Nokia goes East: Werk in Bochum wird geschlossen

Zitat

Original geschrieben von javaman
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine logische Konsequenz von Nokia. Die Wettbewerber von Nokia produzieren seit jeher in irgendwelchen chinesischen Fabriken, wie z. B. Apple oder Samsung[...]

...und trotzdem sind die iPods, iPhones, etc. super verarbeitet. Mein iPod Touch z.B. hat mich SEHR positiv überrascht, keine einzige scharfe Kante, nichts unsauber geklebtes, nichts knarzend oder wackelndes, einfach so wie man es sich wünscht. Nokia produziert teuer in Finnland oder Deutschland und liefert ein bisschen "Technikschrott in einem wackelnden und an allen enden nicht passenden Gehäuse aus billigplastik" aus. :flop:

Okay,
das war es dann mit der Handyproduktion in Deutschland.

Nur heftig wenn man überlegt wie saugut es Nokia eigentlich geht und dieses Werk geschlossen wird und wie schlecht es Motorola ging als gesagt wurde, daß das modernste Handywerk Europas und Vorzeigewerk von Motorola in Flensburg dichtgemacht wird!?

Naja, ist eben der Trend der Zeit und man kann diese Entwicklung nicht aufhalten...

Einige Maanger können sich nun wieder auf die Schultern klopfen, weil nun wieder die Rendite von Nokia steigen wird und somit wahrscheinlich die Karriere der Manager steil nach oben zeigt. :mad:

Unsere Superman"ager" kennen halt nur einen Weg. Wenn die Luft dünner wird die Kostenbremse voll durchdrücken (was teilweise aus betriebswirtschaftlicher Sicht der Dinge noch verständlich ist).

Anders sieht es jedoch mit den Verkäufen von Teilbereichen (Und hier auch die Auslagerung von Produktion) aus.

Wenn das Spiel übertrieben wird kann ganz schnell das "Varta-Phänomen" zuschlagen:

http://de.wikipedia.org/wiki/VARTA
http://company.varta.com/de/in…tent=konzern/portrait.php

"Unter dem Dach der Varta AG befinden sich nun noch die Varta Unterstützungskasse sowie die Immobiliengesellschaft Pertrix. Die Zukunft für die Varta AG bleibt weiter ungewiss."

"Die VARTA AG mit Sitz in Hannover konzentriert sich nach dem Verkauf der
operativen Geschäftsbereiche auf die Verwaltung eigenen Vermögens,
insbesondere Verwertung und Abwicklung von Vermögensgegenständen,
Verträgen, Verbindlichkeiten und Beteiligungen, welche die vormals von der
Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Geschäftsbereiche
(insbesondere Herstellung und Vertrieb von VARTA-Batterien) betreffen,
einschließlich der Verwaltung von in diesem Zusammenhang erworbenem
oder gehaltenem Vermögen."

Und Varta war auch mal Marktführer in seinem Bereich.

Den Superman"ager" etwas mehr Kreativität wünschender

Siemensanier

Zitat

Original geschrieben von herold
....Die Firmen ziehen die Arbeitsplätze aus diesem Land ab, weil es sich im Ausland billiger produzieren lässt. Gleichzeitig haben diese Firmen aber auch gewisse Absatzerwartungen für ihre Produkte in diesem Land....

Wenn man liest, dass die Arbeitskosten bei Nokia unter 5% der Gesamtproduktionskosten liegen, fragt man sich schon, was die wirklichen Gründe sind. Wahrscheinlich wird in Rumänien gut subventioniert, auch und vor allem mit deutschen Steuergeldern.

Gruß

Pitter

Finde ich gut! Endlich bekommen Nokia Geräte den letzten Feinschliff in Rumänien. Schließlich wird in Deutschland nicht mehr rentabel produziert. Dafür werden die Handys aber mit viel Profit in Deutschland an den Mann gebracht. Die Entwicklung auf diesem Markt ist einfach nur noch sorry : ZUM KOTZEN!!!
Leider kann man nicht alle Firmen boykottieren. Hoch lebe die EU!

Gruß

emjay

Das mit den Subventionen scheint heute ein gewichtiges Problem zu sein.
Bochum wurde wohl wiederholt subventioniert, genauso wie das "Ersatzwerk" im Ausland jetzt auch subventioniert wird.

