Allergietherapie: Hyposensibilisierung!

  • Hallo!
    Mir fällt praktisch in jedem Thread ein Phänomen auf, das ich nicht ganz verstehe. Da ich aber Medizin studiere und vielleicht mal mit einem von Euch zusammenarbeiten darf, würde es mich sehr interessieren, warum ihr so denkt:
    Zum Einen meldet spätestens der dritte Post Zweifel an der Therapie oder Diagnose an ("Bei der Stiefmutter der Schwägerin meiner Tante 3. Grades hat es mal nicht so geklappt wie gedacht. Also bitte mach die Therapie auf keinen Fall!!!" - das ist jetzt übertrieben, aber so in etwa kommt es rüber). Wenn ihr zu einem Arzt geht, könnt ihr davon ausgehen, dass er entweder Ahnung von dem hat, was er mit Euch vorhat, oder Euch weiterschickt zu einem Arzt, der für die Lösung Eures Problems besser geeignet ist. Euer Arzt weiß garantiert mehr als jeder hier im Forum! Ferndiagnose und -therapie ist nun mal nicht.
    Das Andere - und das kommt spätestens im 10. Post - ist: "hol' doch noch die Meinung eines anderen Arztes ein". Das mag bei seltenen Erkrankungen oder bei Dingen, wo der Arzt partout die Ursache nicht finden kann gerechtfertigt sein. Aber bei einem, salopp gesagt, 08/15-Problem wie einer Pollenallergie sollte gerade der Arzt, der Euch schon die Teilnahme an einer entsprechenden Studie anbietet, schon nicht ganz blöd sein, oder?
    Etwas anderes ist es natürlich, wenn ihr schlichtweg kein Vertrauen in den behandelnden Arzt habt - dann ist ein Wechsel unausweichlich.
    Aber grundsätzlich gilt: in den allermeisten Fällen sollte Euer Hausarzt Eure Probleme behandeln können. Wenn er es nicht kann, bzw. nicht die diagnostischen Mittel zur Verfügung hat, dann kennt er die entsprechenden Ärzte, die Euch weiterhelfen können. Dafür braucht es keine Spezialkliniken in Berlin und eigentlich auch kein TT.


    Schöne Grüße!
    Georg

  • Von sowas würd ich generelldie Finger lassen. Desweiteren gibt es wesentlich bessere Möglichkeiten als ne Sensibilisierung, das würd ich generell erst ab nem Alter von 40+ machen.

    my phone: iPhone SE
    "Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er."

  • Zitat

    Original geschrieben von Lord EX
    Von sowas würd ich generelldie Finger lassen. Desweiteren gibt es wesentlich bessere Möglichkeiten als ne Sensibilisierung, das würd ich generell erst ab nem Alter von 40+ machen.


    was denn für möglichkeiten?

  • Zitat

    Original geschrieben von Lord EX
    Von sowas würd ich generelldie Finger lassen.


    Oder woher nimmst du die Weisheit? Irgend eine Begründung?

    Zitat


    Desweiteren gibt es wesentlich bessere Möglichkeiten als ne Sensibilisierung, das würd ich generell erst ab nem Alter von 40+ machen.


    Wozu dass denn, dann kann man es sich ja gleich sparen! Ab 50+ hört der Heuschnupfen idR bei einem Großteil der Betroffenen eh von selber auf, war auch bei meinem Vater so...

  • Zitat

    Original geschrieben von witzbold
    Hallo!
    Mir fällt praktisch in jedem Thread ein Phänomen auf .... Also bitte mach die Therapie auf keinen Fall!!!" - das ist jetzt übertrieben, aber so in etwa kommt es rüber).


    ... das Phänomen ist glaube ich vielen bekannt, der Mensch berichtet mehr über negative Erfahrungen als über positive! Ist nunmal so!

    Zitat

    Wenn ihr zu einem Arzt geht, könnt ihr davon ausgehen, dass er entweder Ahnung von dem hat, was er mit Euch vorhat, oder Euch weiterschickt zu einem Arzt, der für die Lösung Eures Problems besser geeignet ist. Euer Arzt weiß garantiert mehr als jeder hier im Forum! Ferndiagnose und -therapie ist nun mal nicht.


