tja, dann werden die Mitarbeiter entlassen und ab sofort dann nur noch Subunternehmer angestellt.
Viele Subunternehmer arbeiten heute bereits umgerechnet teils für weniger als ein potentioneller Mindestlohnkandidat.
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tja, dann werden die Mitarbeiter entlassen und ab sofort dann nur noch Subunternehmer angestellt.
Viele Subunternehmer arbeiten heute bereits umgerechnet teils für weniger als ein potentioneller Mindestlohnkandidat.
Wenn der Gesetzgeber es wollte (und das müsste er dann wohl oder übel), könnte er auch dagegen wirksam vorgehen.
Re: Mindestlöhne sinnvoll?
ZitatOriginal geschrieben von schmidt3 Wer hier im Forum ist für und wer gegen die Einführung von Mindestlöhnen und was sind die Gründe für Eure Meinung?
Gegenfrage: Möchtest DU für einen Hungerlohn arbeiten???
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von <registered>
Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger ist pro Mindestlohn:
http://www.ftd.de/politik/deut…20Mindestlohn/294132.html
Ebenso der Wirtschaftsweise Bert Rürup:
http://www.zeit.de/online/2007/46/ruerup
(Wenn auch in Verbindung mit einem Kombilohn)
Darüber hinaus kann ökonomische Rationalität alleine nicht die Leitlinien guter Politik bestimmen. Sonst könnten wir die Regierung gleich durch die "Wirtschaftsweisen" ersetzen.
Edit:
Ich kann es mir nicht verkneifen, schmidt3, aber nach dem, was man von dir hier so liest, solltest du BigBlue lieber keine "unerschütterliche und beratungsresistente Meinung" unterstellen.
Es ist ja nicht so, dass ich deine Argumente nicht nachvollziehen kann, stellenweise stimme ich dir sogar zu. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass du ein Gegenargument auch mal gewürdigt hättest oder einen Teilaspekt deiner Meinung revidiert hättest. Warum diskutieren wir dann überhaupt?
Herr Bofinger, der seinen Platz unter den Wirtschaftsweisen allein den Gewerkschaften verdankt, spricht sich natürlich in allerdings ziemlich nebulösen Formulierungen für einen Mindestlohn aus. Meines Wissens war er allerdings bisher doch zu vorsichtig, sich auf eine konkrete Zahl festzulegen. Ich vermute allerdings auch, daß Dir nicht ganz klar ist, wo ein Herr Bofinger bezüglich seines wissenschaftlichen Stellenwerts im Vergleich zu einem Sinn oder Snower einzuordnen ist. Der Mann lehrt an der Universität Würzburg. Das ist im wirtschaftswissenschaftlichen Kreisen nun wirklich alles andere als ein Traumjob. Ohne ihm nahe zu treten zu wollen: Die Gewerkschaften mußten schon lange suchen, bis sie jemanden mit Professorentitel gefundenhaben, der bereit war, ihre Positionen zu vertreten.
Herr Rürup hingegen ist ein durchaus anderes Kaliber und vor allem auch ein ziemlich schlauer Fuchs. Wenn Du genau nachliest, wirst Du allerdings sehen, daß er einen Mindestlohn von 4,50€ fordert. Das entspricht ziemlich exakt dem impliziten Stundenlohn, den ein durchschnittlicher Hartz-IV-Empfänger unter Annahme einer 40-Stunden-Woche erhält. Das kann keinen weiteren Schaden anrichten da wir diesen "Mindestlohn" de facto schon haben. Das ist nichts anderes als die berühmte weiße Salbe auf die geschundene Seele der Sozialdemokratie.
Was meine "Beratungsresistenz" betrifft, so kann ich nur sagen, daß mich bisher in diesem thread tatsächlich noch kein Argument von meiner Sichtweise abbringen konnte, daß Mindestlöhne (in einer Höhe von deutlich über 4,50) Gift für die Beschäftigung sind. Diese Sicht teile ich mit mindestens 90% der Ökonomen in diesem Land. Bei Gesprächen hinter vorgehaltener Hand allerdings dürfte diese Quote auf mindestens 95% steigen, denn auch Gewerkschaften und gewerkschaftsnahe Organisationen sind für Ökonomen interessante Arbeitsgeber. Daß Mindestlöhne eine sinnvolle beschäftigungspolitische oder auch nur sozialpolitsche Maßnahme sind glaubt eigentlich kaum jemand wirklich, der sich jemals näher mit dieser Materie befaßt hat. Genausowenig wie Du viele Feuerwehrleute finden wirst, die die Idee gutheißen würden, Brände in Zukunft mit Benzin zu löschen.
