Nokia goes East: Werk in Bochum wird geschlossen

  • Okay Leute, ihr habt mich überzeugt.
    Ich boykotiere ab sofort solche Firmen die nicht nett sind, so wie auch Nokia.
    Morgen verkaufe ich meinen Mercedes, die bauen schließlich Panzer, dass kann ich nicht unterstützen. Und dann werf ich noch meine Siemens Geräte aus dem Haushalt, denn die haben jüdische Zwangsarbeiter gehabt. Oh mann, ich muss gleich mal schauen, ob ich hier nicht irgendwas von Krupp habe...


    Mensch Leute, ihr könnt doch garnicht beurteilen was es mit der Schließung auf sich hat.

    Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts...

  • Zitat

    Original geschrieben von blumentopferde
    Mensch Leute, ihr könnt doch garnicht beurteilen was es mit der Schließung auf sich hat.


    Richtig.
    Aber aufregen ist immer gut - auf den letzten 3-4 Seiten haben so einige Leutchen sich in vielen Grossbuchstaben dem Herzinfarkt nahe als Supergutmenschen dargestellt, die die Welt retten indem sie "die Bösen" boykottieren.
    Das ist nicht gerde einer sachlichen Diskussion förderlich.
    Tatsache ist, dass eine Produktion in der EU (Obacht: Rumänien ist nicht mehr der böse Ostblock, die gehören jetzt zu "uns", also den Guten), Deutschland bedeutend mehr nutzt als jede Produktion in China oder sonstigem Fernost.
    Die ganze Sachlage ist viel zu kompliziert als sie sich einige hier vorstellen - und vor allem um mit einfachen Lösungen nach dem Motto "Kauft kein Nokia" beantwortet zu werden.
    An plakative und einfache Lösungen für komplexe Probleme zu glauben - das ist ein Problem für sich.

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

  • Ich ahnte das der Schritt kommen würde.
    Man will die EBIT-Marge weiter hochschrauben und das geht
    nur wenn man die P-Kosten senkt.
    Rumänien ist deutlich (Kosten)-Günstiger, als Deutschland.


    Naja, der aktie wird es nicht schaden .


    Gruss

  • Daneben, ich weiß gar nicht wieso hier immer nur Rumänien kommt:


    - die 8xxx werden doch eh in Südkorea gefertigt mittlerweile


    - etliche Baureihen werden nun nur noch in Ungarn hergestellt


    - Billige Baureihen gehen nach Rumänien


    - Die technisch hochwertigen Baureihen werden nun wieder nur noch in Finnland entwickelt und produziert


    Oder habe ich nun irgendwas falsch verstanden in der PK?

  • Die Deutsche Politik ist selber schuld und das traurige an der Ausgliederung ist, dass wir alle indirekt das ganze mitfinanzieren. Nokia streicht sich die Subventionen ein, zuerst in Deutschland und wo gerade die Bindungsfrist zu Ende ist, dann schaut man eben wie man an weitere Subventionen kommt. Durch die EU-Politik gibt es eben auch Subventionen für Produktionsstätten in Osteuropa, die wir als größter Nettozahler der EU natürlich mitfinanzieren.


    Und das sind nicht die Personalkosten, welche hier zu Buche schlagen... die wollen einfach und schnell ein paar hundert Millionen abstauben, so einfach ist das :p


    Ich sag doch, die Politiker sind einfach zu dumm zum Scheißen :mad:

    Apple Iphone mit dem OS 3.0
    O2 Genion L mit Homezone, Mobiler Datentarif Genion L
    FritzBox 7270 + Huawei E176 (kein T-Com-Festnetz)

  • Zitat

    Original geschrieben von galahad13
    Die in Bochum produzierten Reihen wie das 8800 oder 6233 waren qualitativ sehr hochwertig.


    Weiß jemand, wo mein E70 produziert wurde?



    Gerhard

  • Zitat

    Original geschrieben von dragon-tmd
    Kamen die 6280 nicht auch aus Bochum? ;)


    Warum?
    War der Einschalt-Jingle von Grönemeyer? ;-)



    Gerhard

  • Ich persönlich halte einen Boykott auch für einen guten Anfang.


