Die Bahn streikt und Deutschland steht still

  • Zitat

    Original geschrieben von Frank
    Das ist der springende Punkt!


    Man kann streiken aber nicht mit Forderungen jenseits von Gut und Böse!
    Allen denen es nicht passt sollen sich was neues suchen. Oder hätten eben von Anfang an einen anderen Berufszweig gewählt.


    Mich nervt es in dem Sinne weil die Straßen mächtig voll sind alle PKW Lenker nur gestresst sind und übelst agressiv fahren. So macht mir das LKW Fahren keinen Spaß mehr.


    Warum beherzigst du dann nicht deinen Vorschlag?
    Keiner zwingt dich weiterhin LKW zu fahren, wenn dich dein Chef unter Termindruck setzt und dich alle anderen Verkehrsteilnehmer so nerven.


    Es ist aber schon ein kleiner, aber feiner Unterschied, ob jemand als Lokführer die Verantwortung über Leib und Leben seiner 450 Fahrgäste in seinem vollbesetzten ICE trägt - oder ob jemand "nur" 35 Europaletten auf seinem Auflieger von Hamburg bis Garmisch bewegt.

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    :)

  • Wenn jetzt jeder meint "man hätte was anderes lernen sollen", wer soll dann bitte die Züge fahren. :rolleyes:


    Die Lokführer Streiken hier nicht um sich zu schaden. Schließlich müssen sie die Zeit wieder Absitzen die Sie Streiken.


    Die Bahn ist seit 1994 ein privates Wirtschaftsunternehmen. Da dürfen sich die Mitarbeiter auch so verhalten wie es in einem Wirtschaftsunternehmen üblich ist. Schließlich verhält sich die Bahn genauso u. hat seit der Privatiesierung mehr als 250.000 Arbeitsplätze abgebaut, die Vorstände gönnen sich jedes Jahr fette Prämien u. Gehälter. Für Bahnkunden werden die Tickets jedes Jahr teurer, obwohl satte Gewinne erzielt werden.



    Die Lokführer haben die schlimmste Schichtdienst die es überhaupt gibt, (ist z.B. nicht mit Polizei, Krankenschwestern oder anderen Berufen vergleichbar) müssen viel am Wochenende u. Feiertage arbeiten. Haben eine hohe Verantwortung für Mensch u. Materie. Meiner Meinung nach müssen die auch ordentlich honoriert werden. Lokführer in der höchsten Stufe mit 2000.-€ Brutto abzuspeisen ist eine Frechheit. Was hier fehlt ist die Verhältnissmäßigkeit. :)


    Da verdiene ich als Wochendkellner schon mehr. :D


    Übrigens sollte man hier einen LKW-Fahrer oder U-Bahn-Fahrer nicht mit einem Lokführer vergleichen, weil die Lokführer eine Dreijahresausbildung + ständige Fortbildung mit anschließendem Prüfung absolvieren müssen. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von azzkikr
    Genau. Und die Putzkolonne ist auch was besonderes, wenn die streiken wird es auch unangenehm. Also mal schnell her mit nem eigenen Tarifvertrag für die Putzis.


    Die sind doch sowieso schon lange 'outgesourced' und können froh sein, wenn sie überhaupt noch einem Tarifvertrag unterliegen ;)
    Die Unternehmen machen es doch aber genauso- größtes Beispiel dieses Jahr die Telekom. Hat 50.000 Leute in eine andere Gesellschaften ausgelagert und das anscheinend so trickreich, daß automatisch ein anderer günstigerer Tarifvertrag gegolten hätte.
    Wenn jetzt lange nach den Unternehmen mit der Aufspaltung von Unternehmen in verschiedene Teile (Profitcenter etc...), auch Gewerkschaften auf die Idee kommen ihre 'Claims' abzustecken, warum sollte das verwundern oder aufregen. Cockpit hat es afaik vorgemacht.

  • Ich bin echt froh das ich in einer Großstadt wohne, und somit auf die Bahn nicht angewiesen bin.


    Darf die Bahn die Streikenden aussperren, feuern?

    Vier Dinge die größer sind als alle anderen:


    Frauen und Pferde und Macht und Krieg

  • Zitat

    Original geschrieben von Bilo
    Darf die Bahn die Streikenden aussperren, feuern?


    Klar, wir sind ja wieder im 19. Jahrhundert angekommen... :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von Blondinenfreund
    Warum beherzigst du dann nicht deinen Vorschlag?
    Keiner zwingt dich weiterhin LKW zu fahren, wenn dich dein Chef unter Termindruck setzt und dich alle anderen Verkehrsteilnehmer so nerven.


    Es ist aber schon ein kleiner, aber feiner Unterschied, ob jemand als Lokführer die Verantwortung über Leib und Leben seiner 450 Fahrgäste in seinem vollbesetzten ICE trägt - oder ob jemand "nur" 35 Europaletten auf seinem Auflieger von Hamburg bis Garmisch bewegt.


    Ich bin selbstständig und habe keinen Chef.


    Aber ich weiß was andere Kollegen zahlen.


    Leider wird in der heutigen Zeit die Not ausgenutzt.

