Nokia goes East: Werk in Bochum wird geschlossen

  • Zitat

    Original geschrieben von Technohead
    tz, was ist das denn für eine Einstellung? Wie hat Deutschland denn nach 1945 ausgesehen? Und wie sieht es jetzt aus? Und dass wir nach wie vor einen funktionierenden Staat haben, wage ich mal etwas in Zweifel zu ziehen. In Amerika weint man jetzt, weil die Arbeitslosigkeit auf rekordhafte 5% gestiegen ist. Nun, wenn man das mit hier vergleicht... Dort zockt der Staat aber von den Unternehmen nicht über 50% des Jahresgewinns an Steuern ab.


    Denkst du, dass Rumänien auf dem Stand bleibt wie es jetzt ist? Wohl kaum. Und wie ich schon sagte, es ist unglaublich arrogant ein Land in den Dreck zu ziehen, dass du selbst anscheinend nur aus der Bild-Zeitung kennst. Rumänien hat durchaus auch schöne Orte und boomende High-Tech Regionen.
    Und auch in Deutschland sieht es mancherorts wohl nicht so ganz rosig aus, wenn ich da mal nur in unseren hochgeschätzen Osten sehe. Würden da nicht seit 17 Jahren jährlich Milliarden reingepumpt werden, wäre Rumänien mit Sicherheit ein Traumland dagegen.


    Und nein, der deutsche soll nicht für 1/10 des Ursprungsgehalts dort arbeiten, denn er würde aufgrund seines Wissenstandes wohl um einiges mehr dort verdienen. Aber du hast recht, da machen wir es dann lieber auf die gute bewährte deutsche Art, lieber groß rumheulen, schön Arbeitslosengeld beantragen und hoffen dass der liebe Staat es schon richten wird.


    Technohead:
    Du provozierst hier nur.
    Ich habe mehr als einen "Bild Zeitung Horizont" aber für mich ist hier die Diskussion mit Dir beendet. Es bringt halt nichts. PUNKT! :rolleyes:

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • ICH provoziere? Also wenn ich mir da die letzten 10 Seiten durchlese frage ich mich wer hier provoziert. Ich habe lediglich zu den bereits geäußerten Meinungen Stellung genommen.


    Gut, der Kommentar mit der Bild-Zeitung war nicht ganz ohne, aber tut mir leid, was anderes kann man auf eine Aussage wie der deiner, auf ein pauschal-negativ-Urteil über ein Land, welches einfach ganz und gar nicht zutrifft, nicht bringen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Technohead
    wozu brauch ich für nen Sachverhalt den ein zweitklässler wohl nachvollziehen könnte ein Flip-Chart?


    Damit er den versammelten Entscheidungsträgern wenigstens verdeutlichen kann, dass der nach ihm in das Unternehmen kommende Unternehmensberater ja nicht auf die Idee kommen sollte die Nachkontrolle dem Kostendruck zum Opfer fallen zu lassen.


    Denn dann kommen die 8 von 10 auch auf den Markt. Und spätestens dann kommt Marketing Fuzzie mit dem Ruf "Houston wir haben ein Problem."


    Was sie vielleicht tatsächlich heute schon haben.
    Die Produktion in D ist Tot, kein Zweifel. Dieses Potenzial wird sich auch niemand mehr annehmen. Für die Forschung und Entwicklung könnte es anders aussehen. Und wenn es so kommt wie man nach Marktbeobachtung vermuten könnte so hat dieser Zweig bald wieder Beschäftigung. Und irgendwann steht Nokia ähnlich wie Varta mit einem riesigen Vermögen aber ohne operativen Geschäftsfeld da.


    Die Nokia Jünger haben dann eh schon alle konvertiert. Die Shareholder ausgesorgt, und arbeitene Nokianer gibt es weder in Deutschland, Rumänien, Ungarn, .... noch Finnland mehr.


