Mindestlöhne sinnvoll?

  • du musst aber davon ausgehen das wegfallende Jobs langfristig durch neue Jobs ersetzt werden.
    Also irgendwann ist die z.B. Nachfrage nach Arbeitskräften im landwirtschaftlichen Bereich zurück gegangen, wären diese Jobs subventioniert werden hätten weniger Kinder einen Anlass gehabt z.B. eine IT-Ausbildung zu machen.


    (Dieses Beispiel (Landwirtschaft-IT) stimmt vielleicht konkret nicht, stellt glaube ich aber die Steuerungsmechanismen einer Wirtschaft verständlich dar)

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    du musst aber davon ausgehen das wegfallende Jobs langfristig durch neue Jobs ersetzt werden.
    Also irgendwann ist die z.B. Nachfrage nach Arbeitskräften im landwirtschaftlichen Bereich zurück gegangen, wären diese Jobs subventioniert werden hätten weniger Kinder einen Anlass gehabt z.B. eine IT-Ausbildung zu machen.


    (Dieses Beispiel (Landwirtschaft-IT) stimmt vielleicht konkret nicht, stellt glaube ich aber die Steuerungsmechanismen einer Wirtschaft verständlich dar)



    Das Jobs in der Landwirtschaft weggefallen sind, hängt hauptsächlich mit der zunehmenden Mechanisierung in der Landwirtschaft zusammen und hat mit der Lohnhöhe kaum was tun.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Welche Seite?


    Moin.


    Was ich mich immer wieder Frage ist, aus welcher Sicht viele Arbeitnehmer "wirtschaftlich argumentieren"


    Bei vielen hört es sich so an als wären sie der "Chef" oder jemand anders in einer ähnlichen Position.
    Viele verschlechtern SELBSTÄNDIG ihre Arbeitsbedingungen, nur um ihre „wirtschaftliche Laber ei" vor dem Chef zu untermauern.


    Ein ehemaliger Kollege von mir hat z.b nur die Stunden aufgeschrieben die er "effektiv" (Stoßzeit Küche) gearbeitet hat.


    Sprich dass man nach 200 geschickten Essen unter anderem noch saubermachen muss oder Spülen muss, die Vorbereitungen nicht zu vergessen etc.....
    War auf einmal nicht mehr wichtig, denn man hat ja kein Essen gemacht/geschickt.
    Somit hat die Betriebsleitung es irgendwann als Normal angesehen, das man auch nur diese Zeit bezahlt.


    Denn Putzen/Saubermachen ist ja kein Stress/Arbeit etc...


    Wenn man die fehlenden 5 Stunden bezahlt haben wollte, gab es nur "schiefe" Blicke.


    Man sollte sich ein Beispiel an seinem "vorbildlichen" Kollegen" nehmen!
    Aber Gut es gibt Menschen die für 7,50€ Brutto die Stunde ihre eigene Mama verkaufen würden.


    Aber Hauptsache man hat Wirtschaftlich im Sinne des Unternehmens/Profitorientiert gehandelt.


    Und schon ist man der Liebling vom Chef, man muss ja nur auf 50% seines Einkommens verzichten.
    Man kann ja schließlich noch zur Arge gehen ;)

    Wer mit halb gefülltem Tank die doppelte Strecke fahren will, ist ein Idiot. Wer mit halbem Etat doppelte Ergebnisse erzielen will, ist ein Finanzvorstand.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Ich bin nach wie vor der Meinung, daß es besser ist, wenn ein Arbeitsplatz erhalten bleibt, auch wenn der nicht ausreichende Lohn, durch staatlliche Leistung aufgestockt werden muß. Geht der Arbeitsplatz verloren, dann muß der Lebensunterhalt zu 100 % vom Staat, (Steuerzahler) finanziert werden. Außerdem erhalten die Betroffenen insgesamt beim Kombilohn mehr Geld, als Sie bei Hartz VI bekommen würden.


    Das Geld das ein Vollzeiterwerbstätiger mit Kombilohn bekommt lässt entspreicht ungefähr dem was ein ALGII Bezieher mit 160€ Nebenjob bekommt.


    Das heisst das er für 40 Wochenstunden auch nicht mehr Geld bekommt als bei 5 Wochenstunden Nebenjob bei ALGII.


    Und ob man jetzt sein Einkommen aus 70% aus eigener Erwerbsarbeit und zu 30% aus staatlicher Unterstützung oder zu 85% aus staatlicher Unterstützung und zu 15% aus eigener Erwerbsarbeit bezieht kann einem ja egal sein, wenn man keinen Vorteil draus hat.


    Ich finde man darf als Konsument und Arbeitnehmer ruhig auch radikalkapitalistisch denken und handeln ... den die Arbeitgeber tuns ja auch.


  • Mancher mag ja so denken, aber für den Steuerzahler ist es nicht egal, ob jemand sein Einkommen zu 30 % oder zu 85 % aus staatlicher Leistung bezieht. Steuerzahler sind wir ja fast alle, darum muß man mit Steuermitteln schon sparsam umgehen. Es gibt zwar noch viele andere Bereiche, wo das Steuergeld verschwendet wird und man auch noch sparen könnte. Das ist jetzt aber ein andres Thema.

