Benötige dringend eure Hilfe! Kennt sich da jemand aus?

  • Hallo,


    Mein Name ist Marcel, bin 21 Jahre und komme aus Berlin!


    Ich bin in der 9.Klasse von meiner Mutter "abgehauen", da dort Gewalt
    und psychischer Druck und " Fertigmachen" an der Tagesordnung war,
    und ich dies nicht mehr ausgehalten habe. Ich bin zu meinem Vater, der
    zu dem Zeitpunkt schon seit 5 Jahren von meiner Mutter geschieden war,
    gegangen. Dort habe ich unter sehr schweren Umständen (250 km am Tag
    zur Schule und zurück) meine 10.Klasse mit der erweiterten Berufs-
    bildungsreife abgeschlossen - Durchschnitt 3,7!


    Dann habe ich mit meinem Vater zusammen eine Ausbildung gesucht,
    und wir haben für mich nur eine Stelle als Systemadministrator an einer
    Privatschule gefunden, die uns monatlich ein Schulgeld von 450,- Euro
    kostete, welche aber nach 7 Monaten finanziell nicht mehr möglich war,
    und von uns gekündigt wurde, da wir diesen Betrag nicht mehr auf-
    bringen konnten.


    Nach 4-monatiger Suche habe ich eine Ausbildung in einem Gastronomie-
    großhandel bekommen, der monatlich mit 450,- Netto vergütet wurde.
    Da ich aber von der psychischen Seite her, die Nachwirkungen aus der
    Zeit, als ich bei meiner Mutter wohnte, mit dem Arbeitsklima nicht um-
    gehen konnte (Mobbing, Beleidigungen, Anschuldigungen) habe ich das
    Ausbildungsverhältnis nach 11 Monaten mit einem Aufhebungsvertrag
    von beiden Seiten, mir und arbeitgeber, beendet.


    Unmittelbar danach habe ich meinen Zivildienst in einer Schule für geistig
    Behinderte absolviert, für 9 Monate. Da ich festgestellt habe, dass dies
    das ist, was ich mein weiteres Leben machen möchte, begann ich
    unmittelbar nach dem Zivildienst eine schulische Ausbildung (Schulgeld
    30,- Euro/Monat Dauer: 2 Jahre,keinerlei Vergütung, da schulisch) zum
    Sozialassistenten,
    die ich in 3 Wochen erfolgreich abschließen werde. Eine Zusage für eine weiterführende
    Ausbildung zum Heilerziehungspfleger (schulisch, Dauer 3 Jahre, Schulgeld 70 Euro,
    keinerlei Vergütung da
    schulisch) habe ich bereits schriftlich erhalten.


    Ich bekomme im Monat das Kindergeld in Höhe von 154,- ausgezahlt,
    und etwas finanzielle Unterstützung von meinem Vater! Ich habe eine
    Gerichtsverhandlung vor einem Monat gegen meine Mutter verloren,
    sie muss keinen Unterhalt rückwirkend zahlen(Sie hat seit 3 Jahren
    keinen Unterhalt gezahlt), und auch in Zukunft keine Geldleistung er-
    bringen, da das Gericht in meinen Tätigkeiten keine zielstrebige Aus-
    bildung sieht, und der geschiedene Elterteil nur für eine/die erste
    zahlen muss!


    Mein Bafög-Antrag vor 2 Jahren wurde abgelehnt, Mutter und Vater
    verdienen zu gut! Sie sind beide Lehrer, nur mein Vater geht ab August
    in Altersteilzeit und hat nur noch 1000,- Monatlich zur Verfügung, und
    damit kann er sich, mich, und die Wohnung nicht durchkriegen.


    Wir wohnen in einer 55 m² Wohnung, 2 Zimmern, eins für mich,
    und eins für ihn, und ich würde gern ausziehen, da er den Wunsch
    geäußert hat, mit seiner Freundin zusammenzuziehen, und dann kein
    Platz mehr für mich wäre!


    Was habe ich für Möglichkeiten, Unterstützung vom Staat zu bekommen?
    Ich habe mittlerweille alle möglichen Nebenjobs durch, aber ich muss
    mich jetzt noch viel mehr um meine Ausbildung kümmern, und dort
    sehr viel Zeit investieren! Gerichtsurteil liegt vor, dass meine Mutter
    nicht mehr unterhaltsverpflichtet ist! Ich bin bereit, alle Wege zu gehen,
    da ich wirklich alles versucht habe, und fast verzweifele!


    Ich danke euch im Vorraus, für das Durchlesen dieses langen Textes,
    und eure Mühe, mir evtl. mit einem Forumsbeitrag zu helfen.


    Mit freundlichen Grüßen,


    Marcel

  • Es gibt einen Bildungskredit vom Staat, wo du monatlich 300 Euro ausgezahlt bekommst, sofern du dich in Ausbildung befindest. Diesen gibt es für die letzten 2 Ausbildungsjahre.


    Und wenn dein Vater in Altersteilzeit geht, würde ich es mal wieder mit Bafög versuchen!


    Übrigens könntest du noch zum Sozialamt gehen. Die müssten vorleisten, würden sich dann aber an deine Eltern wenden!



