ZitatOriginal geschrieben von Elke2002
Ja, ich bin heute wirklich dankbar, dass ich die detaillierte Zusammensetzung vieler Atome, diverse Kriege mit allen Einzelheiten und Kurvendiskussionen lernen durfte. Hat mir in meinem bisherigen Leben echt viel gebracht, dieses Wissen...
Diese Aussage ist viel zu selektiv, ich bin heilfroh einen Mathe LK gehabt zu haben, denn an der Uni fliegt einem in fast jedem Fach Mathematik um die Ohren. Auch bin ich darüber dankbar, durch mein Schulwissen nicht zum totalen Fachidioten zu verkümmern. Das einzige Fach, welches wirklich überflüssig war, war Deutsch ab der 5. Klasse.
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Der Mensch (ganz besonders der junge Mensch) lernt *ständig* neue Inhalte!
In der Gruppenarbeit vielleicht nicht so viel 'Stoff', aber davon brauchen wir eh nicht alles, was in einem Universallexikon steht, sondern die Kinder können ganz andere Dinge lernen, die ich z.T. für wichtiger erachte, als bloße Fakten.
Auch hier muss ich widersprechen, wer es bis zum Abitur geschafft hat, der sollte zumindest in der Lage sein ein, wenn auch nicht immer, perfektes Deutsch zu schreiben, dieses muss man bei einigen Leuten an der Uni in Frage stellen. Kinder kann man sicherlich für ein Thema begeistern, ohne lernen von Faktenwissen geht es aber eben nicht. Die Studienanfänger scheinen von den Schulen auch immer weniger Faktenwissen mit zu bekommen, darum gibt es an der Uni einen immer stärkeren Schock nach den ersten Vorlesungen.
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Gerade, wenn zu Hause keine idealen Bedingungen vorherrschen, ... kann die Beschäftigung in der Gruppe bestimmt das eine oder anderen Defizit im sozialen Verhalten reparieren.
Die Schule kann kein Ersatz für eine Erziehung sein, da ist das Problem doch eigentlich begraben, viele Eltern, besonders aus den sozial schwächeren Schichten (dämlicher Ausdrück), geben ihre Kinder nun mal in der Schule ab und verlangen eine Erziehung
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Dass 'Wissen' immer mit Faktenwissen und nicht etwa mit Weltwissen, Benehmen, sozialer Kompetenz, Empathie, Recherchefähigkeit, Abstraktionsvermögen, Differenzierungsfähigkeit, Flexibilität, Motivationsfähigkeit, Selbstdisziplin, Verantwortungsbewußtsein, Moral, Urteilsvermögen, halt *Bildung* im weitesten Sinne, verstanden wird, liegt wohl auch an dieser komischen Schulform, wie wir sie bisher haben.
Ich maße mir an zu behaupten, dass ich genau diese Punkte auch während meiner Schulzeit erlernt habe.
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Ich wäre für sehr viel mehr interdisziplinäreren Unterricht und für Philosophie als Pflichtfach für alle. - Da würden die Schüler mehr für und über *ihr* Leben und das Miteinander-Leben lernen als wenn sie alle Einzelheiten der Photosynthese auswendig können.
Wenn schon Pflichtfach, dann Psychologie. Es ist abzusehen, das in Zukunft immer mehr Menschen psychische Probleme bekommen werden, weil sie mit dem Druck des rasanten Gesellschaftswandels nicht mehr klar kommen.
Es ist nun mal so, dass soziale Kompetenzen keine Qualifikation, sondern eine notwendige Vorraussetzung sind, auch das (Fach-)Abitur wandert immer mehr in Richtung Must-Have. Ich kann Eltern durchaus verstehen, die versuchen wollen ihr Kind auf dem Gymnasium durchzuboxen, die Selektion nach Schulformen ist meiner Ansicht nach richtig, aber viel zu früh. Nach der 6. oder besser 8. Klasse sollte klar sein, welche Fähigkeiten ein Schüler hat.
Das Sitzenbleiben hat oft genug nur einen Grund, den Lehrer, mir wäre damals fast ein Lehrer (ich schreibe bewußt nicht zwei Fächer, zum Verhängnis geworden), komischerweise stiegen meine Leistungen mit Lehrerwechsel wieder um ganze 3 Noten und hielten sich auch bis zum Ende so. Man muss sich doch fragen, bei wem liegt die Entscheidung einen Schüler wiederholen zu lassen, hier kann viel zu sehr nach Antipathie geurteilt werden.