KFZ Strafsteuer

Kfz Steuer für Neuwagen wird ab 2009 für 2 Jahre erlassen, weil die Politiker und Autoindustrie die Verbraucher für den Kauf eines neuen Autos fördern wollen.

So wird es ungefähr in den Medien erzählt.

Meine Fragen dazu;

Wer kauft denn ein Neuwagen für ca. 25 000 €, weil er auch in 2 Jahren ca. 250 € Kfz Steuer sparen wird, das sind gerade mal 1 % Ersparnis?
Das ist ungefähr so viel fördernd, wenn Autobauer jedem Käufer beim Neuwagenkauf einen Ersatzreifen schenken würden!

Habe ich einen Dachschaden oder halten uns diese Leute für dumm?

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Wie kommst du auf die 250€ max. Ersparnis? Wie kommst du auf 25.000€ für einen Neuwagen?

Zitat

Original geschrieben von Dauerposter
Wie kommst du auf die 250€ max. Ersparnis? Wie kommst du auf 25.000€ für einen Neuwagen?

Durchschnittswerte oder nenn wir es Beispiele.

Es geht aber eben nicht um den Durchschnittsautofahrer, denn der kauft sich bereits alle x Jahre ein neues Auto. Es geht darum, Besitzer alter Bomber aus der Reserve zu locken.

Und wenn da einer einen alten 2l Diesel nutzt, zahlt er p.a. schon knappe 800€ Steuer, kann sich so also etwa 1600€ sparen.

Nehmen wir ein Extrembeispiel für einen Neuwagen mit 8000€, dann wären schon bei 20% Anreiz.

Bei einer so hohen Steuer ist das aber dann schon ein wirklicher extremer Altfall von Auto oder?

Zitat

Original geschrieben von rebelstar
Habe ich einen Dachschaden oder halten uns diese Leute für dumm?

Sehe ich auch so.
Wenn sie den Absatz fördern wollen, sollen sie einkommensabhängig auf die Umsatzsteuer verzichten. Der lachhafte Verzicht auf die Kfz-Steuer reicht doch für den potentiellen Neuwagenkäufer nicht mal für ne Inspektion, die er beim alten Auto sicher nicht beim Freundlichen machen muß/sollte.

Außerdem werden hierzulande nur noch knappe 40% der Neuwagen an Privatkunden verkauft, von denen wiederum über 50% das Auto finanzieren. Und finanzieren bei unklaren Zukunftsaussichten ist recht naiv...

Die pauschale Befreiung von der KFZ-Steuer für Neuwagen halte ich für blinden Aktionismus und auch für kontraproduktiv, wenn es darum geht den CO2-Ausstoß zu verringern.
Schließlich ist im Moment die Ersparnis umso größer, je größer der Motor des Neuwagens (und damit in der Regel auch der CO2 Ausstoß).

Aber auch die Umstellung der Besteuerung auf die CO2-Emission als Bezugsgröße leuchtet mir nicht so recht ein.
Letztlich ist das ja nichts anderes als eine anders verpackte Besteuerung nach Benzinverbrauch (Der CO2 Ausstoß hängt nur von der Kraftstoffart und dem Verbrauch ab).
Für den Benzinverbrauch gibt es aber doch bereits eine etablierte Steuer (Mineralölsteuer), die noch dazu am tatsächlichen Verbrauch (und damit auch dem tatsächlichen CO2-Ausstoß) und nicht an einer, ohnehin absurd niedrigen, Werksangabe, ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Fahrleistung angreift.

Oder soll bei der neuen Steuer auch weiterhin der übrige Schadstoffausstoß berücksichtigt werden?
Wäre ja wünschenswert, dann sollten sie aber so ehrlich sein und die Berechnungsgrößen "Verbrauch" und "Schadstoffklasse" nennen, wäre ehrlicher und transparenter.

Eigentlich doch ganz einfach, für Stinker, KFZ Steuer massiv rauf (besonders wer nen Neuwagen als Stinker kauft), dafür die ökologisch unbedenklichen Modelle von der KFZ Steuer befreien. Nur so macht das Sinn. Mir kann keiner erzählen, daß ein Neuwagen mehr als 2 Liter Hubraum braucht.

Zitat

Original geschrieben von BlackSektor
Eigentlich doch ganz einfach, für Stinker, KFZ Steuer massiv rauf (besonders wer nen Neuwagen als Stinker kauft), dafür die ökologisch unbedenklichen Modelle von der KFZ Steuer befreien. Nur so macht das Sinn. Mir kann keiner erzählen, daß ein Neuwagen mehr als 2 Liter Hubraum braucht.

Hubraum ist aber nicht gleich bedeutend mit nem hohen Verbrauch.
Ein Dauer-Ausgequetschter 1,2 Liter Motor kann mehr schlucken, als ein ständig nur im Teillastbereich gefahrener 3 Liter!

Zudem, 2 Liter? Das reicht ja noch nicht mal für eine Zylinderreihe :p

Charlie

Zitat

Original geschrieben von Charlie_D
Hubraum ist aber nicht gleich bedeutend mit nem hohen Verbrauch.
Ein Dauer-Ausgequetschter 1,2 Liter Motor kann mehr schlucken, als ein ständig nur im Teillastbereich gefahrener 3 Liter!

Das ist aber ausgesprochen unwahrscheinlich, da Motoren im Teillastbereich in der Regel einen deutlich niedrigeren Wirkungsgrad als bei Vollast haben.

BlackSektor

Wer sich ernsthaft fragt, warum ein Auto mehr als zwei Liter Hubraum und vier Zylinder braucht, hat noch kein solches gefahren.

Oder um's mal am Beispiel eines deutschen Automobilbauers fest zu machen. 211 PS und 350 Nm sind mehr als genug. Aber das ist keine Antwort auf die Frage.