ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von RA Fries
Du hast vollkommen recht. Es ist lediglich der Anbieter, der diesem Ideal auf dem heutigen pervertierten Markt noch am nächsten kommt.
Ich werde mich jetzt endgültig zum ewiggestrigen, stockkonservativen, oberbayerischen Provinzbewohner abstempeln, indem ich sage:
Es war die Deutsche Bundespost.
Die Versorgung mit Telekommunikationsleistungen gehört zur fundamentalen Daseinsvorsorge, die der Staat seinen Bürgern gegenüber durch eine Behörde sicherstellen sollte.
Damals waren die Tarife hoch. OK. Aber wir haben es alle überlebt.
Dafür hatten wir perfekt ausgebildete Beamte des technischen Dienstes, die genau wußten, was sie taten, wenn ein Anschluß zu legen ist oder eine Störung gemeldet war. Nicht die stockdämlichen Subunternehmer, die heute antanzen, "Hm, das liegt an Ihrem Endgerät, Sie zahlen den Technikereinsatz!", "Oder vielleicht ist der Splitter kaputt?", "Haben Sie denn alles richtig eingesteckt?", "Es MUSS Ihr Endgerät sein" etc.pp.
Wir bekamen einmal im Monat ein Nadeldruckerblatt im Kontoauszugformat, auf dem die Anzahl der verbrauchten Einheiten (die durch analoge Zähler gemessen wurden, d.h. Fehler ausgeschlossen!), die Grundgebühr und die Telefonmiete vermerkt waren. Das würde auch heute genügen!!!
Falsche Abrechnungen, ungerechtfertigte Abbuchungen nach Kündigung - was ist das? Gab es damals nicht!
Es gäbe schlichtweg keine endlosen Drückeranrufe oder Hausbesuche, nach denen eine 85-jährige dann auf einmal mit DSL 16000 ausgestattet ist!
Nein, denn ein Anschluß wird ordnungsgemäß auf dem Postamt beantragt, mit Formular und Dienstsiegel. Warum eigentlich nicht???
Was spräche dagegen, wenn man sich sein "schickes Handy" im Fachhandel kauft und dann auf dem Postamt den Anschluß mit SIM beantragt? Perfekt betreut von gut ausgebildeten und gerecht besoldeten Beamten. Wir waren auf dem besten Weg, bis dann irgendjemand (ich werde jetzt bewußt keine Ministernamen nennen) meinte, den Mobilfunkmarkt auch für ein Stahlunternehmen (!) aus Düsseldorf öffnen zu müssen. Dann gab es nach dem C-Netz nicht folgerichtig das D-Netz, sondern auf einmal D1 und D2. Wozu dieser Blödsinn?
100 % Netzabdeckung wären seit Jahren Realität! Die hatte das C-Netz auch, dank der Monopoleinnahmen.
Jeder Einödhof hier im Alpenvorland und auch der Vogelwart auf Hallig Gröde könnten dank der Monopoleinnahmen heute DSL haben! Solidarisch finanziert durch den Rest der Bundesbürger.
Es ist ein schöner Traum, der wohl nie mehr Wirklichkeit werden wird. Aber träumen ist ja nicht verboten... Ich sehe die Misere unseres kaputtliberalisierten Telefonmarktes jeden Tag in meinem Beruf, in meiner anwaltlichen Tätigkeit für die geschädigten Verbraucher. Glaubt mir: ich weiß, wovon ich rede.
Dazu sag ich lieber nichts .......
Warum soll ich für die Heidi auf der Alm den DSL-Anschluss bezahlen? Soll sie halt wie alle anderen die DSL wollen runter von der Alm.