Sagem my 850C Testbericht: Vielseitig, überraschend und schlichtweg super!

  • Testbericht Sagem my 850 Carat – Vielseitig, überraschend und schlichtweg super!


    Lange hat man von Sagem im Multimedia – Bereich was Handys angeht nicht allzu viel gehört. Zwar war mit dem 900C ein Multimediamodell angekündigt, bislang hat es aber noch nicht den Weg nach Deutschland gefunden. Zeit also für etwas Neues – das dachte sich Sagem und wirft mit dem my 850C ein Handy auf den Markt, dass den Vergleich mit den großen Herstellern nicht scheuen muss.
    In wie weit das Carat tatsächlich mithalten kann, klärt der untenstehende Testbericht.


    Das Handy wurde mir übrigens vom Onlineshop http://www.momp.de zur Verfügung gestellt – vielen Dank hierfür!




    Lieferumfang:






    Der Lieferumfang ist als „normal“ einzuordnen.


    1 x Sagem my 850C Mobiltelefon
    1 x original Sagem Akku
    1 x kabelgebundenes Headset
    1 x Ladekabel
    Und den üblichen Verdächtigen wie Bedienungsanleitung etc. pp.


    Ein USB Kabel ist leider nicht im Lieferumfang, so bleibt am Anfang die Kontaktaufnahme mit anderen Geräten auf Bluetooth berschränkt.
    Die Software für den PC kann man wohl über http://www.planetsagem.com herunterladen, allerdings scheint die Seite seit sehr langer Zeit schon nicht mehr richtig zu funktionieren – so war mir ein Anmelden dort bisher nicht möglich, da der Bereich unter Bearbeitung ist.
    Schade dass man den Weg in die oberen Bereiche des Handymarktes dann durch solche Patzer wieder zunichte macht. . .




    Gehäuse und Verarbeitung:





    Perfekt. Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen. Das Klapphandy ist so gut verarbeitet wie man es von den großen Herstellern kennt. Der Klappteil hat im geschlossenen Zustand minimales Spiel (das bei jedem Klapphandy normal ist) und auch der Rest des Handys kann überzeugen. So sitzt der Akkudeckel perfekt, lässt sich trotzdem mit wenig Aufwand lösen. Ist zum Beispiel wichtig wenn man an den Wechselspeicherslot möchte – dazu muss nämlich der Akkudeckel entfernt werden (Akku kann eingesetzt bleiben).
    Etwas verwunderlich war für mich am Anfang, dass die Klappe nicht komplett auf dem unteren Teil des Handys aufliegt wenn man das Handy geschlossen betrachtet. Nach kurzem Zögern war mir sofort klar, warum:
    Das Carat hat nämlich „nur“ einen Lautsprecher verbaut – nämlich die Hörmuschel. Und damit man das Klingeln des Handys auch hört wenn das Handy geschlossen ist, liegt der obere Teil nicht komplett auf, um die Lautstärke nicht zu verringern. So erzeugt das Handy bei geschlossenem Zustand einen kraftvollen Sound, der allerdings auf den höheren Stufen dann etwas übersteuert (nur wenn das Handy geschlossen ist).
    Bei geöffnetem Handy tönt der Lautsprecher laut und deutlich – auch wenn etwas mehr Bass dahinter stecken könnte, wie z. B. beim my411x.
    Nichtsdestotrotz – das Handy ist perfekt verarbeitet. Auf der rechten Seite des Handys finden sich übrigens die Tasten zum Aktivieren des MP3 Players, sowie die beiden Lautstärketasten. Rechts ist der Anschluss für’s Headset und das Ladekabel angebracht.






    Display:






    Brillant, hell, kraftvoll. Mit diesen drei Worten ist das Display des Carat kurz beschrieben. Mit einer Größe von ca. 2“ und einer Auflösung von 240x320 Pixel und 262.144 darstellbaren Farben ist es auf der Höhe der Zeit und kommt so glasklar und brillant zur Geltung. Wer etwas mit den RAZR-Modellen von Motorola vertraut ist, wird den folgenden Punkt kennen: Die Druckempfindlichkeit des Handys. Übt man mit den Fingern etwas Druck auf das schützende Glas des Displays aus, sieht man sofort wie das eigentliche Display drauf reagiert. Ist zwar nicht unbedingt vorteilhaft, allerdings sollte das auch keine Probleme mit sich bringen, denn wer drückt schon dauernd auf dem Display herum?
    Neben den üblichen Daten, die das Display anzeigt (Uhrzeit, Datum, Netzstärke, gewähltes Profil, etc.) zeigt es auf dem Startbildschirm auch gleich an, ob eine Speicherkarte eingelegt ist oder nicht. Kleines Feature, dennoch sehr praktisch!
    Netzbetreiberlogo, Uhrzeit und Datum lassen sich übrigens komplett ausblenden – auch das ist sehr gut gelöst!
    Neben dem Hauptdisplay bietet das Carat noch ein Außendisplay, welches jedoch in schwarzweiß gehalten ist. Es zeigt neben Uhrzeit, Datum und Netzstärke auch den Akkustatus, entgangene Anrufe, Aktivität der Tastensperre und vieles mehr an.
    Wo wir gerade bei entgangenen Anrufen sind – diese zeigt das Handy durch eine blau blinkende LED direkt unter der Kamera an – so sieht man sofort wenn man einen Anruf oder eine SMS verpasst hat. Man sieht also mit den Kleinigkeiten schafft Sagem es, die Bedürfnisse Vieler zu befriedigen.






