Home-Office-Regelungen gesucht

  • also ich habe mal ein Projekt bei einem großen deutschen Unternehmen gehabt, wo auch einige meiner Ansprechpartner - meist normale Sacharbeiter - an einigen Tagen in der Woche HomeOffice gemacht haben.


    Nach etwa vier Wochen war meine Meinung klar: wenn ich mal eine Entscheidung als Arbeitgeber zu treffen hätte, ob ich Mitarbeitern die Möglichkeit gebe, im Homeoffice zu arbeiten, würde ich mich klar dagegen aussprechen (zumindest auf der Ebene von Sacharbeitern)


    Mal war der Ansprechpartner den ganzen Tag nicht zu erreichen oder nur sehr schwierig - Ausrede war dann meist: sprechen Sie doch auf meinen AB, ich hätte mich dann sofort gemeldet!
    Teilweise wurde auf Handys weitergeleitet - Kinder wurden zur Schule gebraucht, Sport am Nachmittag usw.
    Das hätte man ja alles verschmerzen können, aber wenn meine Ansprechpartner dann mal im Homeoffice waren, störten häufig die Kinder. Das Gespräch hätte man sich dann auch sparen können.
    Häufig waren die Arbeitsergebnisse, meist einfache Auswertungen, fehlerhaft da nicht konzentriert gearbeitet wurde (Formelfehler)


    Meine Erfahrung stellt sicher nur einen kurzen Einblick dar. Die Motivation der Mitarbeiter und die Orga des Modells sind bestimmt wesentliche Erfolgsfaktoren.

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas4711
    Bei uns auch, da nutzen die meisten Leute UMTS-Karten, Zugang per CISCO-VPN und Authorisierung mit RSA-SecureID-Token.

    Klingt nach einer vertrauten Umgebung, bis auf den UMTS-Zugang. Das wurde bei uns ueber DSL realisiert.


    Einige Kollegen nutzen die Homeoffice-Moeglichkeit einigermassen intensiv (regelmaessig 1-2 Tage die Woche), viele aber nur fuer den Einsatz im Bereitschaftsfall oder ausserhalb der normalen Arbeitszeiten. Erspart jedes mal den Weg ins Office.


    Ich persoenlich hab ca. ein halbes Jahr nur Homeoffice gemacht (aus Mangel an Platz und geeigneter Alternativen im Office ;)). Eine gewisse Disziplin ist dafuer ebenso notwendig wie selbstaendiges Arbeiten und auch Vertrauen des Arbeitgebers. Die ganzen Vorteile wurden schon genannt, allerdings verliert man auch leicht ein wenig den Kontakt zu den Kollegen und ist vom Flurfunk mehr oder weniger abgeschnitten, wenn man sich nicht aktiv drum bemueht. Ist also nix fuer jedermann.

  • Ich würde das Home-Office nur Mitarbeitern vorschlagen welche wenig bis keinen Kundenkontakt haben - dann fällt das nicht so auf.
    Ansonsten ist es nervig, da hat mzspradow recht.


    Ich persönlich arbeite gerne zuhause, möchte aber nicht nur zuhause arbeiten. Da wäre ich wohl zu abgelenkt (das Büro ist dann gewissermassen eine äussere Selbstdisziplinierung).


    Ich denke aber, dass in sehr kreativen Berufen wie Grafikern oder Designern das Home-Office ein grosser Vorteil sein kann, denn jeder hat seine kreative Stunden (bei mir ist das meist am Abend nach 20 Uhr bis etwa 4 Uhr morgens, da habe ich die meisten Ideen, die es wert sind genauer drüber nachzudenken). Das ergänzt sich natürlich optimal mit den Arbeitszeiten, da kann man am Abend etwas machen und das am nächsten Morgen gleich präsentieren / diskutieren / weiter verfeinern.
    Ich bin übrigens weder Grafiker noch Designer - ein bisschen vielleicht, aber wer nicht...


    Man kann sicher nicht pauschal sagen, dass Home-Office gut oder weniger gut ist, schlecht ist es meiner Ansicht nach nicht.
    Es kommt stark auf den entsprechenden Mitarbeiter drauf an, es müsste also eine individuelle und nicht eine Business-Unit orientierte Differenzierung stattfinden.


    Amerikaner: Da ich nicht weiss, wie eure IT-Infrastruktur aufgebaut ist, wird es schwierig zu beurteilen sein, ob es grundsätzlich einfach möglich wäre, HomeOffice einzuführen. Ich würde, wenn ich dich wäre, mir einmal einen Systemengineer schnappen und schauen, was er von der technischen Seite dazu sagt. Und vielleicht mal in der Cafeteria versuchen herauszufinden, ob überhaupt ein Bedürfnis vorhanden ist seitens der Mitarbeiter.
    Aufgrund dessen kannst du dann beurteilen ob es Sinn machen würde oder ob es schlicht zu teuer ist eine solche Lösung auszuarbeiten.

