In den letzten Tagen wurde ich in meiner Meinung über Arcor leider mal wieder komplett bestätigt: Ein gutes Produkt zu einem günstigen Preis, aber wenn es mal zu Problemen kommt, hilft nur noch beten und ganz laut scheisse schreien.
Nachdem ich bereits früher schon negative Erfahrungen mit Arcor machen musste, hat Arcor dem ganzen noch die Krone aufgesetzt.
Ein ganz normaler Umzug innerhalb des selben Ortes, nur wenige hundert Meter weiter dürfte für den zweitgrößten Festnetzanbieter Deutschland kein Problem sein, sollte man eigentlich meinen. Denkste! Pleiten, Pech und Pannen beherrschen das Bild.
Zur Chronologie:
Am 04.12.07 bei Arcor online den Umzug unter Angabe der neuen Adresse beauftragt mit Termin 18.12.07. Wenige Tage später kam die schriftliche Bestätigung des Auftrags, ebenso die Benachrichtigung, dass zum gewünschten Termin der Telefonanschluss in der alten Wohnung abgeschaltet wird und am selben Tag in der neuen Wohnung aufgeschaltet wird sowie folgender bedeutungsschwere Absatz:
Vor Ihrem Anschalttermin sind jedoch noch Vorarbeiten durch einen Techniker der Deutschen Telekom notwendig. Damit die für Ihren Komfort-Anschluss notwendigen Vorarbeiten durchgeführt werden können, bitten wir Sie, den Zugang zu Ihren Räumen am 18.12.2007 zwischen 8:00 Uhr und 16:00 Uhr sicherzustellen.
Soweit alles klar. Ich wunderte mich noch, warum da Arbeiten durchgeführt werden müssen, da der Vormieter ebenfalls schon ISDN und DSL hatte, aber soll der Techniker doch kommen. Dachte ich jedenfalls.
Also brav am Abend des 17.12.07 die Gerätschaften installiert und noch gewundert, dass die Hardware bereits ein DSL-Signal an der Leitung meldet, aber natürlich kein Zugang möglich ist.
Am Morgen des 18.12.07 dann zuhause gewartet und gewartet ... und gewartet. Keiner kommt, jedenfalls nicht vormittags. Gegen 12 Uhr dann mal in Richtung Briefkasten gewandert, vielleicht hat ja der Postbote schon ein paar Liebesbriefe vorbeigebracht. Hatte er nicht, dafür lag eine freundliche Benachrichtigung des Technikers drin, der um 9:15 Uhr vergeblich versucht hatte, mich zu erreichen. Überraschte Miene meinerseits, denn ich war den ganzen Vormittag zuhause. Hat der vielleicht angerufen, anstatt zu klingeln? Falls ja, das kann nicht funktionieren...
Nochmal rausgegangen, vielleicht hatte ja ein lustiger Mensch mein neues Namenschild am Eingang geklaut, das noch provisorisch angebracht war. Nein, das Schild war noch da.
OK, kurz geärgert und gedacht, "dann kommt er halt morgen noch mal", die freundliche, kostenlose Arcor-Hotline angerufen mit der Bitte, den Sachverhalt doch umgehend zu klären und den jungen Mann nochmals vorbeizuschicken.
Klar, das würde man gerne machen, flötete es mir entgegen. Nächstmöglicher Termin sei der 02.01.08. Nachdem ich mir kurz überlegt hatte, wie ich den Zeitraum ohne Telefon und vor allen ohne DSL überwinden sollte, mein Kleinhirn mir glücklicherweise umgehend das virtuelle Riechsalz unter den Hypothalamus hielt, damit ich den Schock schnellstmöglich überwinden konnte, wurde mir ebenso freundlich versichert, dass auf gar keinen Fall ein früherer Termin möglich sei. Man würde mir den Termin aber auf jeden Fall nochmals schriftlich bestätigen.
Was soll man in einer solchen Situation tun? Man ist dem Treiben des Unternehmens ziemlich hilflos ausgeliefert. Mein wiederholter Hinweis, es liege bereits ein DSL-Signal an und man möge doch bitte mal die Leitung prüfen oder durchmessen, wurde ebenso wiederholt abgewiesen. In den Daten stehe, die Telekom müsste vor Ort tätig werden. Und dann würde das auch stimmen, andere Möglichkeiten gäbe es nicht.
Resigniert vor derartigem Formularbewusstsein unter Auslassung jeglichem individuellem Denkens blieb mir nichts anderes übrig, als diesbezüglich zu resignieren und den Super-GAU auf mich zu nehmen.
Timewarp – wir haben nun Mittwoch, den 26.12.07. Mir fällt auf, dass entgegen der Ankündigung noch keine schriftliche Bestätigung des neuen Termins vorliegt. Trotz des Feiertags rufe ich die Arcor-Hotline an und erkundige mich freundlich nach dem Stand der Dinge. Nach kurzer Prüfung der Daten wird mir der geplante Termin für die Aufschaltung des Telefonanschlusses am 14.01.08 bestätigt. Déjà-vu? :eek:
Den Rest des Gesprächs kann man sich wohl vorstellen… Ich blieb trotz allem freundlich und wurde nicht ausfallend, obwohl mein Gemütszustand entsprechend war.
So, jetzt ist der Ärger raus.
Arcor, ihr seid ein ganz gewaltiger Sauladen. Nicht mal einen Umzugs innerorts bekommt ihr innerhalb von vier Wochen auf die Reihe. Vier Wochen, in denen der Kunde kein Telefon und kein DSL hat. Eine Schande! Mögen Euch die Kunden reihenweise davonlaufen. Ich jedenfalls werde es bei nächster Gelegenheit tun.
Übrigens, nur so nebenbei:
Meine Anfrage am Ende des heutigen Telefonats, ob ich möglicherweise in den aktuellen Aktionstarif ISDN/DSL-Flat 16000 für 34,95 Euro rutschen könnte, wurde abgewiesen.
Die Begründung: Mein Umzug fand zu früh statt. Diesen Tarif gebe es zu diesem Preis erst seit 20.12.07, und mein Umzug bzw. die Beauftragung sei zu früh gewesen. Gegen Gebühr von 24,95 Euro sei es aber wohl nach Schaltung des Anschlusses möglich.
Meine letzte Frage, ob es in diesem Fall eine Kulanzlösung gäbe, wurde ebenfalls verneint. Ich könne es aber gerne schriftlich probieren.
Ach nee, lasst mal, Arcor. Jetzt ist es mir zu blöd mit Euch... Ich schreibe lieber hier, das bringt bestimmt mehr. Zumindest mir. Und vielleicht noch der Bundesnetzagentur. Aber Euch, nee, das spare ich mir.
An dieser Stelle aber noch ein ganz großes Dankeschön. Nein, nicht an Arcor.
Sondern an den freundlichen Nachbarn, der mich ohne weiteres in sein WLAN aufgenommen hat und dafür seinen Router vom Büro in die Küche verfrachtet hat. Sonst wäre ich wirklich komplett aufgeschmissen.