Feuersirenen - heute noch nötig?

  • Zu DDR-Zeiten heulten die Sirenen landesweit jeden Mittwoch um 13.00 Uhr. Der Test"ton" war, m.W. genau wie im Westen, ein einmalig an- und abschwellender Ton. Es gab dann noch 3x an-/abschwellend; das stand für Feueralarm, und 10x, was wohl für einen Luftangriff stand. Die Tonfolgen waren früher in der Tat im Telefonbuch abgebildet.


    Habe aber auch schon seit Ewigkeiten keine Sirene mehr gehört. Neulich hatten wir doch in einem anderen Thread das Thema, dass man festgestellt hat, dass sowieso keiner mehr auf die Sirenen hört. Wenn da tatsächlich 10x was auf- und abschwellen würde, würden die Leute eher an eine Fehlfunktion glauben.


    Im Endeffekt isses eh Wurscht. Ich meine, was willste machen, wenn 'ne Bombe kommt? Luftschutzkeller? Gute Idee - wenn man wüsste, wo der nächste ist... :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Nee, unter dem Tisch verstecken :D

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Zu DDR-Zeiten heulten die Sirenen landesweit jeden Mittwoch um 13.00 Uhr. Der Test"ton" war, m.W. genau wie im Westen, ein einmalig an- und abschwellender Ton.
    ...


    Dieses Relikt aus DDR-Zeiten ist uns hier in unserem kleinen Dörfchen (leider) noch erhalten geblieben. Bei uns geht die Sirene aber immer nur 1x am 1. Mittwoch des Monats um genau 15 Uhr. Scheint hier in der Region (Erzgebirge) immernoch Gang und Gebe zu sein. An diesen Tagen heult es aus sämtlichen Himmelsrichtungen.


    so far
    weezo


    (sorry fürs OT)

    Abschmecken ... und unter stetigem Rühren in den Ausguss schütten!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Luftschutzkeller? Gute Idee - wenn man wüsste, wo der nächste ist... :D


    Es gibt (zumindest in naher Zukunft) praktisch keine mehr, weil die Bundesregierung die Schutzeinrichtungen verkaufen möchte:


    Zitat

    Ungeachtet einer wieder anwachsenden Kriegsgefahr will die Bundesregierung rund 2.000 Bunker und Schutzräume in ganz Deutschland aufgeben. Nach einem Beschluss des Bundesinnenministeriums sollen für den Zivilschutz bereitgehaltene Bauten im ganzen Bundesgebiet geschlossen und die Objekte über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verkauft werden.


    Quelle: http://www.national-zeitung.de/Artikel_07/NZ37_3.html


    Ich hatte die Information aus einer anderen Quelle, das hier ist das erste passende Google-Ergebnis ;)

  • In der Stadt sind Sirenen zur Alamierung der Feuerwehr/Katastrpohenschutz nicht mehr zeitgemäß, hier erfolgt alles über Meldeempfänger was auch sinnvoller ist da es verschiedene Alamierungsschleifen gibt.
    Auf den Dörfern ist die Sirenalamierung aber noch gang und gebe, weil hier einfach noch nicht jeder einen Melder hat..


    In unserer Gegend werden die Sirenen alle zwei Monate am ersten Samstag um um 12:30Uhr getestet, etwas weiter weg liegen manche Orte im 50Km Bereich um das AKW Grafenrheinfeld, dort werden jeden Monat die Sirenen getestet.

    Für den optimisten ist das glas halb voll, für den pessimisten halb leer, für den ingenieur doppelt so groß wie's sein müsste.

  • Bei uns im Dorf heult die auch IMHO samstags um 12 Uhr, aber glaube nicht jede Woche. Weiß ich aber nicht genau, da ich nicht immer zu Hause bin.


    Ich finde die Technik optimal und fühle mich schon sicherer. :top:


    Wenn wirklich mal was ist, wird man geweckt. Kann einen ja theoretisch selber treffen, den Nachbarn oder wen auch immer.


    Ist IMHO noch die optimalste Lösung zu warnen oder die Feuerwehrleute ins Gerätehaus zu holen.


    Ferner wissen die Kinder dann, dass Autos meist zu schnell zum Gerätehaus fahren! Bei normalen "Piepern" ist das nicht so.


    Also: Liebe Sirenen bleibt uns lang erhalten! :cool:

  • Zitat

    Original geschrieben von devil-hwd
    In der Stadt sind Sirenen zur Alamierung der Feuerwehr/Katastrpohenschutz nicht mehr zeitgemäß, hier erfolgt alles über Meldeempfänger was auch sinnvoller ist da es verschiedene Alamierungsschleifen gibt.
    Auf den Dörfern ist die Sirenalamierung aber noch gang und gebe, weil hier einfach noch nicht jeder einen Melder hat..


    Kommt drauf an - Die Sirenenalarmierung fängt da an sinnvoll zu werden, wo der DME (oder FME) an seine Grenzen stösst, z.B. in Randgebieten von Städten, wo die Funksignale durch ungünstige topographische Gegebenheiten nicht mehr fehlerfrei bis zum Empfänger kommen (und solche Gegenden gibt es!)


    In zwei unserer Nachbarstädte (Velbert und Hattingen) führt man jetzt wieder die Sirenenalarmierung zusätzlich zur DME-Alarmierung bei grösseren Schadensereignissen ein, wo kräftig "Manpower" benötigt wird - das ist in meinen Augen gerade bei Städten unter 100.000 EW ohne Berufsfeuerwehr aber mit einer Freiwilligen Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften schon sehr sinnvoll.


