Mindestlöhne sinnvoll?

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    Genau, find ich auch - was die Befürworter hier schreiben ist totaler Stuss und die Vernunft (und womöglich damit auch der Verstand) scheint sie schon vor langer Zeit verlassen zu haben. Da braucht man gar nicht weiter drauf eingehen und argumentieren :top:


    Man wundert sich nur, daß soviele auf die Propaganda für den Mindestlohn reinfallen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • @bernbauer,


    wenn du gegen den Mindestlohn bist dann müsstest du im Umkehrschluss dafür sein das die Unternehmenssteuern wieder erhöht werden damit aus den Mehreinnahmen die Billiglöhner Subventioniert werden können!


    Es kann nicht sein das der Staat der die Unternehmenssteuer senkt und gleichzeitig die Arbeitnehmer mit subventinionieren muss damit die einiger massen Leben können !


    Im Anbetracht der steigenden Kosten , Lebensmittel, Kraftstoffe Wohnungen etc. sind Löhne unterhalb des Existenzminimums nicht mehr tragbar .


  • Wir leben nicht auf einer Insel, sondern im Zeitalter der Globalisierung. Da kann man Unternehmenssteuern nicht beliebig erhöhen, diese müssen von der Höhe her ebenfalls wettbewerbsfähig sein. Wenn aus wirtschaftlichen Gründen kein Lohn in der Höhe gezahlt werden kann, der für eine auskömmliche Existenz reicht, dann ist es besser als diesen abzubauen, sondern durch Kombilohn-Modelle diesen aufzustocken. Ist doch komisch, ca. 20 Millionen Renter bekommen seit Jahren keine Rentenerhöhung mehr. Die haben auch die ganzen Preissteigerungen zu verkraften. Da fordern gewisse Politiker auch keine Mindestrente, sondern sagen es ist nicht mehr Geld in der Rentenkasse.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Mindestlohn ist Unsinn...


    Das hat dir sicher Prof. "Un"-Sinn gesagt.


    Zitat

    ... Es gibt kein vernünftiges Argument dafür. Und er hilft auch keinen Betroffenen. Arbeitsplätze, wo die Lohnkosten sich nicht rechnen, werden abgebaut, anders funktioniert eine Marktwirtschaft nicht. Es ist besser der Staaat zahlt einen Zuschuß zum Lohn, als der Arbeitsplatz ganz wegfällt und er dann die ganzen Kosten für nicht mehr vorhandene Arbeit zu tragen hat....


    Ja klar, Subventionen gehen voll in Ordnung und können ruhig steigen, solange sie Unternehmen zu gute kommen. Schlecht werden Subventionen erst, wenn Arbeitnehmer oder Rentner oder sonstiges "Fußvolk" davon profitiert.

  • Bernbayer, willst du trollen oder kannst du etwas Sinnvolles bringen um die vorgetragenen Pro-Mindestlohn-Argumente zu entkräften?


    Ich hätte übrigens gerne mal die Telefonnummer oder Emailadresse deines Chefs. Wenn der wüßte was du hier verzapfst kann er dich ja ab morgen auf einen Stundenlohn von 1 Cent setzen, und den Rest, damit du leben kannst, kannste beim Arbeitsamt holen - oder auch nicht, denn das hat auch keine Gelddruckmaschine im Keller stehen.


    Wo ziehst du denn die Grenze, was ist das Mindeste, was jemand verdienen soll? Wer zahlt für den Lebensunterhalt derjenigen, die selber nicht genügend Geld bekommen? Was sagst du dazu dass der Steuerzahler die auf Dumpinglöhnen basierenden, eigentlich sonst nicht funktionierenden Geschäftsmodelle windiger Unternehmer bezahlt? Wie erklärst du einem Arbeitnehmer, ja der Gesellschaft überhaupt, dass da jemand arbeiten geht und weniger Geld hat als ein anderer, der nichts tut und über die sozialen Sicherungssysteme allein schon wesentlich mehr zur Verfügung hat?


    Das, was Aufstockern und Extrem-Geringverdienern zugezahlt werden muß, muß irgendwer erwirtschaften. Also im Klartext: die meisten von uns hier schuften als Steuerzahler für andere mit, und zwar nicht für wirklich Bedürftige, die wirklich nichts haben, sondern dafür dass Springer und andere sich noch mehr Kohle in die Taschen stopfen können anstatt ihre Mitarbeiter, also z. B. die PIN-Briefträger, korrekt zu bezahlen... Das ist weder gerecht noch kann das Sinn der Sache sein. Ich würde das von mir verdiente Geld ganz gerne alleine verprassen und der geringverdienende Arbeitnehmer möchte für das, was er geschuftet hat, auch gerne ausreichend bezahlt werden und nicht weiter als Bedürftiger dastehen, der bei anderen betteln muß um leben zu können.


