Mindestlöhne sinnvoll?

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Ja, das beständige Wiederholen dieses Geseiers macht es allerdings auch nicht zutreffender... ;)


    Ich nehme an, Du hast hinreichende Sachargumente, um die fundierte Meinung von sieben Top-Ökonomen, die jahrelang Volkswirtschaft studiert haben, über Volkswirtschaft promoviert haben,anschließend (bis auf Snower der Amerikaner ist) über Volkswirtschaft habiltiert haben, sich danach gegenüber zahlreichen auch nicht vollkommen verblödeten Konkurrenten im Wettbewerb um Lehrstühle durchgesetzt haben und denen es anschließend immerhin noch gelungen ist, an die Spitze der renommiertesten deutschen Wirtschaftsforschnugsinstitute zu gelangen, als "Geseier" zu bezeichnen.
    Ich habe also die Wahl, der Expertise von sieben ausgewiesenen Fachleuten zu glauben oder der zwar sachlich vollständig unbelegten dafür allerdings unerschütterlichen und vollkommen beratungsresistenten Meinung von BigBlue007. Das fällt mir zugegebenermaßen ziemlich schwer. Wer könnte von diesem Thema wohl mehr verstehen? Auch wenn mir Antwort auf diese Frage nicht ganz leicht fällt, denke ich, ich werde mich wohl den Herren Professoren anschließen, es sei denn Du hast noch irgendwo einen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften herumstehen den Du uns bisher verheimlicht hast.


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007


    Man muss sich ja mal fragen, wer dann die ganze Arbeit macht, die dann plötzlich angeblich nicht mehr gemacht werden kann. Was soll das für Arbeit sein, die man dann plötzlich von heute auf morgen nicht mehr braucht, weil sie teurer wird?


    Wie die Nachfrage nach den meisten Gütern, ist auch die Nachfrage nach dem Faktor Arbeit preiselastisch. D.h. wenn etwas teurer wird, dann wird meist weniger davon nachgefragt. Das ist zumindest bei mir so und auch bei 98% der übrigen Bevölkerung. Preisunelatische Güter gibt es nur sehr selten. Die einzigen Güter bei denen die Nachfrage fast volkommen preiseunelastisch ist, sind erfahrungsgemäß Drogen. Nun ist die deutsche Wirtschaft allerdings nicht süchtig nach schlecht ausgebildeten Arbeitskräften. Insofern muß man einfach davon ausgehen, daß auch ihre Nachfrage nach diesen eine deutliche Preiselastizität aufweist. Das habe ich Dir schon weiter oben ausführlich erläutert. Darauf gehen allerdings auch die von Dir so geschmähten Institutsleiter ein. Du kannst ja mal einen Blick auch den verlinkten Aufruf werfen. Dein Argument läßt sich übrigens ganz schnell ad absurdum führen. Wenn die Arbeitsnachfrage preisunelastisch wäre, warum sollte man sich dann mit einem Mindestlohn von 8€ begnügen? Warum dann nicht 20 oder 30€ Mindestlohn?
    Aber ich weiß natürlich, daß man ein Sachargument niemals nachvollziehen wird, wenn man es eben einfach nicht nachvollziehen will. Bei Dir bleibt mir eigentlich nur noch Christian Morgenstern zu zitieren: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf." Sei aber bitte nicht zu enttäuscht, wenn sich die Realität nicht an Deine Glaubensgrundsätze hält.


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007

    Ich habe es in einem anderen Thread schon mal gesagt und tue es hier nochmal: Ich bin absolut FÜR Mindestlöhne. Und zwar nicht nur, weil es diese in der übergroßen Mehrzahl der übrigen Industrieländer in der einen oder anderen Form ebenfalls gibt, ohne das dort die Welt untergegangen wäre. Sondern auch deswegen, weil ich der grundsätzlichen Überzeugung bin, dass allein die Tatsache, dass irgend jemand für irgend jemand anderen früh seinen Arsch aus dem Bett schwingt, um einen Arbeitstag lang für ihn zu arbeiten - und zwar völlig egal, was - mindestens einen bestimmten Betrag x Wert sein muss. Und dieser Betrag x muss ausreichend sein, dass jemand, der einen Vollzeitjob macht (egal welchen), von seinem Einkommen ein Auskommen zu den in Deutschand zu zahlenden Verbraucherpreisen führen kann.


