Die Bahn streikt und Deutschland steht still

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    Original geschrieben von Erik Meijer
    Mir wäre lieb, wenn beide Seiten mal das öffentliche aufeinandereindreschen aufhören und wieder miteinander verhandeln würden. Mit Ruhm bekleckern sich beide nicht.


    Amen!


    Sind ja schlimmer als Kleinkinder in der Sandkiste. Diese gegenseitigen Vorwürfe und Billigpropaganda ist schlimmer als jeder Zugausfall.

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von pallmall
    Ich finds schon witzig, das der eigene Euro beklagt wird (den man wegen des Streiks zusätzlich ausgeben muss), der Lokführer soll sich aber nicht so haben, wenn er keinen bekommt.


    Mir geht es ja nicht ums Geld an sich, das sind ja nur Beispielrechnungen, und offensichtlich hat das Beispiel Lernerfolg gezeigt, und wurde gleich richtig angewendet. Bahn ist öffentlicher Verkehr, Gesamtheit und Individuum stehen in Konflikt.


    Ich möchte aber das spezielle Prinzip erläutern: Mit dem Streik, der an sich ein Problem zwischen Gewerkschaft und Bahnvorstand darstellt, in diesem konkreten Fall sogar einen Konflikt zwischen Schell und Mehdorn darstellt, schei*en Die Ausführenden (Lokführer) den unbeteiligten (Bahnkunden) auf den Kopf, die nicht nur die Misere (Streik) ertragen müssen, sondern am Ende alle Folgen und Schäden bezahlen müssen (Fahrpreiserhöhung). Die Bahnkunden sind unfreiwillig Geiseln in diesen albernen Machtkampf, und müssen quasi selbst Lösegeld, Kost und Logis bezahlen.


    Warum wird eigentlich nie am Wochenende gestreikt? Dann hätten die Lokführer endlich mal ein freies Wochenende! Aber dann fehlt ja das Druckmittel Berufspendler.


    Hans-Jürgen

    kpadinfo - Neues und Interessantes aus der Welt der Einzelportionssysteme

  • Natürlich leiden die Unbeteiligten bei Streiks oft am meisten. Das ist ja auch Sinn der Sache. Man kriegt Firmen nur, wenn man sie in ihrem Kontakt zum Kunden, den sie ja brauchen, beschneidet. Ein Streik am WE wäre absolut albern und würde überhaupt nichts bringen!

  • Zitat

    Original geschrieben von pallmall
    Nene, Sozialamt ist schon richtig. Die Arbeitsämter machen nur noch ALG1. Der Rest wird von den Jobcentern/Argen betreut, zu denen auch das Sozialamt gehört. Alles in einem Gebäude.


    Grundsätzlich zuständig ist die Arbeitsagentur, wobei es oft eben Arbeitsgemeinschaften mit den Gemeinden zusammen gibt, die dann ALG II abwickeln. Anders ist es nur in den "Optionskommunen".
    vergl: Antrag auf ALG II


    Und die Sozialämter existieren mit ihren anderen Aufgaben natürlich weiterhin- heißen aber gerne nichtmal mehr Sozialamt. Und je nach Gemeinde/Stadt kann es natürlich auch vorkommen, daß die ArGe in gleichen Gebäude sitzt, wo auch das Sozialamt ist.



    Zitat

    Original geschrieben von Lokomo
    Ich weiß was meine verbeamteten Kollegen verdienen. Wir haben schon öfters unseren Nettoverdienst verglichen. Ich gönne es auch denen. :top:


    Die Beamten haben ja auch die 'Familienvorteile' (wie früher auch im ÖD): so 90-100€ pro Kind/Ehepartner- gerade bei der Betrachtung der 'deutschen Standardfamilie' nicht unwichtig. Und die quasi automatischen 2 bzw. 3 jährigen Höherstufungen in der gleichen Besoldungsgruppe.
    Nach Wikipedia fängt im übrigen der einfachste Lokmotivführer mit A6 (gleiche Gruppe sind Polizeihauptwachtmeister und Stabsunteroffizier).
    Nehmen wir mal A7, da sind es 1692,42/1565,49 (West/Ost 2004) Grundbetrag bis maximal 2174,26/2011,19.

  • Zitat

    Original geschrieben von pallmall
    ...


    Die Vorstandsbezüge Suckales im Geschäftsjahr 2006 lagen bei 1,716 Millionen Euro, darunter 400.000 Euro Fixgehalt sowie 1,290 Mio. Euro variables Gehalt sowie 26.000 Euro sonstige Bezüge (geldwerte Vorteile, Aufsichtsratsvergütungen und Zuschüsse zu Versicherungen).


