Welchen nutzen zieht Ihr eigentlich aus Kennzahlen...

  • Aloha,


    wenn es um Erfolgsmeldungen von Unternehmen geht werden ja eine Menge Kennzahlen in die Runde geworfen...ARPU; EBIT etc.


    Was sagen Euch diese Zahlen eigentlich? Als Kunde, Mitarbeiter, Shareholder oder wie auch immer...


    Mal als kleines Beispiel: wenn E+ Preisführer sein will, wieso ist dann ein größerer ARPU (Durchschnittsumsatz je Kunde) ggü. einem sogenannten Premiumanbieter wie VFD2 besser (falls es so ist oder sein sollte)? Ist das als Vergleich überhaupt sinnvoll? Kommt es nicht auch auf die Airtime etc. an?? Hat E+ bei höheren ARPU nicht sein Ziel verfehlt??

  • Also, ganz kurz: :D


    ARPU = Average Revenue Per User = Durchschnittsgewinn pro Nutzer. Einen hohen ARPU kriegst Du auf zwei Wege: hohe Preise mit wenig Airtime oder niedrige Preise und viel Airtime. Wenn die Kunden beim "Preisführer" halt sehr viel telefonieren und surfen, weil das ja so billig ist, dann hat er evtl. einen höheren ARPU als die Anderen, oder auch nicht.
    Aber im Endeffekt ist ein höherer ARPU eben einfach die Aussage, dass man pro Kunde mehr verdient als die Konkurrenz.


    Für die Erklärung des EBIT verweise ich mal auf die Wikipedia, da ist das nett erklärt (im Gegensatz zum ARPU).
    Auch hier könnte man sagen: EBIT höher = besser. Aber, wie im Link erklärt, nur bedingt.

    Momentan steht hier nix.

  • die Definitionen sind mir schon klar....


    aber welchen Nutzen hat man denn nun davon? was sagt es aus?


    revenue bedeutet übrigens erlös/umsatz und nicht gewinn....(nur mal so)

  • So, jetzt hab ich extra nochmal LEO bemüht: revenue = erlös, nix umsatz (höchstens als "total revenue in a market").
    Was hat man davon? Schöne Zahlen für Pressemeldungen / Vergleich mit den Anderen. Der Shareholder / Kunde / Mitarbeiter kann gesagt bekommen / sich selber denken: "Die haben mehr Erfolg, also sind sie besser."
    Mehr fällt mir dazu nicht ein...

    Momentan steht hier nix.

  • Scorpio


    du würdest mir also vielleicht auch dahingehend zustimmen, daß diese infos nur dem was bringen, der sie mehr oder weniger auch "berechnet" hat und die "hintergründe" kennt? den anderen sagen sie nix (wenn sie nicht gerade analyst sind oder sowas)?


    ich hab nämlich bald nen kolloqium und da muß ich ne sattelfeste aussage treffen... :(

  • Oh, oh... dafür würd ich Dir aber schon jemanden empfehlen, der sich damit auskennt! ;)
    Ich denk mir halt bei solchen Vergleichen immer: "Ja und? So lange es der Firma gut geht sagt das ja nichts über Servicequalität und Kundenzufriedenheit aus..."
    Ich meine, wenn e-Plus den höchsten ARPU hat, müssen sie deswegen noch lange nicht der beste Dienstleister sein. Nur als Beispiel.


    Aber viel Erfolg beim Kolloquium!

    Momentan steht hier nix.

  • Zitat

    Original geschrieben von Scorpio75
    Oh, oh... dafür würd ich Dir aber schon jemanden empfehlen, der sich damit auskennt! ;)


    Das würd ich aber auch sagen! :D


    Hier übrigens die Definition von "Erlös" laut dem Testsieger im Onlinelexika Vergleich ;-)
    Erlös(E) = Preis(p) * Menge(x)


    Ich will damit sagen das es sich beim ARPU definitiv nicht um den Gewinn handelt und möchte darauf hinweisen das auch Gewinn ne Definitionssache ist (EBIT, EBITDA uvm).
    Unabhängig davon stimmt die Aussage von Scorpio75 bezüglich der Erzeugung des ARPU selbstverständlich.


