Hallo,
lang hat es gedauert und nun ist auch mein erster Testbericht zum T919 fertig.
Vorwort:
Seit ein paar Tagen bin ich nun auch glücklicher Besitzer des Tel.Me T919 und es macht einen verdammt guten Eindruck. Mit den Maßen von 118x52x24 mm und einem Gewicht von 115 g ist es zwar schon groß, liegt aber sehr gut in der Hand. Einen Größenvergleich mit S35i und SL45i gibt es hier. Alle nachfolgenden Bilder stammen von der t-seite mit freundlicher Unterstützung von Robert, der die t-seite ins Leben gerufen hat und unter dem Nick lender auch hier zu ereichen ist. Es ist eins der ersten Handys mit Touch Screen, das für Multimediaanwendungen ausgelegt ist. Momentan ist es in Deutschland noch nicht erhältlich, kann aber bei Tel.Me direkt bestellt werden und soll auch in den nächsten Tagen hier erhältlich sein. Der offizielle Preis beträgt 499 Euro. Wo Licht ist gibt es natürlich auch etwas Schatten. Momentan gibt es noch Probleme bei der Unterstützung der Mutimedia-Card, die momentan nur für MP3 genutzt werden kann und die mit einem externen Writer beschrieben werden muß. USB wird derzeit noch nicht unterstützt, JAVA und Wap 2.0 sollen folgen. Das Positive ist allerdings, daß man zukünftige Softwareupdates über die Infrarotschnittstelle bequem vom eigenen Rechner aufspielen kann.
Lieferumfang/Verarbeitung:
Geliefert wird das T919 in einer normalen, handytypischen Verpackung die das Handy selbst, den Li-Ion Akku mit 900 mAh, Ladegerät, Bedienungsanleitung, Produkt-CD-Rom, USB-Kabel, 1 Mikrofasertuch und 3 Eingabestifte. Das T919 wird in Silber geliefert. Beim seitlichen Druck auf das Gehäuse knarzt es etwas, der Akku sitzt durch eine Verriegelung fest, was auch für den Akkudeckel gilt. Das Display und die Cam sind etwas in das Gehäuse eingelassen um diese vor Kratzern zu schützen. Der Stylus wird von unten ins Gerät geschoben und macht dann einen sehr festsitzenden Eindruck, das Rausfallen des Stiftes würde ich bei normaler Verwendung ausschließen.
Display:
Das Display ist natürlich das Feature schlechthin. Über dieses Farbdisplay mit 256x128 Pixeln, 32768 Farben und dem transflextiven CSTN-Touchscreen erfolgen fast alle Eingaben. Mit dem Stylus klappen die Eingaben recht gut und sehr viele Funktionen können auch mit dem Daumen aufgerufen werden. Fingerabdrücke sieht man kaum und auch nur bei unbeleuchtetem Display welche mit dem beiliegenden Mikrofasertuch gut entfernt werden können. Wichtig ist die Kalibrierung durchzuführen. Ich habe mein T919 über ebay gekauft, Übergabe auf der Straße, Karte rein und rumspielen Die obere rechte Ecke des Touchscreen, wo meistens auch das Beenden-Icon liegt reagierte nicht oder nur nach mehrmaligem Druck, nach der Kalibrierung war dann aber alles ok. Bei verriegeltem Display bleibt dieses für ca. 5 sec beleuchtet, im Normalbetrieb sind es ca. 10 sec die das Display ohne Eingabe leuchtet. Im Standby-Modus ist die Uhrzeit bei ausgeschaltetem Display wie auf dem obigen Foto zum Größenvergleich zu sehen. Das Display ist sehr hell, könnte aber farbenprächtiger sein. Einen Helligkeitsvergleich mit einem iPAQ 3850 findet ihr hier.
Das Handbuch:
Ein Kritikpunkt ist das 77-seitige Handbuch, welches nicht sehr ausführlich ist und wo einige schnellere Bedienschritte nicht erklärt werden. Die Icons im Handbuch sind sehr klein und ich hatte da einige Probleme diese dann zuzuordnen bzw. das Icon im Handy wieder zu finden. Die Menüführung wird beim T919 überwiegend über Icon realisiert und da muß Tel.Me dringend nachbessern. Wir haben da sicher nicht so große Probleme, aber Otto-Normalverbraucher wird sich da sicher schwer tun.
