Kino: Bowling for Columbine - Geheimtipp

  • Hallo zusammen,



    ich war gestern in "Bowling for Columbine" - meiner Meinung nach der Geheimtipp zur Zeit.


    Thema:
    die USA und ihre Waffen


    Der Film ist kein normaler Spielfilm sondern eher eine Dokumentation. Ich fand es teilweise sehr schockierend, was in den USA alles möglich ist und dass sich da echt 11.000 Menschen jährlich einfach so abknallen.
    Man erfährt ein klein wenig was über die Hintergründe, wo die USA überall politisch mitmischen.


    Auszug aus der [URL=http://www.cinema.msn.de/film/details/0,1501,385421,00.html]Cinema[/URL] :

    Zitat

    Die USA, Bastion psychopathischer Ballermänner? Ein Doku-Filmer setzt einer Nation im Waffenwahn die Kamera an die Schläfe
    Kommt ein dicker Mann in eine Bank und sagt: "Ich will ein Konto eröffnen." Antwortet die Bankangestellte: "Zum Dank dürfen Sie sich ein Gewehr aussuchen." Ein schlechter Witz, billig inszeniert? Nein, sondern die bittere Wahrheit, festgehalten in einem gewöhnlichen Geldinstitut in Flint, Michigan.
    So lässt der US-Provokateur Michael Moore ("Roger & Me") seinen Dokumentarfilm beginnen, eine bissige, analytisch kluge, faktenreiche, politisch unkorrekte, höchst subjektive und, ja, kriminell unterhaltsame Antwort auf die Frage: Warum sind in den USA 250 Millionen Schusswaffen im Umlauf, mit denen sich jährlich 11.000 Menschen totballern?


    Unkommentiert und dadurch umso wirkungsvoller lässt Moore Täter und Opfer zu Wort kommen. Etwa einen schwer bewaffneten Komplizen des Oklahoma-Bombers Timothy McVeigh: "Och, der Besitz von Atomwaffen sollte reglementiert werden - da draußen gibt es zu viele Idioten!" Oder Hollywood-Altstar Charlton Heston, Präsident der US-Waffenliga NRA, der sich als begriffsstutziger Revolverheld entlarvt.


    Als roter Faden dient Moore, dessen thematisch ähnlich gelagertes Buch "Stupid White Men" jetzt auf Deutsch erschienen ist, der Amoklauf an der Columbine Highschool. Das Massaker erschütterte 1999 die Welt und gab dem Film seinen Titel. Auf das Blutbad hatten sich die minderjährigen Todesschützen Dylan und Eric mit einer morgendlichen Bowling-Partie eingestimmt.


    Diesen Film sollte man sich - auch wg. eines möglichen bevorstehenden Irak-Krieges - auf jeden Fall anschauen.

  • Michael Moore ist ganz einfach ein genialer Regisseur und Schriftsteller. Bowling for Columbine hab ich mir schon angeschaut und muss sagen, erschreckend, wie Amerikaner mir ihrer Waffe umgehen. Diese Bankszene war wirklich eigentlich schon zu unglaublich, denn der durchschnittliche Europäer könnte sich niemals vorstellen bei einer Kontoeröffnung eine Waffe zu erhalten.


    Stupid White Men hab ich vor einem Monat gelesen und bin noch immer ganz von den Socken, da Moore hier zeitweise solche Totschlagargumente gegen Republikaner, aber auch Demokraten zeigt, dass ich wirklich langsam an der amerikanischen Demokratie zu zweifeln beginnge. Man muss aber sagen, dass das Buch einen Monat vor dem 11-09 auf den Markt gekommen ist...

    You are at home baby !
    FM4


    Children of the Rafalution !

  • Bowling for Columbine


    Gesehen und für *gut* befunden!


    Man darf nur nicht vergessen, dass Herr Moore nicht gegen Amerika, sondern für ein anderes Amerika ist.


    Habt ihr mal im Internet ein bisserl gestöbert? Die Rezeption des Film war nämlich nicht nur positiv. Im Gegenteil, von rechts und teils auch von links rüttelt man an Moore's Glaubwürdigkeit.


