Die Bahn streikt und Deutschland steht still

  • Was haltet ihr von der Situation? Auf wessen Seite steht ihr?
    Ich finde dass die GDL maßlos übertreibt. 31% mehr Gehalt ist eindeutig eine Unverschämtheit. Welcher Arbeitnehmer bekommt schon eine Gehaltserhöhung von 31%?! Niemand! Der ganze Streik wäre für viele sicherlich nicht so schlimm, da sie Autofahrer sind, aber was diese Aktion für einen Rattenschwanz mit sich hinterher zieht...

  • Es geht doch nicht um 31% mehr Gehalt ;)


    Es geht hauptsächlich um einen eigenen (eigenständigen) Tarifvertrag und ich hoffe für die GDL, dass diese ihn auch bekommt.
    Ich kenne selbst mehrere Lokführer und möchte mit denen nicht unbedingt tauschen. Die Arbeitszeiten sind alles andere als akzeptabel. Arbeitszeitstückelung die jenseits von gut und böse ist.
    Ich bin für den Streik und zwar unbefristet.


    PS: Ich bin kein Lokführer und habe kein Auto!

    fraenk + o2 Genion S*
    Samsung Galaxy S20+ 5G, Galaxy S9

  • Re: Die Bahn streikt und Deutschland steht still


    Zitat

    Original geschrieben von KingBoa
    Ich finde dass die GDL maßlos übertreibt. 31% mehr Gehalt ist eindeutig eine Unverschämtheit. Welcher Arbeitnehmer bekommt schon eine Gehaltserhöhung von 31%?! Niemand!


    Eben. Auch die Lokführer nicht. Wenn Du Dich genauer informiert hättest dann hättest Du bereits festgestellt, dass dieses mystischen 31% das sind, was rein rechnerisch unter ganz bestimmten Umständen rauskommen kann, nämlich für einen Lokführeranwärter, der neu einsteigt. Der Rest erhält Lohnerhöhungen im Bereich um 10%, was meiner Meinung nach durchaus gerechtfertigt ist.


    Die 'Lokführer wollen 31% Lohnerhöhung'-Schlagzeile ist Quatsch.


    Die sollen mal streiken bis der Herr Mehdorn (den ich persönlich für einen überheblichen Arsch halte) einknickt. Ich bin da voll solidarisch.


    N.

  • Der Streik ist absolut gerechtfertigt. Für 1500 Euro Netto so nen verantwortungsvollen Job wie ICE-Fahrer (wo man immerhin eine ziemliche Verantwortung bezüglich Menschenleben hat), das ist einfach nur ein Witzgehalt.

    my phone: iPhone SE
    "Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er."

  • Jeder, der in einem Wirtschaftsunternehmen arbeitet, sollte das Recht haben, soviel und solange zu streiken, wie er will. Die Forderungen sind dabei total uninteressant, ob sie 1% oder 100% wollen. Der Markt wird es selber regulieren, wieviel eine Stelle als Lokführer wert ist.


    Was mich bei der ganzen Sache am meisten ankotzt, sind die unsolidarischen Kommentare der Bahnkunden, die jeden morgen im Radio gespielt werden. Jeder will fein in Tarifrunden mit ein paar Prozent "plus" nach hause gehen, aber wehe, der Nachbar oder Kollege in der anderen Branche will auch etwas mehr Geld haben, da ist es dann nicht mehr okay.


    Ein Streik muss wehtun! Ein Streik, den keiner wahrnimmt (wie bei der Telekom) ist nutzlos und überflüssig (hat man ja gesehen). Wer das nicht begreift, dass ein Streik eben auf dem Rücken von anderen ausgetragen werden muss, hat den Sinn nicht verstanden oder kennt kein Solidargefühl.


    Wenn in Frankreich die Post streikt, dann streikt eben die Müllabfuhr mit, eben aus Solidarität, weil sie wissen, dass es beim nächsten Mal eben andersrum geht. Nur gemeinsam ist man stark. Und gerade bei einer kleineren Gewerkschaft wie der GDL hätte ich erwartet, dass andere, größere Gewerkschaften mehr Solidarität zeigen.

  • Also ich weiß nicht wie es mit Zügen wie den ICEs aussieht, aber zumindest die Ausbildung zum S-Bahn Fahrer dauert *trommelwirbel* ganze 4 (in Worten: Vier)
    Wochen!!! 3 Wochen Theorie und 1 Woche Fahrstunden.


    http://www.focus.de/jobs/branc…hn-fahrer_aid_138084.html


    In Frankfurt jobben so z.B. Studenten als S-Bahn Fahrer.
    Das Programm hätte die Bahn mal ausweiten sollen, dann hätten wir jetzt seit dem 1. Streik wieder genug Fahrer.


    Da muss man schon sagen, Respekt vor den Zugführern und ihrer hochkomplexen Qualifikation.


    PS: In Frankreich fahren U und S Bahnen in manchen Städten komplett automatisch ohne Fahrer. Selber mitgefahren, funktioniert wunderbar.

  • Zitat

    Original geschrieben von jiraishin76
    Da muss man schon sagen, Respekt vor den Zugführern und ihrer hochkomplexen Qualifikation.


    Leider sagt eine Qualifikation über den Job garnix aus.

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  • Dazu kommt noch, dass meines Erachtens jeder, der einen Fulltime-Job macht, für den man nicht ganz bescheuert sein darf und der zu unmöglichen Uhrzeiten stattfindet, eben auch ein anständiges Gehalt bekommen sollte.

  • Grundsätzlich halte ich hier einen Streik für mehr Lohn gerechtfertigt. Das Angebot der Bahn (bei uns in einer ganzseitigen Anzeige, Geld ist also ausreichend vorhanden) ziemlich inhaltsleer. Trotzdem ist das nur eine kleine Gruppe, die auch einzig für sich streiken. Ich finde das unsolidarisch, denn für mich gibt es nur die Gruppe Zugpersonal. Ob ein Lokführer überhaupt einen in dieser Gruppe weit überragenden anspruchsvollen Job macht halte ich dabei zumindest für fraglich, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. Zumindest setzen die sich so bewußt elitär vom Rest ab.

  • Ich bin auch der Meinung, dass Lokführer mehr verdienen sollten, als ihr Kollegen der Zugbegleiter. Mehr Verantwortung=Mehr Geld. Aber nicht übertreiben...

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