Israel baut "Zaun" zu Palästinensergebieten auf...

  • Ich finde es bedauerlich, wie schnell die Bilder der Selbstmordattentäter, die wasweißich wieviele Menschen mit sich in die Luft gesprengt haben vergessen werden. Genauso bedauerlich finde ich die Tatsache, daß (auch aufgrund der einseitigen Berichterstattung) sehr einseitig zu Gunsten Palästinas berichtet wird. Daß sich ein Land vor solchen Attentaten schützen muß, dürfte klar sein.


    Daß eine negative Aktion eine negative Reaktion nach sich zieht, ist nun mal eine bedauerliche Tatsache. Da macht Israel auch keine Ausnahme.


    Damit wir uns richtig verstehen: Ich verabscheue Gewalt und bin der Absicht, daß Terror- und Racheakte keine Lösung sind. Aber welche Alternative bleibt? Kein Land wird lange diese Attentate über sich ergehen lassen. Da macht Israel auch keine Ausnahme. Ich persönlich finde den Zaun besser, als wenn nach einem Bombenattentat wieder Stellungen der Palästinenser mit Raketen beschossen werden. Der Zaun ist keine dauerhafte Lösung für die nächsten 200 Jahre und auch nicht als solche Gedacht. Aber er hilft, wieder ein wenig Ruhe in beide Lager einkehren zu lassen, hoffe ich.


    So, jetzt zerreißt mich nicht in der Luft, nur weil ich einer anderen Ansicht bin.

  • nee zerreißen tun wir dich nicht, denn es kann ja definitif (noch) niemand sagen wie es mit zaun (MAUER!) wäre.
    Möglichwerwiese gibts mehr "ruhe" möglicherweise aber auch nicht.Falls nicht allein schon die Bauarbeiten dazu im höchsten grade sabotiert werden.

  • Mauern wurden auch zu anderen Zeiten gebaut, weil sie zu diesem Zeitpunkt und im jeweiligen historischen Kontext eine Notwendigkeit waren. Die Mauer in Berlin als Symbol der Teilung Deutschlands war damals eine Notwendigkeit, da es andernfalls möglicherweise einen verheerenden Krieg zwischen den beiden Systemen gegeben hätte.


    Insofern halte ich einen mauerähnlichen Zaun in Israel für gut, da es mir im HEUTIGEN historischen Kontext eine gute Lösung zu sein scheint - jedenfalls dann, wenn hiermit nun vielleicht doch die Vorarbeit für einen autarken palästinensischen Staat geleistet wird. Machen wir uns nichts vor - auch wenn es diesen Staat eines Tages gibt, werden die Streitereien nicht beendet sein. Die Fronten dort unten sind zu sehr verhärtet. Ein Zaun dazwischen ist das Beste, was HEUTE passieren kann. In einigen Jahrzehten wird man das freilich anders sehen.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • naja, ist jetzt ein wenig ot, aber daß die Mauer damals notwendig war, sagt inzwischen eigentlich nur noch die pds, was ja eigentlich nichts schlimmes heißen muß:


    aber schließlich ging es beim mauerbau ja nicht darum die imperialistischen spione etc den weg in die ddr zu verbauen, sondern der eigenen bevölkerung den weg in den westen zu versperren.


    warum es dann zu einem krieg kommt, wenn die bevölkerung in den westen geht, versteh ich bis heute noch nicht...


    und die stabü-lehrerin kam immer in erklärungsnöte, wenn wir sie mit photos aus dem spiegel konfrontiert haben: "warum gucken denn die schußöffnungen der selbstschußanlagen auf das gebiet der ddr?"




    Gruß
    tt

    Die großen LKWs des Gartenamts fahren frühmorgens durch die Fußgängerzone und verteilen Schnee. Es wird Winter.