    Hätte der Unternehmensberater einst mal weitergedacht, aber dazu hätte er ja eine Flipchart gebraucht. Oder aber bei seinen Lustspielchen an den Billyboy
    gedacht. So wie der eine daran arbeit eine Geißel der Menschheit zu unterdrücken, ist der andere auf dem besten Weg zu einer Geißel zu werden, und dieses aus gegebenen Anlass mittlerweile still und heimlich hinter den Kulissen.


    Na hoffentlich ist die FlipChart und das Notebook des Unternehmensberaters nicht von Apple




    Siemensanier


    PS: Sorry, aber soviel Klartext muß genügen

  • In den zwei Punkten muss ich dir zustimmen.


    Die Produktion in D ist tot, und wird sich auch nicht mehr so einfach beleben lassen, zumindest im Bereich der Massen- und Billigfertigung.


    Auch gebe ich dir Recht, dass in der Forschung und Entwicklung großes Potential steckt. Hierzu sollte man aber vornehmlich deutsche Firmen auffordern, nicht finnische, da der Großteil der Gewinne, welche nach Forschung und Entwicklung erwirtschaftet werden ins Heimatland fließen.
    Mehr wollte ich eigentlich dazu auch gar nicht sagen.

  • Micha3587 hat es ganz gut beschrieben;
    ein Freund von mir arbeitet als Vermittler bei einem bekanntem Zeitarbeitsunternehmen. Es werden tatsächlich sehr sehr viele Menschen als Leiharbeiter beschäftigt. Und hier liegt der Verdienst für den AN lt. meines Freundes bei 6€.
    Auch für mich ist das moderne Sklaverei.

  • t.gravis: Es ist richtig, dass der Lohn bei Leiharbeitsfirmen relativ niedrig ist.


    Wenn du dich mit der Materie etwas befasst, und zwar objektiv, wirst du darauf stoßen, dass Leih- und Zeitarbeit nur die Antwort auf eine Menge von viel zu strengen Regelungen und Gesetzen ist.
    Seien es Kündigungsschutz Sozialabgaben oder sonstiges. Selbstverständlich muss ein Arbeitnehmer ein gewisses Maß an Schutz genießen können, um eine langfristige Lebensplanung bewerkstelligen zu können.
    Das was in D gesetzlich vorgeschrieben ist geht jedoch weit darüber hinaus. Hinzu kommen noch eine ganze Menge anderer Faktoren (wie absolut unrealistische Gewerkschaften wie VerDi). Somit hat man sich halt ein legales Schlupfloch gesucht.


    Ich wage zu behaupten, wären die deutschen Gesetze in dieser Richtung etwas weniger restriktiv, so würde es diese Firmen überhaupt nicht geben (vgl. USA). Es ist nun leider aus Sicher der Firma so, dass wenn die Geschäfte gut laufen man mehr Mitarbeiter benötigt, und weniger wenn die Geschäfte schlechter laufen. Das ist ein ständiges auf und ab. Wird aber die Firma gezwungen auch in schlechten Zeiten die Mitarbeiterzahl zu beschäftigen wie in guten Zeiten, obwohl die dann keine Arbeit haben und nur herumsitzen, so stellt das die Firma wohl vor ein Problem, vor allem bei dem heutigem Kostendruck.


    Ich denke man muss alles immer von 2 Seiten her betrachten, bevor man da ein Urteil fällen darf.

  • Zitat

    Original geschrieben von Technohead



    Auch gebe ich dir Recht, dass in der Forschung und Entwicklung großes Potential steckt.



    Warum setzt man dann aber diese Potenzial frei, und überlässt es dem in mittelfristiger Zukunft absehbar schon übermächtigen Mitbewerber?