ZitatOriginal geschrieben von schmidt3
Was meine "Beratungsresistenz" betrifft, so kann ich nur sagen, daß mich bisher in diesem thread tatsächlich noch kein Argument von meiner Sichtweise abbringen konnte, daß Mindestlöhne (in einer Höhe von deutlich über 4,50) Gift für die Beschäftigung sind. Diese Sicht teile ich mit mindestens 90% der Ökonomen in diesem Land. Bei Gesprächen hinter vorgehaltener Hand allerdings dürfte diese Quote auf mindestens 95% steigen, denn auch Gewerkschaften und gewerkschaftsnahe Organisationen sind für Ökonomen interessante Arbeitsgeber. Daß Mindestlöhne eine sinnvolle beschäftigungspolitische oder auch nur sozialpolitsche Maßnahme sind glaubt eigentlich kaum jemand wirklich, der sich jemals näher mit dieser Materie befaßt hat. Genausowenig wie Du viele Feuerwehrleute finden wirst, die die Idee gutheißen würden, Brände in Zukunft mit Benzin zu löschen.
Und es sind doch auch genau diese Ökonomen, die niemals selber für 3,50 oder 4,50 € den buckel krumm machen würden. Aber dennoch weiter Ihre Religion unters Volk bringen. Sehr sehr glaubwürdig, meine Herren Gelehrten. Wie hieß es doch so schön:" Wasser predigen und selber Wein saufen. Wieviel Prozent genau dieser Ökonomen arbeiten denn wirklich produktiv innerhalb eines Wertschöpfungsprozesses?
ZitatOriginal geschrieben von Siemensanier
Dann schau dir mal die internationalen ökonomie Gelehrten an! Und nicht unbedingt nur den nobelpreisstrebenden Mainstream. Es ist außerdem wohl nur schwer zu bestreiten, dass besonders Lehrstühle meist aus dem Mainstream besetzt werden. Und dies besonders auf nationaler Ebene.
Ich wäre wirklich brennend daran interessiert, einigermaßen ernstzunehmende Ökonomen kennenzulernen, die sich vollständig außerhalb des "mainstreams" also außerhalb der neoklassischen Theorie bewegen. Die wenigen marxistischen Ansätze, die es bis in die 70er Jahre hinein immer wieder gegeben hat, sind tatsächlich vollständig bedeutungslos geworden was nicht allein politische, sondern vor allem theoretische Ursachen hatte. Auch der unter Sozialdemokraten und Linksliberalen einstmals so beliebte Keynesianismus ist schlichtweg von der Realität überholt worden und spielt keine ernsthafte Rolle mehr. Wo bitte ist also die wirtschaftswissenschaftliche Theorie außerhlab des "mainstreams"?
ZitatOriginal geschrieben von Siemensanier
Annahme: Wir kommen durch Wählerentscheid 2009 an den Punkt, dass wir auch in Deutschland an einem politisch gewollten Mindestlohn nicht mehr vorbei kommen? Also dem Beispiel vieler europäischer Nachbarn folgend.
Wenn dann die ökonmiosche Welt in Deutschland widererwartend nicht untergehen sollte, was meinst du wie schnell der ökonomische Mainstream seine Aussagen zum Mindestlohn anpassen wird.
Die Welt, auch die ökonomische wird durch eine Mindestlohn nicht untergehen, gar keine Frage. Denn die Welt geht auch dann nicht unter wenn wir statt 3,5 wieder 5 Mio. Arbeitslose haben oder wenn das Wirtschaftswachstum wieder auf weniger als 1% sinkt. Es muß sich nur jeder klarmachen, daß das nicht nur für die Arbeitslosen eine unerfreuliche Angelegenheit ist, sondern auch für jeden einzelnen Arbeitnehmer in Beschäftigung. Denn sie werden zumindest teilweise die höhere Anzahl von Arbeitslosen finanzieren müssen, sei es über höhere Sozialbeiträge oder über höhere Steuern. Dann sinken die Realeinkommen eben nicht mehr um 1% pro Jahr sondern um 2 oder 3%. Tatsächlich geht auch davon die Welt nicht unter. Es wird uns aber allen schlechter gehen als es sein müßte. Es ist kein Weltuntergang, es ist einfach nur unnötig und töricht.