    Dieses Gespenst des Arbeitsplatzabbaus ist blanker Unsinn, weil selbst wenn das passiert war es eben unumgänglich weil eine Dienstleistung, ein Geschäftsmodell, nicht rentabel war - und dann mußte es sowieso vom Markt verschwinden.


    Mir geht es in der ganzen Diskussion nicht darum wie hoch der Mindestlohn nun sein soll, ob es 10 Cent mehr oder weniger sind. Es geht ums Prinzip, das da lautet dass in einer Marktwirtschaft Angebot und Nachfrage regulieren.
    Ein Job, der sich selber nicht trägt, MUSS verschwinden weil ansonsten das ganze System über den Haufen geschmissen wird und pleite gehen wird.


    Die immer diskutierten Jobs werden aber nicht einfach so verschwinden weil es nicht so kommen wird dass sich keiner mehr die Haare schneiden läßt, nichts mehr bewacht wird oder Aufgaben massenweise auf andere Kontinente verlagert werden können.


    Mal abgesehen davon dass sowieso nicht alle Branchen mal eben so in die Schwarzarbeit abwandern können müßte es allerdings flankierende Maßnahmen geben um derartige Versuche von vorneherein zu unterbinden.
    Jedes Kind weiß dass die Lohnnebenkosten hierzulande zu teuer sind, schon jetzt zuviel Schwarzarbeit stattfindet, und dann muß die Politik darauf endlich reagieren und die Lohnnebenkosten senken. Das sorgt nebenbei für mehr Kaufkraft aller Arbeitnehmer, bessere Stimmung im Land (die ist nämlich sehr mies, die Leute machen sich trotz Aufschwungs, der nicht bei ihnen ankommt, Zukunftssorgen) und macht es für Unternehmer interessant Mitarbeiter einzustellen.


    Abgesehen davon muß einfach der Wert von Arbeit neu definiert werden. Einen Straßenfeger schief anzusehen und als minderwertigen Hilfsarbeiter zu definieren ist schlichtweg menschenverachtend - und auch total unnötig. Man könnte ihn auch als Fachmann auf seinem Gebiet betrachten, der in seinem Bereich einen guten Job macht, und der auch stolz darauf sein kann dass er in seinen 40 wöchentlichen Arbeitsstunden genauso Leistung erbringt wie jeder andere auch in seiner Arbeitswoche.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Bei der ganzen Diskussion sollte nicht vergessen werden, daß es de facto längst Mindestlöhne gibt, nämlich in Form von ALG II.

  • Wo ich es aber auch für höchst unethisch halte, Leute mit Pippilöhnen abzuspeisen, und gleichzeitig billigend in kauf nehme, dass diese direkt zum Amt laufen dürfen, um dort den Rest zum Leben zu bekommen. Das ist demotivierend und zeigt den Leuten, wie wenig ihre Arbeit wert ist, auch wenn sie dafür 8h am Tag schuften (Erntehelfer, Reinigungskräfte).


    Jeder sollte das Gefühl haben, was sinnvolles getan zu haben, ohne die "Almosen" des Staates in Anspruch genommen zu haben.


    Und es kann nicht Aufgabe des Staates sein, billigste Arbeitsplätze im letzten Winkel der Erde querzusubventionieren, in dem hier die Leute auf der Strasse sitzen, woanders aber Vollbeschäftigung herrscht. Nur eben nicht bei uns.

  • Zitat

    Original geschrieben von ilbasco
    Bei der ganzen Diskussion sollte nicht vergessen werden, daß es de facto längst Mindestlöhne gibt, nämlich in Form von ALG II.


    Das darf aber so nicht salonfähig werden bzw. gesehen werden weil sonst der Staat für Aufgaben geradesteht, die eigentlich der Unternehmer tragen muß. Es kann nicht sein dass der Steuerzahler die Mitarbeiter bezahlt (oder zumindest in Form von Aufstockung durch ALG subventioniert) während der Unternehmer die Gewinne seines verqueren Geschäftsmodells einstreicht.


    Es muß schon dabei bleiben dass ein Unternehmen erstmal seine Unkosten decken muß, und dazu gehören ausreichende Löhne für die Mitarbeiter. Wenn das nicht bezahlbar ist - langfristig - hat das Unternehmen am Markt nichts verloren.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • schöner Artikel


    Ich bin übrigens ebenfalls gegen Mindestlöhne
    Und ich bin gegen Deckelung von Gehältern von Managern, Fußballern und anderen Großverdienern.
    Ich bin ebenfalls gegen eine Erhöhung der Erbschaftssteuer und ich bin gegen Pickel am Popo.

  • Zitat

    Original geschrieben von amikaro80
    schöner Artikel


    Ja - nur geht es da um "generell hohe" Löhne - wir diskutieren aber um "generell zu niedrige" Löhne... Und es geht um theoretische Entwicklungen einer völlig unregulierten Wirtschaft, während unser System ja durchaus bestimmten Regularien unterliegt. So einfach isses also nicht...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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