    In dem anderen Thread, in dem ich dasselbe schon mal gesagt hatte, meinte am Ende irgendeine Nase (weiß nicht mehr, wer es war), man müsse sich von der Idee lösen, dass jeder Vollzeitjob ein ausreichendes Einkommen sichern würde, sprich, es wäre normal, dass es Jobs gäbe, bei denen man so wenig verdient, dass man auf Beihilfen des Staates angewiesen ist. Das ist heute in einigen Branchen und Gegenden der Fall, und genau das kann nicht sein. JEDER Vollzeitjob MUSS ein Einkommen sichern, von dem man leben kann. Wenn das nicht so ist, dann stimmt schlicht und ergreifend das Konzept des Arbeitgebers nicht - so einfach ist das.


    Es mag Dich schockieren, aber wenn sich kein Arbeitgeber findet, der bereit ist, für die Bereitstellung einer bestimmten Arbeitskraft Deinen Betrag x zu zahlen, von dem diese Arbeitskraft das Auskommen hat das Dir vorschwebt, dann ist das in einer Marktwirtschaft tatsächlich so einfach. Dann wird oder bleibt diese Arbeitskraft schlichtweg arbeitslos. Wenn die Löhne derzeit tatsächlich so lächerlich niedrig sind, dann frage ich mich wirklich, warum diese entmenschten Kapitalisten-Vampire (von denen es in "Deiner Welt" ja zu wimmeln scheint) das nicht hemmungslos ausnutzen, um die verarmten Proletarier-Massen nach allen Regeln der Kunst auszubeuten. Offenbar wissen sie selbst zu diesen niedrigen Löhnen nichts mit 3,5 Mio. Arbeitslosen anzufangen. Glaubst Du wirklich, das ändert sich, nur weil man die Löhne gesetzlich höher setzt? Ich bestreite überhaupt nicht, daß es wünschenswert wäre, daß jeder Vollzeitjob ein ordentliches Auskommen garantieren würde. Die Realität ist aber anders, weil ungelernte und schlecht ausgebildete Arbeitskräfte in einer globalisierten Weltwirtschaft mit Milliarden von billigen Arbeitskräften konkurrieren müssen, die nicht nur in China und Indien, sondern eben auch in Rumänien und Bulgarien für fast jeden Lohn arbeiten. Denn anders als in Deutschland gibt es da kein soziales Netz, das die Wahl zwischen einen Job und einer wenn vielleicht auch kärglichen Existenz ohne Arbeit ermöglicht. Übrigens gibt es in Rumänien und Bulgarien auch Mindestlöhne: Sie liegen unter einem Euro. Und an diesem Konkurrenzdruck wird kein Mindestlohn etwas ändern und auch kein Bundeskanzler Lafontaine könnte es. Deutschland als extrem exportorientiertes Land kann sich nicht von der Weltwirtschaft abkoppeln. Wohin derartige Versuche naturgemäß führen, kannst Du in Nordkorea beobachten.


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007


    Die Scheinheiligkeit der Arbeitgeber in dieser Branche wurde bei der PIN-Pleite ja überdeutlich sichtbar. Die Bude war im Prinzip schon in die Pleite gefahren, als die ersten Mindestlöhne noch gar nicht gezahlt werden mussten. Mindestlöhne waren ganz sicher nicht das Problem für PIN - und ehrlich gesagt ist es mir persönlich lieber, die ehemaligen Mitarbeiter werden eine zeitlang von unser aller Geld durchgezogen, als dass sie für einen raffgierigen Konzern zu für dieses Land unwürdigen Stundenlöhnen durch die Gegend eiern müssen. Dass Menschen, die ihre Angestellten so bezahlen, morgens überhaupt noch in den Spiegel schauen können... DAS ist der wahre Abschaum unserer Gesellschaft...


    Das sehe ich etwas anders: Der Abschaum der Gesellschaft sind steuerhinterziehende Multimillionäre und ihre ebenfalls gutbetuchten Gewerkschaftsbonzenfreunde, die über politischen Druck irrwitzige Gesetze erzwingen, die Millionen Menschen in der Arbeitlosigkeit halten
    nur um sich und ihrer Klientel lästige Konkurrenz vom Leibe zu halten. Herrn Zumwinkel hat Mindestlohn für Postzusteller über steigende Aktienkurse übrigens direkt 2Mio. € eingebracht, die er auch unverzüglich realisiert hat. Und der Abschaum der Gesellschaft sind die Funktionäre gewißer linksextremer Parteien, die wieder besseres Wissen (so blöd sind die auch nicht) unsinnige Dinge wie Mindestlöhne fordern, weil sie genau wissen, daß ihre politische Zukunft unmittelbar vom Weiterbestehen der Massenarbeitslosigkeit abhängt und so ihr eigenes Klientel schlichtweg verraten und betrügen. Vergleiche doch mal spaßeshalber, den räumlichen Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote und Wahlerfolg der PDS. Daß diese Partei naturgemäß nicht an Vollbeschäftigung interessiert sein kann, liegt auf der Hand, denn diese wäre ihr politisches Todesurteil.

  • Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Ich habe also die Wahl, der Expertise von sieben ausgewiesenen Fachleuten zu glauben oder der zwar sachlich vollständig unbelegten dafür allerdings unerschütterlichen und vollkommen beratungsresistenten Meinung von BigBlue007. Das fällt mir zugegebenermaßen ziemlich schwer. Wer könnte von diesem Thema wohl mehr verstehen? Auch wenn mir Antwort auf diese Frage nicht ganz leicht fällt, denke ich, ich werde mich wohl den Herren Professoren anschließen, es sei denn Du hast noch irgendwo einen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften herumstehen den Du uns bisher verheimlicht hast.


    Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger ist pro Mindestlohn:
    http://www.ftd.de/politik/deut…20Mindestlohn/294132.html


    Ebenso der Wirtschaftsweise Bert Rürup:
    http://www.zeit.de/online/2007/46/ruerup
    (Wenn auch in Verbindung mit einem Kombilohn)


    Darüber hinaus kann ökonomische Rationalität alleine nicht die Leitlinien guter Politik bestimmen. Sonst könnten wir die Regierung gleich durch die "Wirtschaftsweisen" ersetzen.


    Edit:
    Ich kann es mir nicht verkneifen, schmidt3, aber nach dem, was man von dir hier so liest, solltest du BigBlue lieber keine "unerschütterliche und beratungsresistente Meinung" unterstellen.
    Es ist ja nicht so, dass ich deine Argumente nicht nachvollziehen kann, stellenweise stimme ich dir sogar zu. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass du ein Gegenargument auch mal gewürdigt hättest oder einen Teilaspekt deiner Meinung revidiert hättest. Warum diskutieren wir dann überhaupt?

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Ich nehme an, Du hast hinreichende Sachargumente, um die fundierte Meinung von sieben Top-Ökonomen, die jahrelang Volkswirtschaft studiert haben, über Volkswirtschaft promoviert haben,anschließend (bis auf Snower der Amerikaner ist) über Volkswirtschaft habiltiert haben, sich danach gegenüber zahlreichen auch nicht vollkommen verblödeten Konkurrenten im Wettbewerb um Lehrstühle durchgesetzt haben und denen es anschließend immerhin noch gelungen ist, an die Spitze der renommiertesten deutschen Wirtschaftsforschnugsinstitute zu gelangen, als "Geseier" zu bezeichnen.
    ...



    Ich habe nicht alles durchgelesen, weil ich glaube nicht wirklich neue Argumente hier vorzufinden. Welche nicht schon vorher irgendwo mal innerhalb dieser Diskussion erwähnt wurden.


    Dann schau dir mal die internationalen ökonomie Gelehrten an! Und nicht unbedingt nur den nobelpreisstrebenden Mainstream. Es ist außerdem wohl nur schwer zu bestreiten, dass besonders Lehrstühle meist aus dem Mainstream besetzt werden. Und dies besonders auf nationaler Ebene.


    Annahme: Wir kommen durch Wählerentscheid 2009 an den Punkt, dass wir auch in Deutschland an einem politisch gewollten Mindestlohn nicht mehr vorbei kommen? Also dem Beispiel vieler europäischer Nachbarn folgend.


    Wenn dann die ökonmiosche Welt in Deutschland widererwartend nicht untergehen sollte, was meinst du wie schnell der ökonomische Mainstream seine Aussagen zum Mindestlohn anpassen wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Übrigens gibt es in Rumänien und Bulgarien auch Mindestlöhne: Sie liegen unter einem Euro. Und an diesem Konkurrenzdruck wird kein Mindestlohn etwas ändern und auch kein Bundeskanzler Lafontaine könnte es. Deutschland als extrem exportorientiertes Land kann sich nicht von der Weltwirtschaft abkoppeln.


    In der deutschen Exportindustrie werden doch im Allgemeinen sowieso höhere Löhne gezahlt. Die Niedriglöhne werden doch zumeist für binnenwirtschaftliche Dienstleistungen gezahlt.


    Außerdem ist in anderen Industrieländern mit hohen Mindestlöhnen die Arbeitslosigkeit auch nicht höher als in Deutschland.


    Aber ist ja auch egal. Wir müssen ja nicht alle der gleichen Meinung sein. Ich nehme an du wünscht dir eine noch größere Lohnspreizung als jetzt schon.


