Testbericht Sony Ericsson K850i: Digi-Cam oder Handy?
Diese Frage wird sich vielleicht der Ein oder Andere stellen wenn er auf die Werbung zum K850i trifft. Das Handy – übrigens der richtige Nachfolger des K800i – wird nämlich als Handy angepriesen, das ohne Mühe und Not jede Digitalkamera ersetzen könnte.
Ob das so wirklich stimmt oder SE doch etwas zu gutmütig mit der Werbung war, wird der nachfolgende Test klären.
Das Handy wurde mir übrigens vom Onlineshop http://www.momp.de zur Verfügung gestellt – vielen Dank hierfür!
Lieferumfang:
Hier gibt sich SE wie gewohnt umfangreich – allerdings nicht ganz so wie noch beim T650i. Eine Tischladestation oder eine Tasche für’s Handy fehlen zum Beispiel. Dafür hat das K850i folgendes Zubehör im Karton:
1 x Mobiltelefon Sony Ericsson K850i
1 x Original Sony Ericsson Akku
1 x Ladekabel
1 x USB Kabel
1 x Trageschlaufe
1 x kabelgebundenes Headset
1 x 512 MB Memory Stick Micro Speicherkarte
1 x PC Software
…und die üblichen Bestandteile wie BDA, SAR – Datenblatt u. Garantienachweis.
Gehäuse und Verarbeitung:
Nachdem dieser Punkt in letzter Zeit sehr oft von Usern im Internet kritisiert wurde dürften Einige besonders beim K850i auf die Verarbeitung wert legen. So hörte man in nicht allzu entfernter Vergangenheit von schlecht eingepassten Displays, häufigen Abstürzen der Software usw.
Dies alles ist bei mir bisher nicht passiert. Das K850i ist genauso gut verarbeitet, wie es aussieht – was natürlich Geschmackssache ist
Wo wir gerade beim Design sind – hier hat sich SE ein bisschen was an der Zukunft orientiert. Mit stylischen Farben (entweder Schwarz – grün oder schwarz – silber – blau) und ungewohnter Tastenanordnung ist es auf alle Fälle sehr auffällig und kaum zu verwechseln.
Auf der Rückseite des Handys tummeln sich Cyber-Shot-Cam, Xenon Blitz, Lichtsensor, 3 helle LED’s, der Lautsprecher und die beiden Schriftzüge.
Die rechte Seite des Handys beherbergt die beiden Lautsprechertasten, den Auslöser für die Cam sowie den Start – Button, der die Cam in jedem Handyzustand direkt aktiviert.
Links am Handy hingegen sind keine Tasten zu finden – die dort bisher übliche Play – Taste für den Music – Player wurde eingespart.
Das K850i hat im Übrigen keinen „normalen“ Akkudeckel mehr, sondern wird über die an der Unterseite angebrachte Klappe mit Strom, genügend Speicher u. mit der Sim – Karte versorgt.
Vorne ist die ungewöhnliche Tastatur, das um 0,2“ gewachsene Display, die UMTS – Cam, der Lichtsensor sowie die Hörmuschel angebracht.
Display:
Wer glaubt bei Sony Ericsson tut sich in Sachen Display nichts, wird spätestens jetzt eines Besseren belehrt. Das K850i hat ein Display mit 2.2“ Größe, QVGA – Auflösung (240 x 320 Pixel) bei 262.144 Farben.
Klar – so viel macht das jetzt nicht aus, doch es ist doch schön zu sehen dass SE sich die Beschwerden der User offenbar doch zu Herzen nimmt und mal etwas draufpackt.
Oben links befindet sich der bereits angesprochene Lichtsensor, der für eine optimale Beleuchtung des Displays bei jeder Tageszeit sorgt.
Was Einige wohl auch noch interessieren dürfte: Thema Energiesparuhr.
Gibt’s beim K850i leider nicht. Die klassische Anzeige, die im Standby Screen früher die Uhrzeit, das Datum sowie aktuelle Ereignisse gezeigt hat, fällt auch weiterhin bei den neueren SE – Modellen weg.