  • Wollen die das jetzt wie die DDR damals machen, - nur umgekehrt, dass keine ungebetener "Gast" mehr reinkommt? Die sollen endlich gescheit werden und den Palistinensern 'nen eigenen Staat geben, sonst sind wir in 100 Jahren noch nicht weiter!

  • Ich glaube nicht, dass das so einfach ist....:
    Die Palästinenser hatten vor einiger Zeit die Möglichkeit einen eigenen Staat zu bekommen (unter Barak). Diese Möglichkeit haben sie abgelehnt. Nicht etwa weil die Bedingungen zu schlecht waren, dies waren sie nämlich nicht: Barak hatte wirklich alle erdenklichen Zugeständnisse gemacht. Ja sie gingen sogar weit über das hinaus, was die meißten Israelis als zumutbar empfunden haben....


    Doch Arafat lehnte ab. Zum gleichen Zeitpunkt, als er in Camp David auf "Friedensmission" war lagen in der palestinensischen Schublade schon Pläne für die Intifada die dann später, scheinbar als Antwort auf Scharons Tempelbergbesuch, begonnen wurde...


    Es ist eben nicht erklärtes Ziel der Palästinenser einen eigenen Staat zu erlangen, sondern ganz Palästina zu besitzen. Das sagen sie zwar nicht öffentlich, aber in den Palästinensergebieten ist das die Meinung der Bevölkerung. Im pälästinensischen Fernsehen werden solche Sprüche ebenfalls von Arafat vom Stapel gelassen. Und zur Gebetsstunde als Gebetsform vom Minarett.


    Einfach mal die israelische Version von vielen Dingen lesen und nicht immer nur die pro-pälästinensischen Nachrichten ....



    Grüße, realemu




    P.S. Einfach zwei sich bekriegende Völker zu trennen hat noch nie in der Geschichte geklappt: Siehe Vietnam, Korea, Irland, Jugoslawien, Indien....

  • Gerade in der WELT gefunden:


    Peres und Palästinenser offenbar über provisorischen Staat einig
    Der Palästinenserstaat solle innerhalb der nächsten acht Wochen gegründet werden, sagte der israelische Außenminister Schimon Peres in der bulgarischen Hauptstadt Sofia

    Ariel Sharon (r.) und Shimon Peres Foto: dpa
    Jerusalem – Die endgültigen Landesgrenzen seien noch nicht festgelegt, erklärte Schimon Peres. Die israelische Regierung habe das Ergebnis seiner Verhandlungen mit dem palästinensischen Parlamentssprecher Achmed Korei „weder gebilligt noch abgelehnt“. Peres betonte: „Ein vorläufiger Staat ist in Bezug auf die Grenzen vorläufig, aber nicht als Staat.“ Peres setzte sich für den Beginn einer Nahost-Konferenz im kommenden Monat ein. Er erwarte von der angekündigten amerikanischen Grundsatzerklärung zum Nahost-Konflikt, „dass sie klar eine bereits bekannte Vision enthält: Zwei Staaten für zwei Völker“.


    Die Palästinenser haben in einigen wesentlichen strittigen Fragen des Nahost-Konflikts Kompromissbereitschaft erkennen lassen. Nach einem Papier, das der palästinensische Kabinettsminister Nabil Schaath US-Außenminister Colin Powell in der vergangenen Woche in Washington übergab, wollen die Palästinenser Israel die Souveränität über das jüdische Viertel der Jerusalemer Altstadt und die Klagemauer zugestehen. Der Rest der Altstadt solle „unter palästinensischer Souveränität bleiben“. In der Frage einer Rückkehr der Flüchtlinge wird in dem Papier eine „gerechte Lösung“ angestrebt, ein Rückkehrrecht wird im Gegensatz zur früheren palästinensischen Haltung nicht ausdrücklich erwähnt.