    Entschieden wird es ohnehin von Anderen.

  • Mindestlöhne sind niemals sinnvoll, sind sie sehr niedrig angesetzt dann schaden sie zwar nicht, bringen den Betroffenen aber auch nichts, sind sie zu hoch angesetzt, sind sie ein Arbeitsplatz-Vernichtungsprogramm.Der Arbeitsplatz wandert dann wo eine Verlagerung möglich ist, ins Ausland ab. Wo dies nicht möglich ist, werden Umgehungtatbestände gefördert, wie z.B. Schwarzarbeit, Mehrarbeit ohne Bezahlung und viele weitere. Löhne müssen halt produktiv sein und können nicht künstlich höher als die Produktivität angesetzt werden. Gewisse Arbeiten können halt mit deutschen Löhnen die so hoch sind, daß man davon leben kann, nicht kostendeckend angeboten werden.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Mindestlöhne sind niemals sinnvoll, sind sie sehr niedrig angesetzt dann schaden sie zwar nicht, bringen den Betroffenen aber auch nichts, sind sie zu hoch angesetzt, sind sie ein Arbeitsplatz-Vernichtungsprogramm.Der Arbeitsplatz wandert dann wo eine Verlagerung möglich ist, ins Ausland ab. Wo dies nicht möglich ist, werden Umgehungtatbestände gefördert, wie z.B. Schwarzarbeit, Mehrarbeit ohne Bezahlung und viele weitere. Löhne müssen halt produktiv sein und können nicht künstlich höher als die Produktivität angesetzt werden. Gewisse Arbeiten können halt mit deutschen Löhnen die so hoch sind, daß man davon leben kann, nicht kostendeckend angeboten werden.

    Die Frage ist aber wer definiert wieviel Arbeit wert ist. Ich denke realistisch betrachtet ist die Arbeit eines Friseurs oder eines Briefzustellers mehr wert als ein Hungerlohn.


    Hingegen sind viele Profisportler und Firmenvorstände imho nicht ganz soviel Geld wert wie man ihnen bezahlt.


    Genauso unrealistisch ist es wen sich der Aktienkurs eines Unternehmens innerhalb von Wochen verdoppelt oder halbiert, das ist Spekulation ohne ernsthaften Hintergrund. Ein Unternehmen ist innerhalb von wenigen Wochen objektiv sicher nicht das Doppelte oder nur noch die Hälfte Wert.

  • Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Es mag Dich schockieren, aber wenn sich kein Arbeitgeber findet, der bereit ist, für die Bereitstellung einer bestimmten Arbeitskraft Deinen Betrag x zu zahlen, von dem diese Arbeitskraft das Auskommen hat das Dir vorschwebt, dann ist das in einer Marktwirtschaft tatsächlich so einfach.


    Ich sehe, wir reden - mal wieder - aneinander vorbei. ;) Denn: Du hast völlig recht. Wenn sich kein Arbeitgeber findet, der für eine bestimmte Arbeitskraft mindestens x zahlt, dann kann diese Arbeit halt hierzulande nicht mehr gemacht werden. Insofern sind wir da ja offenbar einer Meinung, nur die Schlussfolgerung ist eine andere. Deine Schlussfolgerung ist, dass, weil dies natürlich nicht sein kann, es keinen Mindestlohn geben darf, damit die "niederen" Arbeiten dann eben doch - und eben für unwürdige Löhne - erledigt werden können. Ich sage stattdessen, dass diese Arbeiten dann halt (erstmal) liegenbleiben. Irgendwann wird man aber merken, dass es ohne nicht geht (und vermutlich würde man das gleich von Beginn an merken, so dass es gar nicht erst zu einem riesigen Abbau solcher Arbeitsplätze käme), und plötzlich werden diese Arbeiten dann auch mit akzeptablen Löhnen machbar sein.


    Deiner gesamten übrigen Argumentation halte ich schlicht und ergreifend einmal mehr das Argument entgegen, dass es in anderen Ländern auch funktioniert. Und Du kannst davon ausgehen, dass es dort vorher vermutlich genau dieselben Diskussionen gab wie hier. Und unser derzeitiges Modell zeichnet sich im internationalen Vergleich mit diesen Ländern ja nun auch nicht unbedingt durch z.B. eine besonders niedrige Arbeitslosenquote aus. Und ja, ich weiß, das ist ein Totschlagargument. Das Schöne ist - man braucht eigentlich auch gar kein anderes. ;)

    Zitat

    Das sehe ich etwas anders: Der Abschaum der Gesellschaft sind steuerhinterziehende Multimillionäre und ihre ebenfalls gutbetuchten Gewerkschaftsbonzenfreunde, die über politischen Druck irrwitzige Gesetze erzwingen, die Millionen Menschen in der Arbeitlosigkeit halten
    nur um sich und ihrer Klientel lästige Konkurrenz vom Leibe zu halten. Herrn Zumwinkel hat Mindestlohn für Postzusteller über steigende Aktienkurse übrigens direkt 2Mio. € eingebracht, die er auch unverzüglich realisiert hat.