    ...

    Die Lokführer sind eine Art Vorkämpfer, die symbolisieren dass AN's irgendwann nicht mehr bereit sind sich weiterhin den Machenschaften eines Vorstandes auszuliefern, ...


    Die Vorstandsgehälter in diese Lohndiskussion einzubeziehen ist der Sache nicht wirklich hilfreich. Was man aber sehr gut an diesem Beispiel erkennen kann, ist die zunehmend falsche Lohnmoral. Wenn sich der Vorstand für seine Entscheidungen durch das Unternehmen ,auf Kosten des Unternehmens, gegen eigene Fehlentscheidungen versichern lässt (Managerhaftpflicht ...), dann ist die Frage ob die entsprechend Hohe Einzelvergütung durch das angeblich Hohe Leistungsniveau und den Erfolgsdruck noch gerechtfertig ist. Wer baut sich denn hier eine soziale Hängematte aus Goldfäden auf Kosten der Kunden auf?
    Jetzt mag das Argument kommen, nur so lassen sich Topmanager aquirieren. Sind dieses denn wirklich Topmanager, oder nur diese, die an Ihr eigenes Wohl denken? Ein Lokführer der zu spät bremst, ist seinen Job los. Ein Vorstand der falsch entscheidet versichert und alterversorgt! Das birgt zwangsweise Sprengstoff in sich.


    Auch sind in den meisten Fällen die Bewertungskriterien zur Errechnung des variablen Lohnanteils mehr als zwilichtig. Dienen die einzelnen Ziele doch nicht immer wirklich zu einer nachhaltigen und langfristigen Unternehmensgestalltung.



    Nochmal zurück zum Thema Vorreiter der AN. Das waren eideutig im letzten Jahr die Ärtze mit dem Marburger Bund. Oh Schreck, und das noch Akademiker,dachten bestimmt einige der Tarifvertragsparteinen, die jetzt versuchen den Lohnzurückhaltungsdamm zu brechen. Aber vielleicht genau deswegen, weil es Akademiker waren, ist es nicht zu einem breitflächigen Dammbruch gekommen. Was jetzt bei den Lokführer ganz anders aussehen könnte.



    Siememsanier

  • Zitat

    Original geschrieben von hjreggel
    Bringen wir es mal auf den Punkt: Ich bin ein 2400€/Jahr-Bahnkunde. Wenn ich ausfalle, fällt also pro Jahr ein Lokführer-Monatsgehalt weg. Nun soll aber keiner jammern, dass davon bei den Lokführern nicht viel ankommt, das ist nicht mein Problem. Aber der Streik ist mein Problem, und ich muss nach den Verhandlungen ohnehin wieder alles in Form einer Preiserhöhung zahlen.


    Ja, und? Ich bin 0€/Jahr-Bahnkunde und fahr dennoch regelmäßig mit denen auf Grund meines Semestertickets. Auch an mir geht der Streik nicht spurlos vorbei, aber ich kann nur sagen, daß die Lokführer mein vollstes Verständnis haben! Endlich regt sich mal eine Interessensgruppe und nimmt ihr gesetzlich verbrieftes Streikrecht so in Anspruch, wie es sich für einen ordentlichen Streik gehört. Die 08/15-Streiks (immer nur ein paar Stunden befristet) tun der Bahn nicht sonderlich weh, nur den Kunden. Die unbefristete Version wird auch die Bahn recht schnell schmerzlich spüren und somit erreicht der Streik genau das, was er erreichen will. Also :top: an die Lokführer!

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Zitat

    Original geschrieben von Amerikaner
    Ja, und? Ich bin 0€/Jahr-Bahnkunde und fahr dennoch regelmäßig mit denen auf Grund meines Semestertickets.



    Gut dass du keine Zahlungen an deine Uni oder FH leisten musst, womit das Semesterticket abgegolten wird....


    :D

  • genau,un ab morgen streikt dann auch das pflegepersonal,ist schließlich auch unterbezahlt...sage morgen meinen patienten,dass sie sich die nächsten tage doch auch schön allein versorgen können...ICH WILL MEHR GELD!!
    lächerlich,wenn sich eine so eine kleine gewerkschaft zum rächer aufspielt und alle anderen müssen leiden müssen,und der gute herr schell grinst grenzdebil bei anne will in die kameras.

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