DSL mit Nachbarn gemeinsam nutzen

  • Möchte mal fragen welche Probleme es geben würde mit Wohnungsnachbarn einen DSL-Anschluß über WLAN gemeinsam zu betreiben.


    Technisch sehe ich da keine allzugroßen Probleme. Die Wände sind einigermaßen durchlässig für die WLAN-Sender. Man könnte auch mit Yagi-Antenne was überbrücken.


    Möchte die Sache in einer Art Zweckgemeinschaft betreiben. Möchte den Anschluß evtl. sogar auf meinen Namen anmelden falls anders nicht möglich.


    Mit der Sicherheit (Fishing von Bankdaten usw.) sollte es doch bei einem gemeinsam genutzten Anschluß auch keine Probleme geben. Probleme gibts doch eher, daß das ganze manchmal langsam werden könnte.


    Gibt es eigentlich auch Verträge für Abschluß zwischen Providern (1&1 usw.) und Gemeinschaften (z.B. Hausgemeinschaften).


    Desweiteren:
    Bei 1&1 gibts im Moment schon ganz günstige Verträge (geht ab 19,95 mtl. mit Flatrate los). Die ersten 3 Monate sogar rabattiert. Das ganze läuft ohne Telekomanschluß (bei uns Vorort-Bremen sind alle Billigprovider ohne Telekomanschluß zu haben).
    Gibts woanders auch FlatrateVerträge <=20 EUR.

  • Moin!


    Technisch gibts wohl eher keine Probleme. Gut, wenn einer ein notorischer "Dauersauger" ist, dann kanns schon mal eng werden für den anderen.


    Viel eher sehe ich Gefahren in der Art und Weise der Nutzung. Stell Dir vor, der Mitnutzer ruft möglicherweise strafrechtlich relevante Seiten (Filesharing, Kinderpornographie) auf und die Strafverfolgungsbehörden schnappen sich den Anschlußinhaber, der mit der Sache nichts zu tun hat. Die IP-Adresse des Anschlusses gilt ja für alle Nutzer.
    Da müßtest Du als Eigentümer schon eine hieb- und stichfeste Protokollierung vorweisen können, daß Du das nicht warst. Und das wird nicht ganz einfach.


    Gruß, Diet

  • Wegen Strafsachen:
    Ja die Kinderpornografiesache haben wir gestern auch gan spaßig diskutiert (da sahen meine Kumpels eigentlich auch das Problem). Aber da muß die Polizei erstmal was nachweisen. Früher war ich mal im Studentenwohnheim/Gemeinschaftsanschluß da hätte es ja das gleiche Problem gegeben.


    Zur Geschwindigkeit:
    -Gut wenns einen Dauerdownloader gibt könnte es schon ein Problem geben (mit der Geschwindigkeit).
    -Ich selber bin aber ein Forentyp (sowie Internetbanker, ebayer, googler), da brauche ich von der Geschindigkeit nicht mal DSL.

  • Moin!

    Zitat

    Original geschrieben von manwappl
    Wegen Strafsachen:
    Ja die Kinderpornografiesache haben wir gestern auch gan spaßig diskutiert (da sahen meine Kumpels eigentlich auch das Problem). Aber da muß die Polizei erstmal was nachweisen.


    Der Nachweis kann sich durchaus ein Weilchen hinziehen, aber üblicherweise werden im konkreten Verdachtsfall erstmal sämtliche potentiell beteiligten Rechner beschlagnahmt - also die aller Mitnutzer - viel Spaß!
    Na Du wirst Deinen Nachbarn ja ein wenig kennen und ihn zumindest soweit einschätzen können, oder?


    Gruß, Diet

  • Also, so machen wir das hier (6 Parteien) ;)
    (derzeit ALICE DSL 16.000, ab Februar oder März: UnityMedia mit 32MBit für 55 Euro)


    Habe einen alten PC bei uns im Dachboden installiert mit der JanaServer Software. Darüber hat jede Wohnpartei einen Zugang bekommen. Man kann alles nutzen, FileSharing etc. Die Geschwindigkeit ist top!


    Jeder Wohnpartei ist ein IP-Block zugeordnet
    Also Wohnung 1: 192.168.0.100 - 192.168.0.120 etc. - weil vllt. will ja jemand einen PC, Notebook, iPhone etc. anbinden.


    Der Vertrag läuft über mich. Die Gebühren werden von einem kostenlosen Unterkonto bei der Deutschen Bank eingezogen. Die 5 weiteren Parteien überweisen per Dauerauftrag die Gebühren für 6 Monate am Anfang des Jahren und in der Mitte (jeder zahlt bei uns 15 Euro wegen Serverwartung etc ;) )


    Zudem habe ich mit allen einen Vertrag geschlossen wo ich die IP Adressen eingetragen habe etc. Wenn also jeman illegal irgendwelche KiPos downloadet wird alles im JanaServer per IP Adresse protokolliert.