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    The special ones do it again and again.

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Klingt nach einer vertrauten Umgebung, bis auf den UMTS-Zugang. Das wurde bei uns ueber DSL realisiert.


    Das kann bei uns jeder machen wie er will, ich nutze zuhause auch mein DSL dafür und unterwegs UMTS. Ob ich UMTS oder DSL nutze, die Einwahl geschieht eh per Internetverbindung auf einen Access-Router. Man könnte sogar per Modem mit Auto-Callback reinkommen, nutzt aber keiner mehr.

  • Hi Amerikaner,


    wir nutzen in unserer Firma Homeoffices, ich bin selber in einem. Wohne 300km vom Firmensitz weg, bin Montag und Dienstag in der Firma, den Rest der Woche im Homeoffice.
    Für die Reise nutze ich die Bahn, die Bahnkosten zahle ich aber ( noch) selber.


    Angebunden bin ich über DSL1000, VPN Edge und VOIP. Somit ist mein Telefon eine reale Nebenstelle und ich bin über die interne Durchwahl für alle Kollegen erreichbar. Ich arbeite per RDP direkt auf meinem Hauptrechner in der Firma, das Notebook wird nur als Mailstation im Zug gebraucht.
    Normalerweise wird aber auf unseren Citrix Servern gearbeitet.


    Zur Absicherung gegenüber der BG wurde ein Aktenvermerk gemacht, in dem festgelegt wurde, dass sich mein Arbeitsplatz an den Tagen Mittwoch, Donnerstag und Freitag an meiner Privatadresse befindet.


    Achso: Meine Tätigkeit im Homeoffice ist internationaler Support, von daher ist es egal, ob ich in der Firma bin oder in Hawaii am Strand liege ;) Der Anrufer sieht mich eh nicht. Für alle anderen Tätigkeiten, die eine Anwesenheit vor Ort erfordern habe ich ja Montag und Dienstag.


    Zum Thema Disziplin und Effizienz:
    Ein Homeoffice erfordert eine ganz andere Einstellung gegenüber den Kollegen, Anforderungen und der Arbeit.
    Die Ablenkungsgefahr ist wesentlich höher, weil halt doch mal die Spülmaschine ausgeräumt werden müsste, etc.
    Allerdings kann ich von mir sagen, dass durch eben den mangelnden Kollegen / Kundenkontakt ergo Störung bei gleichzeitiger fehlender Ablenkung die Arbeit effizienter wird.
    Arbeiten, die vorher 2,5 Stunden gedauert haben, sind heute in 45 Minuten erledigt.
    Die Qualität wird bei guter Disziplin gleichbleiben, wenn nicht sogar steigen...


    Flurfunk: Ganz wichtig. Der soziale Kontakt zu Kollegen ist ja nicht nur da, um zu erfahren "wer mit wem". Er dient idealerweise auch dem "kurzem Dienstweg". Also spontanen, schnellen und unkomplizierten Entscheidungen. Deswegen bin ich auch froh über die Entscheidung kein 100%iges Homeoffice zu haben.
    Die kurzen Wege, die Kollegialität ist ein wichtiger Faktor im Beruf, den ich nicht missen möchte.


    Ich mache das Ganze jetzt seit dem 01.11.2006 in diesem Modell.
    Habe öfters gefragt, ob es Beschwerden gibt, ob sich die Qualität meiner Arbeit verschlechtert hat, ob es irgendwelche Gründe gegen das Homeoffice gibt.......keine Beschwerden von keiner Seite. Aus meiner Sicht funktioniert.


    Achso. halt. Eine Beschwerde gibt es. Die Telefonverbindung ist von minderer Qualität. VOIP über DSL 1000 ist nicht soooo doll :D
    Aber das ist halt Technik, da kann man ja tunen...


    Gruß aus dem "Homo"office ;)


    sk

  • hallo zusammen und schonmal ganz herzlichen Dank!
    Werde eure Vorschläge/Beispiele mal mit in unser nächstes Meeting nehmen und dann sondieren wir mal, was bei uns umsetzbar wäre!

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • so, kleines Zwischenfeedback an euch:
    wir diskutieren derzeit noch kontrovers im Betriebsrat, hat ja, wie ihr dargestellt habt, alles sein Für und Wider.
    Es wird wohl zunächst auf eine Betriebsvereinbarung hinaus laufen, um erstmal testweise einige Kollegen von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Bietet sich bei den teilweise recht weiten Strecken auch an.


    Zu der Infrasturfrage: Als Telefon- und Internetprovider mit eigenem (NGN-)Netz ist zumindest an vielen Wohnorten die Anbindung mit entsprechend schnellem DSL gewährleistet und auch unsere IT sollte entsprechend fähig sein, VPN-Lösungen zu installieren ;)

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