Kein Sitzenbleiben mehr! Schwachsinn?!?

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    Original geschrieben von Siemensanier

    Ich glaube nicht, dass es wirklich immer Angst vorm achso bösen Sozialismus ist. Eher die konservative Angst vor Neuem und Veränderungen.


    Den Sozialismus als etwas "Neues" verkaufen zu wollen, zeugt schon von einer gewißen Chuzpe. Selbst wenn ich mich nur auf den "wissenschaftlichen Sozialismus" beschränke, so ist dieser immerhin die annähernd 150 Jahre alte Erfindung eines arbeitsscheuen Journalisten, der seine Tage in der British Library totschlug und sich dabei von seinem Mitstreiter aushalten ließ, der selbst sein Geld als kapitalistischer Unternehmer verdiente. Und diese Idee wurde in den letzten hundert Jahren ja in zahlreichen Freilandversuchen ausgiebig auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft. Für die Beantwortung der Frage, ob man das Resultat eher als gut oder böse bezeichnen würde, geben vielleicht die zig Millionen Leichen einen Anhaltspunkt, die in sowjetischen Gulags, auf den kambodschanischen killing fields oder in den Massengräbern chinesischer Umerziehungslager verscharrt wurden. Ein weiteres Indiz könnten auch die verzweifelten Hilferufe der Menschen liefern, die in ihrem aussichtslosen Kampf um Freiheit auf den Straßen Ostberlins, Budapests, Prags oder Pekings die "freie Welt" um Unterstützung anbettelten bevor die Panzerraupen der nationalen "Volks"armee oder der "Volksbefreiungs"armee sie überrollten. Neu ist das Ganze leider ganz und garnicht, sondern immer und immer wieder durchexerziert.


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier


    Und da ist schnell mal die Keule des versagenden Sozialismus hervorgekramt.


    Was das "Versagen" des Sozialismus anbetrifft, so sollte es eigentlich nicht mehr nötig sein, darüber noch ein Wort zu verlieren, aber manche Leute haben scheinbar ein recht kurzes Gedächtnis. Ich frage mich allerdings, warum es ausnahmslos alle diese sozialistischen Arbeiterparadise nötig hatten, die eigene Bevölkerung mit Waffengewalt an der Flucht zu hindern wenn sie doch so erfolgreich waren. Das von deutschen Salonkommunisten dagegen so gerne beschworene Fabelwesen eines "demokratischen Sozialismus mit menschlichem Gesicht" hat in etwa den Seltenheitswert eines Einhorns.



    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier

    Später bin ich auch nur deswegen zum Bund gegangen, um mir ein aussagefähiges eigenes Bild über diesen Verein machen zu können. Dieses praktische Studium blieb mir beim Sozialismus jedoch verwehrt.


    Eigentlich sollte man Dir dazu gratulieren, daß der Kelch dieser praktischen Erfahrung an Dir vorüber gegeangen ist. Aber offensichtlich wird man eben doch nur durch Schaden klug und muß sich erst eine blutige Nase holen (so es denn bei der Nase bleibt) bevor man etwas lernt.


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier

    Wer nicht bereit ist Neuerungen zu akzeptieren oder gar voranzutreiben kann sein Schaffen früher oder später im Museum betrachten. Und so ist es ebenfalls mit unserem Bildungswesen, um dann mal wieder zum Thema zurückzukehren.
    Denn so wie es im Moment läuft gehört es ins Museum, und zwar nicht als positiv Beispiel.


    Siemensanier


    Hierzu kann ich allerdings nur sagen, daß derjenige, der seine Geschichte vergißt, dazu verdammt ist, sie zu wiederholen.

  • Zitat

    Hierzu kann ich allerdings nur sagen, daß derjenige, der seine Geschichte vergißt, dazu verdammt ist, sie zu wiederholen.



    Hätte ich meine persönliche familiere Geschichte vergessen, so würde ich vielleicht wie mein "Vorfahre" ebenfalls daran arbeiten ein Unternehmen so erfolgreich wie es das Umfeld halt gerade ermöglicht zu leiten. Und nicht daran arbeiten, das Umfeld zu gestalten. Und nichts anderes machen doch auch unsere Lehrer. Sie arbeiten so, wie es das Umfeld ihnen ermöglicht. Jedoch noch viel zu wenig am Umfeld selbst.


    Im übringen dürfte ich von den Linken genauso weit entfernt liegen, wie von den Liberalen. Die alle, wegen ihres Schubladendenkens, wo wir wieder beim aufgegliederten Schulsystem wären, vergessen haben mal über Ihren eigenen Tellerrand hinauszuschauen. "Was? Auf dem Antrag im Bundestag steht als Antragssteller ...., Abgelehnt! Der Inhalt ist doch mittlerweile vollkommen egal.


    Wie sollte man einen Linken auch klar machen, dass das Ziel einer Erwerbstätigkeit das Streben nach einem max. Privatvermögen ist. Dürfte genauso schwer sein, wie einem Liberalen ein max. zulässiges Privatvermögen beizubringen. Es ist eben schwer zu verstehen, dass es neben Kapitalismus und Sozialismus noch andere Formen der Gesellschaft geben kann und muß. Und seinen es auch nur Mischformen. Um mal wieder zur Praxiserprobung zurückzukommen. Die Aristokratie ist gescheitert, warum sollte es dann die kapitalistische Aristokratie besser ergehen? Unser Schulsystem ist lt.Pisa in der Praxis ebenfalls gescheitert. Also versuchen wir es eben erneut, nur als Unterscheidung ziehen wir den kapitalistischen Backround jedes einzelnen Schülers zu Hilfe. Oder warum schießen die privaten Lehranstalten wie Pilze aus dem Boden. Bei dem das Sitzenbleiben, um jetzt wieder zur eigentlichen Überschrift zu kommen, als ausserordentliches Versagen dieser im Grunde angesehen wird.



    Siemensanier

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