US-Ökonom warnt vor tiefer Weltwirtschaftskrise

  • Was ist von folgendem Bericht aus der Sicht des einfachen Konsumenten zu halten?


    http://wirtschaft.t-online.de/c/13/52/04/88/13520488.html



    Nach dem nun international die einzelnen Staaten durch Konsolidierung Ihrer Staatshaushalte als Kapitalumwälzpumpe in den Volkswirtschaften zunehmend ausfallen. Nun auch die Konsumenten durch vermehrte Zahlungsausfälle den Fluß des zirkulierenden Kapitals zunehmend behindern.


    Stehen wir wirklich vor einer neuen Weltwirtschaftskrise?
    Ist ein Staatsgebilde vielleicht doch ein glaubhafterer Schuldner als ein Konsument alleine?
    Ist es zwingend erforderlich, dauernd "frisches" Kapital in Form von Krediten in eine auf Marktwirtschaft basierende Volkswirtschaft zu pumpen, da Sie ansonsten durch Kapitalkonzentration austrocken würde?


    Ökonomische Probleme über Probleme, und da diskutiert die politische Elite faktisch nur noch über das ökologische Thema Klimakatastrophe. Oder wollen die nur ablenken?

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Ist es zwingend erforderlich, dauernd "frisches" Kapital in Form von Krediten in eine auf Marktwirtschaft basierende Volkswirtschaft zu pumpen, da Sie ansonsten durch Kapitalkonzentration austrocken würde?

    Wobei Kredite aber nicht wirklich frisches Kapital sind sondern eben nur Kredite, welche die Abhängigkeit der Konsumenten von den Unternehmen und Banken eher verstärken.


    Die Politik wie auch die Grosswirtschaft müsste eher dafür sorgen das es nicht so sehr zu einer Kapitalkonzentration kommt ... alles andere wird wohl nichts helfen.

  • Das ist doch nichts Neues? Jeder, der ein bisschen Ahnung vom Thema hat, wusste schon seit Jahren, dass in den USA etwas nicht stimmt. Und dass einige Leute angenommen haben, dass das schlimmste schon vorbei sei, finde ich nur naiv. Dass die Wirtschaftskraft nachlassen wird, kann man bereits an Frühindikatoren wie dem Kupferpreis erkennen.


    Und dass ein Staatengebilde ein glaubhafterer Schulder als ein Konsument ist, sollte eigentlich auch klar sein.


    Und wieso sollte die Politik auf die Umweltkatastrophe ablenken? Die Politik hat sich aus dem Thema eigentlich mehr oder weniger rauszuhalten, dass soll die Wirtschaft schön alleine regeln. Wenn ich sehe, was die FED da gerade betreibt, treibt es mir die Tränen in die Augen. Wenn ich sehe, was die britische Notenbank bei Northern Rock betrieben hat, kann ich nur den Kopf schütteln - alles nur, um den kleinen Mann auf der Strasse zu beruhigen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende - und genau auf das Szenario mit dem Schrecken ohne Ende steuern wir gerade zu...

  • Re: US-Ökonom warnt vor tiefer Weltwirtschaftskrise


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Stehen wir wirklich vor einer neuen Weltwirtschaftskrise?


    Nein,
    wir sind schon mittendrin.
    Der Einsturz kommt aber erst in ca. 8 - 10 Jahren, solange wird das System von der Politik schöngeredet und von faulen (,weil nicht hinreichend gesicherten) Krediten gestützt.
    Die Immobilienkrise in den USA ist ein bekanntgewordener Ausläufer.
    Hinzu wird noch kommen, daß nun mehr und mehr öffentlich bekannt und bewusst wird, daß die Energiereserven zukünftig nicht für alle Menschen ausreichen. Der Kampf darum hat bereits begonnen, die Spekulanten verstärken das Problem noch zusätzlich.
    Mit Vernunft wäre das vielleicht gerade noch so zu lösen, aber die ideologisch bornierten auf dieser Welt werden das auch mit Gewalt zu verhindern wissen.
    Also ich habe da schon etwas Sorge :(

    Gier frisst Hirn, soweit vorhanden | Rauchen bildet - Krebs Meine Frau starb daran.