    Zahlen helfen, wie so oft, auch in diesem Fall wirklich nur jemandem der sie zu deuten weis. Gleichzeitig ändern sich aber auch die Gedanken die hinter den Lenkern von Firmen sitzen. Z.B. gibt es Phasen in denen die SACs (Sales Aquisition Costs) wichtiger sind als in anderen Phasen (Also quasi zur Ermittlung der Gewinne da Umsatz-Kosten = Gewinn).
    Hängt aber auch immer mit der jeweiligen Situation der Firma zusammen. In den Quartalszahlenthreads im Netzbetreiberbereich quengel ich z.B. schon seit langem das die EBIT Werte von EPlus einfach so hingenommen werden - siehe oben:
    ARPU wird erzeugt durch Bestandskunden, davon ziehen wir die
    SACs (der neuen/zukünftigen) Kunden ab und erhalten den neuen Wert für
    EBIT
    Meiner Meinung nach hat EPlus seit zwei Jahren vor allem begonnen die SACs zu senken wodurch sie so hervorragende EBIT Werte aufgrund des ARPUS der Bestandskunden ausweisen können.
    Wenn wir davon ausgehen das Kunden immer wieder mal wechseln (raus aus dem teuren Vertrag) muss der EBIT Wert zusammen mit dem ARPU mittelfristig zwangsweise sinken (was die SACs nicht mehr in dem Mase können) - meine Frage lautet also: kann EPlus durch die von Scorpio exemplarische Beispielrechnung es schaffen den ARPU zu halten/steigern indem sie bei sinkenden Minutenpreisen den Stückzahlabsatz in mindestens gleichem Mase steigern. Zusätzlich muß bei der EBIT Betrachtung auch die Auswirkung von sinkenden Interconnectiongebühren berücksichtigt werden (die sich mir leider nicht erschließt/leider noch niemand gefunden der mir das erklären konnte :-( ).


    Über was willst du denn in deinem Kolloqium berichten? Kennzahlen im Allgemeinen? Gibts da bestimmte Fragestellungen die du beantworten willst/sollst? Fach Controlling?

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • polli


    Danke! Ich seh schon, der Mann ist kein Techniker... :D


    Was für Probleme hast Du Zwecks der IC-Gebühren? Ich könnte mir momentan nur vorstellen, dass gesenkte IC bei gleich bleibenden Endkundenpreisen das Ergebnis (gleich welcher Art, ARPU, EBIT, etc.) kurzfristig verbessern. Kurzfristig deswegen, weil irgendwer (Discounter?) natürlich marktschreierisch die Preise senken wird und irgendwann jeder mitzieht. Wobei irgendwann auch nicht gleich sein muss. ;)

    Momentan steht hier nix.

  • Hm,
    jetzt hatte ich hier grad wieder nen Roman geschrieben und das O2 Netz hats gefressen :-(


    Dafür kann ich mich jetzt, wo ich mir alles schonmal durch den Kopf habe gehen lassen etwas kürzer fassen ;-)



    Ja, bin kein Techniker, das ist nur Hobby und für den Beruf eher schon zuviel technisches Verständniss...


    1. gesenkte IC können (CP) keinen Einfluss auf den ARPU haben da IC = Kosten, ARPU = Umsatz.
    2. bezüglich der Auswirkung auf EBIT ist das eben (in meinem wirren Kopf) etwas komplizierter. Folgende Annahme:


    Netzbetreiber F- generiert durschnittlich 100 Minuten ausgehende Gespräche wovon aufgrund seines Marktanteils von 10% 90% in fremde Netze gehen. Gleichzeitig erhält er 100 Minuten eingehende Gespräche wovon 90% aus fremden Netzen sind.
    Wenn jetzt der IC von 10 Cent auf 9 Cent sinkt bedeutet das er anstelle von 900 Cent nur noch 810 Cent an Kosten für ausgehende Gespräche hat. Selbiges für eingehende Gespräche, anstelle von 900 Cent erhält er nur noch 810 Cent was zum Ergebniss komplett Ergebnissneutral ist.
    Jetzt müsste man das ganze noch ein bischen mit tatsächlichen Werten hinterlegen:
    1. gehen auch viele Gespräche ins Festnetz wofür der IC sehr niedrig ist
    2. erhalten Netzbetreiber unterschiedliche IC Gebühren
    3. ist die Verteilung eingehender zu ausgehender Gespräche sicherlich nicht = Marktanteil und sicherlich auch unterschiedlich hoch.


    Das hat zur Folge das mein Beispiel mit geschönten Werten nicht viel Wert ist. Die Netzbetreiber meckern immer nur das der Umsatz zurück geht (wodurch im Endefekt der % Ebit hochgeht aber was passiert auf der Gewinnseite wirklich? Diese relevanten Informationen enhalten uns die Netzbetreiber.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Gut, dazu kann ich jetzt auch nichts mehr beitragen, schliesslich bin ich wirklich Techniker... :D

    Momentan steht hier nix.

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