Tödliche multiresistente Bakterien breiten sich in den USA aus - bald auch in D?

Ich lag 2001 im Krankenhaus und infizierte mich dabei bei meinem Bettnachbarn, der gerade aus den USA kam, mit MRSA. Da ich jung und gesund war, den Erreger nur in der Nase und nicht im Blut hatte, ist mir nichts weiter passiert - 3 Monate Behandlung und 2 Wochen Quarantäne im Krankenhaus, bei der sogar manche Ärzte mit Mundschutz und Schutzkleidung kamen (für mich war damals und heute unerklärlich, warum nicht alle Ärzte sich daran hielten) war alles. Mein Bettnachbar wurde umgehend nach Entdeckung auf die Intensivstation verlegt und verstarb einige Tage später.

Das war nur die "normale" Variante des Bakteriums und seitdem muß ich offiziell selbst wenn ich zu Besuch ins Krankenhaus will, ein paar Tage vorher einen Test machen, ob die Dinger nicht doch noch nachweisbar sind. Ich will gar nicht wissen, was passiert, wenn jetzt eine noch gefährlichere Variante auf die Krankenhäuser zurollt. Den Moment, als fünf in Schutzanzüge gekleidete Pfleger in mein Zimmer kamen, um es zu desinfizieren, werde ich wohl nie vergessen.

Solche Erreger breiten sich natürlich aus, das läßt sich gar nicht vermeiden. Allerdings ist mir noch nicht ganz klar wo der Unterschied zu den schon lange bekannten MRSA-Stämmen liegen soll.
Die sind keineswegs neu, sie sind bei vielen Menschen vorhanden (vor allem im Nasen-Rachen-Raum) ohne Probleme zu verursachen. Gefährlich wird es erst wenn diese Erreger auf Menschen mit geschwächtem Immunsystem treffen und eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln, weil dann können sie bei diesen schwachen Menschen gefährliche und oft tödliche Komplikationen oder Verschlechterungen der Grunderkrankung hervorrufen, oder es tauchen Lungenentzündungen etc. auf, die denjenigen dann den Rest geben.

Gerade in Krankenhäusern und Altenheimen findet man viele Immungeschwächte und zugleich viele Antibiotika - naturgemäß also auch häufiger MRSA-Erkrankungen. Für Gesunde sind diese Stämme nicht gefährlich, aber es muß dann natürlich dafür gesorgt werden dass sie nicht als Überträger andere Kranke ebenfalls anstecken - ergo Isolierung und strikte Hygiene des betroffenen Kranken.

Man muß jetzt also kerine Panik haben dass das uns gesunde Menschen massenweise tödlich bedrohen würde. Und für Immungeschwächte gab es schon immer die MRSA-Gefahr.

Wenn wir dieses furchtbare, dauernde "Händegeschüttel" nicht bald mal endlich kulturell überwinde, bestimmt!

Das ließt sich sehr nach I Am Legend.

Dass MRSA sehr gefährlich ist und nicht erst seit gestern existiert dürfte bekannt sein.
Allerdings halte ich eine Pandemie bei einem über Hautkontakt übetragenem Virus/Bakterium für eher unwahrscheinlich. Sicher werden sich einige Menschen durch Kontakt infizieren, allerdings denke ich dass es noch kein Grund für Panik ist.

Das größere Problem sehe ich darin, dass MRSA ja nicht das einzige Multiresistente Bakterium ist und die Resistenzen immer mehr zu nehmen.
Bleibt zu Hoffen, dass wir bei der Entwicklung neuer Antibiotika immer rchtzeitig dran sind! Ganz wichtig ist aber auch der verantwortliche Einsatz der Antibiotika.
Damit meine ich nciht das weithin bekannte Ur-Penicillin, dass nur noch auf wenige Infektionen reagiert, sondern neue Entwicklungen, die grade solche Erkrankungen!

Den Fall einer Weltweiten Pandemie halte ich leider für nicht sehr unwahrscheinlich, allerdings nur bei Viren/Bakterien die über die Luft übertragen werden!
MRSA geht ja auch über die Luft, aber generell erstmal über Kontaktinfektion.
Die Luft ist nicht der generelle Übertragungsweg

Gruß Tim

Natürlich lassen sich Viren das "reisen" nicht verbieten, von daher werden die Dinger eh jeden Tag um den halben Erdball getragen.

Da diese Art der Berichterstattung aber in der Tat wohl eher von der Bild-Zeitung oder dem Express übernommen wurde, muss man sich da keine wirklich großen Gedanken machen, dass es in den USA oder hier bald so aussieht wie in den Ebola-Katastrophen-Gebieten.

Sich MRSA übers Händeschütteln zu holen ist auch kein wirklich reales Szenario, dafür kann man sich dort schöne andere "Geschenke" abholen.

Sind hier medizinisch Geschulte unterwegs? Mir war damals wie heute nicht ganz klar, wie ich mir den Erreger holen konnte - der Infizierte hatte einen Schwächeanfall in den USA und sich dabei eine Kopfverletzung zugezogen, weshalb er ins Krankenhaus kam. Dort (also noch in den USA) muß er sich wohl angesteckt haben, bevor er dann nach Deutschland zurücktransportiert wurde und im Bett neben mir landete. Allerdings war er relativ alt, wenig gesprächig und auch sonst hatten wir wenig gemeinsam - er muß die Bakterien also offenbar durch die Luft verbreitet haben, da ich sie ja eingeatmet habe. Bloß wie? Einfach ausgeatmet wird er sie wohl nicht haben, da der Erreger bei ihm in der Wunde nachweisbar war.

Zitat

Original geschrieben von Percy
Mein Bettnachbar wurde umgehend nach Entdeckung auf die Intensivstation verlegt und verstarb einige Tage später.

Ich glaube, ich hätte spätestens zu diesem Zeitpunkt angefangen, mir mal ernsthaft Gedanken zu machen. Klingt ja keineswegs nach toller Erfahrung oder so...

In den letzten Tagen hab ich auch in diversen Blättchen im Büro gelesen, dass sich Viren aller Art bis zu 17 Tagen auf Geldscheinen wohlfühlen und auf Weitergabe warten.
Ist eben jetzt alles so das jahreszeitgemäße Nachrichtenmaterial, das durch die Agenturen verbreitet wird.
Im Januar ist doch eh nirgendwo was los....

Naja, Wissenschaftler sind sich wohl einig, daß es früher oder später zu einer Pandemie kommen wird. Die Frage ist wohl nur wann. Und in welchem Ausmaß. Aber ob man das glauben soll?