Hallo!
Mir fällt praktisch in jedem Thread ein Phänomen auf, das ich nicht ganz verstehe. Da ich aber Medizin studiere und vielleicht mal mit einem von Euch zusammenarbeiten darf, würde es mich sehr interessieren, warum ihr so denkt:
Zum Einen meldet spätestens der dritte Post Zweifel an der Therapie oder Diagnose an ("Bei der Stiefmutter der Schwägerin meiner Tante 3. Grades hat es mal nicht so geklappt wie gedacht. Also bitte mach die Therapie auf keinen Fall!!!" - das ist jetzt übertrieben, aber so in etwa kommt es rüber). Wenn ihr zu einem Arzt geht, könnt ihr davon ausgehen, dass er entweder Ahnung von dem hat, was er mit Euch vorhat, oder Euch weiterschickt zu einem Arzt, der für die Lösung Eures Problems besser geeignet ist. Euer Arzt weiß garantiert mehr als jeder hier im Forum! Ferndiagnose und -therapie ist nun mal nicht.
Das Andere - und das kommt spätestens im 10. Post - ist: "hol' doch noch die Meinung eines anderen Arztes ein". Das mag bei seltenen Erkrankungen oder bei Dingen, wo der Arzt partout die Ursache nicht finden kann gerechtfertigt sein. Aber bei einem, salopp gesagt, 08/15-Problem wie einer Pollenallergie sollte gerade der Arzt, der Euch schon die Teilnahme an einer entsprechenden Studie anbietet, schon nicht ganz blöd sein, oder?
Etwas anderes ist es natürlich, wenn ihr schlichtweg kein Vertrauen in den behandelnden Arzt habt - dann ist ein Wechsel unausweichlich.
Aber grundsätzlich gilt: in den allermeisten Fällen sollte Euer Hausarzt Eure Probleme behandeln können. Wenn er es nicht kann, bzw. nicht die diagnostischen Mittel zur Verfügung hat, dann kennt er die entsprechenden Ärzte, die Euch weiterhelfen können. Dafür braucht es keine Spezialkliniken in Berlin und eigentlich auch kein TT.
Schöne Grüße!
Georg