    Das von einigen erwähnte regelmäßige Heulen der Sirenen (vornehmlich Samstags mittags) müßte ein Probealarm sein, denn der wird auch (bei uns einmal im Monat) bei den "Piepsern" durchgeführt.

  • Wobei die Sirenen ebenfalls per Funk alarmiert/gestartet werden - meist sind es Frequenzen im 4m-Bereich, also um die 85 MHz. Erst erfolgen 2mal diese berühmten unharmonischen 5-Töne und dann ein DTMF-Ton. Die analoge Signalübertragung scheint hier unkritischer zu sein, auch in schlechten Empfangslagen scheinen verrauschte Funksignale noch zu wirken - und das ist der große Vorteil gegenüber komplexen, digitalen Signalen und irgendwelchen Netzwerken.


    So gab es Anfang August in der Region um Aachen und der Eifel ziemlich starke Regenfälle, teilweise traten kleine Bäche über die Ufer und wurden zu reißenden Strömen. Vermutlich hatten die Verantwortlichen Szenarien vom Elbehochwasser 2002 vor Augen (hurra, und dafür fahre ich dann von Dresden nach Aachen :rolleyes:) als sie morgens (weiß das genaue Datum nicht mehr) im westlichen Kreis Düren nach verheerenden Wetterwarnungen die Sirenen zündeten. Und war meines Erartens falsch! Eine Minute lang heulten die Sirenen auf und ab - ohne unterbrechung, ganz schnell (etwa so: ~~~~~~~). Das ist laut Legende im Telefonbuch ein zu erwartender Luftalarm. Katastrophenalarm - und das wird wohl eher die Absicht gewesen sein - wäre dieses hier: --- --- --- ------------. Wenn man die Teller anwirft, dann doch bitte richtig! Übrigens hatte ich sofort danach den WDR und auch RadioRur (Lokalberieselung) eingeschaltet - NIX NIX NIX ... kein Sterbenwörtchen. Das ist toll!

  • Guten Tag zusammen!
    Die Sache mit den Test-Alarmen Samstag mittags kann ich bestätigen: jeden ersten Samstag im Monat läuft hier um 12Uhr Mittags die Sirene an. Und das nicht nur bei uns im Dorf, sondern auch in den Nachbargemeinden. Ich denke mal, dass das eine Regelung der Landkreise ist, wie es gehandhabt wird.
    Bei uns ist es auch so, dass nicht alle Feuerwehrler einen Piepser haben. Ein Teil von ihnen wird lediglich über den Alarmton gerufen, Piepser sind sehr teuer (einen genauen Preis kann ich jetzt leider nicht sagen). Wie aber bereits gesagt wurde, setzen die Verantwortlichen am liebsten auf alt-bewährte Technik, vielleicht ändert es sich mit der Umstellung auf das neue BOS-Netz (Stichwort Tetra), so dass auch bei uns vielleicht mal die Alarmierung per SMS erfolgt.
    Insgesamt halte ich die Alamierung über Sirenen auch noch heut angebracht, auch wenn sich vielleicht der ein oder andere davon gestört fühlt. Diejenigen sollten vielleicht mal drüber nachdenken, ob sie nicht auch mal davon profitieren könnten. Schließlich ist keiner vor Schaden sicher und sollte froh sein, wenn uns so eine (wenn auch relativ alte) Technik zur Verfügung steht und so auch möglichst schnell geholfen werden kann. Und schließlich läuft das Ding ja nicht so oft an, es ist doch eher die Ausnhame ;)
    Lesenswert ist auch dieser Artikel: http://www.zeit.de/2007/45/T-Warnsysteme


    Schönen Gruß!

  • Zitat

    Original geschrieben von TheBastian
    Wobei die Sirenen ebenfalls per Funk alarmiert/gestartet werden - meist sind es Frequenzen im 4m-Bereich, also um die 85 MHz. Erst erfolgen 2mal diese berühmten unharmonischen 5-Töne und dann ein DTMF-Ton. Die analoge Signalübertragung scheint hier unkritischer zu sein, auch in schlechten Empfangslagen scheinen verrauschte Funksignale noch zu wirken - und das ist der große Vorteil gegenüber komplexen, digitalen Signalen und irgendwelchen Netzwerken.


    Die Aktivierung der Sirenen funktioniert aber nicht immer per Funk, es gibt auch Gemeinden und Kreise in denen die Sirenen über ein eigenes Telefonnetz gestartet werden.


    Analoge Übertragung ist wirklich unempfindlicher, hat aber auch den Nachteil das keine Daten mit übertragen werden, so kann ich auf meinem DME z.B. Art des Einsatzes, Einsatzstelle mit Planbuch-Nummer, ggf. Zusatz-Informationen ablesen, was unter anderem bei der Kleiderwahl und beim "Nachrücken" recht praktisch sein kann ;)


    Zitat

    Original geschrieben von KrowBill
    Bei uns ist es auch so, dass nicht alle Feuerwehrler einen Piepser haben. Ein Teil von ihnen wird lediglich über den Alarmton gerufen, Piepser sind sehr teuer (einen genauen Preis kann ich jetzt leider nicht sagen)


    Bei kleineren Gemeinden ist das wohl durchaus üblich, da so ein digitaler Meldeempfänger 300 und mehr Euros kostet... Bei uns (Großstadt mit Berufsfeuerwehr) hat jeder einen eigenen Pieser.

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