    Qualitätsbewußtsein der Kunden interessiert Nokia offen gesagt einen feuchten Dreck! Siehe z.B. die E90-Problematik. Das Flagschiff des Konzerns und die Kunden werden im Regen stehen gelassen. Soviel zum Interesse am Kunden.


    Es "riecht" doch sehr nach Subventionstourismus. Die Lohnkosten in Deutschland sind erwiesenermaßen kein Problem für eine Firma.


    Es führt meiner Meinung nach sehr wohl ein Weg an Nokia vorbei und es gibt ausreichend Geräte am Markt.
    So ist die "Business-E-Serie" softwareseitig nicht im geringsten eine Gefahr für Windows-Mobile, Blackberry usw. - liest man nur in KEINEM Review da ja alle immer nur schreiben: "Boah, das Nokia hat 500 neue Funktionen und kann dies und das ...!" Tja, aber nix richtig. Schöne Geräte (in puncto Design) bauen sie z.T. auf jeden Fall, das möchte ich nicht bestreiten.


    Das Hauptproblem der Konsumenten ist die "Billigorientierung". Wie wurde es hier schön schön gesagt:


    "Die Menschen kennen den Preis aber nicht den Wert eines Produktes."



    Ich persönlich möchte nicht Top-Qualität zum günstigsten Preis. Wenn ich weiß, das ich Summe X in Produkt Y investieren will, so erwarte ich von vornherein eine entsprechend überzeugende Qualität weil ich da eben gewissen Ansprüche an die Wertigkeit besitze! Und wenn mir jmd. ein Produkt das plötzlich "Made in China" aufgedruckt, hat zum gleichen Preis wie vorher die "Made in Finnland"-Variante verkaufen will dann zieht er mich über den Tisch weil er ZU gierig geworden ist.
    Da soll ich dann auf Qualität pochen? Nein, ich boykottiere ihn. Sonst versteht er's nie!



    Wenn ich etwas billiges kaufe, weiß ich von vornherein, das es nur temporär ist da ich das Produkt relativ schnell wegschmeissen MUSS, es aber eh nicht für den Dauereinsatz o.ä. gekauft habe.


    Seht euch doch mal das aktuelle Angebot an DVD-Spielern bei Saturn o.ä. an. Das ist billiger MÜLL; ein Haufen Plastik mit Siebensegmentanzeigen, dünnsten Plastikschubladen etc.
    Vor ein paar Jahren hätten sich Firmen wie Sony, Denon und andere geschämt und geweigert solche Geräte auf den Markt zu bringen!


    Aber so lange die Leute nur "billig billig billig" im Kopf haben wird sich da nichts ändern!



    Zur angeblichen Legende der z.B. deutschen Fertigungsqualität:


    Die deutsche Fa. Eppendorf (medizinische Instrumente, Laboranalyser, Pipetten usw.) hat vor Jahren ein Werk in den USA aufgemacht. Selbstverständlich die gleichen Fertigungsmaschinen etc. wie hier in D, Mitarbeiterschulung usw.
    Das Werk hat es NICHT geschafft den Qualitätsstandard des deutschen Werkes zu liefern trotz identischer Ausstattung!
    Bevor sich die Fa. den Ruf zerstört hatte, haben sie das Werk geschlossen und zu den Akten gelegt.
    Mittlerweile dürfte die Fertigung wohl erneut ausgelagert sein da das Hamburger Unternehmen Nord-Amerika, West-Europa und Asien bedient.


    Ist auch keine unbekannte Fa. auf dem Sektor da man deren Pipetten und Zentrifugen sogar bei "CSI"-Serien usw. auf den Labortischen sieht. Weiß mit der typischen blauen Schrift. Gibt halt nichts besseres als deren Pipetten!


    Und da beschwert sich auch kein Kunde über die Preise da die Qualität und die Präzision einfach stimmt und vom Kunden verlangt wird! Sei's im medizinischen Bereich, Materialprüfung oder anderes.


    Es möchte ja auch niemand dank billiger Produktion hören: "Ähm, ich denke Sie könnten Leukämie haben. Bin mir da jetzt nicht 100% sicher da wir im Zuge günstiger Anschaffungen im Labor jetzt "etwas" weniger Präzision als vorher haben!" ;)

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