    Tastatur:






    Hier werden sich die Leute freuen, die mit etwas dickeren Fingern gesegnet sind. Denn das Handy offenbart nach dem Öffnen große und übersichtlich gestaltete Tasten – Verwechslung oder Fehlbedienung ausgeschlossen!
    Die beiden Softkeys lassen sich beliebig konfigurieren. Unterhalb des rechten Softkeys findet sich der Button zum direkten Start des MP3 Players, unter dem linken Softkey findet sich der Modus für Videotelefonate.
    Alle Tasten verfügen über einen sehr deutlichen Druckpunkt – man möchte das Handy gar nicht mehr loslassen. Ach ja – unter dem Außendisplay finden sich noch drei spezielle Tasten zum Bedienen des Musikplayers bei geschlossenem Handy: Back, Play/Pause sowie die Taste für den nächsten Titel sind dort angeordnet.
    Auf einigen Bildern mag das vielleicht so aussehen als seien dies Sensortasten – doch das sind sie eben nicht. Es sind ganz normale Tasten die etwas überstehen, damit sie zu bedienen sind. Praktisch und das Wichtigste: Trotzdem stören sie nich.


    Menü:





    Da werden alte Erinnerungen wach. Nämlich an das Sagem my X-8. Bei diesem Phone war das Menü fast gleich, zumindest was das Grafische anbelangt. Es hat mir damals gefallen, es gefällt mir heute noch. Zwar muss man manchmal etwas genauer hinschauen, welchen Eintrag man denn nun gewählt hat (erkennt man nur eine kleine Animation des gewählten Eintrages), doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit.
    Das Menü ist wie folgt aufgebaut:


    Unterhaltung - - - - - - -WAP - - - - - - - MusicPlayer
    Kamera - - - - - - - - - - - Mitteilungen - - - Multimedia
    Video - - - - - - - - - - - - Kontakte - - - - - Anrufe
    Anwendungen - - - - - - - Anschlüsse - - - - Einstellungen






    Kamera:




    (im Bild eine der beiden Cams, hier die UMTS Cam.)




    Hier bleibt Sagem den alten Gewohnheiten treu und verbaut ein relativ einfaches Kameramodul mit 2 Megapixel – Auflösung, ohne Autofocus. Die Kamera hat auch sonst keinerlei Unterstützung in Form einer LED oder eines Blitzes zu erwarten. Trotz des fehlenden Autofocus bringt das Handy gute Bilder zum Vorschein, die ihr euch am Ende des Tests anschauen könnt.


    Hier einmal die Einstellungen die der Kameramodus bietet:


    Foto aufnehmen
    Video aktivieren
    Kamera ändern
    Timer => ohne, 5 Sek., 10 Sek., 15 Sek.
    Kameramodus => Normal, Beleuchtung, Kunstlicht, Nacht, Sonnig, Bewölkt
    Effekte => Normal, Schwarzweiß, Sepia, Negativ, Solarisierung
    Einstellungen:


    Format: 1600 x 1200, 1280 x 960, 1024 x 768, 640 x 480, 320 x 240
    Qualität: Hoch, MMS-Qualität, Normal
    Speicherort: Handy, Speicherkarte
    Klickton: Auswahl zwischen drei Tönen


    Und hier die Einstellungen des Videomodus:


    Video aufzeichnen
    Kamera aktivieren
    Kamera ändern
    Einstellugen:
    Videoqualität: Hoch, MMS-Qualität
    Aufnahmedauer: 60 Sekunden, unbegrenzt
    Speicherort: Handy, Speicherkarte
    Ton: Ein, Aus




    Bedienung:





    Gute Formen, große Tasten, kein Knarzen oder Wackeln = perfekte Bedienung. So oder zumindest so ähnlich dürfte die Gleichung für eine erstklassige Bedienung eines Handys lauten. Da Das Carat mit allem Aufwarten kann, steht diese Gleichung hier auch völlig zurecht. Die großen Tasten sorgen mit ihrem knackigen Druckpunkt und der komfortablen Größe für eine Bedienbarkeit die wirklich nicht mehr zu missen ist. Die Möglichkeit den MusicPlayer dann auch noch bei geschlossenem Handy zu steuern, ist noch ein zusätzlicher Pluspunkt. Neben den offensichtlichen Pluspunkten kommt noch einer hinzu den man erst nach dem Starten des Handys findet: Profile! Heutzutage zwar schon bei den meisten Handys namhafter Hersteller zu finden, doch noch längst nicht bei allen.