    Zudem habe ich noch als "Startseite" bei Jana unseren Mülltonnen- und Reinigungsdienstplan eingetragen wo jeder es sofort einsehen kann.


    Das klappt so gut, dass ich dieses bei meinen Eltern gemacht habe im Haus (11 Parteien, wovon aber "nur" 8 es nutzen) ;)


    Mehr Infos zu Jana: http://www.janaserver.de


    Wenn Du noch Fragen hast... helfe ich gern weiter...



    Edit:
    Hab ich ja noch vergessen zu sagen: Keine der Partei hat einen Festnetzanschluss. Nur o2 Card S mit Homezone ;)

    MfG ·······S·y·n·T·o·m··
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  • SynTom: Und woher weißt Du ob nicht einer einfach eine IP-Adresse aus einem anderen Bereich nutzt? Eine Identifikation ist dadurch ja kaum möglich...

  • das stimmt, habe mich bisschen ungeschickt ausgedrückt. Die user, welche sich einloggen, werden im log gespeichert und darüber identifiziert

    MfG ·······S·y·n·T·o·m··
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  • Zitat

    Original geschrieben von manwappl
    Ja die Kinderpornografiesache haben wir gestern auch gan spaßig diskutiert (da sahen meine Kumpels eigentlich auch das Problem). Aber da muß die Polizei erstmal was nachweisen. Früher war ich mal im Studentenwohnheim/Gemeinschaftsanschluß da hätte es ja das gleiche Problem gegeben.


    http://www.lawblog.de/index.ph…/12/28/sandra-model2mpeg/
    http://www.lawblog.de/index.ph…/vom-himmel-in-die-holle/


    Wie die Beispiele zeigen, hat man immer einen Schaden, selbst dann wenn die Polizei gar nichts nachweisen kann. Du kannst ja auch mal nach den Erfahrungsberichten von Betreibern von Tor-Exit-Knoten googlen (das ist ja sehr nah dran am Anschluß-teilen wie du es vorhast), hier in Deutschland. Die haben ebenfalls nicht illegales getan und können das in der Regel auch gut nachweisen - und trotzdem ziehen sie regelmäßig die A....karte.


    Davon abgesehen würde ich auch davon abraten die Leitung mit all zu unbedarften Usern zu teilen - und zwar nicht wegen irgendwelcher bösen Absichten, sondern vielmehr weil zunehmend Trojaner, Würmer etc. genutzt werden um gezielt kriminellen AKtivitäten nachzugehen, und die welche (idR ungewollt und unbewußt) ihre Rechner dafür zur Verfügung stellen bekommen davon nichts mit oder es ist ihnen schlicht egal, "solange noch alles funktioniert". Wie in den obigen Beispielen hat man als Anschlußinhaber und rechtlich verantwortliche Person dann trotzdem erstmal den Schaden und die Lauferei.


    Zitat

    Mit der Sicherheit (Fishing von Bankdaten usw.) sollte es doch bei einem gemeinsam genutzten Anschluß auch keine Probleme geben.


    SOlange man nur SSL-geschützte Dienste nutzt (https, pop3/smtp über ssl etc.) und weiß worauf man dabei achten muß, bzw. woran man eine nicht vertrauenswürdige Verbindung erkennt, kann man zumindest in der Hinsicht sorglos das Netz mit anderen teilen.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • SynTom (und an alle anderen)


    bedanke mich erstmal.


    Auch ich dachte von anfang an daran Alice als Provider zu nehmen (und Telefon nur über Genion-S-Vertrag).


    Scheint bei Dir schon eine ausgeklügelte Sache zu sein.


    Eines wäre bei Dir aber sicherlich noch kostenmäßig zu bedenken und das wären die Stromkosten.


    Bei einem geschätzten Verbrauch von 100 Watt (bei ausgeschalteten Monitor) ( 2,4 KWh/Tag) sage ich mal, daß die Gerätschaft auf dem Dachboden ca. 800 KWh/Jahr verbrauchen (wären etwa 140 EUR/Jahr an Stromkosten). Oder hast Du Deine Stromkosten z.B. durch das Messen mit einem Stromkostenmeßgerät schon mal genauer quantifiziert.


    Trotzdem ist die Idee sicherlich nicht schlecht. Evtl. ziehe ich das zeimlich genauso auf. Der Janaserver ist aber leider kein Linux-Programm.


    Vielleicht komme ich in den nächsten 6-8 Wochen dazu das ähnlich aufzuziehen. Brauche dafür aber sicherlich die Hilfe von fachkundigen Freunden.

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