In der letzten Zeit gab es wiederholt Firmen die den Subventionen hinterher gezogen sind - hab so nen Zeitraum von ca 10 Jahren im Kopf den die Firmen am neuen Standort bleiben und bei ausbleibenden weiteren Subventionen schauen wo sie wieder welche bekommen.

Ist übrigens auch ein Innerdeutsches Problem - habe schon wiederholt davon gehört das Firmen Westdeutsche Standorte geschlossen haben weil der wechsel nach Ostdeutschland extrem subventioniert wurde.

Bezüglich der Kosten hat Nokia übrigens gesagt das in Deutschland alle Kosten (also nicht nur Arbeit) höher sind als in anderen Ländern. So extrem viele Menschen arbeiten dort ja auch nicht wobei mich gewundert hat das die Geräte im Gegensatz zu Siemens von Hand konfektioniert werden.

ich denke, hier sollte jetzt die Regierung (was sie vermutlich wieder nicht macht) auf jeden Fall die Sub`s zurückfordern.

Dieses Geld sollte dann den Leuten direkt zur verfügung gestellt werden....

echt zum kotzen!

Nokia schließt Bochum

Ich habe auch gerade die für unsere Region traurige Nachricht gelesen. Erst wird unter für mich fragwürdigen Umständen die Simens- Produktion "abgewickelt", dann folgt jetzt NOKIA.

Trotz der Globalisierung, trotz der Tatsache, das Deutschland Export- Weltmeister ist: mir tut es leid, vor 2 Monaten ein NOKIA- Handy gekauft zu haben.

Was muß eigentlich noch passieren, dass wir Deutsche aufstehen und auf die Straße gehen? Wir haben doch vor vielen Jahren auch verhindert, dass Shell die Erdöl- Bohrplattform "Brand Spar" in der Nordsee versenkte.

Aber in den letzten Jahren schauen wir zu, wie man uns "den Boden unter den Füßen wegzieht". Wir wollen Arbeit haben, hier in der Region, da wo wir wohnen.

Zitat

Original geschrieben von polli
Das mit den Subventionen scheint heute ein gewichtiges Problem zu sein.
Bochum wurde wohl wiederholt subventioniert, genauso wie das "Ersatzwerk" im Ausland jetzt auch subventioniert wird.

In der letzten Zeit gab es wiederholt Firmen die den Subventionen hinterher gezogen sind - hab so nen Zeitraum von ca 10 Jahren im Kopf den die Firmen am neuen Standort bleiben und bei ausbleibenden weiteren Subventionen schauen wo sie wieder welche bekommen.

Ist übrigens auch ein Innerdeutsches Problem - habe schon wiederholt davon gehört das Firmen Westdeutsche Standorte geschlossen haben weil der wechsel nach Ostdeutschland extrem subventioniert wurde.

Das mit den Subventionen ist wirklich ein Problem. Aber nicht unbedingt nur ein Politisches. Denn wenn das betriebene Geschäftsmodell ersteinmal davon abhängig ist, mittels solcher Strategien weiter zu laufen, beginnt der Fisch an zu stinken.

Hätte die von mir bereits erwähnte Varta iAG in schwierigeren Zeiten sich auf ihr eigentliches Geschäft besonnen, und auf Energiespeichertechnologien oder gar schon auf Brennstoffzellenentwicklung gesetzt, so wären sie heute eine blühende Unternehmung. Dafür reichte aber der Horizont der damaligen Manager nicht aus. Das resultat ist bekannt. Was hat das jetzt mit Nokia zutun?

Ganz einfach, schon kurzfristig wird die Selektion im Kommunikationsbereich dahin führen, dass es nur noch Unternehmungen mit eigenen "HomeServerStrategien" schaffen werden, sich in diesem Markt zu behaupten. Auch dieses werden die Operator verstärkt erkennen, wenn sie es denn nicht bereits schon apfelrosa getan haben.

Und dann dürfte Nokia eine goldene "Vergangenheit"gehabt haben!

Siemensanier

Zitat

Original geschrieben von raix
Die Entwicklung bleibt doch in D.
Laut den ganzen Meldungen wird die Entwicklungsabteilung an eine andere Firma verkauft, von den 2300 Angestellten haben somit 300 einen Job.
Es geht "nur" die Produktion weg.

Das stimmt nicht ganz. Die R&D in Bochum teilt sich in mehrere Bereiche auf - nur zwei davon (Automotive und Adaptation SW) werden outgesourced, die anderen geschlossen.