Mietrecht: Nebenkosten

  • Ein Bekannter wohnt mit seiner Freundin zusammen, beide stehen im Mietvertrag.
    Nun gibt es ein paar Spannungen mit dem Vermieter.


    Frage:


    Wer muss in den Mieterverein eintreten um beraten werden zu können ?
    Die NK-Abrechnung wird immer auf die Freundin ausgestellt.

    Nix..............

  • Habe mich mal hier an den Thread mit folgendem Problem drangehängt.


    Bin gestern aus allen Wolken gefallen, als in der Post eine saftige Heizkostennachzahlung von knapp 700 Euro erhalten habe.


    Kopfschmerzen bereiten mir folgende Tatsachen:


    1. Die Abrechnung soll für 18 Monate sein und betrifft den Zeitraum August 2008-Dezember 2009.


    Ist den eine Abrechnung über 12 Monate nicht unzulässig? Vor allem damit jetzt im Oktober 2010 zu kommen.


    Vor allem ist das Haus genau im August 2008 an unsere neue Vermieterin verkauft worden. Diese hat das Haus neu dämmen lassen und hat eine Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung einbauen lassen.


    Im alten Zustand und alten Vermieter haben die Neben bzw. Heizkosten immer gereicht. Man sollte ja meinen das das dämmen und die Solaranlage die Nebenkosten positiv statt negativ beeinflusst.


    Sie hat uns keine richtige Auflistung der Nebenkosten aller Posten geschickt sondern nur ein Zettel von der Messfirma wie sie die Heizkosten anteilig berechnet haben, da wir keine eigenen Uhren haben sondern an den Heizkörpern digitale Messgeräte.


    Dort sind Kosten für Warmwasseraufbereitung z. B. aufgeführt, diese wird aber von der Solaranlage übernommen.


    Ausserdem wird auf der Verbrauch auf die Quadratmeter geschätzt, muss man einen Schätzwert akzeptieren?


    Vor allem sind 101 qm angegeben, aber laut Mietvertrag nur 99 qm. Laut Vermieterin sind durch Umbaumassnahmen und Architekt der Wohnraum neu geschätzt worden.


    Vor allem hatten wir von August bis Ende Oktober 2008 gar keine Heizung, da sie die Öltanks rausreißen lassen hat um eine neue Gasttherme einbauen zu lassen. Wir mussten 3 Monate mit Holz heizen, die sie provisorisch zum heizen hingestellt hat. Wir hatten tagelang kein Warmwasser bzw. Heizung.


    Jetzt aber genau diese Monate auch noch nachgezahlt haben zu wollen, find ich dreist.


    Wie würdet ihr verfahren?

  • IGGY:


    Anwalt oder Mieterverein.


    Bei so ner vertrackten Sache, wo auch mehrere versch. Sachen zusammlaufen, würd ich schon zum Anwalt gehen!

    "Linienflüge sind was für Loser und Terroristen!"
    H.S.

  • noksie


    Ja das seh ich als letzte Option, da es automatisch den letzten direkten Umgang mit dem Vermieter zerstört.


    Dieser hat eh von unseren 3 Wohneinheiten zwei verkauft, und drei mal darfst du raten welche noch nicht verkauft ist.


    Ausserdem bin ich in keinem Mieterschutz und kein Rechtschutz. Das wird dann nochmal teuerer, und selbst wenn ich die ungerecht berechneten Zeiträume einspare muss ich Anwalt ect. bezahlen und habe dann erst Recht unserem Vermieter gegeben sich um eine schnelle Kündigung zu angagieren.


    Echt keine Ahnung was ich jetzt machen soll.

  • Sorry aber da wird dir wirklich nichts anderes übrig bleiben.


    Davon ab das detaillierte Rechtsberatung über ein Forum so auch nicht zulässig wäre ist der gesamte Sachverhalt insgesamt zu komplex um hierzu eine sinvolle Einschätzung geben zu können.


    Bestimmte Aspekte sind scheinbar so wirklich nicht ok, wie z.B. die scheinbar nicht nachvollziehbare Abrechnung, aber da es hier um zu viel verschiedene Puzzleteile geht, solltest Du Dir wirklich professionelle Unterstützung durch einen Mieterverein oder Anwalt holen.

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Ausserdem bin ich in keinem Mieterschutz und kein Rechtschutz. Das wird dann nochmal teuerer, und selbst wenn ich die ungerecht berechneten Zeiträume einspare muss ich Anwalt ect. bezahlen


    Die für die Abwehr der unberechtigten Forderungen entstehenden RA-Kosten sind ersatzfähiger Schaden und werden von deinem RA bei der Vemieterin eingefordert werden.

    ...

  • Wie hoch sind denn deine Neben- bzw. Heizkosten im fraglichen Zeitraum gewesen? Vielleicht kann man mal vergleichen, ob das realistisch ist. Eine starke Steigerung der Heizkosten trotz einer energetischen Sanierung des Gebäudes klingt jedenfalls sehr merkwürdig. Auch müssen Heiz- und Wasserverbrauch meines Wissens verbrauchsabhängig abgerechnet werden, eine Umlage nach Wohnfläche wäre demnach unzulässig.


    Ich würde vermutlich auch gleich zur Beratung beim Mieterverein gehen. Die Mitgliedschaft ist auch nicht allzu teuer. Wenn du das aber (noch) nicht tun willst kannst du deine Vermieterin zumindest bitten, dir Einsicht in alle für die Abrechnung relevanten Unterlagen zu gewähren. Dann kannst due her beurteilen, ob die Abrechnung plausibel ist oder nicht.

  • @ Iggy


    Du kannst natürlich auch erst einmal selbst anfangen, also z.B. unter Hinweis auf § 556 Abs. 3 BGB (http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__556.html ) fragen, wie die Vermieterin dazu kommt, über einen längeren Zeitraum als 1 Jahr abzurechnen, weshalb Kosten für 2008 geltend gemacht werden, obwohl dies ausgeschlossen ist etc.


    Daneben kannst Du Dein Recht auf Belegeinsicht geltend machen - hier kann es nur sein, dass Du als Laie vor dem Problem stehst, nicht zu erkennen, was wichtig ist.


    Auf deutsch: Wenn die Vermieterin da - wie in den wohl überwiegenden Fällen - auf stur schaltet, wird Dir wohl kaum was anderes als der Anwaltsbesuch übrig bleiben.
    Und sooo teuer ist eine außergerichtlicher Streit um die Abrechnungen übrigens auch nicht...

  • Zitat

    Original geschrieben von der.kleine.nick
    müssen Heiz- und Wasserverbrauch meines Wissens verbrauchsabhängig abgerechnet werden, eine Umlage nach Wohnfläche wäre demnach unzulässig.


    nicht ganz richtig, du kannst z.B. 70% über Heizkostenverteiler und die restlichen 30% nach Wohnfläche verteilen, wird oft so gemacht.


    Ich schätze mal dass das Problem dadurch entstanden ist dass die Besitzer der 2 Wohnungen gewechselt haben und dann bei der Eigentümmerversammlung der Verteilschlüssel geändert wurde. Früher wurde warscheinlich den Heizkostenverteilern ( Teile an Heizkörpern ) mehr vertraut, die neuen Eigentümmer haben warscheinlich den Verteilschlüssel zugunsten der Wohnfläche geändert und dein Vermieter wurde wohl bei der Versammlung überstimmt.

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