    Sollte natürlich so sein, manchmal aber nicht! Ich habe schon ein paar Erfahrungen mit dem einen oder dem anderen Arzt gemacht, bei den es sich herausgestellt hat, dass mir die falschen Medikamenten -reichlich Antibiothika über 2 Wochen lang!- verordnet wurden.
    Ich ärgere mich aber nicht mehr darüber, ein Arzt ist ein Mensch und ein Mensch kann und darf Fehler machen; genauso wie mein KFZ-Mechaniker, wenn er den Fehler in mein Auto nicht entdecken kann, so kann's einem Arzt auch gehen. Man hofft nur, dass man keinen Motorschaden nach der Reparatur hat. :D

    Zitat


    Das Andere - und das kommt spätestens im 10. Post - ist: "hol' doch noch die Meinung eines anderen Arztes ein". Das mag bei seltenen Erkrankungen oder bei Dingen, wo der Arzt partout die Ursache nicht finden kann gerechtfertigt sein. Aber bei einem, salopp gesagt, 08/15-Problem wie einer Pollenallergie sollte gerade der Arzt, der Euch schon die Teilnahme an einer entsprechenden Studie anbietet, schon nicht ganz blöd sein, oder?


    Na ja eine Spritze pro Woche mehrere Monaten lang zu bekommen, und das im Rahmen einer Studie, das würde ich nicht als 08/15-Problem bezeichnen.
    Ich bin auch immer für das Einholen einer zweiten Meinung. Bloß nicht für jedes kleine Problem. Nur das Problem ist: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!" ;) Nun ZZT!

    Zitat


    Etwas anderes ist es natürlich, wenn ihr schlichtweg kein Vertrauen in den behandelnden Arzt habt - dann ist ein Wechsel unausweichlich.
    Aber grundsätzlich gilt: in den allermeisten Fällen sollte Euer Hausarzt Eure Probleme behandeln können. Wenn er es nicht kann, bzw. nicht die diagnostischen Mittel zur Verfügung hat, dann kennt er die entsprechenden Ärzte, die Euch weiterhelfen können. Dafür braucht es keine Spezialkliniken in Berlin und eigentlich auch kein TT. Schöne Grüße! Georg


    Stimmt nicht, TT braucht man immer! :D
    Also ich werde mich am Freitag aufklären lassen, werde auch danach fragen, ob ein gewisses Risiko da ist, dass ich dadurch andere Allergien entwickle. Das mit den Medikamenten habe ich ehrlich gesagt satt, ich möchte mich frei bewegen können, stunden lang am WE in der Natur ohne über die Beschwerden nachzudenken oder darunter zu leiden. Und es gibt schon viele bei denen die HS geholfen hat. Ursprunglich bin ich zu der Praxis gegangen, weil ich was über die "Cluster-Immuntherapie" gelesen habe.
    Klick.
    Aber meine Allergie eignet sich nicht dafür. :rolleyes:
    Gruß

    "Wenn irgendwo zwischen zwei Mächten ein noch so harmlos aussehender Pakt geschlossen wird, muß man sich sofort fragen, wer hier umgebracht werden soll." Otto Fürst von Bismarck

  • Re: Allergietherapie: Hyposensibilisierung!


    Zitat

    Original geschrieben von User_handy
    Der Arzt meint, es handelt sich um einen reinen Extrakt des Wirkstoffes, der die Allergie auslöst. Die herkömmlichen Wirkstoffe, die in den normalen Hyposensibilisierungtherapien benutzt werden, enthalten -so der Arzt- meistens Farbstoffe und andere Stoffe.


    Das wäre mir neu, dachte immer das die bisherigen Wirkstoffe auch direkt aus den Reizstoffen gewonnen werden.


    Zitat

    Was meint ihr? Hat jemand von euch schon an so einer ähnlichen Studie -speziel Allergie- teilgenommen? Wie sind eure Erfahrungen allgemein mit Hyposensibilisierungen?


    Studienerfahrung: nein
    Hyposensibilisierung: Ja. Erfolg wie beschrieben, ich denke es hat sich deutlich gebessert -die Reizschwelle ist nun viel höher, aber ganz verschwunden ist es nicht. Vermutlich sind es bestimmte Pollen auf die ich noch immer reagiere, andere -vor allem solche mit langem Pollenflug- sind erfreulich besser geworden.


    Die Chance das du behandelt wirst liegt ja bei 3/4. Falls nicht, hast du halt viel Zeit geopfert, gehst aber dafür 0 Risiko ein. Aber es verbessert sich natürlich auch nix.