    Ben.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Hallo,


    ich wärm den Thread mal auf. ;)


    Was soll der Titel des Films aussagen? Wir haben ihn im Englisch LK gesehen (für mich das dritte mal..:rolleyes: ) und die verschiedensten Theorien zum Titel ausgestellt.
    Bei IMDB habe ich dazu nichts gefunden und auch bei Google nichts - liegt evtl. auch an den schlechten Suchworten..


    Any Ideas? Interessant wäre eine offizielle Begründung für den Titel.


    Viele Grueße

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Hm...


    einfach gesagt ohne um die Ecke zu denken.


    Bowling = die Killer von Littleton (oder town?) haben in einer Bowlingmannschaft von der Highschool gespielt.


    Columbine = ist die Highschool in der diese "Typen" ihre Morde gegangen haben.


    Was nur zu denken gibt in Bezug zum Titel, ist dass die Michigan Miliz auf Bowlingkegel schiesst, um zu trainieren. Antwort, die Kegel haben die Form von Menschen.

  • Danke, so weit war ich auch. :D;)


    Die Schule hieß Columbine High School, die Täter waren im Bowlingteam und imho auch an dem bewussten Morgen noch bowlen.


    Dennoch macht der Titel so eigentlich keinen Sinn - Bowling for Columbine. For? For what? To do what? Who is bowling for Columbine and to do what for Columbine?

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Zitat

    Original geschrieben von DJStalin
    Columbine = Ist doch ein Ort in der Doku.
    Bzw. waren die Killer nicht in Columbine

    Die Columbine High School ist in Littleton, Colorado.



    Nachtrag:
    Unter http://www.dooyoo.de/filme/vid…ing_for_columbine/815013/ findet sich eine Erklärung:
    "Manche werden sich jetzt auch noch fragen, wie der Film zu seinem Titel kam. Die beiden Täter von der Columbine-Highschool waren nachweislich vor ihrer Tat noch auf der Bowlingbahn. Und Moore stellt im Film die ironische und gleichermaßen provokante Frage, ob nicht das Bowling genauso eine Ursache für ihrer Taten gewesen sein könnte, genauso wie "Experten" nach dieser Tat natürlich die "üblichen Verdächtigen" von Gewaltvideos über Computerspiele bis hin zu Musiker wie Marylin Manson, der auch zu Wort kommt, angeklagt haben. Das Moore mit diesem Titel natürlich auch seine Suche nach Ursachen etwas relativiert hat, mag durchaus gewollt sein."

    Und manchmal denk ich mir so: Das ist aber ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung!

  • Richtig... die waren am morgen vor der Tat noch ne Runde bowlen.


    "for Columbine" bedeutet in meinen Augen, daß sie "für die Schule" gebowlt haben. Meine damit: im Film wird doch gesagt, daß "Bowling Class" das einzige Schulfach war, das die beiden gerne besucht haben. Von daher ist es bezeichnend, daß sie vor ihrer Tat an der Schule das einzige, was sie der Schule abgewinnen konnten, taten. Danach zogen die beiden los um - aus ihrer Sicht - dem "vorstädtlichem Elend" ein Ende zu bereiten und all die anderen "armen Existenzen in der Schule zu befreien" (nochmal: aus ihrer Sicht!). Deshalb "für Columbine".


    €dit: Hmmm... So wie es Martin zitiert, klingt es pausibler! Kommt mir sogar bekannt vor die Erklärung... kann es sein, daß das im Interview auf der DVD zu sehen ist? :top:

    Um wirklich Erfolg im Leben haben zu können, muß man 2 Regeln stets befolgen:


    1. Erzähl nicht alles, was du weißt.

  • Möglicherweise steht "Bowling for Columbine" auch ganz einfach für:


    Bowling war die Ursache für das Geschehen an der Columbine High School


    Im Film wird mehrfach nach Ursachen gefragt. Einmal ist es die Waffenproduktion, ein anderes mal die Perspektivenlosigkeit, dann wieder die frei verkäuflichen Waffen,... vielleicht wars ja ganz einfach das Bowling - ganz provokativ.

    Und manchmal denk ich mir so: Das ist aber ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung!

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