Ein Grund dafür könnte sein, dass SE seit einiger Zeit neue Displays verbaut, die bei einer weiteren Nutzung der Energiesparuhr wohl deutlich mehr Strom verbrauchen würden.
Ob das jetzt so ist oder nicht, wird wohl nur SE selbst wissen.
Tastatur:
Einer der vielen Punkte, die beim K850 – neben der Cam – diskutiert wurden. Nachdem in der Vergangenheit immer mehr Klagen bei den von SE verbauten Joysticks kamen, geht Sony Ericsson jetzt anscheinend neue Wege – denn keines der aktuellen Handys (W910i, K850i, K770i, …) hat mehr einen Joystick verbaut.
Die Einen mag das abschrecken – die Anderen werden nach langer Abwesenheit bei SE wieder auf ein Experiment zurückkehren. Die Navitaste beim K850i besteht nun aus einem Navigationsring, der sich mitten in der Tastatur befindet. Neben diesem Ring, der im Übrigen nur Oben, Unten, Links und Rechts als Richtung unterstützt, befinden sich eine weitere Neuheit: Hörertasten!
Bisher selten bei Handys der schwedischen Asiaten zu finden – nun beim Topmodell wieder verarbeitet. Bisher wurde deren Job immer von den Softkeys erledigt, die es übrigens auch nicht mehr gibt! – Zumindest nicht mehr in ihrer alten Form.
Über dem Naviring und den Hörertasten befinden sich 3 Sensortasten, die die üblichen Softkeys ersetzen. Diese Sensortasten funktionieren perfekt und reagieren bereits auf leichte Berührungen.
Dies dürfte jedoch ein Nachteil für Leute sein, die etwas dickere Finger haben, denn um die Navigationstaste nach oben zu drücken braucht man Auflagefläche – und diese liegt doch etwas nah an den Sensortasten.
Wie genau sich die Sensortasten im Langzeitbetrieb verhalten, muss eine weitere Beobachtung zeigen. Die Navitaste sollte jedoch im jetzigen Zustand keine Probleme mehr verursachen.
Die Tastatur ist im Übrigen weiß beleuchtet, wobei die Kamerasymbole auf dem Tastaturfeld im Kameramenü blau aufleuchten – genau die der Auslöseknopf auf der Seite des Handys und der Ring um die Cam herum.
Menü:
Auch hier hat sich Einiges getan! Das Medien – Menü wurde komplett überarbeitet und erinnert nun an das Menü der PSP. Zudem unterstützt das K850i wieder Flashthemes, welche das Handy sehr stylisch wirken lassen.
Der Grundaufbau des Menüs sieht wie folgt aus:
Play Now - - - - - - - - - - - - - - - - Internet - - - - - - - - - - - - - - - -Unterhaltung
Cyber-Shot - - - - - - - - - - - - - - - Nachrichten - - - - - - - - - - - - -Medien
Alarme - - - - - - - - - - - - - - - - - -Kontakte - - - - - - - - - - - - - - - Radio
Anrufe - - - - - - - - - - - - - - - - - Organizer - - - - -- - - - - - - - - - Einstellungen
Kamera:
Ja – hier sind wir also. Die Meisterdisziplin. Kann die im K850i verbaute Cam überzeugen oder sind wir weiterhin auf Digitalkameras angewiesen?