ZitatOriginal geschrieben von Siemensanier
Und es sind doch auch genau diese Ökonomen, die niemals selber für 3,50 oder 4,50 € den buckel krumm machen würden. Aber dennoch weiter Ihre Religion unters Volk bringen. Sehr sehr glaubwürdig, meine Herren Gelehrten. Wie hieß es doch so schön:" Wasser predigen und selber Wein saufen. Wieviel Prozent genau dieser Ökonomen arbeiten denn wirklich produktiv innerhalb eines Wertschöpfungsprozesses?
Tut mir leid, aber das ist tatsächlich die simple Tonnen-Ideologie des ehemaligen Ostblocks. Dort wurden Dienstleistungen auch nicht in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung aufgenommen weil sie ja keine "echte", wertschaffende Arbeit waren. Das waren nur viele Tonen Kohle-Förderung. Ohne diese Dienstleistungen würde es heute allerdings mit dem Sozilaprodukt der meisten hochentwickelten Volkswirtschaften ziemlich traurig aussehen. Diesen grotesken Arbeiter-und-Bauern-Kult mit zugehörigem Orden "Held der Arbeit" kannst Du also doch nicht wirklich ernst meinen. Ein Arzt kann Dir schließlich auch sagen, daß Dir vier Schachteln Zigaretten am Tag vermutlich nicht gut tun auch wenn er selbst keinen Lungenkrebs hat.
ZitatOriginal geschrieben von schmidt3
...
Ein Arzt kann Dir schließlich auch sagen, daß Dir vier Schachteln Zigaretten am Tag vermutlich nicht gut tun auch wenn er selbst keinen Lungenkrebs hat.
Stimmt, und dem Arzt würde ich es sogar glauben, denn dieser hat garantiert während seines Studiums in der Pathologie schonmal die Auswirkungen von Krebs hautnah gesehen.
Und genau dieses praktische Fachwissens spreche ich so manchem theoretischen Schönwetterökonomen ab! Denn hätte er selber über einen längeren Zeitpunkt am unteren Ende seiner Lehre mitspielen müssen, würde er ganz schnell versuchen seine Lehre zu reformieren.
Meist beginnt es von unten an zu bröckeln, und dann ist man sehr schlau beraten auch hier das Notwendigste zu erst zu erledigen. Denn ist das Fundament erst einmal morsch, bricht früher oder später auch die Sonnenterrasse darüber zusammen!
ZitatOriginal geschrieben von Siemensanier
Und genau dieses praktische Fachwissens spreche ich so manchem theoretischen Schönwetterökonomen ab! Denn hätte er selber über einen längeren Zeitpunkt am unteren Ende seiner Lehre mitspielen müssen, würde er ganz schnell versuchen seine Lehre zu reformieren.
Nach Deiner Logik hätte Newton nur einmal ordentlich vom Baum fallen müssen und wir könnten heute alle fliegen. Denn dann hätte er ja sicher auch ganz schnell versucht, seine "Lehre zu reformieren".
ZitatOriginal geschrieben von schmidt3
Nach Deiner Logik hätte Newton nur einmal ordentlich vom Baum fallen müssen und wir könnten heute alle fliegen. Denn dann hätte er ja sicher auch ganz schnell versucht, seine "Lehre zu reformieren".
Ich merke schon, wir drehen uns im Kreis. Darum auch jetzt wieder die physikalisch / mathematische Wissenschaft als Maßstab. Ich habe schonmal geschrieben, dass ich bei diesen Naturwissenschaften von wirklichen Naturgesetzen und unumstößlichen Zusammenhängen ausgehe.
Und dieses ist in der Ökonomie nunmal so nicht gegeben. Oder warum werden wissenschaftliche Erfassungsmodelle in diesem Bereich so schnell wie in keiner anderen Wissenschaft überarbeitet / um Faktoren ergänzt / verworfen / oder sonst was. Weil es eben sehr komplexe Abhandlungen sind, die wir vielleicht gar nicht alle richtig mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln erfassen können. Vielleicht hat der berühmte Sack Reis der in China umfällt ja doch ökonomische Auswirkungen auf unser heutiges Wirtschaftsystem. Und sei es auch nur deswegen, weil sein Besitzer beim nächsten Sack besser aufpasst, dadurch zu Wohlstand gelangt und einer der weinigen Chinesen wird, der einen Pass erhällt. Sind nur 5 Millionen pro Jahr bei Mrd. Chinesen. Schonmal was von Chaostheorie gehört. Womit unsere Mathematiker schon lange rumkämpfen, lösen die Ökonomen natürlich mit links!
Ich bin der Herr dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir/
Ich bin die kapitalistische Marktwirtschaft, du sollst keine anderen Modelle haben neben mir!
Wie sich doch Religionen gleichen können in Ihren Aussagen.
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