Testbericht Samsung SGH-G800 – 5 Megapixel, 3x optischer Zoom und Xenon-Blitz – was will das Fotografenherz mehr?
„Was will das Fotografenherz mehr?“ Diese Frage dürfte sich der Ein oder Andere stellen, wenn er die Daten des Samsung SGH-G800 ließt. Ob sich diese Frage zurecht stellen lässt wird der nachfolgende Test klären.
Das Gerät wurde mir übrigens vom Onlineshop http://www.momp.de zur Verfügung gestellt – vielen Dank hierfür!
Lieferumfang:
Hier ist eigentlich alles drin, was man benötigt.
- Mobiltelefon Samsung SGH-G800
- Akku (1000 mAh)
- USB Kabel
- Kabelgebundenes Stereo – Headset
- Ladegerät
- Bedienungsanleitung
- PC Suite
- Garantiebelege, etc. pp
- alles in einer sehr schicken Verpackung, die folgende Aufschrift trägt:
„Photographer’s Choice“
Das nennt man doch mal eine Kampfansage an die Konkurrenz!
Gehäuse und Verarbeitung:
WOW! Mehr fällt Einem beim ersten Anblick definitiv nicht ein. Das Handy kommt fast komplett aus Edelstahl daher und hat somit eine Verarbeitung, die seines gleichen sucht. Ein so gut verarbeitetes Handy hatte ich in meiner bisherigen Laufbahn als Tester noch nicht in der Hand – und das will was heißen!
Einen Tribut muss die erstklassige Verarbeitung jedoch lassen: Das Handy ist aufgrund der hochwertigen Materialen vergleichsweiße schwer (139g), liegt aber trotzdem ohne Probleme in der Hand. Wer meint, das Handy klappt bei einhändiger Bedienung (z. B. beim SMS-Schreiben) gerne mal nach hinten weg, der irrt. Mit etwas Übung lässt sich das Handy in jeder Lage einhändig bedienen.
Auf der oberen Ebene des Sliders sind die Navigationstasten sowie die Softkeys untergebracht. Auf der rechten Seite des Handys finden sich die Lautstärketasten sowie die Taste zum Auslösen im Kameramodus. Oben am Gerät sind 2 Lautsprecher verbaut, die übrigens aus dem Hause „Bang & Olufsen“ stammen. Das verspricht glasklare Wiedergabe von Songs. Auf der linken Seite finden sich keine Tasten, sondern die kompletten Anschlüsse des Handys. Eine Buchse für den Anschluss von Headset und Ladekabel, eine weitere Buchse für die Micro SD Speicherkarte, welche übrigens nicht im Lieferumfang ist. In der mir vorliegenden Farbvariante „silber“ sieht das Phone sehr edel aus und bringt das hochwertige Material sehr gut zur Geltung.
Achja – wenn wir gerade schon bei der Verarbeitung sind, kann ich ja auch gleich auf den Slider zu sprechen kommen. Wobei – eigentlich ist mit „WOW“ alles gesagt, denn der Slider schließt sich dem Gesamtbild nahtlos an. Er gleitet sanft auf und zu und lässt sich kein bisschen nach links oder rechts bewegen.
Display:
Hier herrschte vor Erscheinen des Handys große Unruhe in einigen Internetforen – anfangs zurecht. So war es für viele User unverständlich, warum Samsung einem Nachfolger ein „schlechteres“ Display verpasst, statt bei dem Standard zu bleiben bzw. es sogar noch zu verbessern. Die Rede ist hier konkret von den Displayfarben. Das G600 stellt noch 16,7 Mio. Farben dar, das G800 „nur“ 262.144.
Um es kurz zu machen: Man merkt im negativen Sinne überhaupt keinen Unterschied – im Gegenteil: Das Display ist beim G800 nochmal um 0,2 Zoll gewachsen und stellt jetzt auf einer Fläche von 2,4 Zoll 262.144 Farben bei QVGA-Auflösung (240x320 Pixel) dar. Das Display ist wirklich erste Sahne und lässt sich in Sachen Brillanz kaum überbieten.
Im Standby – Screen stellt das G800 die üblichen Informationen dar. Zum Beispiel Uhrzeit, Datum, Akkustatus, Netzstärke, aktuelles Netz, uvm.