Die Bedienung:
Das T919 hat nur 3 mechanische Tasten an der linken Seite, auf dem Höhenvergleich zum Nokia 7650 erkennbar. Mit der mittleren Taste kommt man in ein Auswahlmenü mit den Funktionen Sperren des Displays, Ausschalten, Profile und Antenne aus. In einigen Anwendungen wie zB. dem Telefonbuch kommt noch Bild drehen (Querformat) sowie verkleinern/vergrößern der Schriftgröße hinzu. Mit der oberen und unteren Tasten kann man zB. durch das Telefonbuch scrollen. Der Rest wird per Finger/Daumen oder mit dem Eingabestift bedient. Der Touchscreen reagiert präzise und bei geringem Druck, auch per Daumen sind viele Menüs und Icons erreichbar, bei der Texteingabe muß man dann aber schon sehr zarte Finger haben um die richtigen Buschstaben zu treffen. Die Bedienung der Zahlentastatur im Telefonmenü macht aber per Finger keine Probleme. Texte können per Woodpecker (nur im Hochformat), Handschriftenerkennung oder der virtuellen Tastatur (nur im Querformat) eingegeben werden. Beim Woodpecker handelt es sich um eine gewöhnliche Handytastatur mit den entsprechenden Buchstaben die im ABC-Modus eingegeben werden. T9 als Texteingabehilfe gibt es nicht. Die Handschriftenerkennung ist im Hoch -und Querformat verfügbar und nach etwas Eingewöhnungszeit auch sicher zu bedienen. Die virtuelle Tastatur ist nur per Stift bedienbar, meine Finger schaffen es da nicht mehr die Buchstaben sicher zu treffen. Die Tastatur ist nach QWERTY aufgebaut was mich etwas stört, aber Y und Z braucht man ja nicht so oft. Auf der Leertaste ist auch der Zeichenzähler integriert, man kann auf Zahlen und Sonderzeichen bequem umschalten. Gut finde ich, daß nach einem Sonderzeichen/Zahl/Großbuchstabe die Tastatur wieder in den Kleinbuchstabenmodus wechselt. Die geschriebenen Zeichen werden im oberen Teil des Displays dargestellt und zur Anicht kann die Tastatur auch ausgeblendet werden.
Sprachqualität/Empfang:
Der Empfang ist für mich persönlich sehr wichtig da ich eine sehr schlechte Indoor-Versorgung habe. Viele Handys sind da schon bei mir gescheitert und haben dann sehr schnell einen neuen Besitzer gefunden. Die Sprach- und Empfangsqualität ist sehr gut, empfangstechnisch kommt es an das Trium Eclipse ran was mit die besten Empfangseigenschaften momentan hat. Momentan wird die Homezoneanzeige von Genion nicht unterstützt. Ob diese in Planung ist kann ich nicht sagen. Im Roamingbetrieb, bei mir O2/D1 kann man beim Roaming auf das Dreieck im Display klicken und so die Netzsuche aktivieren. Man braucht sich also nicht erst durch das Menü zu hangeln um in das Heimatnetz wieder einzuloggen. Die Sprachqualität ist gut und ein Rauschen nicht zu hören. Die Klingeltöne sind der Hammer was die Lautstärke betrifft und da übertrifft es das Eclipse, was auch schon sehr laut ist, deutlich. Dieses Handy überhört man nicht mehr auf der Straße und die mangelnde Lautstärke bei anderen Handys wie zB. T720 war auch ein Grund mich von diesen schnell wieder zu trennen.
Menü:
So sieht das Menü nach dem Einschalten aus. Ein Druck per Daumen auf den Hörer präsentiert das Telefon wo wie bei einem normalen Handy die zu wählenden Zahlen eingegeben werden können. Per Icons unter der Tastatur gelangt man entweder ins Telefonbuch oder in die Anruferliste wo ein- und ausgehende Anrufe zu finden sind. Rechts daneben findet sich das Nachrichtenmenü, unterteilt in E-Mails (POP3, SMTP), SMS und MMS die dann nochmal in Eingang, Ausgang, gesendet und Entwürfe unterteilt sind. Über das Kontexmenü kann man Einstellungen vornehmen, Mails abrufen, sortieren, löschen, Speicherbelegung abfragen oder SMS von der SIM importieren.
Der Browser (1.2.1., warscheinlich Update auf 2.0 möglich) ist durch die WWW-Kugel erreichbar und bietet die normalen Einstellungen wie Favoritenregister, WAP-Nachrichteneingang, Startseite, Verlauf, enthaltene Telefonnummern auf der Seite können gespeichert werden und auch das speichern ganzer Seiten ist möglich um diese dann zB. bei E-Mails wieder einzufügen. WAP-Push ist auch verfügbar.
Adressbuch:
Das Adressbuch ist sehr umpfangreich, bietet Gruppen (Geschäftlich, Freunde, Firma, eigene können erstellt werden) und Register (Privat, Geschäftlich, andere). Unter "Privat" lassen sich Name, Vorname, Festnetz, Mobiltelefon, Fax, E-Mail, Adresse, PLZ, Ort, Bundesland, Land, Geburtstag, Webseite, Pager, Notizen eintragen, bei "Firma" Position, Festnetz, Mobiltelefon, Fax, E-Mail, Webseite, Pager, Notizen und dann beim letzten Register Foto, Festnetz, Mobiltelefon, Fax, E-Mail, Adresse, PLZ, Ort, Bundesland, Land, Position, Webseite, Pager, Notizen.