    In Israel haben jüdische Siedler und die ihnen verbundenen rechtsgerichteten Kräfte des regierenden Likud-Blocks unterdessen gegen den im Bau befindlichen Grenzzaun zwischen Israel und dem Westjordanland protestiert. Peres sagte, der Zaun könne keine politische Lösung des Konflikts mit den Palästinensern ersetzen. Palästinenserchef Jassir Arafat kritisierte den israelischen Zaunbau als „faschistische Apartheidmaßnahme“.....



    Grüße realemu

  • Zitat

    Original geschrieben von ISCH
    Ich finde es bedauerlich, wie schnell die Bilder der Selbstmordattentäter, die wasweißich wieviele Menschen mit sich in die Luft gesprengt haben vergessen werden.


    Das vergisst wohl keiner - erst recht nicht nach dem grausamen Anschlag heute morgen. Es ist entsetzlich was dort - auf beiden Seiten - an Unrecht geschieht, und es ist hoechste Zeit, dass sich unsere Grossmaechte mal an ihre Verantwortung erinnern und dort etwas bestimmter als bisher eingreifen - ohne externe Hilfe wird das nix.


    Zitat


    Genauso bedauerlich finde ich die Tatsache, daß (auch aufgrund der einseitigen Berichterstattung) sehr einseitig zu Gunsten Palästinas berichtet wird. Daß sich ein Land vor solchen Attentaten schützen muß, dürfte klar sein.


    Das kann ich jetzt wieder gar nicht erkennen. Im Gegenteil - Israel massakriert Fluechtlingslager, reisst halb Palaestina ab, und in Deutschland geht man fuer Israel auf die Strasse. Ich habe bisher keinen Politiker erlebt, der irgendwie die Palaestinenser verteidigt hat (OK, Moellemann ausgenommen :) )


    Zitat


    Daß eine negative Aktion eine negative Reaktion nach sich zieht, ist nun mal eine bedauerliche Tatsache. Da macht Israel auch keine Ausnahme.


    Das ist eine bedauerliche Spirale, die sich immer weiter schraubt. Dann noch die beiden Urfeinde Arafat und Sharon, das ist keine gute Basis...
    Allerdings: wenn Israel an Frieden interessiert ist, muss es sich auf einen Palaestinenserstaat einstellen, und Siedlungen auf fremdem Boden zu bauen provoziert natuerlich Aggression.


    Zitat


    Damit wir uns richtig verstehen: Ich verabscheue Gewalt und bin der Absicht, daß Terror- und Racheakte keine Lösung sind. Aber welche Alternative bleibt? Kein Land wird lange diese Attentate über sich ergehen lassen. Da macht Israel auch keine Ausnahme.


    Nun ja - man koennte die UN-Beschluesse anerkennen, die Siedlungen abreissen, den Palaestinensern einen eigenen Staat zugestehen... :)


    Haltet mich nicht fuer naiv - das wird nicht sofort alle Terrorakte verhindern, aber ohne diese Massnahmen wird es nie was.


    Zitat


    So, jetzt zerreißt mich nicht in der Luft, nur weil ich einer anderen Ansicht bin.


    Ach was... Diskussionen mit nur einer Meinung sind eh doof :)


    Frank.

  • Ich denke nicht, daß es schlagartig ruhig da unten wird, wenn die Palästinenser ihren eigenen Staat haben.


    Zitat

    Es ist eben nicht erklärtes Ziel der Palästinenser einen eigenen Staat zu erlangen, sondern ganz Palästina zu besitzen. Das sagen sie zwar nicht öffentlich, aber in den Palästinensergebieten ist das die Meinung der Bevölkerung. Im pälästinensischen Fernsehen werden solche Sprüche ebenfalls von Arafat vom Stapel gelassen. Und zur Gebetsstunde als Gebetsform vom Minarett.


    Die Taktik heißt nunmal "Land für Frieden". Wer sich ein wenig mit der Geschichte Israels auseinandersetzt wird erkennen, daß realemu vollkommen recht hat. Ziel ist es nach wie vor, Israel Stück für Stück zu vertreiben. :(

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