    Sonst finde ich es erstaunlich, sich mit dieser Frage in einem Mobilfunkforum anzumelden. Zu den psychischen Problemen schreibe ich mal lieber nichts, würde dir aber dringend anraten, dich in entsprechende Behandlung zu begeben. Heilerziehungspfleger ist emotional kein leichter Job! Wäre schade, wenn du deswegen scheitern würdest.

  • Soweit ich weiss kann man auch während einer Ausbildung / Schule ALG II beziehen. Mach dich einfach mal schlau beim Arbeitsamt oder Jobcenter. Ich glaube auch bei der Stadt kann man Gelder für den Lebensunterhalt bekommen. Es gibt viele Möglichkeiten, die einem häufig jedoch erst auf Nachfrage mitgeteilt werden.
    Ich würde mich an deiner Stelle an das Arbeitsamt / Jobcenter wenden.

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    Es gibt einen Bildungskredit vom Staat, wo du monatlich 300 Euro ausgezahlt bekommst, sofern du dich in Ausbildung befindest. Diesen gibt es für die letzten 2 Ausbildungsjahre.


    Und wenn dein Vater in Altersteilzeit geht, würde ich es mal wieder mit Bafög versuchen!


    Übrigens könntest du noch zum Sozialamt gehen. Die müssten vorleisten, würden sich dann aber an deine Eltern wenden!



    Das mit dem Bildungskredit ist ein sehr guter Tip, dankeschön!


    Wofür könnte ich denn zum Sozialamt gehen, was müsste ich denn da
    beantragen?

  • smile-it.net: Ein Anspruch auf ALGII wird schwierig, da er als Schüler dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht. Föredrungen vom AAmt zur Ausbildung sind schwierig (einige Leutchen haben mir da Geschichten erzählt... :rolleyes: ). Aber Nachfragen kostet nix, nur Zeit. ;)


    hanshagedorn: "Hilfe zum Lebensunterhalt" heißt das Zauberwort. Aber da du erwerbsfähig bist, wird eher das Jobcenter für dich zuständig sein.


    Kleine Ergänzung: Sobald du die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger beginnst, würde ich mich nochmal entsprechend ans Gericht wegen des Unterhalts wenden. Es handelt sich ja um öffentliches Recht, der Entscheid ist also nicht auf ewig bindend und muss neu geprüft werden, sobald neue Tatsachen (eben deine Ausbildung) vorliegen. Es könnte aber schwierig werden, da der Sozialassistent als erste Ausbildung gilt, aber du damit faktisch so gut wie keine Arbeit bekommen wirst...

  • Wende dich an deine ausbildende Schule. Die können dir da wahrscheinlich einige Auskünfte geben und du brauchst dort auch keine Scheu haben... Die wissen was sie tun und können dich beraten und weiterleiten. Ich habe an meiner Uni zwei/drei kennengelernt die von der Uni sehr gut unterstüzt werden. Und wenn für dich nur das Schulgeld wegfällt ist es doch auch schon mal was...
    Bafög würde ich nochmal beantragen mit dem Gerichtsurteil zusammen...

  • Du kannst Dir einen Sozialberater beim zuständigen Jugendamt/Sozialamt (Stadtverwaltung) hinzuziehen. Diese Leute versuchen mit Dir alle Wege und Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen ( Übergangsgeld/Sozialhilfe/Bafög etc. ) um nicht aus Sozialen Gründen zu scheidern.
    Ich würde Dir auch ganz dringend einen Psychologen empfehlen.... um Deine schmerzlichen Erfahrungen im Elternhaus zu verarbeiten und Dich zu stärken!
    Ich kenne hier aus unserer Familie (Neffe) das gleiche Schicksal und auch die Tränen, den Schmerz und das warum..... !
    Wenn Du Dein Leben meistern willst.... dann musst Du aus deinem Rucksack die Last abwerfen, damit Du die Berge der Welt leichter erklimmen kannst!


    Ein Tipp: Hebe alles Gerichtliches auf was im Bezug mit Deiner Mutter war.
    Manchmal dreht sich das Blatt ( wenn auch Jahrzehnte vergehen) und kommt es dann zu umgekehrten Unterhaltsansprüche ( sprich: Kinder sollen einen Elternteil unterstützen) kann Dir das evt. jetzige Erlebniss eine Hilfe sein.


    PS: Das ganze hier ist aus eigener Erfahrung und nicht nur eine Meinung zu Deinem Fall!
    Ich wünsche Dir viel GLÜCK und KRAFT !!!! *bussi


    Der TIPP von @Bavarianernie ist :top: SUPER :top: ....denn Du bist nicht der einzige und die Schule hat da eine menge Erfahrung darin !!!!!!

    Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen lediglich der Belustigung der Foren-Teilnehmer!

  • Ihr seid sehr nett, vielen Dank!


    Ich habe gleich online den Bildungskredit beantragt
    und schicke die fehlenden Unterlagen wie die Schulbescheinigung
    am Montag nach! Desweiteren werde ich Montag zum
    Sozialamt und zum Jobcenter im Arbeitsamt gehen und
    mir Beratungstermine geben lassen!


    Fällt euch noch was ein, was man machen könnte?


    Vielen vielen Dank!

  • *up*



    Kann ich den BIldungskredit (Habe ja den Sozialassistent schon fertig
    und befinde mich im 3 Monat des Heilerziehungspflegers) jetzt schon
    bekommen, oder dann frühestens im August nächsten Jahres?
    Die Ausbildung geht 3 Jahre...

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