    Die Profile wären:


    Normal
    Besprechung
    Im Freien
    Auto
    Ohne Ton
    Headset
    Radio aus (Übersetzungsfehler, soll wohl Flugzeugmodus bedeuten)


    Jedes Profil hat zudem noch folgende Einstellungsmöglichkeiten:


    Ruftöne: Anrufe, VT-Anruf, Eingehende Nachricht
    Lautstärke: 1-4 Stufen
    Benachrichtigungen: Eingehender Anruf, Rüttelalarm, Eingehende Nachricht, Netzton, Tastenton, Akkuwarnton.


    Im Endeffekt also alles sehr gut gelöst.

  • Akku, Sprachqualität und Empfang:





    Auch hier gibt es nichts zu Bemängeln. Das Handy hatte bei mir ständig ausreichend Empfang. Nur in tiefer gelegenen Gebäuden konnte man das Schwanken des Empfangs auf dem Display bemerken – zu Verbindungsabbrüchen kam es allerdings nie.
    Der Akku hält ebenfalls überdurchschnittlich lange. Hat man das Display auf voller Helligkeit und spielt gelegentlich mit den Features des Handys (MP3 Player, Cam) kommt man auf eine Nutzungsdauer von ca. 7 Tagen – ein guter Wert!
    Trainiert man den Akku noch etwas länger bzw. regelt man die Displayhelligkeit etwas nach unten ist noch ein viel besserer Wert zu erwarten. Nun zur Sprachqualität: Diese ist bei gutem Netz sehr sehr gut! Hier zahlt es sich aus, dass das Handy „nur“ einen Lautsprecher hat. Die Lautstärke ist ebenfalls völlig ausreichend – man versteht den Gesprächspartner stets klar, laut und vor allem deutlich.




    Media- & MusicPlayer:






    Hier merkt man leider doch etwas, dass das Handy nicht ganz an die etablierten Hersteller herankommt. Zwar überzeugt der Klang des MP3 Players, doch schon die Tatsache dass ab Werk keine Möglichkeit für einen 3,5mm Klinkenanschluss vorgesehen sind, wirkt ernüchternd. Der MusikPlayer bietet zwar einige Einstellungen wie beispielsweiße Zufallsmodus, Wiederholung einzelner Titel usw., doch erweiterte Einstellungen wie zum Beispiel ein Equalizer sind nicht im Handy vorhanden.
    Allerdings muss man dem Carat zu Gute halten, dass trotz des „normalen“ Headsets und dem fehlenden Equalizer ein akzeptabler Klang aus den Lautsprechern tönt.
    Was den Videoplayer betrifft, ist die Ernüchterung ebenfalls bei Tisch, denn Videos können mit maximal 15 Frames die Sekunde auf dem PC konvertiert werden, wenn man sie synchron auf dem Handy anschauen möchte – das kann Nokia oder Sony Ericsson deutlich besser!






    Verbindungen:






    Hier muss ich leider auch gleich den Rotstift ansetzen, zumal ein fehlendes USB Kabel heutzutage schon fast nicht mehr sein sollte. Es verfügt schließlich noch nicht jeder über einen IrDa oder Bluetooth Anschluss am PC.
    Das Carat hat jedenfalls neben USB auch Bluetooth zu bieten. Der Transfer geht ausreichend schnell, etwas nervig ist die Abfrage, ob Bluetooth wirklich gestartet werden soll, wenn man den Eintrag „Sichtbar“ gewählt hat. (Es erscheint jedes Mal die Meldung dass Bluetooth die Lebenszeit des Akkus verringert).
    Im USB Modus bietet das Handy übrigens auch einen Datenübertragungsmodus, dank dem zum Glück das nervige Abnehmen des Akkudeckels dem Ende angehören wird. Das Handy kann auch über USB geladen werden.
    Neben dem Eintrag „Bluetooth“ und „USB-Modus“ findet sich im „Anschlüsse“ - Menüpunkt noch folgende weitere Einträge:


    SyncML Einstellungen (Synchronisierung, Kontodetails, Verbindungsprofile)
    WAP-Parameter
    Netze




    Fazit:


    Wer nicht unbedingt das neuste in Sachen Kamera, Video und Musik braucht und sich hierbei auf die verbaute Technik beschränkt, wird mit dem Sagem my 850 Carat einen treuen Begleiter finden. Neben unterhaltsamen Spielen, einem brillanten Display, einer guten 2 Megapixel Kamera und dem verbauten MP3 Player ist das Handy neben einer Multimediamaschine auch ein alltagstaugliches Rundum-Phone. Nicht zuletzt da es auf Kleinigkeiten wie die optische Signalisierung von verpassten Ereignissen hinweist.



    Bilder vom Handy:


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