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  • Der aus gesamtwirtschaftlicher Sicht entscheidende Unterschied zwischen beiden Szenarien, der über reine Umverteilungsfragen hinausgeht und den Du zu übersehen scheinst, besteht einfach darin, daß im ersten Fall mit 70% Einkommensanteil aus Erwerbstätigkeit die Arbeitskraft genutzt wird, was eine Steigerung des Sozialprodukts zur Folge hat, während sie im zweiten Fall weitgehend brach liegt. Wenn es sich um mehrere Millionen Personen handelt, macht das gesamtwirtschaftlich einen ganz gewaltigen Unterschied. Wenn gearbeitet wird, ist schlichtweg der Kuchen größer, der zur Verteilung zur Verfügung steht und zwar ein ganz ordentliches Stück.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Das Jobs in der Landwirtschaft weggefallen sind, hängt hauptsächlich mit der zunehmenden Mechanisierung in der Landwirtschaft zusammen und hat mit der Lohnhöhe kaum was tun.


    Da hast du voll und ganz recht - und wieso zunehmende Mechanisierung? Weil sie billiger ist als Personal. Fazit: Wenn das Personal viel billiger wäre als die Maschinen würden wir es wieder einstellen.
    Beispiele gibts genug bei denen z.B. sogar trotz imensen Transportwegen immer noch Personal eingesetzt wird (dann eben in fremden Ländern) und in Addition die Produktion billiger ist als wenn man deutsche Löhne bezahlen müsste.


    Der letzte gemeinsame Nenner ist immer irgendwann Geld und damit lässt sich vergleichen und deshalb sind viele externe Faktoren dafür verantwortlich das über die Steuerung durch den Geldbeutel bestimmte Dinge passieren.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • bernbayer und schmidt3: Rein objektiv betrachtet habt ihr schon recht, das eine Erwerbstätigkeit besser für das Bruttoinlandsprodukt und damit auch für die Gesellschaft ist bzw. wäre.


    Wenn man allerdings sieht das der Staat dazu übergeht die unteren Einkommensschichten immer mehr zu belasten, ich sag jetzt nur Studiengebühren, verkürzung der Bezugsdauer des Kindergeldes, Elterngeld statt Erziehungsgeld, Erhöhung des Umsatzsteuersatzes, ... dafür im Gegensatz aber Besserverdiener durch eine Absenkung des Spitzensteuersatzes entlastet und Unternehmen subventioniert werden, dann hält sich der Willen etwas für den Staat zu tun doch arg in Grenzen.


    Hinzu kommt noch wenn man sieht wie Unternehmen Subventionen abgreifen um danach dicht zu machen und die Produktion ins Ausland zu verlagern, oder Besserverdiener ihr Vermögen ins Ausland schaffen um keine Steuern zu zahlen ... warum soll man sich dann als Normalverdiener überhaupt noch den Ar... aufreisen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
      bernbayer und schmidt3: Rein objektiv betrachtet habt ihr schon recht, das eine Erwerbstätigkeit besser für das Bruttoinlandsprodukt und damit auch für die Gesellschaft ist bzw. wäre.


    Wenn man allerdings sieht das der Staat dazu übergeht die unteren Einkommensschichten immer mehr zu belasten, ich sag jetzt nur Studiengebühren, verkürzung der Bezugsdauer des Kindergeldes, Elterngeld statt Erziehungsgeld, Erhöhung des Umsatzsteuersatzes, ... dafür im Gegensatz aber Besserverdiener durch eine Absenkung des Spitzensteuersatzes entlastet und Unternehmen subventioniert werden, dann hält sich der Willen etwas für den Staat zu tun doch arg in Grenzen.


    Hinzu kommt noch wenn man sieht wie Unternehmen Subventionen abgreifen um danach dicht zu machen und die Produktion ins Ausland zu verlagern, oder Besserverdiener ihr Vermögen ins Ausland schaffen um keine Steuern zu zahlen ... warum soll man sich dann als Normalverdiener überhaupt noch den Ar... aufreisen.



    Sicher gibt es in unserem Staat bei den Steuern Ungerechtigkeiten und Fehler bei der Subventionsgewährung. Wenn man wie z.B. im Fall Nokia für Die Betriebsansiedlung hohe Subventionen gewährt und diese dann nur eine Bindung von 5 Jahren an den Standort haben, ist unser Staat da auch mit Schuld. Anderseits zahlen 10 % aller Bürger über 70 % aller Steuern. Steuerhinterziehung ist wenn wir ehrlich sind, nicht nur ein Problem bei den Reichen, auch sogenannte Normalverdiener hinterziehen Steuern, indem sie z.B. Schwarzarbeiten lassen oder selber etwas schwarz hinzuverdienen. DAs zeigt halt, daß die Steuerbelastung insgesamt zu hoch ist.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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