    Hätte das Werk unter dem Strich Verluste gefahren, so wäre die Schließung für mich nachvollziehbarer. Aber für mich scheint sich hier auf einen Marktkrieg vorbereitet zu werden, indem man versucht die Schatzkammer sovoll zufüllen wie es nur geht. Leider liefert man gleichzeitig mit Befüllen seiner eigenen Schatzkammer dem vermeindlicher Kriegsgegner enorme Mengen von Pulver.



    Siemensanier


  • Etwas OT:


    Wenn sich der Markt wie von den Liberalen besser selbst reguliert, kannst du mir dann mal zwei Fragen kurz beantworten?


    1) Warum gab es nicht schon vor der Etablierung von den bösen Gewerkschaften Wohlstand für alle und den guten Arbeitgeber?


    2) Würde das heute praktizierte Wirtschaftmodell ohne dem störungsanfälligen Human nicht besser funktionieren, und wäre es dann nicht gleich besser den Human aus dem Wirtschaftskreislauf weg zu rationalisieren?


    Bisher konnte mir kein gelber Freund der billigen Gelben überzeugende Antworten auf diese Fragen geben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.



    Siemensanier


    PS: Noch was: Reicht nicht als "gewisser Schutz" aus, das der AN Human physisch überleben kann, aber psychisch auf der Strecke bleibt?

  • Ich habe nie behauptet, dass es OHNE Gewerkschaften besser ist. Ich habe lediglich gesagt, dass das Kräfteverhältnis zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber angemessen sein muss, und das ist es meines Erachtens nicht mehr.


    zu 2.: einen "Human" gibt es im Deutschen Wortschatz nicht. Dennoch ist die Frage absolut sinnfrei und bedarf deswegen auch keiner Antwort.


    P.s. Ich wage zu bezweifeln, dass es einem durchschnittlichen deutschen Arbeitnehmer schlecht ergeht. Der Deutsche jammert nur immer gerne, wie schlecht es ihm doch gehe. Richtig ist, dass verglichen mit vor 20 Jahren die Anforderungen an die Arbeitnehmer gestiegen sind, keine Frage. Nichts desto trotz hält sich die Leistungsanforderung mi durchschnitt sehr in Grenzen. Auch hier kann man zum Vergleich über den großen Teich blicken, wo die Menschen oft einen 18 Stunden Arbeitstag mit 3 Jobs haben, um das minimale Lebenseinkommen zu erwirtschaften und sich über Wasser zu halten. Dort gibt es übrigens keine 30 Tage Urlaub im Jahr, und Urlaubstage generell werden im normalfall nicht bezahlt. Ebenso wie Krankheitstage.
    Und du willst mir ernsthaft erzählen wie schlecht es einem deutschen Arbeitnehmer geht? Hm.



  • ...das hier muss nochmal hoch... kann ich voll und ganz unterschreiben.
    Ich bin gespannt wie lange wir uns das noch gefallen lassen.
    Ich hoffe, das die Armut und Unzufriedenheit noch mehr zunimmt, vielleicht passiert dann endlich mal was hier in D.


    Die ganzen Zeitarbeits-Jobs, 1-Euro Jobs oder Jobs die neu besetzt werden (aber mit nur dem halben Gehalt des Vorgängers) ist doch ne riesen Sauerei und die armen Menschen dahinter können täglich auf die Straße gesetzt werden.- wo soll das nur hinführen...vorallem denke ich schon jetzt mit graus an meine Kinder, die später auch noch nen Job suchen müssen :confused:


    Ach und apropos Aufschwung - in meinem geldbeutel ist der noch nicht angekommen. Früher konnte ich noch 1x im Jahr in Urlaub fahren. -
    heute fahre ich mir nur noch mit der Hand über n Hintern.


    Dank sei dem Europa Zusammenschluss und Dank sei dem euro :mad: :flop:


    Ich warte bis heute vergeblich darauf, das mein Gehalt auch 1 zu 1 von DM auf euro umgewandelt wird, so wie sich auch die Lebenshaltungskosten erhöht haben. - Beispiele gibt s hier noch und nöcher..

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