  • Der Haupt-Finanz-Strom ist ja vor einigen Jahren umgelenkt worden. Die USA waren immer das Ziel von Kapital bzw. Investitionen aus dem Ausland. Dieses Ziel gibt es nun nicht bzw. nur noch gering in dieser Richtung. Statt dessen ist jetzt der Auslandskapitalstrom Richtung Fernost gewandert. Damit konnte die USA noch einige Zeit als Volk leben. Nunmehr immer weniger. Über die Kapitalverteilung in den USA braucht man hier wohl nicht zu äussern.
    Dies wird offensichtlich durch die enormen Investitionen in China. Bzw. wie sonst ist zu erklären, dass dort in weniger als 5 Jahren so enorme Bauten, Finanzrücklagen und Zukäufe der Asiaten im Ausland zu erklären. Stichwort: Profit!

  • Meiner Meinung nach knallt es als nächstes in China, dort wurden Immobilienwerte geschaffen, die quasi unbezahlbar für die Bevölkerung sind (riesige Mengen an unvermietbaren Wohnungen). Dagegen ist die US Krise ja fast schon harmlos.


    Amerikaner leben nun einmal auf Pump, dass war schon immer so und wird wohl auch so bleiben. Wer würde in Europa eine Hypothek auf sein Haus aufnehmen um seinen eigenen Konsum zu steigern?
    Anderes Land, andere Leute :)

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Die Politik hat sich aus dem Thema eigentlich mehr oder weniger rauszuhalten, dass soll die Wirtschaft schön alleine regeln.

    Spätestens wenn die Bevölkerung ohne Job, ohne Einkommen und ohne Dach überm Kopf auf der Stasse steht, wird die Politik einschreiten müssen, weil sich die Wirtschaft einen Schexxx darum scheren wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Spätestens wenn die Bevölkerung ohne Job, ohne Einkommen und ohne Dach überm Kopf auf der Stasse steht, wird die Politik einschreiten müssen, weil sich die Wirtschaft einen Schexxx darum scheren wird.


    Soweit wird es nicht kommen. Die Politik hat für die Rahmenbedingungen zu sorgen, sich aber nicht in wirtschaftliche Geschehnisse einzumischen, das verschlimmert die Sache nur - das einige Leute aber auch immer noch nicht aus der Geschichte lernen wollen...


    Und ob es in China knallt ist momentan noch umstritten zumal die chinesische Zentralbank im Gegensatz zur amerikanischen noch an einigen Stellschrauben drehen kann.

  • Ich sehe zwar eventuell eine Rezession aufkommen, aber keine tiefe Wirtschaftskrise (Depression).
    Das ist die übliche Schwarzmalerei, die genauso hin und wieder auftaucht wie das Öl, das morgen schon ausgeht.
    Sorry, aber nur weil ein Ökonom davon redet wird die Welt auch untergehen? Alles klar!


    Im übrigen war es völlig richtig, die Northern Rock rauszuhauen, da man einer Verunsicherung der Leute vorbeugen muss. Psychologie ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig und meines Wissens nach war das das Beste, was man machen konnte.


    Wobei ich im Moment auch nicht weiß, ob mir die Situation in den Staaten oder in China mehr Sorgen macht. Dass hier einiges schief läuft, bestreite ich gar nicht. Aber dass wir demnächst schon große schlechte Auswirkungen haben sollen, bezweifel ich!
    Es bleibt jedenfalls spannend ;)


    Im Gegensatz zur Great Depression 1929 gibt es heute eine Vielzahl an Instrumenten, um Folgen schlechter Entwicklungen abzuwenden oder abzufedern.
    Ebenso haben sich die äußeren Umstände und Einflüsse radikal gewandelt.
    Wer hier einen Vergleich anstellt, sucht einfach nur Popularität.


    >>> tkjever

    Meine Signatur
    ist beinahe zu
    lang für
    dieses
    Forum...



  • Wäre es denn mal nur ein unabhängiger Uni Ökonom, und nicht schon teilweise die Volkswirtschaftlichen Abteilungen großen Kredithäuser.


    Im Gegensatz zur Great Depression sind eine Vielzahl der Stellschrauben zwar theoretisch vorhanden, praktisch aber schon längst überdreht.
    Und das sich die Umstände zu 1929 gewandelt haben, bezweifelt niemand. Wollen wir nur hoffen, dass es sich dabei nicht teilweise um Brandbeschleuniger (schnellere Medientechnologie bsp. internet) handelt.

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