Seht es doch mal aus der Sicht eines Kreditgebers:
Nur ein Angestellter ist erpressbar, wenn er mal keine Lust haben sollte, den Kredit zurückzuzahlen. Ein Angestellter lebt meist in halbwegs seriösen Verhältnissen, möchte seine Festanstellung behalten und ihm ist es extrem unangenehm, wenn der Kreditgeber beim Arbeitgeber oder in der Nachbarschaft mit Pfändungsbeschlüssen und ähnlichem wedelt. Dann ist das sonnig-bürgerliche Leben nämlich schnell vorbei.
Ein Selbständiger ist da flexibler, der kann jederzeit aufhören zu arbeiten, auswandern, alles auf seine Frau umschreiben, er hat keinen Arbeitgeber, der peinlich berührt sein und ihm ob der Pfändung kündigen kann und steht der Möglichkeit eines "Konkurses" generell aufgeschlossener gegenüber, weil man das bei selbständiger Tätigkeit eh immer einkalkulieren muss.
Er mag ja in den letzten Monaten immer 5-10kEuro im Monat gehabt haben, aber wenn er mal keine Lust mehr hat (dafür gibts viele Gründe oder krank oder sonstwas), dann ist nichts mehr da.
Wenn er natürlich das Firmengelände oder Maschinenpark zur Sicherheit verpfänden kann, sieht das alles anders aus, aber 80% der deutschen Selbständigen leben wohl eher ohne jede materielle Sicherheit nur vom Tagesgeschäft ohne grosse Kapitalinvestitionen, wieso soll ein Kreditgeber da Geld reinstecken und einen Kredit für private oder geschäftliche Bedürfnisse vergeben (das ist bei dieser Art Selbständigkeit eh nicht getrennt) ?
Abzahlungsfirmen, Versandhäuser, Mobilfunkbuden machen sowas trotzdem (bis zum ersten Schufa-Eintrag), weil die Gewinne aus dem Koppelgeschäft so enorm sind, dass auch 30% Ausfälle noch tragbar und einkalkuliert sind.
Aber nur Bargeld, ohne Zusatzgeschäft, ist ganz einfach betriebswirtschaftlich uninteressant unter diesen Umständen und jeder Marktteilnehmer sollte nur an sein Wohlergehen denken (sonst ist er nämlich nicht mehr lange im Spiel dabei)!