    Gar keine Diskussion - Zumwinkel ist auch für mich unterster Abschaum.

    Zitat

    Und der Abschaum der Gesellschaft sind die Funktionäre gewißer linksextremer Parteien, die wieder besseres Wissen (so blöd sind die auch nicht) unsinnige Dinge wie Mindestlöhne fordern, weil sie genau wissen, daß ihre politische Zukunft unmittelbar vom Weiterbestehen der Massenarbeitslosigkeit abhängt und so ihr eigenes Klientel schlichtweg verraten und betrügen.


    Netter Versuch - viel mehr aber auch nicht. Die Mindestlohndebatte wurde breitenwirksam keineswegs von den Linken, sondern von der SPD losgetreten und findet übrigens auch in der Union durchaus ihre Anhänger. Davon abgesehen hast Du natürlich Recht, dass die Linken ihrer Klientel wider besseren Wissens gerne mal das Blaue vom Himmel lügen - freilich sind aber die sogen. "Volksparteien" darin hin und wieder auch ganz gut drin.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Die Frage ist aber wer definiert wieviel Arbeit wert ist. Ich denke realistisch betrachtet ist die Arbeit eines Friseurs oder eines Briefzustellers mehr wert als ein Hungerlohn.


    Hingegen sind viele Profisportler und Firmenvorstände imho nicht ganz soviel Geld wert wie man ihnen bezahlt.


    Genauso unrealistisch ist es wen sich der Aktienkurs eines Unternehmens innerhalb von Wochen verdoppelt oder halbiert, das ist Spekulation ohne ernsthaften Hintergrund. Ein Unternehmen ist innerhalb von wenigen Wochen objektiv sicher nicht das Doppelte oder nur noch die Hälfte Wert.



    Ein Lohn kann halt nur so hoch sein, daß sich das ganze wirtschaftlich noch rechnet und das ist halt nicht unbedinngt so hoch daß man davon leben kann. Nimmt man das Beispiel Frisör: Man könnte ja sagen, der Frisör soll einen doppelt so hohen Lohn bekommen wie bisher, sagen wir mal statt 3,80 Euro 7,60 Euro die Stunde. Dann kostet halt ein Haarschnitt der bisher 20 Euro kostet, dann 30 Euro. Das ist vielen zu teuer oder können sich es nicht mehr leisten. Sie lassen sich dann Ihr Haar von einem Schwarzarbeiter schneiden, der Umsatz im Frisörgeschäft sinkt und folglich müssen Mitarbeiter entlassen werden.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Stimmt, das wäre möglicherweise so. Genauso gut kann es aber auch sein, dass die Leute trotzdem weiter zum Friseur gehen und halt zähneknirschend mehr bezahlen. Letztlich ist das auch egal - die Schlussfolgerung, dass ein Friseur halt nunmal nur 3,80 verdienen kann, weil (angeblich) die Leute nicht bereits seien, mehr für Friseurbesuche zu zahlen, kanns ja nun auch nicht sein. Dass allerdings Leute dieser Meinung sind, bleibt mir nicht verborgen. Da gibt es dann halt leider keine gemeinsame Diskussionsgrundlage.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Stimmt, das wäre möglicherweise so. Genauso gut kann es aber auch sein, dass die Leute trotzdem weiter zum Friseur gehen und halt zähneknirschend mehr bezahlen. Letztlich ist das auch egal - die Schlussfolgerung, dass ein Friseur halt nunmal nur 3,80 verdienen kann, weil (angeblich) die Leute nicht bereits seien, mehr für Friseurbesuche zu zahlen, kanns ja nun auch nicht sein. Dass allerdings Leute dieser Meinung sind, bleibt mir nicht verborgen. Da gibt es dann halt leider keine gemeinsame Diskussionsgrundlage.


    3,80 die Stunde ist soweit ich es richtig in Erinnerung habe, der Tariflohn für Frisöre in Sachsen. In westlichen Bundesländern ist er vermutlich etwas höher. Da fordern Gewerkschaften Mindestlöhne von über 7 Euro die Stunde und schließen andererseits solche Tarifverträge ab. Ist auch nicht gerade besonders glaubwürdig.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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