier auch auf Heller und Pfennig abgerechnet?

  • Zitat

    Original geschrieben von frotto
    Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

    Korrekt, aber ich würde mir persönlich überlegen, ob ich wegen 50 Euro im Jahr (als Beispiel) den Stress machen würde, meinem Vermieter ans Bein zu pinkeln und zu fordern, dass er alle(!) Verdunstungsmessgeräte im Objekt auf seine Kosten gegen elektronische Messgeräte austauscht. Schliesslich muss die Messung sortenrein erfolgen, sprich: Entweder sind alle auf Röhrchen, oder alle auf einer anderen Messart. Eine Mischung von mehreren Messarten funktioniert niemals.


    Denn Vermieter merken sich Mieter, die direkt nach Einzug mal die große Keule auspacken und diverse Dinge fordern, gern mal und sind dann eben beim Auszug entsprechend unkooperativ, so daß die gesparten 50 Euro im Jahr dann in einen hohen Preis umschlagen... ;)


    Wie gesagt, ich verstehe, worum es Euch geht. Niemand zahlt gern auch nur einen Cent mehr als er muss. Aber Opportunitätskosten sollte man durchaus in seine Rechnung einbeziehen, um hinterher nicht den kürzeren zu ziehen.


    PS: Nein, ich bin kein Vermieter, sondern Mieter. ;)

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Zitat

    Original geschrieben von Sebastian
    Und dann sei noch gesagt, dass in der Regel ein gewisser Teil der Kosten nach Fläche und der andere Teil nach dem gemessenen Verbrauch abgerechnet wird. Insofern dürfte sich der von Dir vermutete Schaden nochmals vermindern. Mir ist 70 % nach Verbrauch und 30% nach Fläche bekannt.


    § 7 HeizkostenV: Verbrauch zwischen 50 und 70 %.

    ...

  • Praxisbericht der Röhrchen.


    Auch wenn das schon älter ist, es tauch immer noch ganz oben bei der google Suche auf. Deshalb noch ein Kommentar von jemand der das Ganze praktisch testen konnte.


    Über 5 Jahre hinweg habe ich den Heizungsableser bei mir und in der Nachbarwohnung rein gelassen. Die Nachbarwohnung ist auf der gleichen Höhe, im gleichen Haus und ebenfalls 110qm groß. Meine Wohnung ist logischerweise bewohnt, die Nachbarwohnung nicht.


    Ergo: Die Verdunstungsröhrchen in der Nachbarwohnung zeigen in etwa das an, was ICH in meiner Wohnung zu viel bezahle, denn dort wurde die Heizung niemals auch nur angerührt. Sie ist kalt! Auch im Winter.


    Wer die Röhrchen kennt: Sie gehen von 0 über 1 bis 6 runter. 7 ist nicht mehr angeschrieben, aber bedeutet leer und ist wohl kaum zu erreichen.


    Von 0 - 1 soll das sein, was durch Sonneneinstrahlung im Sommer weg geht. Es wird also erst ab 1 abgerechnet.


    Um es kurz zu machen: Die Röhrchen in der unbenutzte Wohnung waren jedes Jahr bei einem Stand zwischen 2 und 3,5! Also bis zu halb leer!
    Und nein: auf kein Röhrchen knallt direkt die Sonne und keins ist hinter einer Türe wo Wärmestau entstehen könnte.


    Wer da noch behauptet, dass System wäre völlig fair hat entweder keine Ahnung, oder lügt. :mad:

  • Re: Praxisbericht der Röhrchen.


    Zitat

    Original geschrieben von MiBSuM
    Wer da noch behauptet, dass System wäre völlig fair hat entweder keine Ahnung, oder lügt. :mad:


    Sind schon wieder Ferien?


    Punkt 1. Also ich heize meine Wohnung und habe Verbräuche zwischen 1 und 2.


    Punkt 2. Sollten bei Euch tatsächlich drei Striche "verloren" gehen, was ich nicht glaube, dann tut es das bei jeder Wohnung. Das Abrechnungsverfahren ist eine relative Abrechnung.


    Da kann jeder, der wenigstens halbwegs in Mathe aufgepaßt hat, leicht nachvollziehen, wer hier zu viel bezahlt. Der mit 0 kWh und drei Strichen, oder der mit XX kWh und vier Strichen.

  • sorry, hab jetzt nicht alles gelesen, mache mir bei meiner aktuellen Wohnung aber nun folgende Gedanken:
    Habe in einem Großteil der Wohnung wunderbare Sonneneinstrahlung = im Sommer ordentlich warm. Im Winter heize ich natürlich ganz normal - theoretisch müsste die Verdunstung, speziell im Sommer (ich kann ja nicht extra die Wohnung runter kühlen...) überproportional hoch sein und ich dadurch mehr Verbrauch abgerechnet bekomme als ich tatsächlich heize...


    Oder wird z.B. die Himmelsrichtung in welche die Fenster/Wohnung liegt berücksichtigt?

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    Oder wird z.B. die Himmelsrichtung in welche die Fenster/Wohnung liegt berücksichtigt?


    Nein. Die Abrechnung über die Verdunsterröhrchen ist tatsächlich eher eine grobe Schätzung.


    Demnächst werden ja die elektronischen Zähler Pflicht. Die einzigen die jedoch davon was haben, sind die Produzenten und die Ablesefirmen. Ich bezweifle nämlich, daß es Leute gibt, die so viel "zu viel" bezahlen, wie der ganze elektronische Kram mehr kostet!


    Die Verdunsterröhrchen sind gut, billig und rational. Ähnlich wie die Glühbirne. :rolleyes:

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