  • Zitat

    Original geschrieben von tribun72
    Die Lokführer Streiken hier nicht um sich zu schaden.

    Nicht? :D Dann sollte denen mal jemand erklären, dass sie genau das tun. Niemand ist unersetzbar, auch nicht Lokführer. Und wenn es die Bahn nicht freiwillig tut, dann tut sie es zwangsweise, da "König" Kunde früher oder später die Schnauze voll hat und wieder Auto, Bus, Flugzeug, Fahrrad, Füße für seinen Weg nimmt.



    Zitat

    Original geschrieben von Bilo
    Darf die Bahn die Streikenden aussperren, feuern?

    Nicht wegen des Streikes an sich. Aber Theorie und Praxis sind verschiedene Dinge. Wenn ein Unternehmen jemanden loswerden will, dann findet man Mittel und Wege. ;)

    Sie nannten ihn Trollfütterer.

  • Ich hatte Verständnis für die Lokführer, was die Nacht- und Wochenendarbeit betraf, wobei man auch ganz klar sagen muss, dass einem diese unangenehme Seite des Berufs von Anfang an bewusst sein muss. Für die Lohnforderung allerdings nie. Ein Lokführer verdient ca. 1800-1900 € netto. Für einen Job, den man im Prinzip in wenigen Monaten lernen kann und für den man weder Studium, Abitur noch einen guten Realschulabschluss braucht, ist das sehr ordentlich. Natürlich ist der Stundenlohn auf die Stundenzahl, die mit Bereitschaftszeiten etc. zusammenkommt, nicht so dolle, aber da gibt es viele Berufsgruppen, denen es weitaus schlechter geht. Ein Gehalt von 2500 € netto ist meiner Ansicht nach auf jeden Fall nicht darstellbar.


    Natürlich hat ein Lokführer Verantwortung, aber man muss es so hart sagen wie es ist. Schon jetzt und in Zukunft noch viel mehr beschränkt sich diese Verantwortung tatsächlich nur noch darauf nach vorne zu gucken, um zu sehen, ob irgendetwas auf den Schienen liegt, sowie den Gas-/Bremshebel zu bedienen. Alles andere machen Zugbeeinflußung und Fahrdienstleister/Stellwerk.


    Der manchmal bemühte Vergleich mit Piloten entbehrt auch jeglicher Grundlage. Ein Pilot braucht fast zwei Jahrzehnte Ausbildung und Praxis, bevor er eine Maschine als verantwortlicher Pilot fliegen darf. Ein Pilot muss einen erheblichen Teil seiner Ausbildung selbst bezahlen. Ein Pilot muss ein hervorragendes Abitur und meines Wissens auch ein abgeschlossenes Studium haben.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Zitat

    Original geschrieben von tribun72
    ...Lokführer in der höchsten Stufe mit 2000.-€ Brutto abzuspeisen ist eine Frechheit. Was hier fehlt ist die Verhältnissmäßigkeit. :) ...


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    ... Ein Lokführer verdient ca. 1800-1900 € netto. ...


    Welche Zahl stimmt denn nun?




    Zitat

    Original geschrieben von Blondinenfreund
    ...Es ist aber schon ein kleiner, aber feiner Unterschied, ob jemand als Lokführer die Verantwortung über Leib und Leben seiner 450 Fahrgäste in seinem vollbesetzten ICE trägt - oder ob jemand "nur" 35 Europaletten auf seinem Auflieger von Hamburg bis Garmisch bewegt.


    Man könnte auch so argumentieren, dass der Lokführer einen Hebel umlegt und der Zug auf Schienen dann seinen vorgeschriebenen Weg abrollt. Der LKW Fahrer hingegen muss ständig den Verkehr beobachten, lenken, routen neu wählen und be- und entladen. Wobei er sicher mehr als 450 Leuten auf seinen Strecken begegnet.
    Nicht zuletzt deshalb hört man viel öfter von LKW-Fahrern, die durch Fahrfehler einem anderen hinten drauf gefahren sind als von Lokführern, die einen tödlichen Auffahrunfall erlitten haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Der manchmal bemühte Vergleich mit Piloten entbehrt auch jeglicher Grundlage. Ein Pilot braucht fast zwei Jahrzehnte Ausbildung und Praxis, bevor er eine Maschine als verantwortlicher Pilot fliegen darf. Ein Pilot muss einen erheblichen Teil seiner Ausbildung selbst bezahlen. Ein Pilot muss ein hervorragendes Abitur und meines Wissens auch ein abgeschlossenes Studium haben.


    Klar ein Vergleich entbehrt jeglicher Grundlage: ;)
    Piloten brauchen eine Ausbildung - Züge fahren darf jeder
    Autopiloten im Flugzeug gibt es nur im Film - Züge fahren heute schon vollautomatisch
    Piloten kontrollieren die Technik ihres Flugzeugs und sind voll verantwortlich - Lokführer verlassen sich auf die Techniker und haben keine Ahnung wie die mistige Lok/Zug funktioniert
    Piloten haben die Verantwortung für viele Passagiere - Züge sind eh immer leer
    etc pp :D;)


    btw: http://www.vcockpit.de/ausbildungfaq.php

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