    Wirst du mit dem Wirkstoff behandelt, hast du natürlich das Risiko das bei jeder HS besteht: z.B. Anaphylaktischer Schock etc. d.h. du solltest dich sehr genau an das halten was der Arzt dir Rät. D.h. das du nach dem setzen der Injektion unbedingt wie vom Arzt empfohlen min AFAIR 30 Minuten in der Praxis bleiben solltest, falls Komplikationen auftreten. Vor allem während der Steigerungsphase und wenn du eh etwas angeschlagen bist. Wiegesagt ich habe eine Ganzjahrestherapie gemacht, subjektiv empfand ich immer das in den Tagen nach der Spritze der Heuschnupfen weniger war und in den Tagen vor dem Termin wieder leicht zunahm. Kann aber auch Einbildung sein. (Placeboeffekt lässt grüßen ;-) )
    Nach dem setzen der Injektion hatte ich oft den Eindruck das es in der Gegend der Einstichstelle ganz leicht "warm" wurde- aber nicht unangenehm.


    Ob du es also machen solltest musst du selber abwägen:
    Placebogruppe: Wahrscheinlichkeit 1/4: Passiert nix, bringt nix, Zeitverschwendung (Wartezeiten!!) -lohnt das die Entschädigung?


    Wirkstoffgruppe:Wahrscheinlichkeit3/4:Wenns wirkt- toll, kostenlose Behandlung,sogar noch Entschädigung obendrauf, aufgewendete Zeit hat sich gelohnt. Machst du ein später die selbe Therapie mit den evtl dann verbesserten Wirkstoffen musst du das evtl selber Zahlen.
    Gefahren: Wie bei jeder HS evtl da Risiken nicht so bekannt etwas höher. Also unbedingt Wartezeiten einhalten. die Gefahr das sich daraus noch stärkere andere Allergien entwickeln, sehe ich nicht, kann ich aber auch nicht verneinen.


    Ich würde mich gut informieren was da wirklich verbessert wurde und wenn es mich überzeugt es wahrscheinlich machen.

  • Zitat


    Sollte natürlich so sein, manchmal aber nicht! Ich habe schon ein paar Erfahrungen mit dem einen oder dem anderen Arzt gemacht, bei den es sich herausgestellt hat, dass mir die falschen Medikamenten -reichlich Antibiothika über 2 Wochen lang!- verordnet wurden.


    Naja Medizin ist halt nicht so einfach. Manchmal lässt die die Untersuchung nicht nur eine mögliche Ursache - und damit nicht nur eine mögliche Therapie zu.
    Ein guter Arzt sollte das dem Patienten dann aber mitteilen. Der eine Arzt bevorzugt dann Lösung 1 auszuprobieren, der andere probiert es eben erst mit Lösung 2.Trotzdem ist keiner der Ärzte besser. Ein guter Arzt sollte die wahrscheinlichere und Nebenwirkungsfreiere Lösung bevorzugen. 100% sicher kann man nie sein, sonst müsste ein Arzt bei jeder laufenden Nase erst eine Laboruntersuchung anorden, um dann 7Tage später anzurufen: Ich hab es jetzt 100% richtig- es ist nur ein normaler Schnupfen...
    Das hat auch nicht unbedingt was mit einem Fehler zu tun. Zum Thema Zweite Meinung: es kommt nicht auf die Quantität, sonder auf die Qualität an. Wenn du also eine Frage zum Thema Allergie hast, sollte man nicht den nächsten Allgemeinmediziner fragen sondern eben einen speziellen Allergologen, der möglichst schon ein bisschen Erfahrung hat und möglichst einen guten Ruf.


    Zitat


    Das mit den Medikamenten habe ich ehrlich gesagt satt, ich möchte mich frei bewegen können, stunden lang am WE in der Natur ohne über die Beschwerden nachzudenken oder darunter zu leiden. Und es gibt schon viele bei denen die HS geholfen hat.


    Wiegesagt, bei mir hat es die Reizschwelle im Alltag gut nach oben verschoben. Mit dem Nachteil, dass ich oft garnicht mehr daran denke und wenn ich dann mich aufs Rad schwinge und durch die Natur radel ich doch meine Schwelle erreiche und vollig unvorbereitet dastehe (keine Taschentücher / Nasenspray/Augentropfen dabei) ...

  • Zitat

    Original geschrieben von User_handy
    ... das Phänomen ist glaube ich vielen bekannt, der Mensch berichtet mehr über negative Erfahrungen als über positive! Ist nunmal so!