Kurz die wichtigsten Features, die den Kameramodus betreffen:
- 5 Megapixel
- Autofocus
- Xenon Blitz
- 3 LED’s für Video – Beleuchtung sowie zur Unterstützung des Autofocus
- BestPic! Funktion
Diese Daten stehen schon einmal für sich. Hier mal die Einstellungsmöglichkeiten, die euch der Fotomodus bietet:
Aufnahmemodus: Normal, BestPic, Panorama, Rahmen
Szenen: Automatisch, Nachtszene, Nachtportrait, Landschaft, Porträt, Strand/Schnee, Sport, Dokument
Bildgröße: 5MP, 3MP, 1MP, VGA
Autofocus: Automatisch, Makro, Unendlich
Blitz: Automatisch, Rote Augen Red., Aus
Selbstauslöser: Aus, Ein
ISO: Auto, ISO 100, ISO 200, ISO 400
Messmodus: Normal, Spot
Weißabgleich: Automatisch, Tageslicht, Bewölkt, Neonlicht, Glühlampe
Effekte: Aus, Schwarzweiß, Negativ, Sepia, Solarisieren,
Einstellungen bearbeiten:
Fotoqualität: Fein, Normal
AF-Leuchte: Auto, aus
BestPic: Schnell, langsam
Überprüfung: Ein, aus
Stabilisator: Ein, aus
Speicherziel: Speicherkarte, Telefonspeicher
Auto-Drehen: Ein, aus
Verschlusston: Wahl zwischen Ton 1 – 4 oder komplett aus
Zähler rücksetzen
Insgesamt kann man sagen, dass die Kamera wirklich sehr gut ist. Die Zeit, die der Autofocus zum Scharfstellen benötigt geht vollkommen in Ordnung und auch die Auslöseverzögerung ist wirklich sehr gering gehalten. Dazu kommen reichlich Einstellungsmöglichkeiten, die sich über die Szenen bzw. den Weißabgleich gegenseitig ergänzen.
Wer nicht immer Lust hat das komplette Menü aufzurufen, dem bieten die Tasten auf dem Nummernfeld eine gute Lösung: Im Kameramodus werden einzelne Funktionen in blauer Schrift dargestellt, so kann auf die wichtigsten Funktionen direkt zugegriffen werden.
Auch beim Videomodus hat sich was getan. Man war schon fast in dem Glauben SE belässt die QCIF – Formate für immer und ewig in den Handys. Doch hier hat SE nachgebessert – das K850i nimmt Videos jetzt in QVGA Auflösung auf!
Hier die Einstellungen im Videomodus:
Videolänge: Normal, Für MMS
Licht: Ein/Aus
Nachtmodus: Ein/Aus
Selbstauslöser: Ein/Aus
Mikrofon: Ein/Aus
Messmodus: Normal, Spot
Weißabgleich: Automatisch, Tageslicht, Bewölkt, Neonlicht, Glühlampe
Effekte: Aus, Schwarzweiß, Negativ, Sepia, Solarisieren
Einstellungen bearbeiten:
Stabilisator: Ein/Aus
Überprüfung: Ein/Aus
Speicherziel: Speicherkarte, Telefonspeicher
Dateinr. Zurücksetzen
Bedienung:
Auch einer der wichtigen Punkte stellt die Bedienung dar. Denn hier setzt Sony Ericsson erstmals ein Navigationskreuz ein, das bisher noch nie in dieser Art und Weise verbaut wurde. Zur Navigation dient ein „Ring“, der in das Gehäuse eingelassen ist und durchaus mal kräftigere Drücke braucht. Was nicht heißen soll dass er unbedingt schwer zu bedienen ist – manchmal ist man sogar froh dass der Ring etwas härter gedrückt werden muss – zum Beispiel im SMS Modus. Denn gerade dort kommt man am Anfang evtl. mal aus Versehen auf die Navi – Fläche.
Wie bei jedem Handy benötigt man hier also eine gewisse Eingewöhnungszeit. Ist diese überstanden, lässt sich das Handy problemlos bedienen. Mit den kompakten Maßen (102 x 48 x 17 mm) liegt das Handy sehr gut in der Hand und trägt dabei mit 118 g nicht zu dick auf.
Auch die drei Sensortasten unterhalb des Displays funktionieren tadellos und stellen gleichzeitig ein völlig neues Bedienkonzept der K – Serie dar. Alle Tasten – mit Ausnahme der drei Sensortasten – verlangen eine deutliche Eingabe und geben dafür mit einem knackigen Druckpunkt die Bestätigung wieder.
Da Sony Ericsson auf die typischen Softkeys verzichtet hat, finden nun die bei anderen Herstellern zum Standart gewordenen Auflegetasten verwendung.
Direkt neben beiden Tasten zur Rufannahme bzw. zum Auflegen finden sich die üblichen Schnellzugrifftasten für das Aktivitätenmenü, sowie die Lösch-Taste. Der nervige Internetbutton ist komplett gestrichen worden.