Wer meinen Bericht zum G600 gelesen hat, der wird auch mitbekommen haben, dass dieser „Punkt“ oben links über dem Display ein Lichtsensor war. Diese Punkt ist beim G800 nicht mehr zu sehen – stattdessen hat auf der rechten Seite über dem Display eine Frontkamera für Videotelefonate ihren Platz gefunden – das lässt die Herzen der UMTS – Fans höher schlagen!
Tastatur:
Motoung? Nein, das Handy ist keine Kreuzung aus Motorola und Samsung, es ist komplett ein Samsung – Handy. Was beim Anblick der Tastatur nicht sofort klar ist, denn solch ein Tastaturlayout ist man bislang nur von dem amerikanischen Mobilfunkhersteller gewohnt. Doch hier muss man sagen, dass die Samsung – Designer klasse Arbeit geleistet haben, denn die Optik der Tastatur passt perfekt zum Gesamtbild des Handys.
Allerdings gibt es in Sachen Tastatur auch ein paar negative Dinge, die nicht unerwähnt bleiben sollen: So sind die Tasten relativ schwer zu bedienen und bieten einen eher ungewöhnlichen Druckpunkt. Dies ist zumindest am Anfang so, wenn man die Tasten das erste Mal berührt. Doch wie bei so vielen Eigenschaften gewöhnt man sich auch an diese recht schnell wenn man das Handy entsprechend oft nutzt. Die Tasten sind zwar nicht überragend groß, doch auch nicht so extrem winzig, wie es derzeit bei einigen Herstellern Mode zu sein scheint. Die Tasten dürften sich also auch mit etwas dickeren Fingern problemlos bedienen lassen!
Übrigens: Die Tastaturbeleuchtung ist komplett weiß – sieht sehr schön aus und blendet auch nicht zu dolle (was eine schlechtere Lesbarkeit der Tastenbeschriftung zur Folge hätte). Das Navigationsfeld und die beiden Softkeys sind übrigens nicht beleuchtet – macht mir persönlich aber nix aus, da die Form sehr schnell eingeprägt ist und sich das Handy somit quasi blind bedienen lässt. Desweiteren dokumentiert die unten angeheftete Bilderserie auch meine Erfahrungen mit der Cam – am Anfang sind die Aufnahmen also noch nicht sonderlich berauschend. . .
Menü:
Hier hat Samsung genau wie beim Display einen kleinen Rückschritt gemacht. So ist beim G600 ein vollkommen neues Menü integriert, beim G800 hingegen das altbewährte Menü – welches allerdings keineswegs schlecht war!
Auch war es beim G600 möglich, eigene Themes direkt auf dem Handy zu kreieren und entsprechend zu wechseln – beides scheint auf dem G800 nicht ganz so einfach zu funktionieren. . . Samsung war allerdings nicht ganz untätig und hat das alte Menü einem Feinschliff unterzogen – so ist z. B. die nervige Begrenzung bei Playlisten verschwunden
Kamera:
Das Herz des Handys – die Kamera. Mit 5 Megapixel, einem Xenon-Blitz und 3-fach optischem Zoom ist das Samsung hier laut Datenblatt ganz klar der Sieger der 5 Megapixel – Generation. Allerdings gibt es im praktischen Test ein paar kleinere negative Punkte. Und zwar ist das G800 kein Handy, mit dem man schnell mal kurz ein Foto macht. Wenn man das volle Potenzial der Cam nutzen möchte, sollte man alle Einstellungen prüfen und entsprechend konfigurieren. Neben der Face-Detection-Technology von Samsung, welche automatisch Gesichter erkennt und somit für optimale Anpassung in Sachen Helligkeit sorgt, hat Samsung auch eine Option names „Wide dynamic Range“ eingebaut, mit der man den Weißabgleich automatisch Einstellen kann. So werden Fotos, auf denen sonnige und schattige Bereiche zu sehen sind, optimal belichtet.
Diese ganzen Features funktionieren aber nur, wenn man alle Einstellungen aufeinander abstimmt. So ist der Xenon – Blitz ohne weitere Einstellungen nur dazu geeignet, nahe gelegene Motive aufzunehmen. Stellt man aber den ISO Wert individuell ein und wählt die passende Szene, sieht das Ergebnis gleich ganz anders aus – im positiven Sinne! Hier kommt dann auch WDR zum eigentlichen Einsatz.