Klingeltöne können den verschiedenen Gruppen zugeordnet werden, Fotos lassen sich einbinden und werden dann bei einem Anruf entsprechend eingeblendet. Wenn man zb. in einem Kontakt eine E-Mailadresse eingetragen hat erscheint bei Auswahl des Namens aus dem Adressbuch ein Icon womit man gleich eine Mail versenden kann und in das entsprechende Menü gelangt. Es lassen sich Telefonbucheinträge aus der SIM-Karte importieren und auch ein Datenabgleich mit Outlook ist über IrDA und der beigelegten Software kein Problem. Getestet habe ich das nicht, da ich momentan noch keinen Infrarotadapter habe, Robert kann da aber genauer Auskunft geben.
Digicam:
Die Digicam ist mit 325x288 Pixeln nur für Schnappschüsse geeignet, wobei Außenaufnahmen besser gelingen als Innenaufnahmen wo das wenige Licht Probleme macht und die Bilder recht grobpixelig werden. Es gibt 3 verschiedene Einstellungen die in Portrait, Hintergrund und max. Auflösung unterteilt sind. Man kann zwischen Innen- und Außenaufnahmen per Icon umschalten, die JPEG-Komprimierung zwischen klein, mittel und groß umschalten. Die Fotos können dann sofort über MMS oder Email versendet und umbenannt werden, Hintergrundbilder lassen sich als diese abspeichern. Hier gibt es ein paar Bilder von Robert, hier meine Bilder die auf der neuen t-arts-Seite von Robert zu finden sind. Im Fotoalbum werden die gespeicherten Bilder per Listenansicht oder Miniaturansicht angezeigt. Die Anzeige in der Miniaturansicht erfolgt mit Verzögerung, da merkt man schon, daß das T919 ganz schön was zu tun hat. Das war bei mir aber das einzige Menü wo eine Verzögerungen bei den Menüs bemerkbar war. Sonst reagiert das Handy sofort und ohne Verzögerung. Später, nach dem Softwareupdate, sollen sich Bilder auch auf der MMC speichern lassen.
Kalender:
Dieser hat mich etwas enttäuscht, da keine Monatsübersicht vorhanden ist. In der Wochenansicht sind die Wochentage von links nach rechts eingetragen, die Uhrzeit von 0 bis 20 Uhr aufgelistet. Leider gibt es für die Wochentage kein Datum das ersichtlich ist. Ich hoffe mal, daß Tel.Me da in den kommenden Softwareupdates noch was ändert. Der Kalender läßt sich auch ins Querformat umschalten und es können lt. Robert über 800 Einträge gespeichert werden. Für einen Eintrag kann man einen Kommentar bis 80 Zeichen, Datum, Uhrzeit und Dauer eintragen. Man wird über die Alarmfunktion erinnert, die Zeiten lassen sich beliebig vorher mit der gewünschten Melodie einstellen. Einträge lassen sich verschieben und kopieren und mit Outlook abgleichen.
Spiele
Es gibt 3 einfache Spiele, Elimination, Vier Gewinnt und Pipemania. Diese sind für Unterhaltungszwecke wie Bahnfahrten ok, es lassen sich mehrere Schwierigkeitsstufen einstellen. Wenn später das JAVA-Update verfügbar ist geht da sicher noch etwas mehr.
Sonstiges:
Den MP3-Player konnte ich noch nicht testen, da MMC und ein Writer erst in ein paar Tagen bei mir eintreffen. Momentan können MP3 nur auf der MMC und von einem externen Writer gespeichert werden. Nach den Softwareupdates soll die MMC auch für Bilder, Mails und zusätzlichen Speicher zur Verfügung stehen.
Ein digitales Telefon - ein digitales Thermometer es gibt nur Richtwerte an die eh verfälscht werden wenn man das Teil in der Hand hat, also ich brauch es nicht.
Zur Syncronisation und Backup kann Robert einiges mehr sagen und hat auf der t-seite auch schon was dazu geschrieben.
Akku:
Zur Akkulaufzeit kann ich noch nicht viel sagen, dieser unterzieht sich gerade einem intensiven Trainingsprogramm und er hat seine Ausdauer schon auf 2 Tage (nachts ausgeschaltet) gesteigert. Lt. Hersteller hat dieser bis 240 h Standby und bis zu 3 h Sprechzeit. In 1-2 Wochen werde ich da sicher mehr sagen können.
Fazit:
Für den momentanen Preis von 450-500 Euro erhält man ein sehr innovatives Telefon das zwar noch Softwareprobleme hat, die aber selber per Update behoben werden können. Ich denke mal, daß ich es so schnell nicht verkaufen werde. An das P800 kommt es vom Funktionsumfang und sicher auch von der Hardware nicht ran, das soll es aber auch gar nicht. Ich würde das T919 mal als "kleinen Bruder" des P800 bezeichnen und da hat Tel.Me schon gezeigt, daß sie im Smartphonebereich sicher ein Wörtchen mitreden werden.
Neuigkeiten zum T919, weitere Bilder und einen Testbericht findet ihr auf der t-seite die immer wieder von Robert aktualisiert wird.