    Man kann zwar Beiträge kürzen - aber wenn man es zu viel macht, dann wird der Sinn deutlich (!) verfremdet. ;) In diesem Fall ist das Schlagwort "Phänomen" im Zusammenhang mit dem ganzen Beitrag zu betrachten.
    Das ist genau das Problem, das ich in diesen Threads sehe: wir können Dich nie und nimmer ganzheitlich betrachten (im Gegenteil, es werden immer nur einzelne, vermeintlich wichtige Aspekte herausgepickt) - ein Arzt, der sich Zeit für eine ordentliche Anamnese nimmt, kann das sehr wohl. Hier ein Beispiel, wie es wirklich schief gehen könnte: ein User klagt im TT über heftige linksseitige Schmerzen in der Brust, Luftnot, Schwäche. Natürlich schreien sofort alle "Herzinfarkt"! Leider können wir von außen nicht sehen, dass der Patient weiblich und seit ca. 10 Jahren in der Menopause ist. Damit hat sie einen erhebliches Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Was passiert ist: ein Wirbelkörper in der Brustwirbelsäule ist gebrochen und verursacht sehr ähnliche Symptome wie ein Herzinfarkt. Jegliche Raserei ins Krankenhaus ist jetzt schädlich, die Patientin muss wie ein rohes Ei behandelt werden.
    Das war jetzt zugegebenermaßen sehr überspitzt dargestellt, stellt aber das Problem hoffentlich treffend dar: hier bei TT bekommst Du nicht den Rat, den Du bei einem guten Arzt erhältst. Und für eine umfassende Anamnese nimmt sich hier niemand Zeit, hier wird sofort laut herumposaunt.

    Zitat


    Sollte natürlich so sein, manchmal aber nicht! Ich habe schon ein paar Erfahrungen mit dem einen oder dem anderen Arzt gemacht, bei den es sich herausgestellt hat, dass mir die falschen Medikamenten -reichlich Antibiothika über 2 Wochen lang!- verordnet wurden.
    Ich ärgere mich aber nicht mehr darüber, ein Arzt ist ein Mensch und ein Mensch kann und darf Fehler machen; genauso wie mein KFZ-Mechaniker, wenn er den Fehler in mein Auto nicht entdecken kann, so kann's einem Arzt auch gehen. Man hofft nur, dass man keinen Motorschaden nach der Reparatur hat. :D


    Das ist schade. Aber webbiller schreibt einen Beitrag darunter, dass Medizin in gewissem Maße eine Lotterie ist, in der man nicht immer gewinnt. In Deinem Fall hat Dein Arzt wohl auf das falsche Pferd gesetzt und verloren.

    Zitat


    Na ja eine Spritze pro Woche mehrere Monaten lang zu bekommen, und das im Rahmen einer Studie, das würde ich nicht als 08/15-Problem bezeichnen.
    Ich bin auch immer für das Einholen einer zweiten Meinung. Bloß nicht für jedes kleine Problem. Nur das Problem ist: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!" ;) Nun ZZT!


    Der Arzt beweist doch schon damit, dass er Dir diese Studie anbietet, wie tief er in der Materie drinsteckt und wie aktuell sein Wissen ist. Glaubst Du ernsthaft, dass Du hier jemanden findest, der mehr weiß? Einen Rat, was Du ihn fragen könntest, habe ich Dir weiter oben schon gegeben.




    Zitat


    webbiller
    Zum Thema Zweite Meinung: es kommt nicht auf die Quantität, sonder auf die Qualität an. Wenn du also eine Frage zum Thema Allergie hast, sollte man nicht den nächsten Allgemeinmediziner fragen sondern eben einen speziellen Allergologen, der möglichst schon ein bisschen Erfahrung hat und möglichst einen guten Ruf.


    Da bin ich anderer Meinung: es geht leider der Trend da hin, dass jeder sofort zum Facharzt rennt, nur weil er meint, etwas spezielles zu haben. Der Hausarzt ist aber viel breiter ausgebildet und nennt Dir vielleicht ganz andere Ursachen und schickt ganz woanders hin, als Du es vielleicht gedacht hast. Bei User_Handy ist die Ursache klar, er gehört zum Allergologen. Wenn ich aber ein Problem habe, gehe ich zuerst zu meinem Hausarzt, der kennt mich am Besten und weiß am Besten wo ich hingehöre. Eine zweite (zusätzliche Kosten verursachende) Meinung ist dann auch nicht mehr nötig und die Praxisgebühr muss auch nur einmal gezahlt werden ;)


    Schöne Grüße!
    Georg

  • Zitat

    Original geschrieben von webbiller
    Oder woher nimmst du die Weisheit?


    Aus der Praxis in der meine Mum arbeitet.

    my phone: iPhone SE
    "Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er."

  • Zitat

    Original geschrieben von Lord EX
    Aus der Praxis in der meine Mum arbeitet.


    du hattest bessere alternativen genannt. mein frage vorhin war durchaus ernst gemeint..

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