Hier mal die vielen Einstellungen des Kamera – Menüs:
- Hintere / vordere Kamera
- Kameramodus, Szenenmodus, Videokamera
- Einzelaufnahme, Serienaufnahme, Mosaik-Aufnahme, Vollbildaufnahme, Panorama
- 5 Megapixel, 3 Megapixel, 2 Megapixel, 1,3 Megapixel, VGA
- Makro ein/aus
- Blitz automatisch, Ein, Rote-Augen-Korrektur, Aus
- Selbstauslöser 3 Sekunden, 5 Sekunden, 10 Sekunden
- Facedetection ein/aus
- Weißabgleich: Automatisch, Tageslicht, Glühlampenlicht, - Leuchtstofflicht, bewölkt
- Effekte: Keine Effekte, grau, Sepia, Negativ, Antique, - Wasserfarben
- Belichtungswert
- Hilfe – Menü
Und noch ein paar Einstellungen im Detail:
Allgemein:
- Bildstabilisator ein/aus
- Erweiterter digitaler Zoom: Ein/aus
- Weiter dynamischer Bereich: Ein/aus
- Verschlusston: Wahl zwischen Ton 1-3 und „keinem“
- Kontrast
- Sättigung
- Schärfe
- Standardspeicherung: Telefonspeicher, Speicherkarte
Foto:
- Qualität: Hoch, Normal, Sparmodus
- ISO: Automatisch, 50, 100, 200, 400
- Belichtungsmessung: Normal, Spot, Mittenbetont
- Autofokus: Ein/Aus
- Einzelaufnahme: Aufnehmen und speichern, Automatische Speicherung
Video:
- Qualität: Hoch, Normal, Sparmodus
- Filmformat: MP4, 3GP
Und hier die Einstellungen im Video – Modus:
- Hintere Kamera / Vordere Kamera
- Kamera/Szene/Videokamera
- Videolänge: Normal, MMS
- Videogröße; 320x240, 176x144
- Makromodus: Ein/aus
- Selbstauslöser: Aus, 3 Sekunden, 5 Sekunden, 10 Sekunden
- Weißabgleich: Automatisch, Tageslicht, Glühlampenlicht, Leuchtstofflicht, bewölkt.
- Effekte: Keine Effekte, grau, Sepia, Negativ, Antique, - - Wasserfarben
- Belichtungswert
- Ton ein/aus
- Hilfe-Menü
Der optische 3x Zoom funktioniert erstaunlich gut bei dem Handy – man möchte ihn nicht mehr missen. Der Zoom ist sowohl im Foto- als auch im Videomodus nutzbar. Leider nimmt das G800 Videos nur im QVGA Modus auf – das G600 konnte dies noch in VGA Größe. Positiv zu erwähnen wäre auch noch die Kameraabdeckung, welche einen wirklich sehr stabilen Eindruck hinterlässt. Ausgeschlossen dass sie aus Versehen in der Hosentasche aufgehen könnte. . .
Hinweis: Die Fotos sind Original alle um die 2 MB groß – die Komprimierung ist hier also nicht sehr groß was generell für eine sehr hohe Qualität der Bilder spricht. Hier hat Samsung also mit Hilfe von Softwareupdates noch sehr viel Luft nach oben! Aufgrund der enormen Größe wurden alle Bilder was die kb-Zahl angeht verkleinert – ansonsten sind alle Fotos unbearbeitet!
Bedienung:
Eins Vorweg: Man kann die mittlere Taste im Navi-Ring drücken, ohne im WAP zu landen! Zumindest bei freien Geräten – das dürfte viele Leute beeindrucken, die sich zum ersten Mal ein Gerät von Samsung zulegen möchten. Denn beim G600 landete man bei der Betätigung des Buttons im Navi-Ring noch direkt im WAP.
Ansonsten bleibt eigentlich nicht viel zur Bedienung an sich zu sagen, viel mehr dürfte Einige interessieren, wie sich das Handy denn so bzgl. Größe und Gewicht macht. Nunja – bei den Daten die Samsung angibt (102 x 52 x 19 mm bei 139g) kann man sich das Meiste eigentlich denken.
Das Handy sieht auf Bildern allerdings sehr viel bulliger aus, als es eigentlich ist. Im Vergleich zum K850i aus dem Hause Sony Ericsson sind beide Geräte ungefähr gleich dick/tief. Das trügerische Bild beim G800 wird wohl vor allem durch die rückseitig angebrachte Kameraabdeckung verursacht. Wie bereits weiter oben erwähnt lässt sich das Handy trotz des relativ hohen Gewichts problemlos einhändig bedienen.